Hinweis zur Fa.
"VEB Bergmann-Borsig"
- ehemals in Ost-Berlin / DDR |
Zwei Videofilme: Transport
"Borsig-Abhitzekessel" mit der "Antonow AN 225" von Leipzig nach Kanada | ||||||||||||||||||||||||||||
©
Copyright
2000 by Ulrich Orling - Berlin / Germany - All rights reserved. "Alte" BORSIG GmbH Berliner Straße 27, 13507 Berlin-Tegel, Bezirk Reinickendorf, kleine, teilweise selbst erlebte Historie des Unternehmens. Baujahr 1841 - Deutsches Technikmuseum Berlin Baujahr Dez. 2018 - Weihnachtsdeko / Hallen am Borsigturm August Borsig (* 23.06.1804; † 06.07.1854) Im DB - Museum Nürnberg - anklicken. Borsig war und ist einer der großen Namen der Berliner Industriegeschichte. Hier wurden und werden Erzeugnisse mit Weltruf hergestellt. Wenn vom Kunden nicht anders gewünscht, wurden die Erzeugnisse immer mit einer speziellen Farbe, dem "Borsig-Blau" (Berliner Blau) ausgeliefert. Weltweit heute noch für Qualitätsarbeit und Know-how bekannt, war und ist alleine die mögliche "Namensübernahme", auch für die ehemalige "Mutterfirma" Babcock "Borsig" AG und deren damals angeschlossenen 300 "Tochterfirmen", durch den Bekanntheitsgrad ein "Imagegewinn"! ********************************************************************************************************************************************* "Berliner Blau", auch als Preußisch-, Eisen- oder Stahlblau bezeichnet, ist ein lichtechtes, tiefblaues, anorganisches Pigment, das als luft- und wasserstabiler Feststoff vorliegt und als das erste moderne Pigment gewonnen wurde, das in dieser Form nicht in der Natur vorkommt. Um 1704 / 1706 wurde die Herstellung von dem Chemiker und Farbenhersteller Johann Jacob von Diesbach (ca. * 1670; † 1748) im Berliner Labor von Johann Konrad Dippel (* 1673; † 1734) zufällig entdeckt. ********************************************************************************************************************************************* Nach der Neugründung als Borsig AG übernahm die Deutsche Babcock AG 1970 das inzwischen in eine GmbH umgewandelte West-Berliner Unternehmen. Die ehemalige Deutsche Babcock Wilcox AG - dann Deutsche Babcock AG, anfangs ein Kesselbau-Konzern, ansässig in Oberhausen (NRW), nimmt 1999 den traditionsreichen Namen "Borsig" in seine Firmierung auf ! Zitat aus dem Mitarbeiterbrief der Deutschen Babcock AG - Mutter-Konzern der BORSIG GmbH in Berlin-Tegel - vom 22. März 1999, des Honorarprof. Dr.-Ing. Klaus G. Lederer. Zitatanfang: Auch unser Vorschlag, unser Unternehmen "Deutsche Babcock Aktiengesellschaft" in "BABCOCK BORSIG Aktiengesellschaft" umzubenennen, wurde mit breiter Mehrheit (von den Aktionären) angenommen. Wir haben diesen Namen gewählt, weil er die "Wurzeln des Unternehmens" deutlich macht, den "Wandel im Konzern" dokumentiert und unsere "dann" unverwechselbare Eigenständigkeit auf den internationalen Märkten unterstreicht. Zitatende Umfirmierung: Logo der kaputten Wurzeln und des misslungenen Wandels im ehemaligen Konzern über der neuen Einfahrt Egellsstr. 21 zum damaligen Borsig-Firmengelände in Berlin-Tegel. Anscheinend hatte man hierbei vergessen, dass die "Wurzeln des Unternehmens" als ehemaliger Kesselbau-Konzern auf die US-amerikanischen Erfinder George Herman "Babcock" (* 1832; † 1893) und Stephen "Wilcox" (* 1830; † 1893) - den "Erfindern des Wasserrohrkessels" - zurückgehen. *********************************************************************************************************************************************** Nicht von August Borsig, der geschickte aber miese "Schach-Zug" der "Neufirmierung" mit "Namensklau" des Nachfolge-Vorstandsvorsitzenden (1997) und Sanierers Honorarprof. Dr.-Ing. Klaus G. Lederer (* 1948) - Ruhr-Rambo, Dr. Abzock-Borsig (Babcock-Borsig), meist gehasster Manager - der Deutschen Babcock AG mit ihren 300 Teilgesellschaften! *********************************************************************************************************************************************** Die "Borsig-Wurzeln" wurden schon ab ca. 1970 in West-Berlin von der Deutschen Babcock AG unter der Führung von Hans Lorenz Ewaldsen (* 1923; † 2013) systematisch zerstört und entfernt! Die namhafte Konkurrenz, u.a. auch der Borsig-Kesselbau im damaligen West-Berlin, war wohl in Oberhausen (NRW) nicht gern gesehen? Warum wurde die Fa. Borsig überhaupt vom Babcock-Konzern übernommen, um die Konkurrenz auszuschalten und wegen der späteren Namensübernahme in der Firmierung? Solch ähnlicher Versuch scheiterte schon einmal: 1948 übernahm die Fa. Bergmann in Ost-Berlin / Pankow-Wilhelmsruh (sowjetischer Sektor) - Fabrik für Turbinen- und Kraftwerksanlagenbau - mit Hilfe der Sowjetischen Besatzungsmacht den Namen Borsig in ihre Neufirmierung als VEB Bergmann-Borsig (Plagiat) auf, die dem bis dahin unscheinbaren Nachkriegsbetrieb der Bergmann Werke auf einmal starken Auftrieb gab! Trotzdem konnte sich in West-Berlin das "Original A. Borsig" in Tegel (französischer Sektor) durch den Wiederaufbau mit einem Teil der alten Belegschaft ehemaliger "Borsigianer" (bis heute) retten und erhalten, siehe Beschreibung am Ende dieser Website. *********************************************************************************************************************************************** Auch der SPD-Vorsitzende Willy Brandt (* 1913 ; † 1992) - 1957 bis 1966 "unser Bürgermeister" von West-Berlin - - 1969 bis 1974 (Rücktritt) erster sozialdemokratischer Bundeskanzler (West-)Deutschlands (BRD) - sorgte sich "um die Lebensfähigkeit der Stadt West-Berlin". Langfristig sei mit weiterer "Vernichtung von Arbeitsplätzen und einem Schrumpfen der industriellen Leistungsfähigkeit" West-Berlins zu rechnen! *********************************************************************************************************************************************** Anfang 2002 auch eine Planung des Vorstandschefs Lederer: Die Fertigungsstätte der Fa. Borsig GmbH sollte aus Kostengründen von Berlin nach "Bilbao in Spanien" verlagert werden! *********************************************************************************************************************************************** Bericht aus "Die Welt" vom 10.07.2002 von Jürgen H. Wintermann Zitatanfang: Klaus G. Lederer: Der Sanierer als Totengräber. Der "Bulle von Rhein" räumte bei Babcock so gründlich auf, dass nun von der "einstmaligen Weltfirma" wenig übrig geblieben ist. Zitatende Damit dann auch fast das ENDE der Traditionsfirma BORSIG? Nein, gerade noch einmal durch Eigenrettung nach der Insolvenz mit blauen Flecken davongekommen und der "Namensklau" wurde korrigiert! Im Grunde genommen war die Insolvenz der Babcock AG die "Rettung" für das traditionsreiche, mit schwarzen Zahlen agierende Berliner Unternehmen! BORSIG konnte in der Bundeshauptstadt Berlin bleiben und wurde nicht nach Bilbao in Spanien ausgelagert! Fotomontage von Juli 2002. Das historische BORSIG-Tor des alten ehemaligen großen Werksgeländes in der Berliner Str. 27 und die neue Durchfahrt zum geschrumpften Areal in der Egellsstr. 21, der traditionsreichen, über 185 Jahre alten (22. Juli 2022) Berliner Maschinen-, Kessel-, jetzt aber "nur noch" Apparate- und Anlagenbau Firma. Video: BORSIG - 187 Jahre Tradition und Innovation (ca. 1:11 min). Nach dem Tod von August Borsig übernahm 1854 sein Sohn Albert (* 1829; † 1878) die Leitung der Firmen in der Chausseestraße in Mitte und in Moabit. 