für Quereinsteiger |
Fotoarchiv | ||
Elsterwerda ist eine Kleinstadt im Süden des Landes Brandenburg, Landkreis Elbe-Elster, unmittelbar an der Grenze zum Freistaat Sachsen gelegen und ca. 41 Quadratkilometer groß. ************************************************************************************************************************* Der Ort gehörte bis 1815 zum kursächsischen Amt Hayn. Nach der Teilung Sachsens, aufgrund den Bestimmungen des Wiener Kongresses, wurde er Teil des preußischen Landkreises Liebenwerda. Nach der Kreisgebietsreform in Brandenburg wurde Elsterwerda 1993 dem neu gebildeten Landkreis Elbe-Elster zugeordnet. Hier ein Foto von der Ortstafel der Kleinstadt mit ihren ca. 8.500 Einwohnern. Bei meinem Besuch - Anfahrt mit der Bahn - an einem Sonntag im Oktober 2013, erwartete mich ein hübsches, sehr sauberes aber menschenleeres Städtchen. Ein neu ausgebautes Radwegsystem bietet den Besuchern des Städtchens die Möglichkeit zum Erkunden der Umgebung. Ohne Fahrrad bzw. Auto ist man leider ein wenig hilflos, um die Umgebung von Elsterwerda auskundschaften zu können. Ein DB-Fahrradverleih wäre eventuell eine prima Idee! Sonntags fährt so gut wie kein Bus von den Bahnsteigen des 2004 neu angelegten Bus-Bahnhofs am Regio-Bahnhofsvorplatz. So konnte ich mich nur zu Fuß im Stadtkern und etwas außerhalb umsehen. |
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Das neu restaurierte Bahnhofsgebäude von Elsterwerda. Traurige Berühmtheit erlangte der Bahnhof 1997 durch ein Zugunglück, als auf dem Bahnhofsgelände ein Güterzug mit 22 benzingefüllten Kesselwagen an einer Weiche auf dem Gelände entgleiste und zwei Waggons explodierten. Die Explosion der Waggons hatte zur Folge, dass das Bahnhofsgebäude und -gelände schwer beschädigt wurde. |
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Zwei Männer der Freiwilligen Feuerwehr sind bei den anschließenden Löscharbeiten ums Leben gekommen und viele andere mussten aufgrund ihrer schweren Brandverletzungen in Krankenhäusern behandelt werden. Ihnen zu Ehren wurde vor dem Bahnhofsgelände ein Gedenkstein aufgestellt. |
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Der Blick entlang des Flusslaufes der Schwarzen Elster, an dem Brückengeländer ist das Stadtwappen von Elsterwerda befestigt. Elsterwerda liegt an der Einmündung der Pulsnitz in die Schwarze Elster. Nach 1815 entwickelte sich die Stadt zum Verkehrsknotenpunkt und zum Wirtschaftsstandort für die Region. |
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Das "Elsterschloss" am Flusslauf der Schwarzen Elster. Nach der Wende, im Jahr 1991, wurde daraus das heutige "Elsterschloss-Gymnasium Elsterwerda". Hier begegnete mir der anscheinend "einzige Einwohner" von Elsterwerda, der seinen Hund am Flussufer "Gassi" führte. Bevor ich diesen "Exoten" fotografieren konnte, war er schon wieder verschwunden. |
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Rückansicht im Hof des Schlosses mit Nebengebäuden. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde im 17. Jahrhundert als Schlossanlage mit mehreren Gebäuden errichtet. |
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Das neu restaurierte Schloss (ab 1995), zum Stadtzentrum hin offene Dreiflügelanlage, in dem heute das Gymnasium untergebracht ist. 1727 ersteigerte der absolutistische Herrscher August der Starke (* 1670; † 1733, reg. 1694 bis 1733), Kurfürst von Sachsen, das Schloss und die Herrschaft Elsterwerda als Geschenk für seine Schwiegertochter Maria Josepha von Österreich (* 1699; † 1757). Nach dem Wiener Kongress 1815 geht Elsterwerda und damit auch das Schloss an Preußen über. Das Schloss diente zunächst Verwaltungszwecken. Im November 1857 wurde das Königlich-Preußische Lehrerseminar mit 19 Zöglingen eröffnet. |
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Der kleine Portikus (Säulenhalle) als Denkmal und Brunnen zur Erinnerung an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs am Ufer des Flusslaufes der Schwarzen Elster, am Schloss Elsterwerda: "Den gefallenen Freunden aus dem Seminar". |
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Die Kursächsische Distanzsäule aus dem Jahr 1738 auf dem kleinen Platz in der Hauptstraße, auch sächsische Postmeilensäule genannt, ist ein Meilenstein, der Entfernungen und Fußwegzeiten bis auf eine Achtelstunde genau angibt. Der sächsische Oberpostdirektor Paul Vermehren (* um 1660 in Lübeck; † 1729 in Leipzig) veranlasste ihre Aufstellung nach amtlichen Entfernungsermittlungen, deren Ergebnisse als Angabe in Wegstunden auf der Postmeilensäule verzeichnet sind. |
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Die kursächsischen Postmeilensäulen wurden während der Regierungszeit Augusts des Starken und seines Nachfolgers Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen (* 1696; † 1763, reg. 1733 bis1763) an allen wichtigen Post- und Handelsstraßen und in fast allen Städten des Kurfürstentums Sachsen zur Angabe der amtlichen Entfernungen aufgestellt. Dies sollte die Grundlage für eine einheitliche Berechnung der Postgebühren schaffen. |
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Die evangelische Stadtkirche St. Katharina an der Hauptstraße, ein Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert. Der quadratische Turm der Kirche, ein Neubau aus dem Jahr 1708, bekam um 1718 ein achteckiges (oktogonales) Glockengeschoss mit Schweifhaube (barocke Dachbekrönung) und einem abschließenden Zwiebeldach (Zwiebelhelm). Umfangreiche Rekonstruktionsmaßnahmen an der Kirche fanden 1973 und in den 1990er Jahren statt. Das älteste im Ort erhaltene Gebäude - ca. 1711 erbaut - ist das Haus der ehemaligen Buchhandlung Noack und steht rechts neben der Stadtkirche St. Katharina. |
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Das Rathaus. 1912 erbaut, wurde es 1995 bei einem Brand stark zerstört und wieder im "sächsischen Grün" hergerichtet. Die Landesfarben des Nachbarlandes - Freistaat Sachsen - sind "Weiß und Grün". |
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Das sehr schöne Eckgebäude des Rathauses. |
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Blick entlang der Hauptstraße. Hier der Fotobeweis, die Straßen von Elsterwerda waren wirklich menschenleer. Fast totale Stille, keine Geräusche von Autos, Motorrädern oder Flugzeugen, der Auslöser an meiner Kamera war hier am lautesten. Als Großstädter bekam ich ein merkwürdig einsames aber entspanntes Gefühl. |
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Das Zentrum des ca. 800 Jahre alten schönen Städtchens mit dem neu angelegten Marktplatz - am Sonntag. | |||