Hinweis zur Fa.
"VEB Bergmann-Borsig"
![]() - ehemals in Ost-Berlin / DDR |
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![]() mit der "Antonov AN 225" von Leipzig nach Kanada
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"Alte" BORSIG GmbH in Berlin-Tegel, Bezirk Reinickendorf, kleine, teilweise selbst erlebte (letzte) Geschichte des Unternehmens. ![]() ![]() August Borsig (* 23.06.1804; † 06.07.1854) Borsig war und ist einer der großen Namen der Berliner Industriegeschichte. Hier wurden und werden Erzeugnisse mit Weltruf hergestellt. Wenn vom Kunden nicht anders gewünscht, wurden die Erzeugnisse immer mit einer speziellen Farbe, dem "Borsig-Blau" - Preußen-Blau, ausgeliefert. Weltweit heute noch für Qualitätsarbeit und Know-how bekannt, war und ist alleine die mögliche "Namensübernahme", auch für die ehemalige "Mutterfirma" Babcock "Borsig" AG und deren damals angeschlossenen 300 "Tochterfirmen", durch den Bekanntheitsgrad ein "Imagegewinn"! ********************************************************************************************************************************* Die ehemalige Deutsche Babcock Wilcox AG - dann Deutsche Babcock AG, anfangs ein Kesselbau-Konzern, ansässig in Oberhausen (NRW), nimmt den traditionsreichen Namen "Borsig" in seine Firmierung auf ! Zitat aus dem Mitarbeiterbrief der Deutschen Babcock AG - Mutter-Konzern der BORSIG GmbH in Berlin-Tegel - vom 22. März 1999, des Honorarprof. Dr.-Ing Klaus G. Lederer. Zitatanfang: Auch unser Vorschlag, unser Unternehmen "Deutsche Babcock Aktiengesellschaft" in "BABCOCK BORSIG Aktiengesellschaft" umzubenennen, wurde mit breiter Mehrheit angenommen. Wir haben diesen Namen gewählt, weil er die "Wurzeln des Unternehmens" deutlich macht, den "Wandel im Konzern" dokumentiert und unsere dann unverwechselbare Eigenständigkeit auf den internationalen Märkten unterstreicht. Zitatende ![]() Logo der kaputten Wurzeln und des misslungenen Wandels im ehemaligen Konzern. Anscheinend hatte man hierbei vergessen, dass die "Wurzeln des Unternehmens" als ehemaliger Kesselbau-Konzern auf die US-amerikanischen Erfinder George Herman "Babcock" (* 1832; † 1893) und Stephen "Wilcox" (* 1830; † 1893) - den "Erfindern des Wasserrohrkessels" - zurückgehen. *********************************************************************************************************************************************** Die "Borsig-Wurzeln" wurden schon ab ca. 1970 in West-Berlin von der Deutschen Babcock AG unter der Führung von Hans Lorenz Ewaldsen (* 1923; † 2013) systematisch zerstört und entfernt! Die namhafte Konkurrenz, u.a. auch der Borsig-Kesselbau im damaligen West-Berlin, war wohl in Oberhausen (NRW) nicht gern gesehen? Warum wurde die Fa. Borsig überhaupt vom Babcock-Konzern gekauft, um die Konkurrenz auszuschalten und wegen der späteren Namensübernahme in der Firmierung? ![]() Schon der SPD-Vorsitzende Willy Brandt (* 1913 ; † 1992) - 1957 bis 1966 "unser Bürgermeister" von (West-)Berlin - - 1969 bis 1974 (Rücktritt) erster sozialdemokratischer Bundeskanzler (West-)Deutschlands (BRD) - sorgte sich "um die Lebensfähigkeit der Stadt (West-)Berlin". Langfristig sei mit weiterer "Vernichtung von Arbeitsplätzen und einem Schrumpfen der industriellen Leistungsfähigkeit" (West-)Berlins zu rechnen! Keine führenden Politiker oder Wirtschaftsbosse großer Konzerne glaubten jemals an einen Mauerfall. *********************************************************************************************************************************************** Nicht von August Borsig, der geschickte aber miese "Schach-Zug" der Neufirmierung des Nachfolge-Vorstandsvorsitzenden (1997) und Sanierers Honorarprof. Dr.