1878 verstarb Albert Borsig mit 49 Jahren an Herzversagen. Ein Nachlasskuratorium verwaltete das Erbe, bis die Enkel des Firmengründers - Arnold, Ernst und Conrad - die Volljährigkeit erreichten. Ab 1894 übernahmen seine Söhne - die Enkelkinder von August Borsig - die Leitung der Borsigwerke: Arnold (* 1867; † 1897), Ernst (* 1869; † 1933) und Conrad (* 1873; † 1945) 1898 eröffneten Ernst und Conrad auf einem 22,4 Hektar großen Gelände in Berlin-Tegel ein neues, vereintes Werk mit "eigenem Hafen und Bahnanschluss". Spätestens mit der Ansiedlung der Borsigwerke 1895 bis 1898 wurde Tegel zum bedeutenden Industriestandort. Mehrere tausend Facharbeiter und Angestellte strömten täglich durch das heute denkmalgeschützte, neugotische Eingangstor in der Berliner Straße 27. ***************************************************************************************************************************** Firma A. BORSIG - Beschreibung um 1900 - aus dem Buch "Die Provinz Brandenburg" - Julius Klinkhardt Verlag: Schon ragt der gewaltige Schornstein der großen Borsigwerke, die seit einem Jahre sich hier in Tegel erheben, in die Höhe, beständig umschwebt von einer dicken, schwarzen Rauchwolke, mit welcher die weißlichen Wölkchen der niedrigeren Schlote zu seinen Füßen sich fortwährend zu vermischen streben. Aus dem Innern des großartigen Betriebes tönt beständig das Dröhnen der Hämmer, das Klirren des geschlagenen Metalls, lauter noch als aus der Germania (Germania-Halle) wie heute die Egells`sche Fabrik, die nun Krupp`scher Besitz ist, heißt. Die Strecken Waldes, die noch zwischen Berlin und Tegel standen, sind gefällt oder schon zur Axt verurteilt. Vor dem Eingang des Orts, der mit dem überaus stattlich dreinschauenden Borsigwerk beginnt, erhebt sich das neue Strafgefängnis ......usw.......... ***************************************************************************************************************************** Aufgenommen mit "Seelenschmerz", auch der Himmel hat "geweint", aus der oberen Etage des neuen Haupt-Verwaltungsgebäudes in der Egellsstraße 21, die Fortsetzung der Zerstörung bzw. Sanierung (?) des ehemaligen Borsig Imperiums, im März 1999. Der Borsigturm war das Wahrzeichen der Borsigwerke in Berlin-Tegel. Er war Berlins erstes Hochhaus und ist ein Relikt einer vergangenen Industrieepoche. Ringsum wurde vieles auf dem alten Borsig-Areal abgerissen, neue Architektur hat die Industriebrache bis dahin nur langsam gefüllt. 1990 bis 1991 wurde der "Herlitz-Gewerbepark" auf dem ehemaligen Borsig-Werksgelände eröffnet, groß gefeiert - ca. 10 Jahre später ist dann auch dort Insolvenz angemeldet worden. 1999 ist das Einkaufscenter "Hallen am Borsigturm" eingeweiht worden - im Foto oben, rechts neben dem Parkhaus (Foto Mitte) hinter dem Borsigturm. Der US-Konzern "Motorola" hat im Jahr 2000 hier, auf einem Teil des Areals, sein High-Tech-Zentrum eröffnet und damit rund 400 Arbeitsplätze geschaffen. ********************************************************************************* Anfang der 1990er Jahre wurde die Metallverarbeitung bei der Fa. Borsig GmbH eingestellt. Die besondere Leistungsfähigkeit der Borsig-Werke beruhte vor allem darauf, dass es eine eigene Materialgrundlage hatte. Der Betrieb war damals das erste und einzige Werk in Deutschland welches über zwei "Siemens-Martin-Öfen" verfügte, mit dem sogenannten "Schrott-Kohle-Verfahren" und einer täglichen Stahlleistung von 150 Tonnen. Schrott zur Beschickung der Öfen war in Berlin und auch auf dem Borsiggelände in den Nachkriegsjahren noch reichlich vorhanden. Unmittelbar nach dem Abstich erfolgte das Vergießen des flüssigen Stahls in Gussformen (z.B. Turbinen-, Verdichtergehäuse), die mit Hilfe von großen Holzmodellen des Borsig-Modellbaus hergestellt wurden, bzw. in Kokillen (Kokillenguss). Nach dem Erstarren wurden die Blöcke (Brammen) zur Weiterverarbeitung mit der Schmalspur-Werkslokomotive (Borsig 8) ins Walzwerk transportiert bzw. auf dem Borsig-Werksgelände - vor der alten Lehrwerkstatt an der Veitstraße - bis auf Abruf gelagert. Ein "Lichtbogen-Elektroofen" wurde in den 1960er Jahren auch in Betrieb genommen, ein Industrieofen, der zum Einschmelzen von Stahlschrott und die erneute Herstellung für die Verwendung als Stahl-Neuprodukt von Qualitäts- und Edelstählen eingesetzt wurde. Die Borsig-Werke hatten eine eigene Eisen- und Metallgießerei, einen Modellbau, eine der "größten Kesselschmieden" in Deutschland und ein eigenes Kraftwerk - sehr hilfreich zu Zeiten der sowjetischen Berlin-Blockade vom 24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949, auch für die Anwohner in Tegel. Die neue Produktion nach dem Wiederaufbau der Firma Anfang der 1950er Jahre beschränkte sich nicht nur auf die alten Erzeugnisse wie Dampfkraftanlagen, Dampfkessel und Feuerungen, Dampfmaschinen und Dampfturbinen, Hochdruckrohrleitungen und Spezialarmaturen, Pumpen, Kälteanlagen, Ölgewinnungs- und Veredelungsanlagen, Guss- und Schmiedestücke. Auf Grund eines Lizenzvertrages mit der Firma "Fiat-Turin", begann man 1951 bis ca.1971 auch mit der Herstellung von "Schiffsdieselmotoren" mit bis zu 13.500 PS, die auch mit Schweröl befeuert werden konnten, das damals um 25 bis 30 Prozent billiger war als Dieselöl. (Werksfoto) Der Probelauf der Motoren fand unter großem Getöse auf dem Prüffeld in der ca. 22.242 Quadratmeter großen "Westhalle" im "Schiff 1" statt. ************************************************************************************************ Mit dem Verkauf im Jahr 1988 des größten Teils des Areals vom Borsig-Werksgelände einschließlich des Borsigturms und der denkmalgeschützten Häuser in der Berliner Straße an den West-Berliner Senat und der Borsig-Wohnungsbau GmbH mit den Miethäusern in Borsigwalde an die GESOBAU AG in Berlin-Reinickendorf (Wittenau) sowie des Borsig-Maschinenbaus an die MAN Turbomaschinen AG GHH BORSIG (1996) - MAN Diesel & Turbo - heute MAN Energy Solutions - und der Borsig-Kugelhahnproduktion für Hochdruck-Pipelines, "Typ G", "S" und "U" - Nennweite 25 mm bis 1.524 mm (DN 1 bis 60 Zoll) einschließlich Stell-Antrieb, an die Fa. Schuck-Armaturen GmbH in Steinheim, hat die Deutsche Babcock AG wahrscheinlich "den großen Coup gelandet" und die gesamte Firma A. Borsig GmbH "für 'n Appel und 'n Ei", nämlich "plus-minus-null" erworben, somit die West-Berliner Konkurrenz vernichtet und zusätzlich auch noch "Profit" gemacht ! Selbst die Beseitigung der damaligen Bodenkontamination auf dem Werksgelände - u.a. links im oberen Foto, verursacht durch die ehemalige Eisen- und Stahlgießerei, Schmiedepressenhalle, Kesselwandfertigungshalle, sowie dem eigenen Kraftwerk, wurde durch die Stadt Berlin übernommen, das heißt mit unseren Steuergeldern! Der vorangegangene Neubau des Haupt-Verwaltungsgebäudes in der Egellsstr. 21 wurde natürlich mit Investitionen, Geldern der Wirtschaftsförderung der Stadt Berlin, unterstützt. ******************************************************************************************************************************************** Das Traditionsunternehmen BORSIG gehörte vor Jahrzehnten zu den größten West-Berliner Arbeitgebern in der Industrie, bis 1966 waren hier noch ca. 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Es gab auch eine "Bauabteilung" - mit dem Baubüro am Borsigturm gelegen, "Werksarztpraxis" (Montagehalle Veitstr., 1. Etage) und eigene "Werksfeuerwehr" (am Borsigturm) auf dem Borsiggelände. ******************************************************* Obwohl selbst profitabel wirtschaftend, musste die verbliebene Rest-Borsig GmbH (Anlagen- und Apparatebau), infolge des Missmanagements des "Mutter-Konzerns" Babcock Borsig AG, im Jahr 2002 auch Insolvenz anmelden. Trotz Mauerfall wurde bis Sept. 2002 das Werk auf "258 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" - inkl. Betriebsstätte Gladbeck in NRW - geschrumpft ! ******************************************************************************************************************************************** Nach der Folge-Insolvenz 2002 waren mit der Beteiligungsgesellschaft "capiton AG" - die das Geld und "Sagen" hatte - im kleinen Restunternehmen der "neuen Fa. Borsig" wieder ca. 460 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Berlin-Tegel und Gladbeck / NRW beschäftigt. (Stand Februar 2008). Im März 2008 wurde der letzte Teil der neuen Firma BORSIG von der "capiton AG" verkauft und bekam wieder mal einen neuen Besitzer. Heute gehört Borsig der KNM Group Berhad, Malaysia und betätigt sich hauptsächlich im Anlagenbau. Standorte sind Berlin, Meerane, Gladbek, Rheinfelden und Malaysia. https://www.knm-group.com ***************************************************************************************************************** Damit ist die Firma Borsig (Restunternehmen) nach 171 Jahren (Juli 1837 bis 2008) seit ihrer Gründung durch August Borsig nicht mehr in deutscher Hand ! ***************************************************************************************************************** Traurig aber wahr: Auf dem alten klassischen Rest-Gelände der ehemaligen Borsigwerke befindet sich heute der "Sirius Business Park Borsigwerke". Eingang Egellsstr. 21 Kaum zu glauben: Die neue (Rest-) Fa. Borsig "mietet" nun ab dem Jahr 2008 "Büro- und Produktionsflächen" von der niederländischen "Investmentgesellschaft DDS Lime B.V." an und ist damit nur "eine von vielen Mietern" auf dem ehrwürdigen, "ehemaligen, eigenen Borsig-Werksgelände". Das denkmalgeschützte BORSIG-Tor in der Berliner Str. 27, wurde nach Plänen der Architekten Konrad Reimer (* 1853; † 1915) und Friedrich Körte (* 1854; † 1934) 1898 fertig gestellt. Die Torwächter in den Nischen der neogotischen Türme des BORSIG-Tores sind Kopien; sie stellen einen Schmied und Eisengießer dar.
