Schiffshebewerk Niederfinow pfeil1.gif (1042 Byte) Frame_Startseite.jpg (1763 Byte)
für Quereinsteiger
     
pfeil.gif (272 Byte) Fotoarchiv

Eberswalde ist die Kreisstadt des Landkreises Barnim

im Nordosten des Landes Brandenburg und liegt inmitten des nach der Stadt benannten
Eberswalder Urstromtals
.

Die Gesamtfläche beträgt ca. 9350 ha.
Länge der Stadt in Nord-Süd-Richtung ca. 7,7 km und in Ost-West-Richtung ca. 11 km.


Die Stadt wurde 1254 gegründet und feierte 2004 sein 750-jähriges Bestehen.

Die Stadt besitzt seit dem 14. Jahrhundert 1468 ha Waldflächen, etwa 1000 ha sind Erholungswald,
271 ha Naturschutzgebiete und ökologisch bedeutsame Lebensräume.
Der Stadtwald ist gleichzeitig Wirtschaftswald.

Mitten durch Eberswalde fließt der Finowkanal, der heute wichtigere Oder-Havel-Kanal verläuft nördlich der Stadt.

Die Kreisstadt Eberswalde liegt ca. 60 Kilometer und das Schiffshebewerk Niederfinow
etwa
70 Kilometer
nordöstlich von der Bundeshauptstadt Berlin entfernt.

Bahn- und Busverbindung:

 Fast stündlich verkehrt der RE 3 der DB vom Berliner Hauptbahnhof bis zum Bahnhof Eberswalde,
von dort mit dem Bus 916 bis Niederfinow, Schiffshebewerk in ca. 80 min.

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Die Stadt Eberswalde hat seit dem DDR-Mauerfall und der Wende einen großen Wandel erlebt.
Mit der waldreichen Landschaft in der Umgebung und guten Lage am Finowkanal liegt sie
wieder im Mittelpunkt des Landkreises Barnim.

 

Hauptbahnhof Eberswalde
Der Eberswalder Hauptbahnhof
ist der historisch wichtigste und einzige verbliebene Bahnhof im Stadtgebiet von Eberswalde.

Mit den Oberleitungs-Bussen (O-Bus), die hier im Foto rechts vom Bahnhof auf der höher gelegenen
Hauptstraße verkehren, gelangt man in das Zentrum der Stadt Eberswalde.

Mit dem Bus der Linie 916 fährt man hier vom Bus-Bahnhof zum Schiffshebewerk Niederfinow.


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Vom einstigen Bahnhof ist nur noch das Hauptgebäude erhalten geblieben.

Er wurde von dem Architekten Friedrich Neuhaus (* 1797; † 1876) erbaut
und
im Sommer 1842 weit außerhalb des damaligen Stadtgebietes eröffnet.

Die Stadtväter von Eberswalde wünschten die moderne Eisenbahn nicht in ihrer Stadt,
weshalb der Bahnhof etwa drei Kilometer westlich des Stadtzentrums in einem
Waldgebiet errichtet wurde, in dem heute der Stadtteil Westend liegt.


DB-Instandhaltungswerk Eberswalde

1878 öffnete in der Nähe des Bahnhofs die Reparaturwerkstatt der "Berlin - Stettiner Eisenbahn",
das heutige
DB-Instandhaltungswerk, ihre Pforten.

Im Jahr 2013 wurde unter dem Motto "Tradition mit Zukunft" in der Instandhaltungswerkstatt der
Deutschen Bahn in Eberswalde das "135-jährige Bestehen" gefeiert.

Dann hat der Konzern aber beschlossen das Werk bis spätestens Dezember 2016 zu schließen.
Rund 500 Mitarbeiter sind betroffen; sie sollen andere Aufgaben bei der Bahn übernehmen.


Die
neue Radsatzwerkstatt im Bahnwerk Wittenberge besteht seit September 2017,
aber nur noch mit 110 Beschäftigte.
Sie arbeiten künftig Laufradsätze für die ICE-Fernverkehrsflotte und etwa 10 000 Radsätze anderer Züge auf.
Ab dem Jahr 2018 sollen jährlich rund 13.000 Laufradsätze das Werk verlassen.