-Ing Klaus G. Lederer (* 1948) - Ruhr-Rambo, Dr. Abzock-Borsig (Babcock-Borsig), meist gehasster Manager - der Deutschen Babcock AG mit ihren 300 Teilgesellschaften! *********************************************************************************************************************************************** Anfang 2002 auch eine Planung des Vorstandschefs Lederer: Die Fertigungsstätte der Fa. Borsig GmbH sollte aus Kostengründen von Berlin nach "Bilbao in Spanien" verlegt werden! *********************************************************************************************************************************************** Bericht aus "Die Welt" vom 10.07.2002 von Jürgen H. Wintermann Zitatanfang: Klaus G. Lederer: Der Sanierer als Totengräber ![]() Der "Bulle von Rhein" räumte bei Babcock so gründlich auf, dass nun von der einstmaligen Weltfirma wenig übrig geblieben ist. Zitatende ![]() Damit dann auch fast das ENDE der Traditionsfirma A. BORSIG ?! ![]() Fotomontage (Juli 2002) Das historische BORSIG-Tor des alten ehemaligen Werksgeländes in der Berliner Str. 27 und die neue Durchfahrt zum geschrumpften Areal in der Egellsstr. 21, der traditionsreichen, über 180 Jahre alten (22. Juli 2017) Berliner Maschinen-, Kessel- und jetzt "nur noch" Apparatebau Firma. Nach dem Tod von August Borsig übernahm 1854 sein Sohn Albert (* 1829; † 1878) ![]() die Leitung der Firmen in der Chausseestraße in Mitte und in Moabit. 1878 verstarb Albert Borsig mit 49 Jahren an Herzversagen. Ein Nachlasskuratorium verwaltete das Erbe, bis die Enkel des Firmengründers - Arnold, Ernst und Conrad - die Volljährigkeit erreichten. Ab 1894 übernahmen seine Söhne - die Enkelkinder von August Borsig - die Leitung der Borsigwerke: ![]() ![]() ![]() Arnold (* 1867; † 1897), Ernst (* 1869; † 1933) und Conrad (* 1873; † 1945) 1898 eröffneten Ernst und Conrad auf einem 22,4 Hektar großen Gelände in Berlin-Tegel ein neues, vereintes Werk mit eigenem Hafen und Bahnanschluss. Spätestens mit der Ansiedlung der Borsigwerke 1895 bis 1898 wurde Tegel zum bedeutenden Industriestandort. Mehrere tausend Facharbeiter und Angestellte strömten täglich durch das heute denkmalgeschützte, neugotische Eingangstor in der Berliner Straße 27. ***************************************************************************************************************************** Firma A. BORSIG - Beschreibung um 1900 - aus dem Buch "Die Provinz Brandenburg" - Julius Klinkhardt Verlag: Schon ragt der gewaltige Schornstein der großen Borsigwerke, die seit einem Jahre sich hier in Tegel erheben, in die Höhe, beständig umschwebt von einer dicken, schwarzen Rauchwolke, mit welcher die weißlichen Wölkchen der niedrigeren Schlote zu seinen Füßen sich fortwährend zu vermischen streben. Aus dem Innern des großartigen Betriebes tönt beständig das Dröhnen der Hämmer, das Klirren des geschlagenen Metalls, lauter noch als aus der Germania (Germania-Halle) wie heute die Egells`sche Fabrik, die nun Krupp`scher Besitz ist, heißt. Die Strecken Waldes, die noch zwischen Berlin und Tegel standen, sind gefällt oder schon zur Axt verurteilt. Vor dem Eingang des Orts, der mit dem überaus stattlich dreinschauenden Borsigwerk beginnt, erhebt sich das neue Strafgefängnis ......usw.......... ***************************************************************************************************************************** ![]() Aufgenommen mit "Seelenschmerz", aus der oberen Etage des neuen Haupt-Verwaltungsgebäudes in der Egellsstraße 21, die Fortsetzung der Zerstörung bzw. Sanierung (?) des ehemaligen Borsig Imperiums, im März 1999. Ringsum wurde vieles auf dem alten Borsig-Areal abgerissen, neue Architektur hat die Industriebrache bis dahin nur langsam gefüllt. 