Die originalen
Zinkholguss-Figuren wurden 1853 von den Bildhauern
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Im
Borsig-Büro
der Kapazitätsplanung (1974)
mit lockigem Haar, u.a. für die "MPM-Netzplan" Erstellung *) und monatliche Kontrolle des Betriebsabrechnungsbogens (BAB) der Kostenstellen für die mechanische Fertigung und Montage des Maschinenbaus zuständig. Man beachte den damaligen Schreibtisch, noch kein PC vorhanden, "Lochkarten" (LK) waren die Datenträger, in- und externes Telefon mit Wahldrehscheibe - damals noch aktuell ! |
Vorläufig letzte Fortbildung (1980) mit (Büro-)Feier abgeschlossen: Jetzt auch fertiger und schon etwas graumelierter REFA-Techniker für Industrial Engineering. Später weitere Schulungen: u.a. Teilbereiche von "SAP", Word Perfect, komplette Umstellung auf Microsoft Office, Zeichnen mit CorelDraw / Fotobearbeitung mit Photo-Paint. |
Im
Borsig-Büro
Ersatzteildienst des Maschinenbaus (1989), Angebotskalkulation und Auftragsabwicklung für die Produkte Turboverdichter-, Topfverdichter-, TKS- und Kugelhahn-Bauteile. Hier wurde die "Handarbeit" schon erleichtert, erster PC und Tastentelefon vorhanden, aber noch Lesegerät für "Mikrofiche" im Postkartenformat, die Digitalisierung kam später. |
******************************************************************************************************************************************* *) Die Metra-Potential-Methode (MPM, auch Tätigkeits-Knoten-Darstellung oder Vorgangs-Knoten-Darstellung genannt) ist eine Netzplantechnik sowie eine Methode der Graphentheorie zur Termin-Berechnung von Netzplänen. Es handelt sich hierbei um ein sehr hilfreiches Werkzeug zur Projektorganisation und -überwachung bzw. zum Zeitmanagement von Projekten.
Einen Netzplan zu erstellen bedeutet, dass dieser die verschiedenen
Teilschritte eines Projektes graphisch darstellen und verketten kann, |
Urkunden:
25-jähriges (1985) und 40-jähriges (2000) Dienstjubiläum bei der
"alten Fa. Borsig GmbH".
Mein
40-jähriges
Borsig-Dienstjubiläum
am letzten Arbeitsplatz meiner "Borsig-Karriere",
als Mitarbeiter im Büro der
Normenabteilung
und zeitweise auch aktiver Mitarbeiter
im Arbeitsausschuss beim Deutschen Institut für Normung e. V.
(DIN)
in Berlin.
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In dieser Zeit u.a. mit modernen Arbeitsgeräten sowie "SAP" Möglichkeit gut
ausgestattet,
ein "Muss" für die
Zertifizierung der
Borsig GmbH
nach
nationalen
als auch internationalen Standards,
wie z. B.:
der
europäischen DIN EN ISO 9001 - Qualitätsmanagementsystem (QM-DIN
EN ISO 9000),
- Grundstein für Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement -
Internationalen Organisation für Normung (ISO),
American National Standards Institute (ANSI),
American Petroleum Institute (API), American Society of Mechanical
Engineers (ASME),
American Society for Testing and Materials (ASTM),
Association française de normalisation (AFNOR)
sowie British
Standards
Institution (BSI) etc.,
um anerkannt und gültig zu
sein.
Viele Normen und techn. Regelwerke dieser Institute waren als Bestand,
teilweise mehrfach, in der
Firma vorhanden und mussten immer gepflegt und aktualisiert werden.
Ebenso wurden
die
Daten der Lagerhaltung
diverser Fertigteile,
Halbzeuge
und Rohlinge mit Hilfe
eines Teilprogramms von "SAP"
(Systeme,
Anwendungen,
Produkte
in der Datenverarbeitung)
laufend
den aktualisierten Standards angepasst.
Eine Zertifizierung ist immer
zeitlich begrenzt, deshalb
wurde die Einhaltung der Vorgaben
regelmäßig durch eine
unabhängige Stelle (z. B. TÜV)
kontrolliert und dokumentiert,
um eine nachhaltig gute Qualität der Erzeugnisse zu gewährleisten.
Die Zertifizierung wurde von
der
Borsig GmbH
angestrebt,
da Kunden oder Geschäftspartner
auf eine Bestätigung der Produkt- und Unternehmensqualität
bestanden haben.
Diese half der
Firma auch, das Image nachhaltig zu verbessern
und gegenüber Wettbewerbern einen Vorteil zu
haben!
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Dann
das "Aus":
Babcock- und
Borsig-Insolvenz - 15. September 2002.
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Zitat aus der Zeitschrift
"Die Welt"
vom 10.07.2002,
Politik - Seite 04:
Es ist noch
nicht lange her, da wurden deutsche Firmen von einer Generation geprägt,
die im Unternehmen herangereift war und sich mit ihm identifizierte.
Sie fühlte sich eins mit ihrer Firma und brachte selbst häufig große Opfer,
wenn es Schwierigkeiten gab.
Heute wechseln Führungskräfte häufig die Betriebe und betrachten die ihnen
anvertrauten
Firmen als Objekte, um die sie sich temporär kümmern.
Dabei geht es vor allem um Geld:
Die Steigerung des Börsenwertes einerseits und des
eigenen Gehalts andererseits.
Eine Beziehung zur Firma entsteht nicht mehr.
Der Kapitalismus zeigt damit ein hässliches Gesicht, das er eigentlich nicht
verdient.
Diese ungute Entwicklung darf keine Zukunft haben.
Zitatende
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Der Neuanfang der geschrumpften
Fa. Borsig
in Berlin-Tegel
Zwar existiert ein kleines
Restunternehmen,
die "neue Fa.
Borsig"
(Apparate- und Anlagenbau),
noch heute hier in Tegel (Stand 2019),
das übrig gebliebene, kleine
Borsig-Werksgelände
mit dem Verwaltungsgebäude
wurde jedoch längst aufgegeben,
es
gehört nicht mehr der
Firma Borsig.
Foto: Februar. 2007
5 Jahre später, seit der Folgeinsolvenz
im September 2002, nun mit dem veränderten
Borsig Logo
-
ohne die "Babcock-Weltkugel"
des insolventen ehemaligen
"Mutterkonzerns"
-
Die heutige Werkseinfahrt ist auch der Zugang für die
Neufirmierung
MAN Energy Solutions
(2018),
die schon
vor 2002 in einigen Etagen des
neuen Borsig Haupt-Verwaltungsgebäudes techn.
und kaufm.
(Borsig-) Büros
übernommen hatte
und
in den wenig verbliebenen,
ehemaligen
Borsig-Maschinenbau-Werkshallen auch
den
(Borsig-) Maschinenbau weiterführt.
Die im Jahr
2002 noch zur
Fa. Borsig gehörende Lagerhaltung, Vormaterialbereitstellung
sowie Transportabteilung etc., wurde ausgegliedert und in eine
selbstständige Firma,
der
"Sinus
Logistic GmbH Dienstleistungen
Berlin"
integriert.
Foto: Juli 2019
Seit 2008 nun leider auch nur noch ein
Mieter
auf dem ehemaligen, eigenen
Borsig Werksgelände,
die
"Neue
Fa. Borsig" beim neuen Verwalter,
der
"Sirius
Business Park Borsigwerke".
Der niederländische
"Energieversorger NUON" hat
das
ehemalige, neue Hauptgebäude
der
Alten Borsig GmbH
wieder verlassen und ist hier nicht mehr Mieter.
Dafür kam
die "PKE Deutschland GmbH" als neuer Großmieter.
Die
PKE Deutschland GmbH (Heimatland Österreich - Elektrobranche) mietete ab
Oktober 2018
im "Sirius Business Park
Borsigwerke" rund 1.300 Quadratmeter Bürofläche
in der 6. Etage
des ehemaligen "Borsig Haupt-Verwaltungsgebäudes"
mit
zusätzlicher Lagerkapazität an.
Fotos: Juli 2019
Das die
"Neue
Fa. Borsig"
im Eingangsbereich des "ehemaligen"
Borsig-Werksgeländes
am
Werkstor
Egellsstraße 21 keine Einflussnahme mehr
hat, erkennt man an dem abgesperrten,
stark verwilderten, verwahrlosten,
nicht mehr benutzten, damaligen großen
"Parkplatzgelände".
Früher wurde dieser Parkplatz mit den Autos der
Borsig-Mitarbeiterinnen
und -Mitarbeiter
sowie der von MAN stark frequentiert.
Nach der
Insolvenz
im September 2002 wurde die
"Babcock Weltkugel" erst
mal
schnell zugeklebt.
Die
"Vergangenheit mit halber Augenklappe"
steht heute noch so, am linken,
verwahrlosten Eingangsbereich
des "Sirius Business Park Borsigwerke".
- Juli 2019 -
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In den kommenden
Jahren
wird hier
auf dem ehemaligen
Borsig-Parkplatz,
zwischen
verlängerter Egellsstr. bis
Borsigwerkseingang,
Beckumer Str. und Biedenkopf Str.,
ein
Wohnblock
mit insgesamt 185 neuen Wohnungen entstehen.
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Die Eisengießerei und Maschinenbau-Anstalt von
August Borsig
im Jahr 1847 in der Chausseestraße, Berlin-Mitte.
"Ansicht der Eisengießerei und Maschinenbau-Anstalt von A. Borsig"
Aquarell von Carl Eduard Biermann (* 1803; † 1892).
Der Schüler und Mitarbeiter des Königlichen Baumeisters Schinkel,
Johann Heinrich Strack (* 1805; †
1880) wurde von
August Borsig
mit dem weiteren Aus- und Umbau seiner Fabriken betraut.
Strack war Vertreter des Berliner Spätklassizismus und zählte neben
Schinkel und Stüler zu den
wichtigsten Berliner Architekten des 19. Jahrhunderts.
Er war ca. 24 Jahre hindurch der Familie Borsig als Architekt verbunden.
Für das Werksgelände an der Chausseestraße in Berlin entwarf er u.a. den berühmt
gewordenen
Uhr- und Wasserturm, der einem achteckigen Turm
aus dem
antiken Athen des ersten vorchristlichen Jahrhunderts nachgebaut wurde,
den Turm der Winde mit dem griechischen Windgott Äolus als Wetterfahne.
Der Standort dieses Turms ist in dem Aquarell von Carl
Eduard Biermann dargestellt (oben).
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Nachdem in Moabit fast die gesamte Produktion konzentriert war, wurde das
Stammwerk 1887
in der Chausseestraße - fünfzig Jahre nach seiner Gründung -
geschlossen und abgerissen.
Verwaltung und Lokomotivbau wurden nach Moabit verlegt.