 
Spritzkuchenbursche Gustav im Bahnhof Eberswalde          
Die Skulptur des "Spritzkuchenbursche Gustav", geschaffen im Jahr 2007 von dem Eberswalder
Metallbildhauer Eckhard Herrmann (* 1949), wurde in der Bahnhofsvorhalle aufgestellt.


 Auf einer Tafel an der Wand der Bahnhofsvorhalle steht geschrieben:

Eberswalder Spritzkuchen - seit 1832

Gustav Luis Zietemann, Konditor und Lebküchler, eröffnete am 1. April 1832 seine Konditorei
am Markt von Eberswalde.
Er überraschte die Menschen mit einem neuen Gebäck: dem Spritzkuchen.

Am 1. August 1842 wird die Eisenbahnlinie Berlin - Eberswalde eröffnet.
Der engagierte Geschäftsmann Zietemann verkauft dazu seine Spritzkuchen
als Eberswalder Spezialität auf dem Bahnsteig.

Schnell wird das ausgerufene "Eberswalder Spriiitzkuchen gefällig" zum geflügeltem Wort
und idealen Werbeträger für das besondere Gebäck und unsere Stadt.


 
In einer Wohnsiedlung Eberswalde
Die hübsch verzierte Hauswand in einer Wohnanlage der Stadt Eberswalde.


 
Wohnsiedlung in Eberswalde
 Bei dieser Hauswandbemalung, wo die liebe Oma den Enkelkindern einen
Korb voll Spritzkuchen
aus dem Küchenfenster reicht, wird auch an "Gustav" erinnert.


 
Marktplatz Eberswalde
Im Stadtzentrum ist der Markplatz mit den beiden Rathäusern sehenswert.

Das Alte Rathaus, ein barockes Bürgerhaus (rechts im Bild) aus dem Jahr 1775,
wurde erst als Wohnhaus gebaut.

Seit 1825 nutzte man es dann als Rathaus.


 
Stadtwappen von Eberswalde
 Das Stadtwappen über der Tür wurde 1866 von dem Potsdamer
Bildhauer Friedrich Wilhelm Koch
(* 1815; 1889) angefertigt.

Das Wappen der Stadt hat sich im Laufe der Jahrhunderte mehrmals leicht geändert.

Bei allen Wappen von Eberswalde ist aber auffällig, dass zwei Eber - Symbol für die Schorfheide,
dem Jagdrevier der preußischen Monarchie,
der Nationalsozialisten
und
der kommunistisch-sozialistischen Persönlichkeiten - der Organe der DDR,

sowie eine Eiche - Symbol für den Stadtwald (Wirtschaftswald - Forstakademie)
enthalten sind.


 
Skulptur Ruferin Marktplatz Eberswalde                     Skulptur Ruferin Marktplatz Eberswalde
Eine lebensgroße Kupfer-Plastik "Die Ruferin" ist auf dem Marktplatz am Marktbrunnen
von dem Künstler
Eckhard Herrmann (* 1949) aufgestellt worden.

Zur Idee der Ruferin erklärte Eckhard Herrmann:

"Sie steht erhöht und fordert Aufmerksamkeit, ruft uns etwas zu, will etwas fragen oder mitteilen….
Sie ist unter 20, ein Teenie, bekleidet wie sich junge Menschen heute vielfach wohlfühlen, anders also."


 
Neues Rathaus Eberswalde
Rechts vom Alten Rathaus steht das Neue Rathaus.
Es wurde 1903 bis 1905 nach den Plänen der Berliner Architekten
Ferdinand Köhler (* 1877; † 1930) und Paul Kranz (* 1876; † 1930) erbaut.

 Im Souterrain vom neuen Rathaus befindet sich der Ratskeller mit einem historischem Kreuzgratgewölbe.


 
Auch heute noch am Marktplatz von Eberswalde, im unteren Foto rechts, befindet sich die
"Gustav" Privatbäckerei Wiese
 - Nachfolger des "Lebküchlers Zietemann" -
die in ihrem Gebäckangebot u.a. auch den "Eberswalder Spritzkuchen" führt.