1990 bis 1991 wurde der "Herlitz-Gewerbepark" auf dem ehemaligen Borsig-Werksgelände eröffnet, groß gefeiert - ca. 10 Jahre später ist dann auch Insolvenz angemeldet worden. 1999 ist das Einkaufscenter "Hallen am Borsigturm" eingeweiht worden - im Foto oben, rechts neben dem Parkhaus. Der US-Konzern "Motorola" hat im Jahr 2000 hier, auf einem Teil des Areals, sein High-Tech-Zentrum eröffnet und damit rund 400 Arbeitsplätze geschaffen. ********************************************************************************* Anfang der 1990er Jahre wurde die Metallverarbeitung bei der Fa. Borsig GmbH eingestellt. Die besondere Leistungsfähigkeit der Borsig-Werke beruhte vor allem darauf, daß es eine eigene Materialgrundlage hatte. Der Betrieb war damals das erste und einzige Werk in Deutschland welches über zwei "Siemens-Martin-Öfen" verfügte, mit dem sogenannten "Schrott-Kohle-Verfahren" und einer täglichen Stahlleistung von 150 Tonnen. Schrott zur Beschickung war in Berlin und auch auf dem Borsiggelände in den Nachkriegsjahren noch reichlich vorhanden. Unmittelbar nach dem Abstich erfolgte das Vergießen des flüssigen Stahls in Kokillen (Kokillenguß). Nach dem Erstarren wurden die Blöcke (Brammen) zur Weiterverarbeitung mit der Schmalspur-Werkslokomotive (Borsig 8) ins Walzwerk transportiert bzw. auf dem Borsig-Werksgelände - vor der alten Lehrwerkstatt an der Veitstr. - bis auf Abruf gelagert. Ein "Lichtbogen-Elektroofen" wurde in den 1960er Jahren auch in Betrieb genommen, ein Industrieofen, der zum Einschmelzen von Stahlschrott und die erneute Herstellung für die Verwendung als Stahl-Neuprodukt von Qualitäts- und Edelstählen eingesetzt wurde. Die Borsig-Werke hatten eine eigene Eisen- und Metallgießerei, einen Modellbau, eine der "größten Kesselschmieden" in Deutschland und ein eigenes Kraftwerk - sehr hilfreich zu Zeiten der sowjetischen Berlin-Blockade vom 24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949, auch für die Anwohner in Tegel. Die neue Produktion nach dem Wiederaufbau der Firma Anfang der 1950er Jahre beschränkte sich nicht nur auf die alten Erzeugnisse wie Dampfkraftanlagen, Dampfkessel und Feuerungen, Dampfmaschinen und Dampfturbinen, Hochdruckrohrleitungen und Spezialarmaturen, Pumpen, Kälteanlagen, Ölgewinnungs- und Veredelungsanlagen, Guss- und Schmiedestücke. Auf Grund eines Lizenzvertrages mit der "Fiat-Turin", begann man 1951 (bis ca.1971) auch mit der Herstellung von "Schiffsdieselmotoren" mit bis zu 13.500 PS, die auch mit Schweröl befeuert werden konnten, das damals um 25 bis 30 Prozent billiger war als Dieselöl. Die Montage und der Probelauf der Motoren fand auf dem Prüffeld in der ca. 22.242 Quadratmeter großen "Westhalle" im "Schiff 1" statt. ********************************************************************************* Mit dem Verkauf im Jahr 1988 des größten Teils des Areals vom Borsig-Werksgelände einschließlich des Borsigturms und der denkmalgeschützten Häuser in der Berliner Straße an den (West-)Berliner Senat und der Borsig-Wohnungsbau GmbH mit den Miethäusern in Borsigwalde an die GESOBAU AG in Berlin-Reinickendorf (Wittenau) sowie des Borsig-Maschinenbaus an die MAN Turbomaschinen AG GHH BORSIG (1996) - MAN Diesel & Turbo - heute MAN Energy Solutions - und der Borsig-Kugelhahnproduktion für Hochdruck-Pipelines, "Typ G", "S" und "U" - Nennweite 25 mm bis 1.524 mm (DN 1 bis 60 Zoll) einschließlich Stell-Antrieb, an die Fa. Schuck-Armaturen GmbH in Steinheim, hat die Deutsche Babcock AG wahrscheinlich "den Clou gelandet" und die gesamte Firma A. Borsig GmbH "für ´nen Appel und ´nen Ei", nämlich "plus-minus-null" erworben, zusätzlich auch noch "Profit" gemacht ! Selbst die Beseitigung der damaligen Bodenkontamination auf dem Werksgelände - u.a. links im oberen Foto, verursacht durch die ehemalige Eisen- und Stahlgießerei, Schmiedepressenhalle, Kesselwandfertigungshalle, sowie dem eigenen Kraftwerk, wurde durch die Stadt Berlin vorgenommen. Der vorangegangene Neubau des Haupt-Verwaltungsgebäudes in der Egellsstr. 21 wurde natürlich mit Investitionen, Geldern der Wirtschaftsförderung der Stadt Berlin, unterstützt. ******************************************************************************************************************************************** Das Traditionsunternehmen BORSIG gehörte vor Jahrzehnten zu den größten (West-)Berliner Arbeitgebern in der Industrie, bis 1966 waren hier noch ca. 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Es gab auch eine "Bauabteilung" - mit dem Baubüro am Borsigturm gelegen, "Werksarztpraxis" (Montagehalle Veitstr., 1. Etage) und eigene "Werksfeuerwehr" (am Borsigturm) auf dem Borsiggelände. ******************************************************* Obwohl selbst profitabel wirtschaftend, musste die verbliebene Rest-Borsig GmbH (Apparatebau), infolge des Missmanagements des "Mutter-Konzerns" Babcock Borsig AG, im Jahr 2002 auch Insolvenz anmelden. Trotz Mauerfall wurde bis Sept. 2002 das Werk auf "258 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" - inkl. Betriebsstätte Gladbeck in NRW - geschrumpft ! ******************************************************************************************************************************************** Nach der Folge-Insolvenz 2002 waren mit der Beteiligungsgesellschaft "capiton AG" - die das Geld und "Sagen" hatte - im kleinen Restunternehmen der "neuen Fa. Borsig" wieder ca. 460 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Berlin-Tegel und Gladbeck / NRW beschäftigt. (Stand Februar 2008). Im März 2008 wurde der letzte Teil der neuen Firma BORSIG von der "capiton AG" verkauft und bekam wieder mal einen neuen Besitzer, die "KNM" - einen malaysischen Energiedienstleister mit Sitz in Kuala Lumpur. http://www.knm-group.com ***************************************************************************************************************** Damit ist die Firma Borsig (Restunternehmen) nach 171 Jahren (Juli 1837 bis 2008) seit ihrer Gründung durch August Borsig nicht mehr in deutscher Hand ! ***************************************************************************************************************** Traurig aber wahr: Auf dem alten klassischen Rest-Gelände der ehemaligen Borsigwerke befindet sich heute der "Sirius Business Park Borsigwerke". Eingang Egellsstr. 21 Kaum zu glauben: Die neue (Rest-) Fa. Borsig "mietet" nun ab dem Jahr 2008 "Büro- und Produktionsflächen" von der niederländischen "Investmentgesellschaft DDS Lime B.V." an und ist damit nur "eine von vielen Mietern" auf dem ehrwürdigen, "ehemaligen, eigenen Borsig-Werksgelände". ![]() Das denkmalgeschützte BORSIG-Tor in der Berliner Str. 27, wurde nach Plänen der Architekten Konrad Reimer (* 1853; † 1915) und Friedrich Körte (* 1854; † 1934) 1898 fertig gestellt. Die Torwächter in den Nischen der neugotischen Türme des BORSIG-Tores sind Kopien; sie stellen einen Schmied und Eisengießer dar.