Aber auch für das Moabiter Werk schlug 1896 die letzte Stunde.
Die Enkel des Firmengründers August -
Arnold, Ernst und Conrad
- hatten sich
auf der Suche
nach einem
größeren
und
"schon damals verkehrstechnisch günstig gelegenen
Grundstück"
- zu Wasser und per Schiene erreichbar -
für eine
Übersiedlung nach Tegel entschieden.
Die
Architekten Konrad Reimer
(* 1853; † 1915) und
Friedrich Körte
(*
1854; † 1934)
entwarfen die
neuen Werksanlagen.
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Herzlichen Dank an Herrn Dipl.-Ing. Augusto Salvo
González
für folgende Informationen:
Auf dem Campus der heutigen Technischen Universität Berlin (TU am Ernst-Reuter-Platz),
vor dem Gebäude der Fakultät V (Reuleaux-Haus), steht die Ruine der ehemaligen
Arkadenhalle mit ihren "Terrakotten" von
"Borsig´s Eisengießerei und
Lokomotivbauanstalt",
die 1901 in den Garten der alten, ehemaligen Technischen Hochschule
(TH)
umgesetzt
und
von dem Architekten Carl Vohl
(* 1853; † 1932) dort als Denkmal wieder aufgestellt wurde.
Fotos: Jan. 2008
Erbaut wurde diese 1858 bis 1860
von Johann Heinrich Strack
(* 1805; †
1880) und schloss
ursprünglich
das Gelände der Maschinenbau-Anstalt an ihrem ersten Standort
nahe des Oranienburger Tores zur Chaussee-
/ Ecke Torstraße ab.
Die Terrakotten (Bildwerke aus gebranntem Ton) wurden von Gustav
Blaeser (* 1813; † 1874)
gestaltet, der ein Schüler von Christian Daniel Rauch
(* 1777; † 1857) war.
Das Tor von Carl von Gontard (* 1731; † 1791) erbaut - existiert heute nicht mehr,
Ansicht um 1867.
Diese historischen
Figuren auf dem Portal der
ehemaligen
"Gutsanlage
von Albert Borsig",
heute das
"Landgut Stober"
(Hotel und Eventanlage),
in Groß Behnitz,
einem
Ortsteil von
Nauen im Landkreis
Havelland, Brandenburg,
- ca. 40 km westlich von Berlin -
stammen von
Carl von Gontard (* 1731; † 1791),
der diese auf dem
Oranienburger Tor
als Schmuck über den Fußgängerdurchgängen platziert hatte (sh. oben).
Der kunstsinnige
Albert Borsig (* 1829; † 1878) -
Sohn von August
Borsig -
erwarb nach dem Abriss des
Oranienburger Tores
in Berlin den
Torschmuck
und
setzte ihn auf die
Ziegelpfeiler des Eingangstores seines gerade
erworbenen Gutes in Groß Benitz.
Albert Borsig hat das Anwesen 1866 dem Grafen von Itzenblitz abgekauft und
mit Gebäuden eines an
italienischer Leichtigkeit
erinnernden Stils erbauen lassen.
Hier schaffte die
Industriellenfamilie Borsig ein Mustergut, wo mit
modernster Landmaschinen- und Stalltechnik
die
pflanzlichen
und tierischen Zutaten zur Versorgung der werkseigenen Kantinen in Berlin hergestellt wurden.
Nach dem Tod seines Vaters (1878) führte
Ernst von Borsig senior
bis zu seinem Tod (1933) das Landgut weiter,
von 1933 bis 1945 tritt wiederum dessen Sohn,
Ernst von Borsig junior
(* 1906; † 1945) in seine Fußstapfen.
"Brieftauben" überbrachten damals den Bedarf der Berliner
Borsigküche!
Ein eigener Bahnanschluss mit Bahnhof - Nähe der
ehemaligen
"Gutsherrschaft
von Borsig",
sorgte für den Transport der Lebensmittel nach Berlin.
Der in den 1870er Jahren erbaute Bahnhof Groß Behnitz mit klassizistischem
Empfangsgebäude,
Güterschuppen, Wasserturm,
Streckenwärterhaus und Stellwerk.
Der Bahnhof lag an der in den 1860er Jahren geplanten
Eisenbahnverbindung von Hannover nach Berlin,
die auf Grund einer Spende der
Familie Borsig
(15,5 ha Land und 10.000
Taler) über Groß Behnitz geführt wurde.
Heute (Stand Sept. 2015) ist der Bahnhof außer Betrieb und verwildert,
auf der
Gleisstrecke fahren Schnellzüge der
DB.
Neu angebrachte Straßenschilder weisen weiterhin auf diesen Bahnhof,
sogar die Havelbus-Linie 660 - vom Bahnhof Nauen -
hat hier eine Haltestelle
"Bahnhof Groß Behnitz" noch in ihrem Fahrplan,
welches zu Irritationen führt - leider keine am Eingang von "Landgut
Stober",
ehemals die
"Gutsherrschaft Albert
Borsig"!
Kein Zug hält hier, man kann für die Weiterfahrt
nicht
ein-, um- oder aussteigen!
Ein Fußweg von ca. 350 Meter auf der Landstraße bis zum Landgut ist hier
dann eine Alternative.
Eingangsportal zur restaurierten ehemaligen
"Gutsherrschaft
der Familie Borsig",
heute
das
"Landgut Stober"
(Hotel und Eventanlage),
mit dem Ensemble von Ziegelbauwerken - Logierhaus, Ställe, Brennerei und
Kornspeicher
des
historisch
landwirtschaftlichen Musterbetriebs der
Enkel von August
Borsig,
der 1923 eine Größe von ca. 2.700 ha erreichte.
GPS-Position
Breitengrad: Längengrad:
N 52°34'50.44" , E 12°44'00.01"
Eine "Werkslok von
KRUPP", aus der Baureihe der ČKD/Škoda BS200
KRUTWIG,
steht mit geöffneter Rauchkammertür auf der
ehemaligen
"Gutsanlage
von Albert Borsig"
und gilt als eines der Groß Behnitzer Wahrzeichen.
Die alte Schmalspur Dampflokomotive
steht hier stellvertretend für die
Borsig Dynastie,
die Groß Behnitz damals prägte.
Das Gutsverwalterhaus auf der
ehemaligen
"Gutsherrschaft
von Albert Borsig".
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Manfred von Borsig gewinnt
Namensstreit (Dez. 2015):
Nach mehr als zwei Jahren des Prozessierens
ist der Namensstreit um das Landgut in Groß Behnitz jetzt
entschieden.
Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe gab dem inzwischen 79-jährigen Kläger
Manfred von Borsig recht und untersagte
dem Inhaber Michael Stober, den Namen "Landgut A.
Borsig", weiter zu verwenden.
Zitat aus der Zeitschrift "MAZ" von Dez. 2015:
Der reagierte sofort, hat das Areal am Behnitzer See inzwischen in
"Landgut Stober" umbenannt.
Auch der Internetauftritt wurde bereits geändert.
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Der damalige Gutshof der
"Familie Borsig" liegt
idyllisch am Groß Behnitzer See.
Fotos: 2011
Groß Behnitz gehört zu den größten, in ihrer ursprünglichen Form erhaltenen Landschaftsparks im Havelland.
Der öffentliche, ca. 30 Hektar große, rings um den See begehbare Park, ist
der letzte einer eiszeitlichen Seenkette.
Seit 1966 steht er unter Denkmalschutz.
Gegenüber der
historischen
"Gutsherrschaft
von Albert Borsig" steht die
Alte Dorfkirche Groß Behnitz
auf dem Dorf-Friedhof, hinter der sich die Familiengrabanlage der Borsigfamilie
befindet,
die der damalige Patronatsherr
Albert Borsig
anlegen ließ.
Das Grabmal
des Firmengründers
August Borsig
(sh. weiter unten) befindet sich
auf dem
"Dorotheenstädtischen Kirchhof"
- gegenüber dem
Borsighaus
-
in Berlin-Mitte,
neben den Grabmälern von
Christian Daniel Rauch und
Friedrich August Stüler.
Fotos: 2011
Das ab 1866 errichtete
Familienbegräbnis der Familie Borsig
(ohne den
Firmengründer August),
mit den Gräbern des
Albert Borsig (* 1829; † 1878) und
seiner Söhne
Arnold
(* 1867; † 1897) und
Ernst
(* 1869; † 1933).
Am 1. April 1897 kam Arnold Borsig
bei einem Grubenunglück mit
Gasexplosion in der Hedwigswunsch-Grube
ums Leben, in einer von seinem
Vater Albert Borsig 1862
gegründeten Zweig-Produktionsstätte
- dem
Biskupitz-Borsigwerk,
Kreis Zabrze, in der damaligen
Provinz Schlesien.
Am 27. Januar 1909 wurden
Ernst von
Borsig
und sein Bruder
Conrad
von Borsig
in den preußischen erblichen
Adelsstand erhoben.
Conrad von Borsig
(* 1873; † 1945)
lebte seit 1933 zurückgezogen in Pommern auf seinem
zwischen 1922 und 1924 erworbenen Gut Prillwitz.
Er wurde bei Kriegsende von sowjetischen Soldaten vor seinem Haus
erschossen.
Sein Grab befindet sich in dem von ihm angelegten
dendrologischen
Garten (Lehre
von den Bäumen und Gehölzen),
der 1945 in staatlichen polnischen Besitz überging.
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Die
Villa Borsig in Berlin-Reinickendorf (Tegel),
ein neobarockes Schloss aus dem Jahr 1913.
Das aus dem Besitz der Familie
von Humboldt erworbene Gelände wurde trockengelegt und zur
Halbinsel Reiherwerder aufgeschüttet.
Am Westufer des Tegeler Sees, der
"Halbinsel Reiherwerder", befindet
sich die
Villa Borsig
(Seitenansicht).
Rund um das Gebäude ließ der Enkel des berühmten Firmengründers
August Borsig,
Ernst von Borsig
(* 1869;
† 1933), einen gepflegten Park, teilweise mit
exotischen Pflanzen anlegen.