 
Am Marktplatz Eberswalde
Schöne "Bürgerhäuser" aus dem 17. bis 18. Jahrhundert am Marktplatz.

Die Erich-Schuppan-Straße hoch, rechts - führt zur Maria-Magdalenen-Kirche und
zum Synagogen Gedenkort "Wachsen mit Erinnerung" (Mahnmal).


Erich Schuppan (* 1915; † 2006) war Generalsuperintendent
Seelsorger und Ehrenbürger der Stadt Eberswalde.


 
Maria Magdalenen Kirche in Eberswalde
Sehenswert ist die imposante Maria-Magdalenen-Kirche in der Kirchstraße,
die in den Jahren
1285 und 1333 als dreischiffige Basilika erbaut wurde.

Die Westseite einer mittelalterlichen Kirche ist zumeist schlicht und geschlossen gestaltet.
Westen galt als Seite der beginnenden Dunkelheit, weil am Abend dort die Sonne untergeht.
So sollte die Westseite der Kirche Schutz bieten von den Mächten der Finsternis.

Fast wehrhaft sieht deshalb die Westseite aus und erinnert an eine Burg.


 
Turm der Maria Magdalenen Kirche Eberswalde      Maria Magdalenen Kirche Eberswalde
Die hochgotische Backsteinkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert.

Der Turm hat mehrere Funktionen:

Er bietet die Möglichkeit weit ins Land zu schauen und sich nähernde Feinde früh zu erkennen.
Er trägt die Glocken der Kirche, die zum Gebet und Gottesdienst einladen.
Gemeinsam mit der Uhr zeigen sie die Zeit an.
Die Turmspitze zeigt in den Himmel und erinnert daran, dass dort Gottes Wohnung gesehen wird.

Diese Turmspitze hat in Eberswalde eine Besonderheit,
denn seit 1875 / 76 ist sie aus Klinkersteinen gemauert und nicht
wie andere Turmspitzen mit Kupfer oder Schieferschindeln bedeckt.


 
Barbaraglocke am Portal der Maria Magdalenen Kirche Eberswalde
Direkt neben der Eingangstür der Maria-Magdalena-Kirche wurde die dicke Barbara aufgestellt,
die Glocke
"St. Barbara" wiegt 36 Zentner und wurde 1518 in Eberswalde gegossen
durch den Lübecker Glockengießer Heinrich van Kampen (* unbekannt; † um 1524).


Ganze 370 Jahre läutete die "Barbara" mit ihren Reliefs der Kreuzigungsszene,
Maria auf der Mondsichel und der heiligen Barbara,
auf dem Turm der Maria-Magdalenen-Kirche.

Als sie 1909 zum zweiten Mal sprang, einmal war sie bereits repariert worden,
wurde die Glocke ersetzt und so weiterhin in Ehren gehalten.


 
Im Kirchenschiff - Altar der Maria Magdalenen Kirche
Der reich geschnitzte, frühbarocke Hochaltar aus dem Jahr 1606 ist eines der bedeutendsten Zeugnisse
aus der Zeit, in der sich das evangelische Brandenburg gegen die Einflüsse der Gegenreformation behauptet hat.

Er steht in der Apsis
(halbrunde Altarnische) des Chors.
Die wichtigsten Geschichten der Bibel wurden hier bildhaft dargestellt.

Neben dem Altar steht die Bronzetaufe, in der seit dem 14. Jahrhundert
die Kinder und auch Erwachsene der Kirchengemeinde getauft werden.


Große Fenster als Polygon angeordnet, lassen von allen Seiten Licht herein.


 
Im Kirchenschiff - die Orgel der Maria Magdalenen Kirche
Auf dem mittleren Teil der Empore befindet sich die Orgel aus dem Jahr 1783,
des Wagner-Schülers Ernst Marx (* 1728; † 1799).

Sie musste
in mehreren Umbauten ihr altes barockes Prospekt (äußere Erscheinungsbild des Gehäuses)
hergeben, kann aber immer noch mit erstaunlichem Klang aufwarten.