Die originalen
Zinkholguß-Figuren wurden 1853 von den Bildhauern ******************************************************************************************************************************* Im Hintergrund des Borsig-Tores steht der Borsigturm, das ehem. Hauptverwaltungsgebäude der Firma A. Borsig. Er zählt zu der Architektur des "Backsteinexpressionismus" der 1920er Jahre. Mit einer Grundfläche von 20 mal 16 Meter, einer Höhe von 65 Metern und 12 Stockwerken, war er der erste Industrie-Hochbau in Berlin und ein weithin sichtbares architektonisches Wahrzeichen von Tegel. Die beengten Platzverhältnisse auf dem Werksgelände haben den Anstoß zum Turmbau gegeben. Außerdem diente er anfangs auch als "Wasserturm", in der 9. Etage wurde ein Wasserbehälter eingebaut. Der Turm entstand als Stahlskelettbau, dessen Fassaden aus Backstein gemauert sind. Unter Beteiligung des Architekten Eugen Georg Schmohl (* 1880; † 1926) - auch Architekt des Ullsteinhauses in Tempelhof - wurde im September 1922 der Borsigturm durch die eigene Bauabteilung der Fa. A. Borsig begonnen und im Frühjahr 1924 abgeschlossen. Im Turm waren die Räume der Betriebsdirektion, Konferenzzimmer, Betriebskalkulation, Maschinen- und Betriebsabteilung, Betriebsbuchhaltung und Vortragssaal untergebracht. ![]() Der Blick vom Dach des BORSIG-Turms zum historischen BORSIG-Tor im Sept. 2012, bei einer offiziellen Turmbesichtigung, die sonst leider nicht möglich ist. Das ehemalige Borsig-Verwaltungsgebäude (links) mit kaufm. und techn. Büros, die einst teilweise miteinander durch ein "Druckluft-Rohrpostsystem" verbunden waren. Heute ein Ärztezentrum und das ehemalige Borsig-Kasinogebäude und Lohnbüro (rechts), heute eine Dienststelle der Polizei Direktion 1 - Abschnitt 11. Der Abschnitt 11 umfasst die Ortsteile Heiligensee, Konradshöhe, Tegel, Borsigwalde sowie den westlichen Teil des Ortsteils Reinickendorf. Im Dienstgebäude am denkmalgeschützten Borsigtor befindet sich neben der Polizei auch das Bürgeramt Tegel. ************************************************************************************************************************************* Heute ist das BORSIG-Tor die Durchfahrt zum modernen Einkaufszentrum - in den ehrwürdigen BORSIG-Hallen - bzw. zu Firmen, die sich auf dem ehemaligen BORSIG-Gelände etabliert haben. Wo einst Tausende von Arbeitern schwere Lokomotiven, Dampfmaschinen, Dampfturbinen, Verdichter, große Kolbenkompressoren sowie Schiffsdieselmotoren und Kessel für Kraftwerke bauten, kaufen heute Menschen aus dem gesamten Berliner Norden und dem Umland in den Hallen am Borsigturm ein. ************************************************************************************************************************************* Deutlich sichtbares Zeichen des Erfolges und des Firmenprestiges war in den 1920er Jahren des vergangenen Jahrhunderts das erste Berliner Hochhaus, der BORSIGTURM. ![]() Die Turmspitze auf dem Dach des BORSIG-Hochhauses. ![]() Die Sicht zur ehemaligen Magazinhalle der Fa. Borsig im Vordergrund. Oben, über der Baumgruppe, kann man die Start- und Landebahn des, in ca. 6 km Entfernung, ehemaligen (bis 8. Nov. 2020) innerstädtischen Flughafens Tegel erkennen. ![]() Die Restgebäude des BORSIG-Imperiums und -Geländes mit dem neuen Hauptgebäude Egellsstraße (links) und den Betriebshallen