Parkeisenbahn Cottbus |
für Quereinsteiger
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Fotoarchiv |
Schloss und Park Branitz in Cottbus,
der ehemalige Alterssitz von Fürst von Pückler-Muskau,
im südöstlichen Brandenburg, Landkreis Spree-Neiße
gelegen.
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Erreichbar mit der ODEG (Ostdeutsche Eisenbahn GmbH)
Regio bis Cottbus-Hauptbahnhof,
weiter mit dem BUS 10 - Richtung Branitzer Siedlung.
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Hermann Fürst von
Pückler-Muskau lebte von * 1785 bis
† 1871.
Er war einer der größten europäischen Gartenkünstler
und auch
Namensgeber für ein Speiseeis und
eine Torte.
In Muskau scheiterte sein erstes ehrgeiziges Parkprojekt, da es ihn
in finanzielle Bedrängnis brachte.
Aufgrund dessen musste er seinen Stammsitz Muskau verkaufen.
Er ließ sich aber nicht davon abbringen, in Branitz wiederum
aus einer Sandwüste
eine Ideallandschaft
zu zaubern.
Für sein "Meisterwerk",
verwandelte er die "Wüste" der
alten Besitzung Branitz in eine "Oase".
Als über 60-jähriger legte der Fürst in Branitz einen Landschaftspark
nach englischem Vorbild an,
der dann sein Alterssitz werden sollte.
In seine dreidimensionale "Bildergalerie"
setzte er, inspiriert von seinen Reisen durch den Orient,
Pyramiden in den Lausitzer Sand, formte Hügel
und Wasserläufe - mit Hilfe der in der Nähe
gelegenen Spree, pflanzte unzählige Bäume und Sträucher und bezog
Skulpturen und
Architektur in die Gestaltung ein.
Blick durch den Park über die Schlangenseebrücke zur
Landpyramide.
"Wer mich kennen lernen will, muss meinen
Garten kennen, denn mein Garten ist mein Herz".
- Hermann Fürst von Pückler-Muskau -
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Sein
Nachfolger, Heinrich Graf von Pückler (*
1835; † 1897),
vollendete diesen Park später.
Der Park ist ein national bedeutendes Denkmal der Gartenkunst mit
europäischer Ausstrahlung
und wurde nach jahrelanger Rekonstruktion, gefördert durch die
Bundesregierung, dem
Land Brandenburg und der Stadt Cottbus, 2006 wieder für die Öffentlichkeit
freigegeben.
Fürst von Pückler schuf mit seinen Parks UNESCO-Weltkulturerbe.
Branitz bezeichnete er als sein Meisterstück.
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Unter anderen hat Fürst von Pückler-Muskau auch den Park Babelsberg
in der
heutigen
Landeshauptstadt von Brandenburg,
Potsdam, in den Jahren 1842
bis
1868 unter der
Regentschaft
Friedrich Wilhelm IV. (* 1795; †
1861) und seinem Nachfolger
König Wilhelm I. (* 1797; † 1888)
- ab 1871 Kaiser Wilhelm I., vollendet.
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Der Haupteingang zum
Park und Schloss Branitz ist der
Gutshof mit dem Gutsinspektorenhaus
im Barockstil.
Dieser wurde von Fürst Pückler als Wirtschaftshof
mit verschiedenen Ställen für
Nutztiere,
Scheunen und einem Gefängnis errichtet und ist nach mehrjähriger Wiederherstellung
bis 2006 als Besucherzentrum umgestaltet worden.
Es befinden sich
hier Serviceeinrichtungen, ein Museumsladen, Veranstaltungsräume
und eine
Ausstellung.
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Die
1849 bis 1851 erbaute neogotische,
fürstliche Parkschmiede, am südöstlichen Ende des
"Inneren Parks".
Sie markiert den historischen Haupteingang im östlichen Innenpark.
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Hinter der
begrünten Pergola sieht man das 1770 bis 1772
erbaute bescheidene Branitzer Schloss.
Ursprünglich 1772 im spätbarocken Stil ließ Graf
August Heinrich v. Pückler
(* 1720 in
Berlin; † 1810 Branitz)
dieses Schloss errichten.
Sein Enkel Hermann Fürst von
Pückler-Muskau
(* 1785;
† 1871)
erkor es als
seine Wohnstätte und ließ den
verwahrlosten Schlossbau von dem
Architekten Gottfried Semper (* 1803;
† 1879) ab 1846 um- und ausbauen.
Vom Schloss aus leitete er die gewaltigen Arbeiten an seinem zweiten großen
Park, was ihn bis zu seinem
Tode 1871 ausfüllte.