Foto von A.Savin
(Wikimedia Commons · WikiPhotoSpace), FAL,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=81687039
Der neobarocke Schlossbau - hier der Blick vom Park.
1911 bis 1913 nach
Plänen der Architekten Alfred Salinger (* 1872; † 1935)
und Eugen Schmohl
(* 1880; † 1926)
erbaut,
erinnert mit seinen Stilelementen und seitlichen Arkaden
an die Architektur der Gebäude
im Park von Sanssouci in Potsdam.
Nach dem Tod von
Ernst von Borsig
1933 war es
bis zum Herbst 1937
der
Wohnsitz der Familie
Borsig,
dann wechselte das Gut mehrmals den Besitzer,
bis die
Bundesrepublik Deutschland - nach der Wiedervereinigung 1990 - in der Bundeshauptstadt die Halbinsel erwarb.
Die bestehenden, zum Teil aus der Kaiserzeit stammenden Gebäude
wurden renoviert
und um vier Neubauten ergänzt.
Der Blick über die "Große Malche" (Tegeler See) zur
Vorderseite und Haupteingang der
Villa Borsig.
GPS-Position
Breitengrad: Längengrad:
N 52°35'15.03" , E 13°15'37.17"
Die Halbinsel gehört seit Anfang 2006 zusammen mit den
benachbarten Gebäuden,
dem Gästehaus des Bundesaußenministers und der Bundesregierung - auf einem
14 Hektar großen,
parkähnlichen Gelände der Akademie - Auswärtiger Dienst
des Auswärtigen Amts,
die der Ausbildung deutscher und ausländischer Diplomaten dient.
Die Gebäude und das Gelände sind für die Öffentlichkeit
nicht zugänglich.
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Fast gleichzeitig mit der Errichtung der Tegeler Anlagen wurde für
das gesamte
Borsig Unternehmen ein
Verwaltungsgebäude,
das sogenannte Zentralbüro gebaut, das auf dem Gelände der um 1890
abgerissenen Wohnhäuser der ehemaligen
Lokomotivfabrik in der Chausseestraße 6 (später Nr. 13) entstand.
Öffnungszeiten: | Dienstag - Freitag von 09:00 - 17:30 Uhr |
Samstag - Sonntag von 10:00 - 18:00 Uhr | |
Montag geschlossen. |
Für seine berühmte
Parkanlage in Berlin-Moabit, in der Nähe der
Stromstraße,
holte sich Preußens
"Lokomotivkönig" Borsig
den Gartenkünstler P.J. Lenné
als Berater und Gestalter.
Das ebenso bekannte schlossähnliche Wohnhaus, 1843 von dem
Architekten Strack
in diesem Park erbaut, wurde als
"Borsigsche
Etablissement"
bezeichnet.
Selbst König Friedrich Wilhelm IV. (* 1795; † 1861) ließ sich von dem Gartenparadies gefangen
nehmen
und stattete dem Borsig'schen
Etablissement nicht nur einen Besuch ab.
Dabei soll er einmal geäußert haben:
"So wie Sie, mein lieber Borsig, möchte ich auch mal wohnen."
Ein Stück von der Arbeit des Gartenkünstlers, die von König Friedrich Wilhelm IV.
August Borsig (* 1804; †
1854) geneidet
wurde, kann man heute nur noch erahnen.
Im "Essener Park", heute in einem besseren Berliner
"Moabiter
Hinterhof" -
Essener Str. 2-3 gelegen,
sind leider nur noch unscheinbare,
kümmerliche Reste der berühmten Anlage
erhalten.
Anton Egells (* 25.08.1788; † 30.07.1854) |
August Borsig (* 23.06.1804; † 06.07.1854) |
August Borsig
wurde am 23. Juni 1804 als Handwerkerssohn im schlesischen
Breslau geboren.
Bis zu seinem 18. Lebensjahr ging er - seiner Neigung zu handwerklicher
Arbeit nachgebend -
bei einem Zimmermann in die Lehre. Er war dann Zimmermann
und hatte eine
Baufachschule absolviert.
In Berlin nahm August
Borsig
1824 ein Studium am Berliner Gewerbeinstitut
auf,
das er jedoch bereits 1825 wieder beenden musste.
Der Direktor für die Ausbildung von
Maschinenbau-Ingenieuren,
Peter Christoph Wilhelm Beuth (* 1781; †
1853)
wollte die Segnungen der Anstalt nicht an
einem Menschen
verschwenden, der doch nie imstande sein werde, etwas zu leisten.
Trotzdem stellte Franz Anton
Egells, der Inhaber der damals bedeutendsten
Berliner Maschinenbauanstalt, Borsig
als Praktikanten ein.
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Der junge Borsig
trat in die Fabrik zunächst als Zeichner ein.
Neben der Eisengießerei betrieb man in der Fabrik auch den Maschinenbau.
Um alle Zweige desselben von Grund auf kennen zu lernen, wurde er ein
schlichter Eisenarbeiter.
So von der Pike auf dienend, machte er alle Grade dieses Gewerbes durch,
bis er sich nach einigen Jahren zum Geschäftsführer
emporarbeitete.
Unter seiner Leitung nahm das Egellssche Institut großen Aufschwung, so dass
ihm der Besitzer Vollmacht erteilte und ihn zum Mitdirektor
ernannte.
(aus dem Buch: Die Provinz Brandenburg - 1900 - Julius Klinkhardt Verlag)
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Zehn Jahre später, am 22. Juli 1837,
gründete Borsig
vor dem Oranienburger Tor neben
dem Egellsschen seinen eigenen Betrieb,
eine Maschinenbauanstalt und Eisengießerei.
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Weihnachtliche
Borsig-Lokomotive als
Dekoration im Einkaufscenter
"Hallen am Borsigturm",
Berlin-Tegel (Dez. 2018).
Gelungene und passende weihnachtliche Augenweide mit dem "1:1 Nachbau" der Lokomotive
"Borsig 1".
Die erste eigene
Lokomotive mit dem Namen "Borsig"
und der Fabriknummer 1 baute das
Borsig-Werk
1840.
Die erste, eigenständig entwickelte Konstruktion, eine dreiachsige
Dampflokomotive mit einer Treibachse
zwischen zwei Laufachsen, wurde 1841
in der Fabrik von
August Borsig gebaut.
Sie war ein Jahrzehnt der Prototyp aller schnellen
deutschen Lokomotiven mit nur einer Treibachse.
Die erste Maschine dieser Bauart bekam den Namen Beuth, mit
der Fabrik-Nr.: 24.
Hier auch im Deutschen Technikmuseum Berlin (SDTB)
zu bestaunen (Rekonstruktion).
Durch Sabotage an dieser Dampflok versuchte sich die
Konkurrenz bei der
"Choriner Wettfahrt"
(1843) durchzusetzen. Die Manipulation
an den Kolben in
den Zylindern wurde jedoch durch einen Mitarbeiter Borsig´s rechtzeitig
entdeckt
und die Wettfahrt konnte siegreich gegenüber der
englischen Konkurrentin,
ein Stephenson-Modell, beendet werden.
Damit war der Durchbruch zum erfolgreichsten Lokomotivbau
in Europa geschafft.
1843 produzierten die
BORSIG-Werke als erstes deutsches
Unternehmen Lokomotiven in Serie.
Nur 17 Jahre nach Gründung seines Unternehmens
am Oranienburger Tor, im Jahr des
Jubiläums
zum Bau der 500. Lokomotive, verstarb am 6. Juli 1854
der Industriepionier, Geheime Kommerzienrat und
"Preußens Lokomotivkönig"
August Borsig
auf dem Höhepunkt seines Lebenswerkes in
Berlin.
Das restaurierte Grabmal von
August Borsig
(* 1804; †
1854)
auf dem "Dorotheenstädtischer Kirchhof"
- gegenüber dem
Borsighaus
-
in
Berlin-Mitte - Nähe Oranienburger Tor,
neben den Grabmälern von
Christian Daniel Rauch und
Friedrich August Stüler.
Vor der Büste - rechts - kniet ein Genius
(Schutzgeist im römischen Altertum),
der ein Medaillon der Ehefrau
Luise Borsig,
geb. Praschl (* 1806; † 1887),
hält.
Links vor der Büste wurde die Knabenfigur -
Borsig's Sohn Albert
-
erneuert.
Diese wurde vor einigen Jahren gestohlen und nie wiedergefunden.
Siehe
auch im Archiv : Dorotheenstädtischer
Kirchhof, oder hier klicken.
Seine Firma entwickelte sich zur größten Lokomotivfabrik des
europäischen Kontinents.
Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Albert
(* 1829; † 1878) die Leitung des
Unternehmens.
Die Söhne von
Albert Borsig
- Arnold (* 1867;
† 1897), Conrad
(* 1873; † 1945) und Ernst
(* 1869; † 1933) -
führten nach ihrer
Volljährigkeit ab 1894 die Borsig-Werke weiter.
Sie begannen mit der Planung eines neuen Werkes und dem Umzug der alten
Betriebe am
Oranienburger Tor und Moabit auf ein Gelände in der Nähe des Dorfes Tegel,
welches sowohl
auf dem Wasserweg (Borsig-Hafen) als auch
per Schiene zu erreichen war.
1898 fand die Einweihung der
neuen Werksanlagen der
Fa. A. Borsig in Berlin-Tegel statt.
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Herzlichen Dank
an
Herrn Deryck J.H. Ferrier M.Sc. (*
Juli 1933; † Januar 2022)
aus
Paramaribo/Suriname
(Managing Director, Center for Economic and Social
Scientific Studies - CESWO -),
der meine Website im WWW gefunden und
die folgenden zwei Fotos
von 1942
mir im
Januar 2005 zur Verfügung gestellt hat.
Er verstarb leider im Januar 2022 im Alter von fast 89 Jahren.