 
Seitenempore in der Maria Magdalenen Kirche Eberswalde
Die Seitenemporen geben die Möglichkeit bei großen und gut besuchten Gottesdiensten
und Veranstaltungen zusätzlich Menschen Raum zu geben.

Im Kirchenschiff und auf den Emporen zusammen haben weit über 500 Gottesdienst-
oder Konzertbesucher Raum.


 
Blick vom Kirchturm der Maria-Magdalenen-Kirche in Eberswalde
Wenn man den Kirchturm hinaufsteigt,

das aus Sicherheitsgründen nur mit einer Führungsperson durchgeführt werden kann,
hat man diese schönen Ausblicke über die Stadt Eberswalde und seine Umgebung.

An diesem Tag fand auf dem Marktplatz der Wochenmarkt statt.


 
Blick vom Kirchturm der Maria-Magdalenen-Kirche in Eberswalde
Blick zum Kornspeicher (Hintergrundgebäude).


 
Blick vom Kirchturm der Maria-Magdalenen-Kirche in Eberswalde
Blick zur ehemaligen Müllkippe, die jetzt angepflanzt wird.


 
Gedenkort "Wachsen mit Erinnerung".

D
ie Künstler Horst Hoheisel (* 1944) und Andreas Knitz (* 1963) errichteten im Auftrag der Stadt Eberswalde
ein neues Denkmal für die Synagoge und die jüdische Gemeinde von Eberswalde.

Am 9. November 2012 wurde das Denkmal eingeweiht:

Nachdem die alten Fundamente der Synagoge wieder freigelegt wurden, zeichnen nun
Betonmauern auf den Fundamenten den ehemaligen Grundriss des Synagogengebäudes nach.

Im so entstandenen Innenraum pflanzten die Künstler Bäume die weiter wachsen.
Damit markiert das Kunstwerk gleichzeitig eine Leerstelle und die Abwesenheit der Synagoge,
als auch etwas neues, entstehendes, das nie beendet ist.

Der Innenraum bleibt unzugänglich.
An den Außenmauern sind Texttafeln angebracht.

Dort ist neben einem Informationstext auch dieser Psalm zu lesen:
 

"Auf dass erkenne das künftige Geschlecht, die Kinder, die geboren werden,
dass sie aufstehen und erzählen ihren Kindern."
(Psalm 78,6)

 
Juden lebten bereits seit dem Ende des 14. Jahrhunderts in Eberswalde.

Im 16. Jahrhundert aus Brandenburg vertrieben,
siedelten sich Juden im 17. bis 18. Jahrhundert erneut in der Stadt an.
Die Gemeinde zählte im 19. Jahrhundert etwa 200 Mitglieder und weihte 1891 eine großzügige,
im maurischen Stil erbaute Synagoge ein.

Die Synagoge war ein prächtiger blau-weiß gekachelter Bau mit drei Kuppeln.

Ein Blitzeinschlag beschädigte 1931 das Gebäude, viele Eberswalder Bürger halfen, den Brand zu löschen.
Das Gotteshaus konnte wieder in Stand gesetzt und ein Jahr später erneut eingeweiht werden.

Am 9. November 1938 steckten Nationalsozialisten die Synagoge in Brand, Juden wurden angegriffen und verhaftet.
Die Synagoge brannte völlig nieder.
Die Nationalsozialisten zwangen die Gemeinde, die Ruinen abzuräumen und mussten dafür auch noch bezahlen.

Bis 1938 konnten ca. 90 Prozent der jüdischen Mitbürger ihre Heimat verlassen und auswandern.

Die übrig gebliebenen Juden mussten ab 1939 in sogenannte Judenhäuser umziehen.
1942 deportierte die SS die letzten Juden aus Eberswalde in die Vernichtungslager im besetzten Osten.


 
Ehemalige Apotheke - jetzt Museum Eberswalde
Das älteste erhaltene Fachwerkhaus (17. Jahrhundert) von Eberswalde ist die ehemalige Adler-Apotheke.
Ab 1623 war in dem Haus eine Apotheke untergebracht, die bis 1986 die Hauptnutzung des Gebäudes darstellte.

