Neuruppin |
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Schloss Rheinsberg bei Neuruppin im nordwestlichen Brandenburg, Landkreis Ostprignitz-Ruppin gelegen. ************************************************************************************************* Brände und der 30-jährige Krieg (1618-48) verursachten in der erstmalig 1335 erwähnten Stadt und im Schloss große Schäden. Der preußische König Friedrich Wilhelm I. (* 1688; † 1740), Soldatenkönig von 1713 bis 1740, kaufte 1734 das Schloss und schenkte es dem Kronprinzen, dem späteren Friedrich II. (* 1712; † 1786) Das Schloss am Grienericksee hatte Friedrich Wilhelm I. dem Kronprinzen geschenkt, um ihn für die sichtbare Loyalität zu belohnen, die dieser seit seiner missglückten Fahnenflucht 1730 dem König gegenüber bewiesen hatte. Damals hatten die Beziehungen zwischen Vater und Sohn einen Tiefpunkt erreicht. ********************************************************************************************************** Im Oktober 1730 tagte in Schloss Köpenick - im heutigen Berliner Bezirk Köpenick, das Kriegsgericht über Kronprinz Friedrich und seinen Vertrauten von Katte und Keith. Der 18-jährige Prinz und seine Freunde wurden der Fahnenflucht angeklagt. Der König forderte die Todesstrafe. Den Prinzenmord verhinderten die Proteste europäischer Fürsten und hoher Militärs, von Keith konnte fliehen, Hans Hermann von Katte wurde in der Festung Küstrin enthauptet. Auf Befehl seines Vaters musste Prinz Friedrich (II.) der Enthauptung beiwohnen. ********************************************************************************************************** *) Beschreibung aus dem Jahr 1900: Der Name Rheinsberg ist unzertrennlich verknüpft mit dem Andenken an die Zeit, in der Friedrich der Große als Kronprinz dort weilte und die er selbst als die glücklichste seines Lebens bezeichnet hat. Auch die Kronprinzessin Elisabeth Christine zählte die Tage von Rheinsberg zu den frohesten ihres Lebens. Was es auch war, das sich trennend zwischen das königliche Paar gestellt hatte (Mussehe), sie wusste sich sowohl als Kronprinzessin, wie auch später als Königin die Achtung einer klugen, einfachen, würdigen Frau zu wahren. Es fehlt nicht an Beweisen, dass auch Friedrich II. ihr diese Achtung zollte, wie er stets darauf gehalten hat, dass ihr überall, wo sie auch erschien, erwiesen wurde. **************************************************************************************************************************** Nach seinem Regierungsantritt im Jahr 1740 "verbannte" König Friedrich II. (* 1712; † 1786) seine Gemahlin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern (* 1715; † 1797) und schenkte ihr das Schloss Schönhausen in Berlin-Pankow, Stadtteil Niederschönhausen. Bis 1797 war Schloss Schönhausen im Sommer (Juni bis August) ständiger Wohnsitz von Königin Elisabeth Christine (* 1715; † 1797). Sie ließ auf dem Gelände ihres Schlosses Schönhausen Leineweber aus Sachsen ansiedeln. 1753 entstand in der Umgebung die "Königin-Plantage", das spätere Schönholz, als Garten und Maulbeerplantage, um die Seidenraupenzucht in Preußen heimisch zu machen. Friedrich II. liebte Seidentapeten in den königlichen Schlossgemächern, die aber, wenn diese aus China eingeführt wurden, sehr teuer waren. Königin Elisabeth Christine verstarb 11 Jahre nach dem Tod ihres Mannes Friedrich dem Großen. **************************************************************************************************************************** |
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*) Die Provinz Brandenburg - Rheinsberg Das unbedeutende, bis dahin wenig bekannte Städtchen Rheinsberg bei Neuruppin erhält durch Kronprinz Friedrich, den genialen Königssohn, seine historische Bedeutung, bekommt seine bauliche und landschaftliche Gestalt und gewinnt für die nachfolgenden Geschlechter den Nimbus einer Reliquie. Nicht unbekannt ist die Veranlassung, die den jugendlichen Hohenzollernprinzen nach Rheinsberg führte. Die lange Strafzeit in Küstrin hatte ihr Ende erreicht und das Verhältnis zwischen Vater und Sohn war ein besseres geworden. Der Kronprinz hatte nicht nur, wie der König es bestimmt, auf der dortigen Domänenkammer fleißig gearbeitet, sondern zeigte sich auch bald nachher willig in der Vermählungsangelegenheit mit der Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern. Nicht leicht war dem Kronprinzen die völlige Unterwerfung unter den Willen seines Vaters König Friedrich Wilhelm I. geworden; allein die Freiheit, das schönste Kleinod des Menschen, war gewonnen. Da