< Website hier anklicken >
Diese alten Fotos zeigen zwei von acht
Borsig-Lokomotiven, welche 1905 in die ehem. holländische
Kolonie Surinam (Holländisch Guyana) geliefert wurden, dort bis 1990
aktiv
im Dienst standen
und
zum "Aufbau an der wilden Küste"
beigetragen haben - Link auf Fotos anklicken!
BORSIG-Fabrik-Nr.
5339 bis 5346, Baujahr 1904,
Typ "StL", Bauart "B-n2t", Spurweite "1000",
geliefert an das "Department
van Kolonien s´Gravenhage",
für "Tramway
Paramaribo/Surinam" "KS 1" "LS 1"
bis "KS 8" "LS 8".
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Surinam stand
von 1645 bis 1975 unter niederländischer Verwaltung.
Es ist
mit einer Fläche von 163.820 Quadratkilometer
das kleinste unabhängige Land Südamerikas.
Heute die
Republik Suriname,
das am 25. November 1975 von den
Niederlanden unabhängig wurde
(Nationalfeiertag).
GPS-Position
Breitengrad: Längengrad:
N 5°51'07.37" , W 55°12'13.96"
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Suriname ist ein kleiner Staat an der Nordostküste Südamerikas.
Er zeichnet sich durch ausgedehnte tropische Regenwälder und niederländische
Kolonialarchitektur aus und gilt als kultureller Schmelztiegel.
An der Atlantikküste liegt die Hauptstadt Paramaribo,
wo Palmengärten um den Handelsposten Fort Zeelandia aus dem 17. Jh. wachsen.
In Paramaribo befindet sich außerdem die
St.-Petrus und Paulus-Kathedrale,
eine große, 1885 eingeweihte Holzkirche.
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Borsig
exportierte nach Russland, Italien,
Holland, Südamerika, innerhalb Europas ohnehin,
bis nach Japan und in viele andere Länder -
1914 lag der Exportanteil bei 50 Prozent.
Die Britische Eisenbahngesellschaft kaufte zehn deutsche Lokomotiven von Borsig.
Bis dahin gab es in Großbritannien, dem Ursprung der industriellen Revolution,
keine ausländischen Lokomotiven.
Kaufgrund: Die Deutschen waren billiger.
BORSIG
- Lokomotiv Montage um 1930
(Werksfoto).
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1840 baute
August Borsig die
erste deutsche Dampflokomotive,
die "Borsig 1".
1858 wurde die 1.000ste Lokomotive ausgeliefert und von
Albert Borsig sowie seinen Arbeitern mit einem großen Fest gefeiert.
Im März 1862 verlies die 2.000ste Lokomotive das Werk
und trug den Namen "König Wilhelm".
Die Zahl drei- und viertausend vollendeter Dampfrosse wurde erreicht,
daneben großartige Bauwerke in Eisenkonstruktion ausgeführt.
1872 war das Unternehmen, das von dem
Sohn und den Enkeln Borsig's
weitergeführt wurde,
in Europa der größte und weltweit der zweitgrößte Lokomotivenlieferant.
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1931 Auslieferung der 14.000sten Lokomotive an die Ägyptische Staatsbahn. |
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Die Verwendung dieses Fotos erfolgt mit freundlicher Genehmigung des DB Museums Nürnberg, Foto oder hier anklicken. Die weinrote BORSIG-Schnellzuglokomotive, Fabr.Nr.: 14552, Baureihe 05 001, ist eine Maschine der Superlative. Diese Lok blieb von der Verschrottung verschont, insgesamt gab es davon drei. Sie erhielt im Ausbesserungswerk Weiden ihre Stromlinienverkleidung zurück und steht seit 1963 im Verkehrsmuseum Nürnberg. Baujahr 1935 Höchstgeschwindigkeit: über 200 km/h Leistung: 2.360 PS Länge: 26,3 m Mit 130 Tonnen ist sie eine der schwersten Dampfloks die es je gab. Sie erreichte die Rekordgeschwindigkeit von 200,4 km/h bei einem Schnellfahrtversuch auf der Schnellfahrstrecke Berlin - Hamburg, am 11. Mai 1936. Damals die schnellste Schnellzuglokomotive der Welt. Sie sollte den neuen Diesel-Schnelltriebwagen wie dem "Fliegenden Hamburger" Konkurrenz bieten. Bei der Entwicklung der Lok führte die Fa. A. Borsig mit Holzmodellen in der Größe 1:20 Versuche im Windkanal durch. Zur besseren Wartung wurden zahlreiche Klappen und Rollläden in die Verkleidung eingebaut. Siehe den folgenden Film. ******************************************************************************************************************************* BORSIG - Film: Montage der o.a. Schnellzuglokomotive Baureihe 05 001, digitalisierter Film aus dem Jahr 1935 (ca. 13 min), oder für "Vollbildmodus" folgende Website aufrufen: https://www.youtube.com/watch?v=Pklkb8XFHKI ******************************************************************************************************************************* Insgesamt entstanden im Hause der Fa. A. Borsig 16.352 Dampf-Lokomotiven. |
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Auch eine "Diesellok"
mit Direktantrieb und
Start über Druckluft wurde von der Fa. Borsig
(Rahmen und Aufbau)
1912 in Berlin nach Plänen
von Adolf Klose (* 1844; †
1923) unter der
Baunummer 7409/1910 zusammengebaut.
Das Winterthurer Unternehmen "Sulzer"
lieferte die
"Zweitakt-Rohölmotoren
4LV38"
für die
Diesel-Lok.
Wikipedia:
Schweizerische Bauzeitung,
Derby Sulzer
Band 62, Nr. 22 vom November 1913.
- Preußen & Sachsen
-
Sie hatte die Bezeichnung
"Diesel-Klose-Sulzer-Thermolokomotive".
Nach einem Jahr Versuchsbetrieb wurde die Erprobung der Diesel-Lokomotive
bei Beginn
des Ersten Weltkriegs (1914 bis 1918) abgebrochen.
Auf Grund der Mängel, die sich im Betrieb zeigten, erfolgte kein regulärer
Einsatz mehr,
die Konstruktion wurde von den Firmen nicht weiter verfolgt.
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Die 1859 im "Moabiter"
Borsig-Werk hergestellte Balancier-Dampfmaschine
zum Antrieb einer Getreidemühle in Spremberg bei Cottbus.
1913 zurückgekauft und im
Borsig-Werk
"Tegel" hinter dem historischen
BORSIG-Tor
am Hauptverwaltungsgebäude
als Denkmal
aufgestellt, steht sie nun heute auch im Deutschen Technikmuseum Berlin.
Für Vorführungen (ohne Dampf) noch betriebsbereit.
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Die Maschinenbauanstalt von August Borsig baute aber nicht nur Lokomotiven sondern
ermöglichte u.a. auch die Wasserspiele im Potsdamer Park Sanssouci.
Der erste Großauftrag für
Borsig:
Mit dem Aufstellen einer Dampfmaschine
und
dem dazugehörigen Pumpwerk,
im von Ludwig Persius erbauten Maschinenhaus
/ Moschee,
einschließlich dem
Rohrleitungssystem zum und vom Ruinenberg
für die Wasserspiele im Park
hatte August
Borsig seinen ersten
wichtigen geschäftlichen Erfolg und darüber
hinaus eine ingenieurtechnische Meisterleistung
vollbracht.
- Zum Vergrößern und zur Beschreibung die nachfolgenden "7 Fotos" anklicken -
Potsdam: Moschee / Maschinenhaus - Pumpstation. Potsdam: Große Fontäne im Park Sanssouci |
|
Das gegossene, goldfarbene Eisengitter in der Portalöffnung der Neptungrotte in Sanssouci, wurde ebenfalls nach einem Entwurf von Ludwig Persius in der Werkstatt von August Borsig gefertigt. ********************************************************************************************************************************************************** Borsig hat auch zahlreiche andere Eisenkonstruktionen an bedeutenden Bauwerken realisiert, zum Beispiel: Die heute unter Denkmalschutz und auf der Liste der "National wertvollen Kulturdenkmäler" stehende sogenannte "Borsighalle (Eisenhalle)" im "Alten Walzwerk / Eisenspalterei" in Eberswalde. August Borsig hatte sie 1849 in Berlin-Moabit als "Urtyp aller stützenlosen Hallenkonstruktionen" bauen lassen. GPS-Position Breitengrad: Längengrad: N 52°50'28.52" , E 13°45'57.42" - Fremdfoto von 2017 aus der Website "Wikipedia" - https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Baudenkmal_Borsighalle_in_Eberswalde.jpg Die ohne Mittelstützen beliebig erweiterbare Konstruktion der Eisenhalle konnte man seriell vorfertigen und transportieren: Seit 1993 stand das Baudenkmal leer, ab 2014 wurde das große rostige Stahlgerippe schrittweise gesichert und rekonstruiert. Ende 2021 soll die Hallenkonstruktion dann wieder begeh- und nutzbar sein. Gitterbogenbinder von 20,35 m Spannweite, 8,80 m hoch, 55 m lang, 6 Gitterpfetten (Dachträger), der Oberlichtaufbau ist mit Holzfachwerk ausgeführt worden. Die Halle wurde in Berlin-Moabit 50 Jahre als Puddel-(Eisengiesserei) und Walzwerkhalle genutzt. Im Jahr 1900 wurde sie nach Eberswalde in die "Eisenspalterei" umgesetzt. Sie wurde zum weltweiten Exportschlager und "Vorbild" für Bauwerke wie zum Beispiel die S- und Fern-Bahnhofshalle-Alexanderplatz in Berlin. ********************************************************************************************************************************************************** Die Eisen-Dachkonstruktionen im Neuen Museum auf der Berliner Museumsinsel, |
|
Berlin: Auf der Museumsinsel - Das Neue Museum |
|
die Kuppel der Kapelle im ehemaligen Berliner Schloss und die Kuppel der St. Nikolaikirche in Potsdam. |
|
Berlin: Ehemaliges Berliner Stadtschloss |
Potsdam: St. Nikolaikirche |
Einer
von vier Löwen der
ehemaligen "Löwen-Hängebrücke" im Großen Tiergarten in Berlin
(links). Sie führte über einen Wasserlauf, der im Park in den Neuen See mündet (rechts). |
|
Die vier gusseisernen Löwen
wurden in der Werkstatt von Christian
Daniel Rauch (* 1777; † 1857) modelliert. Ursprünglich 1838 von dem Bildhauer Christian Friedrich Tieck (* 1776; † 1851) geschaffen und von dem Architekten Ludwig Ferdinand Hesse (*1795; † 1876) als dekorative Hängebrücke im Tiergarten errichtet, wurden diese Löwen 1838 noch bei August Borsig am Oranienburger Tor gegossen. Die Holz-Hängebrücke wurde 2014 komplett entfernt, an beiden Ufern sind Stahl-Sperrbügel fest montiert worden. Die Löwenbrücke war nicht nur die letzte erhaltene Hängebrücke Berlins, sondern die älteste Drahtseil-Hängebrücke Deutschlands. |
Die Luther Brücke (1891-92) über die Spree,
am Schloss Bellevue in Berlin-Moabit,
stammt genauso von der
Fa. Borsig
(Bauabteilung)
wie das erste eiserne Schwimmdock
(1868) für die preußische Marine im Hafen von
Swinemünde.