Heute befindet sich dort
die Touristeninformation und das Museum Eberswalde
stellt
wertvolle Zeugnisse der Regional- und Stadtgeschichte aus.


 
Stadtschleuse Finowkanal Eberswalde

Finowkanal - Eberswalder Stadtschleuse, nördlich des Altstadtkerns.

Der Finowkanal ist die älteste noch in Betrieb befindliche künstlich angelegte Wasserstraße in Deutschland.

Der erste Finowkanal wurde von 1605 bis 1620 errichtet und im 30-jährigen Krieg zerstört.
Im Zeitraum 1743 bis 1746 erfolgte auf Verfügung Friedrichs des Großen (* 1712; † 1786)
der Bau des jetzigen Finowkanals.

Der Finowkanal war Ausgangspunkt der frühen Industrialisierung des Finowtals
in der Mark Brandenburg Anfang des 17. Jahrhunderts.


Die insgesamt 38 m Höhenunterschied auf 34 km Länge wurden zunächst mittels 17 Staustufen überwunden.

Der Finowkanal im Stadtgebiet von Eberswalde wurde 1998 bis 2001 saniert.


 

Stadtschleuse Finowkanal Eberswalde
Die Eberswalder Stadtschleuse mit dem Vorhafen wurde 1831 fertiggestellt.

Sie ist die älteste betriebsfähige Schleuse zwischen Elbe und Oder und ist ein Technisches Denkmal.
Das Schleusenwärterhäuschen wurde um 1875 errichtet.


Die Bauausgaben zur Grundinstandsetzung der Schleuse Eberswalde betrugen rd. 4,4 Mio. DM
und wurden zu 70 % durch das Land Brandenburg und zu 30 % durch den Bund finanziert.

Die Rekonstruktion und Grundinstandsetzung der Schleuse erfolgte in den Jahren 2000 bis 2001.


 
Stadtschleuse Finowkanal Eberswalde
Im September 2001 wurde die Stadtschleuse am Finowkanal km 77,94
wieder für den Schleusenverkehr freigegeben
.


Ende des 19. Jahrhunderts war die Kapazitätsgrenze des Finowkanals erreicht,
so dass ab dem Jahr 1905 mit dem Bau des Großschifffahrtsweg Berlin-Stettin begonnen wurde.

Mit der Inbetriebnahme dieser Wasserstraße im Jahre 1914 nahm die Bedeutung des Finowkanals ständig ab,
so dass ab den 20er Jahren nur noch eine Schleusenkammer je Staustufe erforderlich war.

In die zweite Schleuse Eberswalde wurde ein Wehr eingebaut, links im Foto.
Mit dem Neubau der Wehranlage wurde diese Schleusenkammer 1959 später zugeschüttet.


 
Finowkanal in Eberswalde
Die Finow hat ihren Anfang westlich von Biesenthal im Landkreis Barnim.

Sie ist etwa 13,7 Kilometer lang und mündet westlich von Finowfurt in den Finowkanal.


 
Kajakfahrt auf dem Finowkanal Eberswalde
Der Finowkanal verläuft über 12 Kilometer durch Eberswalde.

Die schöne Natur und das Wetter lädt zu einer Kanufahrt ein.


 
Kajakfahrt auf dem Finowkanal Eberswalde
Auf dem Finowkanal in Eberswalde im Kanu mit "Hund und Kegel".


 

Schiffshebewerk Niederfinow
Das im Jahr 1934 in Betrieb genommene Schiffshebewerk Niederfinow wurde nach einer Bauzeit von 7 Jahren
und einem Kostenaufwand von 27, 5 Mill. Reichsmark dem Verkehr übergeben.

Links verläuft die Schifffahrt nach Berlin - rechts zur polnischen Grenze nach Szczecin (Stettin).

Damit wurde der Betrieb über die benachbarte, ehemalige Treppenschleusenanlage abgelöst,
hier entsteht heute das neue Hebewerk
(bis ca. 2020).