des Apparatebaus. Im Vordergrund (rechts) die ehemaligen Hallen des Borsig-Maschinenbaus, jetzt zu "MAN Energy Solutions" gehörend. ![]() Aussicht zu den übrig gebliebenen BORSIG-Fertigungshallen (links) und zum Tegeler See mit dem BORSIG-Binnenhafen an der Havel-Oder-Wasserstraße (HOW). Ausblick über die Dächer der neuen Gebäude und Mieter bzw. zum, nun auch schon wieder, ehemaligen "Herlitz-Gewerbepark", auf dem ehemaligen Borsig-Werksgelände zum Tegeler Hafen. Im April 2002 stellten Herlitz AG, Herlitz PBS AG, Diplomat Schreibgeräte GmbH und Susy Card GmbH & Co. KG Insolvenzantrag. Neue Firmierung jetzt unter "Pelikan Group GmbH" mit Geschäftsadresse in der Stadt Falkensee / Brandenburg bei Berlin. Marina Liegeplätze im südlichen Borsig-Binnenhafenbereich werden vom Motor Yacht Club Tegel e. V. (Borsigdamm 4) schon seit Jahren genutzt. Im Hintergrund das "Lagerhaus", der jetzt "Dock 100 Logistik GmbH". Diese hat das 1990 erbaute Hochregallager der Firma Herlitz auf dem ehemaligen Borsig-Fabrikgelände im Jahr 2010 übernommen. *************************************************************************************************************************************** Die heute noch vorhandenen Logistikanschlüsse auf und an dem früheren Borsig-Werksgelände am Tegeler See: Inaktiver "Bahnanschluss" bis auf das Werksgelände - leider stillgelegt. ![]() Der innerstädtische Hauptstadt Flughafen-Tegel (TXL) - "Otto Lilienthal" - fast auf dem Werksgelände - 6 km Entfernung - ca. 10 min Fahrzeit, war für den nationalen und internationalen persönlichen Kundenkontakt enorm wichtig. Eilige Ersatzteillieferungen der Borsig- und MAN-Erzeugnisse konnten schnell mit dem Cargo-Service ausgeliefert werden. Nun leider, ab dem 8. November 2020, auch Geschichte. *************************************************************************************************************************** Nun wurde der außerstädtische "Pannen-Fluch-Hafen" (BER) - "Willy Brandt" am 31. Okt. 2020 am südlichen Stadtrand "bei Berlin" - in "Brandenburg", Landkreis Dahme-Spreewald eröffnet. Von dort kommt man nur mit einem "A B C-Ticket" der S-Bahnlinie 9, über den Regional-/Fernverkehr, mit mehreren Buslinien oder einem "ladeberechtigten Taxi" in die Innenstadt Berlins! *************************************************************************************************************************** ![]() Letzter Landeanflug im Berlin-Tegeler Sonnenuntergang. Feierabend für den Berliner Hauptstadt-Flughafen Tegel (TXL) - Beiname "Otto Lilienthal". Aufnahme vom oberen Parkplatzdeck des "Clou" am Kurt-Schumacher-Platz in Berlin-Reinickendorf. Links vor der untergehenden Sonne sieht man den "Borsigturm" in Tegel. Zum letzten Mal "Take-off" in Tegel - am 8. November 2020, mit dem Heizkraftwerk Reuter West im Hintergrund (Siemensstadt). Der Flughafen Tegel verliert ca. ein halbes Jahr später, im April 2021, seine Betriebserlaubnis. Dann noch der Autobahnanschluss A111 in 500 m - ein paar Straßen weiter - fast um die Ecke ![]() und die U-Bahn Station Borsigwerke der BVG-Linie U6 sowie der Borsig-Binnenhafen am Tegeler See (Havel-Oder-Wasserstraße) - jahrelang nicht genutzt - an der Rückseite des Werksgeländes. ****************************************************************************************************************************************************** Auf