Die Einzelteile
wurden
in den Berliner Werken
bei
Borsig
gefertigt und in Swinemünde zusammengebaut.
1869 verbrachte man das Schwimmdock
nach Kiel.
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1908 baute das Unternehmen für den alten Berliner Sportpalast
im Bezirk Schöneberg
( Eröffnung 1910 / Abriss 1974 )
auch die erste und größte Kunsteisbahn der Welt, mit 10.000
Zuschauerplätzen.
1925 wurde der Sportpalast von Oskar Kaufmann
(* 1873; † 1956) umgebaut:
hier liefen Maxi Herber-Ernst Baier auf dem Eis, hier sah man das Sechstagerennen,
hier verkündeten aber auch die Nazis
mit Goebbels den Totalen Krieg.......
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Werbeplakat um 1924
Auch dieser 3,8 kg schwere Staubsauger "SAUGLING", Modell UNIVERSAL,
wurde ca. 1924 für 140,- Mark von der
Fa. A. Borsig GmbH hergestellt
und
als Präzisionsarbeit aus Berlin-Tegel für den privaten Haushalt angeboten.
In nur 20 min versprach man die Reinigung einer
4-Zimmerwohnung.
Hierfür brauchte man bestimmt auch eine schnelle Hausgehilfin.
Wahrscheinlich konnten sich wohl nur gut betuchte Bürger
diesen
"Saugling" leisten und nutzen.
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Für große landwirtschaftliche Betriebe wurden auch Dampf-Pflüge
hergestellt.
Zwischen den Rädern, unter dem Dampfkessel, befand sich eine Seiltrommel.
Mit dem Seil wurde der Pflug von der stehenden Dampfmaschine per Dampfkraft
bis zum Ende der Pflugstrecke über den Acker gezogen.
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Die Leistungen des Unternehmens bei Fabrik-Organisation,
Werkzeugmaschinenbau
und Werkstoffentwicklung sowie soziale Absicherung der Beschäftigten,
galt als beispielhaft in Europa.
1848 entstand ein Speise- und
Unterrichtsraum und ein Bad mit Schwimmbecken.
Die Kantinen wurden mit Erzeugnissen von der
ehemaligen
"Gutsherrschaft des A.
Borsig"
in Groß Behnitz beliefert.
Bereits vor 1848 hatte Borsig Sterbe- und Unterstützungskassen
eingerichtet.
Im Jahre 1849 entstand noch eine Ausbildungswerkstatt zur
Schulung für den Nachwuchs
der Facharbeiter und Werkmeister.
Außerdem entstand in
Berlin-Reinickendorf eine
"Wohnsiedlung
Borsigwalde",
(Borsigwalder Weg - Conradstraße - Ernststraße)
für mehr als 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Der Umzug aus der Stadt in die Werkssiedlungen bedeutete für die
Arbeiter eine enorme
Verbesserung der Lebensqualität.
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Borsigwalde ist nun seit 2012 ein
Ortsteil im Berliner Bezirk Reinickendorf.
Der elfte Reinickendorfer Ortsteil hat jetzt ein eigenes
Wappen.
Das Rad einer Dampflok und ein Baum symbolisieren Borsigwalde.
Zuvor war Borsigwalde eine Ortslage im Ortsteil
Wittenau.
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1926 wird das Unternehmen
BORSIG in eine GmbH
umgewandelt. Schon 1930 stand das Unternehmen kurz vor der Liquidierung, konnte aber 1931 durch eine Fusion mit der AEG gerettet werden. Der gesamte Lokomotivbau der Borsig-Werke in Tegel wurde 1935 in das Hennigsdorfer AEG-Werk bei Berlin verlagert. (nach der Wiedervereinigung 1990 die Bahnwerke "Bombardier Transportation") Als Tochtergesellschaft Borsig Lokomotiv-Werke GmbH wurde er bis 1944 dort fortgeführt. Die AEG hielt einen Anteil von 60 Prozent an dieser Gesellschaft, die Borsig OHG war mit 40 Prozent beteiligt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden bis 1954 noch ein paar wenige Dampflokomotiven gebaut. Zwischenzeitlich war am 1. März 1932 die Borsig-Betriebs-Gesellschaft mbH gegründet worden. Aus der Vergleichsmasse der ehemaligen A. Borsig GmbH war diese Neugründung als Auffanggesellschaft entstanden. Die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten gab das Signal, das Werk Borsig dem NS-Regime für die Kriegsproduktion zu unterstellen. Im April 1933 wurde ein Übernahme-Vertrag mit der Fa. Rheinmetall unterschrieben. Das neue Unternehmen firmierte als Tochtergesellschaft von Rheinmetall zunächst unter A. Borsig Maschinenbau AG. Im Dez. 1935 wurde die Umwandlung der Gesellschaft mit der Firmenbezeichnung Rheinmetall-Borsig AG beschlossen. Im Juli 1938 erfolgte die Überführung der Aktienmehrheit der Gesellschaft auf die Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten "Hermann Göring". Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 brachte Rheinmetall-Borsig zum ausgewiesenen Rüstungsbetrieb. Im Gegensatz zu vielen anderen Betrieben der Schwerindustrie, die während des Zweiten Weltkriegs nahezu ausschließlich für die Rüstungsindustrie produziert hatten, war aber ein Teil der ehemaligen Rheinmetall-Borsig AG nach wie vor Maschinenbaufabrik geblieben und hatte auch nichtmilitärische Produkte hergestellt. Unter anderen hat ein schwerer amerikanischer Bombenangriff vom 18. März 1945 kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs verheerenden Schaden angerichtet, so dass die "Borsig Betriebsstätten zu 80 Prozent zerstört" waren. In den ersten Nachkriegswochen folgten mehrere Werks-Demontagen durch die Sowjetische Besatzungsmacht, wobei vorhandene Werkzeugmaschinen und sonstige technische Einrichtungen als Kriegsbeute abtransportiert wurden. Auch das gesamte Zeichnungsarchiv wurde mitgenommen. Ab Juli 1945 beteiligten sich ehemalige Arbeiter und Angestellte an umfangreichen Aufräum- und Aufbauarbeiten, die freiwillig und meistens ohne Bezahlung ausgeführt wurden. Im August 1945 arbeiteten bereits wieder ca. 1.500 Menschen bei der Firma Borsig, welche als Reparaturbetrieb unter dem Namen Städtisches Werk Tegel GmbH geführt wurde. Am 27. Februar 1946 wurde auf Befehl der Französischen Besatzungsmacht eine neue Gesellschaft mit dem Namen Borsig Maschinenbau GmbH gegründet, die aber nicht zur Eintragung kam. Im August 1946 zog die Französische Militärregierung ihren Antrag zurück und das Werk wurde wieder unter der alten Firmenbezeichnung Rheinmetall-Borsig AG, Werk Borsig fortgeführt. Am 11. Nov. 1946 wurde das Tegeler Firmengelände von der französischen Militärpolizei besetzt. Im April 1947 begannen die Franzosen mit ersten Entlassungen - von ehemals 3.600 Menschen bis auf ca. 400 Arbeiter war die Borsig-Belegschaft nun arbeitslos geworden. Ab 1. Juli 1947 blieb die Firma Borsig vorerst stillgelegt. Eine erneute Demontage der Borsig-Werke erfolgte diesmal durch die Französische Besatzungsmacht. Die arbeitslose Borsig-Belegschaft gründete am 24. Juli 1947 eine Genossenschaft unter dem Namen "Alte Tegeler Maschinen-, Kessel- und Apparatebauer eGmbH" und mietete sich auf dem Gelände der Siemens-Kabelwerke in Gartenfeld ein. Ende 1949 waren die Produktionsstätten in Tegel noch funktionsfähig, die demontierten Maschinen und Werkzeuge standen zum Teil verpackt aber wieder einsatzbereit noch in Berlin, die ehemalige Borsig-Belegschaft wartete auf einen Neustart in den Tegeler Werken. 113 Jahre nach Gründung der Firma Borsig hatte das Tegeler Werk, jetzt endgültig von der Demontagegefahr befreit, seine Tätigkeit im Sinne der alten Borsig-Tradition wieder aufgenommen.