Es ist das älteste noch arbeitende Schiffshebewerk Deutschlands.

Das Schiffshebewerk liegt am östlichen Ende des Oder-Havel-Kanals (OHK) in Niederfinow / Brandenburg
und überwindet den Höhenunterschied von 36 Meter zwischen der Scheitelhaltung
und der Oderhaltung der Bundeswasserstraße Havel-Oder-Wasserstraße (HOW),
für die das Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde zuständig ist.


 
Blick zum alten Schiffshebewerk Niederfinow
Das Bauwerk, hier die Kanal- Zufahtsbrücke und Schiffshebewerk, ist ein geschütztes Industriedenkmal
nach der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten.

Das Schiffshebewerk ist 94 m lang27 m  breit und 52 m hoch.
Der Trog hat eine Länge von 82,5 m, ist 12 m breit und hat eine Wassertiefe von  2,50 m.
Das
Gewicht des wassergefüllten Troges beträgt 4.300 t.


Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst - 2007
Im Dezember 2007 erhielt es die von der Bundesingenieurkammer erstmals verliehene Auszeichnung
Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland.


 
Altes und neues Schiffshebewerk Niederfinow
Parallel zum bisherigen Hebewerk - an bzw. auf der ehemaligen Schleusentreppe, wird seit 2008
das Schiffshebewerk Niederfinow Nord, das für moderne größere Güterschiffe geeignet ist, errichtet.


Als Havel-Oder-Wasserstraße (HOW) - 1914 als "Hohenzollern-Kanal" in Betrieb genommen,
wird die etwa 135 km lange schiffbare Verbindung zwischen Berlin (Havel und Spree) und
der deutsch-polnischen Grenze an der Westoder bei Friedrichsthal
nördlich von Schwedt bezeichnet.


 
Blick zum neuen Schiffshebewerk Niederfinow
Hier entsteht für 300 Millionen Euro heute das neue Hebewerk Niederfinow Nord (bis ca. 2021 ?).

Das
alte Schiffshebewerk ist für moderne Schubverbände zu kurz, die Einheiten müssen getrennt werden.

Es ist heute mit jährlich ca. 11.000 Schiffen an seiner Kapazitätsgrenze angelangt,
weswegen 1997 der Neubau eines größeren Hebewerkes beschlossen wurde.


 
Neues Schiffshebewerk Niederfinow
Das neue Hebewerk mit der Kanal- Zufahrtsbrücke - davor das Sperrtor (Sicherheitstor),
soll das alte spätestens ab 2021 (?) ersetzen.

Im August 2015 wurde schon die neue Kanal-Zufahrtsbrücke zur Dichtigkeitsprobe geflutet.

Der Parallelbetrieb beider Hebewerke soll bis ca. 2025 betrieben werden.
Das alte Schiffshebewerk wird deshalb bei laufendem Betrieb
noch einmal mit neuen Stahlseilen ausgestattet.


 

Mit einem Fahrgastschiff - hier in Warteposition im Unterhafen,
eine Besichtigungs- und Hebe-Fahrt durch das Schiffshebewerk
zu machen ist höchst interessant
.


 

Schleuseneinfahrt Schiffshebewerk Niederfinow
Die Schiffe fahren in den riesigen Trog ein und werden in ihm schwimmend auf- und abwärts befördert.

Die Hubhöhe von 36 m wird in nur 5 Minuten überwunden, die gesamte Schleusung dauert ca. 20 min.


 
Schleuseneinfahrt Schiffshebewerk Niederfinow
Jetzt wird es ein wenig eng im Schleusentrog.


 
Schleuseneinfahrt Schiffshebewerk Niederfinow
Auch das letzte Schiff aus der Warteposition im Unterhafen passt noch in den Schleusentrog.


 
Schiffsführer ins Krankenhaus gebracht
Leider ist unserem Schiffsführer beim Aufnehmen des Mikrofons zur Erklärung des Schleusenvorgangs
eine Wespe, die sich auf dem Mikrofon befand, in den Mund und dann in die Speiseröhre gelangt.

Da er starke Atembeschwerden bekam, alarmierten Fahrgäste die Feuerwehr.