der gegenüberliegenden Seite vom Borsig-Binnenhafen und Borsigdamm, oberhalb der breiten Freitreppe, die vom Anfangspunkt der Greenwichpromenade bis hinunter an das Ufer des Tegeler Sees führt, steht seit 1954 der "Borsigbogen" (Mosaikbogen) mit Bildmosaiken der Berliner Wieder-Aufbauaktivitäten und Hinweisen der Wassersportmöglichkeiten, die der Tegeler See bietet. Der Bogen entstand fast ausschließlich aus Teilen von Trümmerschutt und wurde von dem Bildhauer Gerhard Schultze-Seehof (*1919; † 1976) geschaffen. Dieser Mosaikbogen wurde zur Erinnerung des 5. Jahres des Berliner Aufbauprogramms nach Ende des Zweiten Weltkrieges (1. September 1939 bis 8. Mai 1945) - auch der zerbombten und völlig zerstörten Firma Borsig - hier aufgestellt, so am Fuße des Bogens vermerkt. ****************************************************************************************************************************************************** Die folgenden Fotos wurden von der Borsigdammbrücke, über der Durchfahrt vom Borsighafen zum Tegeler See, am Borsigdamm aufgenommen. Der Borsighafen - Tegeler See (Foto: Okt. 2008) direkt am hinteren Bereich des Borsig-Werksgeländes. Noch in den 1960er Jahren, der Zeit meiner Lehre im Maschinenbau der Fa. Borsig AG, war hier reger Betrieb der Binnen-Frachtschifffahrt, die auch Kohle und Koks für das firmeneigene Kraftwerk und die zwei "Siemens-Martin-Öfen" anlieferte. Mit einem fahrbaren Portalkran wurden hier die Binnen-Frachtschiffe be- und entladen und die angelieferte Ladung mit einem großen überirdischen Förderband bzw. per Loren ![]() mit dieser Schmalspur-Werkslokomotive Borsig "8" in das Betriebsgelände transportiert. Auch die schwerlastigen Erzeugnisse, wie Schiffsdieselmotoren und große Kolbenkompressoren etc., wurden hier auf Binnen-Frachtschiffe verladen - noch viel früher, die Lokomotiven für den Export ins Ausland. ![]() Seit ca. 1970 nicht mehr genutzt, wurde der Hafen jetzt durch das Land und die Stadt Berlin mit neuer, stabiler Kaimauer bis 2009 wieder ausgebaut und dann reaktiviert (Foto: Sept. 2009). Der Borsighafen erhielt eine Auffahrrampe, eine sogenannte Roll-on/Roll-off Anlage (Ro/Ro Anlage) zum direkten Befahren eines Schwerlasttransporters an das Transportschiff (links). Besuch und Kontrolle der Berliner Wasserschutzpolizei im Borsighafen am Tegeler See. Die neue Kaimauer mit Plattform für Spezialkrane zum Heben der Schwerlasten (Foto: Aug. 2017). Im umgebauten Borsighafen können Schwerlasten bis zu 500 Tonnen auf Binnen-Frachtschiffe verladen werden. Die "neue" Firma Borsig (Apparatebau) sowie auch MAN (Maschinenbau) wollen dort ihre schweren, sperrigen Apparate, Anlagen, Maschinen und Aggregate nun wieder verschiffen, weil der Transport zum Westhafen durch die Stadt nur mit Polizeibegleitung und Schwerlasttransporten in der Nacht durchgeführt werden konnte und - speziell über und unter Brücken - immer komplizierter und teurer wurde. Foto: Februar 2002 Abhitzesystem für eine Formaldehydanlage, letzte Lieferung der BORSIG GmbH - noch unter der Firmierung "Babcock Borsig AG" - mit Schwerlasttransport am Abend durch Berlin zum Westhafen. Foto: Februar 2002 Borsig-Apparaturen aus Berlin werden von internationalen Unternehmen der chemischen und petrochemischen Industrie gekauft.