Im April 1950 konnte Borsig mit einer Belegschaft von 700 Arbeitern und
Angestellten die Produktion unter dem neuen |
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Die ehemalige Produktpalette vor der "Zerschlagung" der "Alten" BORSIG Werke im Maschinen-, Kessel- , Apparate- und Modellbau, Röhrenwalzwerk, der Stahlgießerei mit zwei Siemens-Martin-Öfen (Stahlleistung bis zu 150 t / Tag) sowie späterem Elektroschmelzofen: Dampf- und Kühlmaschinenanlagen, Dampfpumpen. Schmiedepressen (12.000 t), Manipulatoren. Bearbeitung von Kurbelwellen für Schiffsdieselmotore (45 t) Bau von Höchstdruckkesseln, Kessel- und Kraftwerkbau - Konkurrenz für den "Mutter-Konzern" Dampf-Turbinenbau, Absorptions-Großkälteanlagen. In den Jahren 1951 bis 1971 - Schiffs-Groß-Dieselmotorenbau in Lizenz von Fiat-Turin (13.500 PS). Turbo-Verdichter (Werksfoto) / Kälte-Verdichter / Erdgas-Verdichter / Kolben-Kompressoren / Kälteanlagen. Kugelhähne für Erdöl- und Erdgasleitungen - von DN 1 bis 60 Zoll mit Stell-Antrieb. Mit der Lieferung hunderter Kugelhähne für die damalige "Sowjetunion" und deren Pipelines, hat Borsig auch dafür gesorgt, dass Erdgas und Erdöl nach Westeuropa transportiert werden konnte. Werksfoto: Der 25.000ste Borsig-Kugelhahn vom "Typ G" ohne Flansch, mit Stellantrieb. Auslieferung im Jahr 1981. Im Foto sieht man (links) noch die im Jahr 1859 im "Moabiter" Borsig-Werk hergestellte, historische "Balancier-Dampfmaschine", auf dem Borsig-Gelände in Berlin-Tegel, am Hauptverwaltungsgebäude, heute im Deutschen Technikmuseum Berlin zu bestaunen. ************************************************************** In den vergangenen Jahren wurde diese Produktpalette stark reduziert, da u.a. bei dem "Mutterkonzern Babcock AG" in Oberhausen gleiche Fertigungsstätten (Konkurrenz) vorhanden waren und die damalige "Insel West-Berlin" im "Westen" Deutschlands (BRD) nicht unbedingt beliebt bzw. logistisch etwas schwer zu erreichen war ! Solange es vom Staat Geld gab ist man geblieben - nach Einstellung der Zahlungen von "Berlinzulage" bzw. "Berlinhilfe" verließen viele Firmen die Stadt. Eingestellt wurde die Fertigung in der Eisen- und Stahlgießerei, dem Modellbau, der Schmiede und eine der größten Kesselschmieden Deutschlands. ************************************************************** Der Borsig-Maschinenbau wurde an MAN Turbomaschinen AG GHH BORSIG (!) verkauft. Aus nachvollziehbaren Gründen wurde dann der Name BORSIG im Juli 2002 aus dem ehemaligen Logo (Firmierung) der alten MAN Turbomaschinen AG GHH "BORSIG" wieder entfernt. Diese Produktionsstätten der ehemaligen Firma - seit 2010 - nun MAN Diesel & Turbo SE, - Diesel hat jetzt keinen guten Ruf mehr - also wieder Wechsel der Firmierung - heute - seit 2018 - die MAN Energy Solutions, befinden sich noch in Berlin auf dem Gelände und in den ehemaligen Hallen der "Alten" BORSIG Werke in Tegel, Egellsstraße 21. - Zur Firmen-Website hier klicken - ************************************************************** Die damalige Borsig-Kugelhahnproduktion für Hochdruck-Pipelines - einschließlich Stell-Antrieb, "Typ G", "S" und "U" - Durchmesser-Nennweite 25 bis 1.524 mm (DN 1 bis 60 Zoll), wurde 1996 an die Fa. Schuck-Armaturen GmbH in Steinheim verkauft. "Typ U" "Typ G" mit Flansch "Typ G" - 60 Zoll - Gehäuse von oben zu öffnen - - wartungsfrei, vollverschweißt, hier in der Borsig-Fertigung - (Foto hier noch im Bundeskonzern "DIAG") Der Kugelhahn dient, je nach Ausführung, als Absperrorgan in Rohrleitungen (Über- oder Unterflur) für den Transport entweder gasförmiger oder flüssiger Medien. Eingebaute "Kugelküken" (sh. rechtes Foto) verschließen oder öffnen durch eine 90 Grad Drehung mittels des oben angebrachten Stellantriebs den "Kugelhahn", mit kompletter Öffnung des Querschnitts der Rohrleitung (angeschweißt oder mit Flanschverbindung) zum Durchfließen des Fördermittels. - Zur Firmen-Website hier klicken - ************************************************************** Wenn der alte August Borsig das wüsste, heute die Reste seines Lebenswerkes sehen könnte, er würde sich im Grabe umdrehen ! Übrig geblieben in Berlin-Tegel ist nur die Fertigung von Apparaten und Wärmetauschern für die chemische und petrochemische Industrie: Abhitzekessel, Spaltgaskühler, Kratzkühler und Spezialapparate, sowie international tätige Dienstleistung im Bereich Industrieservice. - Zur Firmen-Website hier klicken - |
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Hinweis
zur "Firma VEB Bergmann-Borsig"
im ehemaligen Ost-Berlin / DDR - bis 1990:
Der ehemalige Werkseingang der Fa.
VEB
Bergmann-Borsig nach dem Mauerfall.
Die ehemalige Fabrik für Turbinenbau bzw. der Betrieb für
Kraftwerksanlagenbau
in
(Ost-)Berlin-Pankow (Wilhelmsruh),
hatte nichts mit dem Firmengründer August Borsig und auch nichts mit dem Bergbau zu tun.
Zu DDR Zeiten war es wahrscheinlich das best
bewachte Werksgelände in Europa.
Das Fabrikgelände hat in etwa die Form eines Dreiecks, wobei zwei lange Schenkel die
direkte
Grenze zu West-Berlin, dem Stadtteil Reinickendorf (Wittenau) bildeten.
Neben den Facharbeitern und Angestellten des Werkes waren auch viel
Polizei und
NVA-Soldaten
als Bewachungsorgane und Fluchtverhinderer
der DDR für dieses
Fabrikgelände im Einsatz.
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Bei drei Mitarbeitern des
Werkes nutzte die totale Bewachung aber nichts, sie gruben zu Pfingsten 1962
einen Fluchttunnel von
der Werksmauer
aus der Halle 10 des
Fabrikgeländes des VEB Bergmann-Borsig zum S-Bahndamm -
Richtung Oranienburg.
Der Fluchttunnel wurde erst am 12.
Juni 1962 von den Organen der DDR entdeckt und
zerstört.
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1907 von dem
Firmengründer Sigmund Bergmann als Firma Bergmann
AG auf einem 76.000 m² großen Gelände in dem Ort Wilhelmsruh gegründet - am 20. März 1991, nach der Wiedervereinigung Deutschlands, als ABB Bergmann-Borsig GmbH (von ABB übernommen) - dann, nach der Übernahme von Alstom - Alstom Power Service GmbH. Im Zweiten Weltkrieg wie viele Firmen schwer zerstört, begann im Sommer 1945, nach umfangreichen Demontagen, die dortige Belegschaft ebenfalls mit selbsttätigen Aufräum- und Aufbauarbeiten. Die entscheidende Wende für die Bergmann Werke folgte 1948. Die Stilllegung der Borsigwerke in Tegel, die Demontagedrohung durch die Französische Besatzungsmacht und die Blockade der drei West-Sektoren Berlins durch die Sowjetische Besatzungsmacht gaben dem bis dahin unscheinbaren Nachkriegsbetrieb der Bergmann Werke im sowjetischen Sektor auf einmal starken Auftrieb. Durch die Betriebsstilllegung der Borsigwerke im West-Sektor galt es nun im Ost-Sektor Berlins, diesen Ausfall in kürzester Zeit wettzumachen und als Energieversorgungsbetrieb ebensoviel Kapazität wie Borsig auszubauen. Das Werk wurde unter großem Einsatz auf- und ausgebaut. Die Belegschaft wuchs von ehemals 450 auf 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. Auch von der ehemaligen Borsig-Belegschaft arbeiteten einige bei "Bergmann" und konnten so ihre Kenntnisse und Fertigkeiten anwenden. Allerdings wechselte nicht die gesamte Tegeler Borsig-Belegschaft nach Wilhelmsruh, wie es sich der "Volks Eigene Betrieb" (VEB) Bergmann erhofft hatte. Die Namensgebung "Bergmann-Borsig" stand also eher programmatisch für das Kräftemessen zwischen dem sowjetischen und westalliierten Berlin. Sie sollte die Stärke und den Triumph der Ost-Berliner Wirtschaft symbolisieren. In West-Berlin wurde der Fehdehandschuh aufgegriffen und kräftig gegen die Konkurrenz polemisiert. Auf einer öffentlichen Versammlung im West-Berliner Bezirk Reinickendorf, am 23. Nov. 1949, verkündete der damalige SPD-Vorsitzende Franz Neumann: "Borsig-Tegel wird früher funktionieren als das russische Plagiat (Diebstahl geistigen Eigentums) in Wilhelmsruh und es wird noch existieren, wenn von Bergmann-Borsig niemand mehr spricht." Anmerkung: Er hat nicht ganz Recht behalten, denn der Name Borsig GmbH in Berlin-Tegel war vielen nach der Wiedervereinigung nicht so geläufig als der von Bergmann-Borsig in Berlin-Wilhelmsruh. Jedoch hat tatsächlich ein kleiner Torso der ehemaligen Borsig-Werke in Tegel bisher überlebt. Die Firma (VEB) Bergmann-Borsig existiert heute leider nicht mehr, es wurden dort bis zu 3.500 Beschäftigte entlassen. Auf dem Gelände des ehemaligen VEB Bergmann-Borsig besteht heute die Alstom Power Service GmbH mit ca. 320 Beschäftigten und es entstand ein Gewerbegebiet mit einer Gesamtfläche von 280.000 qm, der PankowPark. Hier sind mehr als 80 Unternehmen angesiedelt, aber auch Künstlerateliers, Kleingewerbe und Kulturstätten sowie Ausbildungsbetriebe wie die BaFu Nord GmbH. Die Beschäftigtenzahl liegt insgesamt bei 1800. Dabei ist das wichtigste Unternehmen eine Fabrik zur Herstellung von Schienenfahrzeugen, die 1995 durch Adtranz neu gebaut worden war und heute zum Schweizer Schienenfahrzeughersteller Stadler Rail gehört. ************************************************************************************************************************************* |
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