Das Schloss beherbergt drei orientalische Räume, die an Pücklers
Reisen im Orient erinnern,
die Bibliothek, nachgebaute Wohnräume des Fürsten und andere Ausstellungen.
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Das bedeutendste und großartigste Bauwerk
Gottfried Sempers ist die
"Semper Oper" (1871-1878) in Dresden.
Die Bauleitung hatte sein Sohn Manfred Semper.
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Das Schloss
Branitz beherbergt heute das
Fürst-Pückler-Museum mit historischen Wohnräumen
und eine Ausstellung zum Leben und Werk des Fürsten Pückler
sowie die Cottbuser Sammlung
mit Gemälden des Malers Carl
Blechen (* 1798; † 1840).
Um das Schloss legte Fürst Pückler-Muskau einen reich
mit Blumenbeeten,
Plastiken, weiteren Schmuckelementen und Ziergehölzen ausgestatteten
Pleasureground an.
(Rasenplatz,
der durch Rabatten, Gartenplastik oder Wasserspiele aufwendig gestaltet
ist.)
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Schöne
Arrangements der
Pflanzungen vor und neben dem Schloss.
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Dem Schloss gegenüber liegt
der im englischen Tudorstil gebaute
Marstall,
den Fürst von Pückler-Muskau für seine edlen Pferde
gebaut hatte,
heute mit Ausstellungsräumen und ...
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das ebenso im
Tudorstil ausgeführte Kavalierhaus,
das als Gästehaus und Wohnung für seine Angestellten genutzt wurde.
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Zwischen beiden Gebäuden,
im "Pleasureground", befindet sich die begrünte
Pergola mit Reliefs
des dänischen Bildhauers Berthel Thorwaldsen
(* 1770; † 1844), Antikenkopien aus
Zinkguss und
ein Bronzeabguss der "Venus
Italica von Canova".
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Im
Kavalierhaus befindet sich heute ein
Restaurant.
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Blick über den Schilfsee zur Seitenansicht des Schlosses.
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Vor der Rückfront des
Schlosses finden
kulturelle Veranstaltungen im Park,
aber auch im Schloss, mit Kammerkonzerten und namhaften Künstlern statt.
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Auf den Wangen der Freitreppe an der
rückwärtigen Schlossfront steht als Skulptur
jeweils das babylonische, geflügelte Fabeltier, der Greif - halb
Adler, halb Löwe.
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Auf der Seeinsel hinter dem
Branitzer Schloss steht die Venus von Capua.
Im 19. Jahrhundert war die Venus von Capua die beliebteste
Antiken-Figur, heute ist
sie mit ihrer Farbfassung aus der Pückler-Zeit im
Branitzer Park die auffälligste Skulptur.
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Die "Rosenlaube" aus dem Jahr 1848, der sogenannte
"Kiosk",
mit der vergoldeten Büste der
weltberühmten
Sopranistin "Henriette Sontag".
Mit ihr hatte Fürst Pückler 1828 in London eine Affäre.
Henriette Sontag (*
1806 in Koblenz; †
1854 in Mexiko an der Cholera)
war die Tochter eines Schauspielerehepaares.
Erstmals trat sie im Alter von sechs Jahren in
Kinderrollen auf.
In Prag studierte sie schon mit 13 Jahren am
Konservatorium Gesang für die Oper.
In Nordamerika wurde die Sopranistin mit ihrer Gesangsstimme
als "europäische Nachtigall" berühmt.
Für ihr musikalisches Können wurde sie in Deutschland honoriert
und zur Königlichen Hof- und Kammersängerin
ernannt.
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Die Pyramidenseebrücke
im Park Branitz.
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Tumulus (Seepyramide) in Mitten des Pyramidensees, 1856 bis 1857
erbaut,
eingerahmt durch eine Schilfseepartie.
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Fürst von Pückler-Muskau ist
1871
hier in der Pyramide beerdigt
worden.
1884 wurde auch seine verstorbene Frau und Lebensgefährtin
(getrennt gelebt),
Lucie von Pückler-Muskau (* 1776;
† 1854), dorthin umgebettet.
GPS-Position
Breitengrad: Längengrad:
N 51°44'36.89" , E 14°21'24.61"
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Der Grabstein für Lucie Fürstin von Pückler-Muskau
und Hermann Fürst von Pückler-Muskau
auf einer kleinen Insel im Schilfsee, Nähe der Seepyramide.
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Der Blick durch den Park Branitz zur
stufenförmigen Landpyramide.