*********************************************************************************************************************************************** "Agrium" war bis
2018 ein Unternehmen aus Kanada mit Firmensitz in Calgary, Alberta, Aus der "SAT.1" TV-Sendung:
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Das
"Borsighaus" in Berlin-Mitte, heute
Chausseestraße 13
(vormals Nr. 6), Nähe Oranienburger Tor. 1899 ebenfalls von den Architekten Reimer und Körte erbaute ehemalige Hauptverwaltungsgebäude der Firma August Borsig. Das Gebäude der ehemaligen Borsig-Hauptverwaltung mit seiner Sandsteinfassade im Stil der Neorenaissance steht heute noch in der Häuserfront der Chausseestraße und erinnert eher an eine individuell gestaltete repräsentative Stadtvilla. An der Straßenfront des Gebäudes, über dem Haupteingang des ehemaligen Zentralbüros, wurde auf einer Konsole unter einem kupfernen Baldachin, eine lebensgroße Bronzefigur eines Schmiedes von dem Berliner Bildhauer Gotthold Riegelmann (* 1864; † 1935) angebracht. Er soll die Bedeutung des Handwerks symbolisieren. Darunter finden sich die Initialen A. B. In dem Gebäude verblieb nach 1937 nur noch die August Borsig'sche Vermögensverwaltung, wo sie auch nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Ende der fünfziger Jahre in Ost-Berlin ihren Sitz hatte. Darauf übersiedelte sie nach West-Berlin und stellte 1981 endgültig ihre Tätigkeit ein. Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde das Borsighaus vom Versorgungswerk der Zahnärztekammer als Anlageobjekt erworben und ab 2000 saniert. ******************************************************************************************************************** Direkt gegenüber dem Borsighaus befindet sich, auf dem "Dorotheenstädtischer Kirchhof", das Grabmal von August Borsig. ******************************************************************************************************************** Außerdem, auch im Gegenüber - in der Chausseestr. 125 - arbeiteten und wohnten von 1953 - 1956 Bertolt Brecht (* 1898; † 1956) und von 1953 - 1971 Helene Weigel (* 1900; † 1971). Beide wurden ebenfalls auf dem "Dorotheenstädtischer Kirchhof" beerdigt. ******************************************************************************************************************** |
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Im Deutschen Technikmuseum Berlin (SDTB) zu sehen: Zwei Gemälde von Paul Friedrich Meyerheim (* 1842; † 1915) die August Borsig für sein schlossähnliches Wohnhaus in Berlin-Moabit anfertigen ließ. Tradition und Fortschritt im Verkehr bringt der Maler in seinem Gemälde zum Ausdruck. Die Lokomotive und die Eisenbahnbrücke in Ehrenbreitstein (Koblenz) wurden in den Borsig-Werken hergestellt. Während die Postkutsche das traditionelle Verkehrsmittel darstellt, symbolisiert die Eisenbahn den technischen Fortschritt. Dieser Text stammt aus dem BORSIG-Video des Deutschen Technikmuseums Berlin. Hier befinden sich auch Bestände des Borsig-Archivs und sämtliche Jahrgänge der ehemaligen Borsig-Zeitung. www.sdtb.de Trebbiner Straße 9, in der Nähe U-Bahnstation Möckernbrücke.
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August Borsig
wurde am 23. Juni 1804 als Handwerkerssohn im schlesischen
Breslau geboren. ********************************************************************************************************************************************************** - Zum Vergrößern und zur Beschreibung die nachfolgenden "7 Fotos" anklicken -
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Foto-Archiv
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