Glücklicherweise befand sich der Schleusentrog noch in der unteren Position zum Unterhafen,
so dass die Nothelfer dem Schiffsführer nach ihren Eintreffen sofort etwas Besserung verschaffen konnten.
 
Er wurde dennoch zur Notversorgung in das nächste Krankenhaus transportiert.


 
Tragseile des Schleusentrogs Schiffshebewerk Niederfinow
Das Schiffshebewerk besteht aus gewöhnlichem Baustahl,
dessen Konstruktion mit einer enormen Anzahl von ca. 5 Millionen Nieten zusammengefügt wurde.

 Der Trog hängt an 256 Seilen, die erstmals im Winter 1984 / 85 erneuert wurden.

Die Seile laufen über Seilscheiben zu den Gegengewichten, die das gleiche Gewicht wie der Trog haben.
Zum Ausgleich der wandernden Seillast von ca. 90 t dienen 4 Seilgewichtsausgleichsketten.


 
Hochfahrt des Schleusentroges Niederfinow
Der Trog samt Inhalt ist nun nach 5 min oben (Bergfahrt) im Schiffshebewerk angekommen,
wo er von interessierten Touristen empfangen wird.


 
Blick vom Schiffshebewerk ins Havelland - Richtung Oranienburg/Berlin
Der herrliche Ausblick über die Kulturlandschaft vom oberen Rundgang des Schiffshebewerks
zum Unterhafen und weit in das Havel-Oderland, Richtung Szczecin - polnische Grenze.


 
Schleusung - Ausfahrt Richtung polnische Grenze
Nach dem Ausschleusen der Blick vom Fahrgastschiff zum Oberhafen
über den
Oder-Havel-Kanal (OHK), Richtung Oranienburg / Berlin.


 
Sicherheitstor Schiffshebewerk Niederfinow
Nach der Ausschleusung - im Oberhafen mit dem Sperrtor (Sicherheitstor).


 
Schleusentrog nach der Hochfahrt
Der Trog ist nun leer und die Schiffe aus Berlin von der Warteposition im Oberhafen können einfahren,
zur Schleusung in den Unterhafen (Talfahrt) - zur Ausfahrt nach Szczecin (Stettin).


 
Schubverbund Schleusung Schiffshebewerk
Die Kanal- Zufahrtsbrücke verbindet das Schiffshebewerk mit dem Oberhafen.

Er ist, ebenso wie die sich anschließende Kanalstrecke (22,5 km), mit einer Tonschicht abgedichtet.

Hier wartet schon der nächste Schubverband mit einer Länge von ca. 112 m (Schubschiff mit 2 Schubleichter)
aus Berlin kommend zur Talfahrt (Schleusung) um in Richtung Szczecin (Stettin) weiter fahren zu können.


 
Schubverband Schleusung Schiffshebewerk
Das Schleusen dieses Schubverbandes läuft folgendermaßen ab:
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Der Schubverband aus Richtung Berlin kommend, hat sich über Funk auf Kanal 22
ca. 1,5 km vor dem Schiffshebewerk bei dem diensthabenden Schichtleiter angemeldet.

Bei diesem Gespräch gibt der Schiffsführer seinen Lade- und Löschort,
Ladungsart und -menge sowie seinen größten Tiefgang an.
Aufgrund der Länge und Breite der Schubleichter entscheidet der Schichtleiter, ob noch
andere Fahrzeuge mitgeschleust werden können und teilt ihnen einen sogenannten Rang zu.

Der Hebewerkstrog wird vom Schaltwärter in die obere Haltung gefahren und entsprechend des
Oberwasserstandes angehalten.
Das Ankoppeln an die obere Haltung erfolgt durch Verriegeln des Trogs, Vorfahren des Andichtrahmens,
Bedienung von Entleerungs- und Füllschiebern und das Anheben der Schleusentore.

Nachdem die Tore geöffnet sind, wird das Einfahrtsignal auf Grün gesetzt und der Schubverband
fährt vom Startplatz aus in den Trog.