Die Pyramidenebene mit
der stufenförmig erbauten Landpyramide
wurde 1860 bis 1863 errichtet.
Sie entstand durch den Aushub der umliegenden künstlich angelegten Seen.
Auf der oberen kleinen Plattform ist die quadratische Eisenzaunbegrenzung mit der Inschrift:
"Gräber sind die Bergsspitzen einer fernen neuen Welt"
versehen worden.
GPS-Position
Breitengrad: Längengrad:
N 51°44'32.15" , E 14°21'32.99"
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Die Sicht von der
Schlossterrasse zum "Kugelberg" mit seiner
quecksilberverspiegelten Glaskugel.
Sie steht seit 1861 am westlichen Ende des Schilfsees und zeigt dem
Betrachter bzw. der Betrachterin
aus der Nähe ein komprimiertes Abbild des umgebenden Parkpanoramas.
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Blick vom Kugelberg über den
Schilfsee,
durch die Parklandschaft, zum Branitzer
Schloss.
Gärten
sind Spiegel der Seele.
Sie reflektieren zu allen Zeiten die unablässige Frage nach dem
Verhältnis des Menschen zu seiner
Umwelt und zur Natur.
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Das Parkinspektorenhaus
- Kopiebau von 1997/98, wegen Verfall der historischen Bausubstanz -
wurde um 1790 als Wohnhaus für den Schäfer, den Gärtner und den Vogt
erbaut.
Nach baulichen Veränderungen unter Fürst Pückler befand sich im Südteil
zeitweilig
eine Schankstube zur Bewirtung seiner Gäste im Bürgergarten.
Später wurden hier Kübelpflanzen überwintert.
Der Name des Gebäudes geht auf den Parkinspektor Georg Bleyer (*
1837; † 1915)
zurück, der viele Jahre in Branitz wirkte und unter Leitung des
Grafen Heinrich von Pückler die Gestaltung des Parks zum Abschluss
brachte.
Das Gebäude befindet sich heute in Privatbesitz.
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Ab 1848 ließ hier Fürst Pückler diese Gärtnerei mit zahlreichen
Gewächshäusern,
Obst- und Küchengärten errichten.
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Die historische Schlossgärtnerei, hier das Oberhaus
(Blaue Haus - Orangerie).
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Auf der Mauer vor der Orangerieauffahrt
stehen sich zwei Löwenskulpturen gegenüber.
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Das
klassizistische "Cottbuser Torhaus" ist eines der
"Torhäuser" im Norden,
mit Zugang zum Park und liegt an der Grenze zwischen Innen- und Außenpark.
1848 bis 1849 errichtet, diente es einst als Wohnhaus des
Torwächters,
der gleichzeitig auch "Fasanenwärter" war.
Das gusseiserne Tor stammt noch aus der Fürst Pückler-Zeit.
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Vor dem Tierpark Cottbus
- hinter der östlichen Branitzer
Parklandschaft,
ist ein
Ausweich-Bahnhof der Parkeisenbahn Cottbus angelegt worden.
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Die ehemalige
Cottbuser Pioniereisenbahn, heute die
Parkeisenbahn Cottbus (600 mm Spurweite)
vor dem Eingang des Tierparks Cottbus mit einer Ersatzdiesellok.
Die original Dampflok ist leider reparaturbedürftig (Sept.
2009),
welche nur mit hohen
Kosten
instand gesetzt werden kann -
Spenden sind erwünscht.
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Dank vieler Spenden hat die
restaurierte Dampflokomotive 99 0001 die
Hauptuntersuchung (HU) bestanden.
Ab Gründonnerstag den 24. März
2016 steht die Parkeisenbahn jetzt wieder unter Dampf.
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Auf der 3,2 km langen
Rundfahrt betreuen junge Eisenbahner in schmucken Uniformen
als Schaffner oder Zugbegleiter die Fahrgäste.
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Der Bahnhof Zoo (nicht der in Berlin)
an der Kiekebuscher Straße
hinter der östlichen Branitzer Parklandschaft in Cottbus.
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Es stehen aber auch
noch andere Züge für die kleinen und großen Gäste zur Verfügung.
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Auch eine
Haltestelle auf der Rundfahrt der Cottbuser Parkeisenbahn ist das "Stadion der
Freundschaft",
dem Fußballstadion des "Fußballclubs Energie Cottbus".
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Teile der Beschreibung meiner Fotos auf dieser Seite stammen
von
den Informationstafeln im Branitzer Park, aus Prospekten
der
"Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz",
div. Zeitungsberichten und gängigen Lexika.
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