Bei der Einfahrt in den Trog übergibt der Decksmann auf dem ersten Schubleichter ungefähr in der Mitte
des Trogs der Maschinen-Obertreidlerin eine Festmacherleine, die sie auf dem vorletzten Poller des Trogs
auflegt und dem Schiffsführer ein Zeichen zum Stoppen gibt.
Der Schubverband kommt dann ca. 20 bis 150 cm vor dem vorderem Trogtor zum Stehen.


 
Schubverband Schleusung Schiffshebewerk
Als nächstes koppelt der zweite Decksmann den ersten Teil des Schubverbandes ab.


 
Schubverband Schleusung Schiffshebewerk
Das Schubschiff fährt mit dem ersten Schubleichter wieder aus dem Trog zum Startplatz zurück.

Nachdem der Trog mit Schubleichter und eventuell mitschleusenden Fahrgastschiffen und Sportbooten
beladen ist, schließen sich die Tore und er wird in umgekehrter Reihenfolge von der oberen Haltung abgekoppelt.


Der Schaltwärter betritt den Trog auf der Westseite, ein Schallsignal ertönt, der Generator wird gestartet,
zwei weitere Signale sind zu hören, der Trog nimmt seine 5 min dauernde Fahrt in die untere Haltung auf.
der Schaltwärter geht in den östlichen Steuerstand, hält den Trog entsprechend dem Wasserstand des
Unterwassers an und koppelt den Trog - analog der oberen - an die untere Haltung an.


 
Treidelseil und Haken vordere Schubeinheit
Der antriebslose Schubleichter wird mittels einer Treidelanlage - zu erkennen an dem über den
Wasserspiegel verlaufenden Stahlseil mit Rollen und Schlepphaken ........


 
Seiltreidelung Schubverband Niederfinow  Seiltreidelung_Schubverband_Niederfinow  Seiltreidelung_Schubverband_Niederfinow
....... durch die Maschinentreidler aus dem Trog gezogen.


 
Seiltreidelung_Schubverband_Niederfinow
Der Schubleichter wird in ca. 100 m Entfernung von der Hebewerksausfahrt im unteren Hafen festgemacht.

Der Trog wird wieder nach oben gefahren, um den zweiten Teil des Schubverbandes talwärts zu schleusen.
Im unteren Vorhafen auf Bergschleusung wartende Schiffe werden bei dieser Gelegenheit mitgenommen.

Wenn der zweite Teil des Schubverbandes nach unten geschleust wurde, wird der Schubverband im
unteren Vorhafen wieder zusammengekoppelt, um seine Fahrt nach Szczecin (Stettin) ca. 1 Stunde
nach seiner Ankunft in Niederfinow fortzusetzen.

Die Passage eines Motorgüterschiffs oder Schubverbandes unter 85 m Länge dauert dagegen nur ca. 20 min.


 
Seil-Treidelturm Schiffshebewerk Niederfinow
Die Treidelanlage - der Treidelturm mit den Treidelseilen.


 
Historische Treidellok Schiffshebewerk Niederfinow
Die ausgediente historische, elektrische Treidellok auf der Kanal- Zufahrtsbrücke,
mit der zu früheren Zeiten die Treidelung vorgenommen wurde.

Die grüne Lok diente dem Ziehen der Schiffe aus dem Schleusentrog und Vorhafen (elektrische Treidelung).


 
Ausblick Schiffshebewerk Niederfinow ins Havelland
Hier noch mal der Landschaftsausblick vom oberen Rundgang des Schiffshebewerks über den
unteren Vorhafen in Richtung deutsch / polnische Grenze.


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Alle Fotos wurden von mir im August und September 2015 aufgenommen.

Einige
Angaben auf dieser Seite stammen auszugsweise von der
Broschüre der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes

"75 Jahre Schiffshebewerk Niederfinow"
1934 bis 2009

die ich mit freundlicher Genehmigung des "Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde" verwenden durfte
und
gängigen Lexika bzw. von Hinweistafeln am Schiffshebewerk Niederfinow und in der Stadt Eberswalde.

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wsv.de
Website Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde


 
Berliner BZ Foto-Bärchen
  
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