er sein Regiment in gutem Stande hielt, er war vom Vater zum Generalmajor ernannt worden, auch die Küche des Vaters fleißig mit Wild und Pasteten versorgte, sah dieser ihm manches nach, gestattete ihm in Rheinsberg französische Komödien, Konzerte und Bälle und verwehrte ihm nicht, mit dem Dichter Voltaire einen lebhaften Briefwechsel zu unterhalten. Am letzten Tage des Maimonats 1740 stand Friedrich am Sterbelager seines Vaters. Der pflichtgetreue König ging dahin voll Hoffnung auf Gott und auf seinen Fritz. Nachdem Friedrich II. zu eigener Hand von den Ministern seines Vaters den Eid der Treue und in Königsberg (1) die Huldigungen seines Volkes empfangen hatte (30.5.1740), kehrte er nach Rheinsberg zurück, um sich von einer Grippe zu erholen. Da erhielt er die Nachricht vom Tode Kaiser Karl VI. (2), verließ sein trautes Tuskulum (ruhiger Landsitz), um es nie wieder zu sehen. ****************** (1) Die Stadt Königsberg war bis Ende des Zweiten Weltkriegs die Hauptstadt der ehemaligen preußischen Provinz Ostpreußen. Heute heißt sie Kaliningrad und ist die Hauptstadt des Kaliningrader Gebietes (Förderationseinheit), einer russischen Exklave zwischen Polen und Litauen mit Zugang zur Ostsee. ****************** (2) Kaiser Karl VI. (* 1685; † 1740) war Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und König von Ungarn, der letzte männliche Spross aus dem Hause Habsburg. Nach dem Tod Karls VI. wird seine Tochter Maria Theresia (* 1717; † 1780) Herrscherin über die Habsburger Territorien sowie über Ungarn und Böhmen. *************************************************************************************************************************** Das "erste Deutsche Reich" war das alte "Heilige Römische Reich Deutscher Nation", das von ca. 950 bis 1806 bestanden hat. Das "zweite Deutsche Reich" war das deutsche Kaiserreich von 1871 bis 1918. *************************************************************************************************************************** |
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Mai 2000 März 2005 Ankunft mit Regional-Zügen über Oranienburg oder Hennigsdorf bei Berlin, in der Endstation Bahnhof Rheinsberg. Der Bahnhof wird leider nur noch in den Sommermonaten angefahren. Im Winter mit dem Regio - von Hennigsdorf bis Neuruppin-Rheinsberger Tor, dann mit dem Bus 764 bis zum Schloss Rheinsberg (Stand März 2013). Mit Musik- und Theateraufführungen hat sich Rheinsberg heute zum kulturellen Schwerpunkt der Gegend entwickelt. Im ehem. Kavalierhaus der Schlossanlage gibt es die Musikakademie Rheinsberg, Bundes- und Landesakademie. Die Kammeroper Schloss Rheinsberg ist bekannt für ihre Aufführungen im Schlosstheater (Kavalierhaus), Schlosshof und Naturtheater (Heckentheater). |
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Standbild von Kronprinz Friedrich (II.), vor dem Schlosspark-Haupteingang. Von 1736-1740 lebte hier der zukünftige König Friedrich II. - der Große, mit seiner ungeliebten Frau ("Mussehe", heiratete auf Befehl seines Vaters aus Gehorsam), Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern. |
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Frontseite und Eingang zum Schloss Rheinsberg. |
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Schloss Rheinsberg am Ostufer des Grienerick Sees (Parkansicht), bei Neuruppin. 1734 - 1740 von Johann Gottfried Kemmeter (* Ende 17. Jh.; † 1748) und v. Knobelsdorff (* 1699; † 1753) erbaut. Ab 1736 verwandelte von Knobelsdorff das "Renaissanceschloss Rheinsberg" in eine "Barockanlage" und konzipierte gemeinsam mit Antoine Pesne (* 1683; † 1757) die Innenräume, deren Dekoration deutlich französische Vorbilder verraten. 1786 von Jan Boumann (* 1706; † 1776) und Carl Gotthard Langhans (* 1732; † 1808) vervollständigt. Das Gelände südlich des Schlosses wurde von Knobelsdorff und dem Gärtner Johann Samuel Sello (* 1724; † 1787) auch jenseits des Rhins (Fluss), zur Anlage eines Parks genutzt. *) Im Jahr 1744 schenkte König Friedrich II. nach der Thronbesteigung die Herrschaft seinem Bruder Prinz Heinrich (* 1726; † 1802), der jedoch erst im Frühling 1752 mit seiner jungen Gemahlin, der Prinzessin Wilhelmine von Hessen-Kassel, nach Rheinsberg übersiedelte. Sogleich ging der kunstsinnige Prinz an ein Vergrößern und Verschönern dessen, was er im Schlosse und Parke vorfand. *************************************************************************************************************************** Hans Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff war nicht nur der königliche Baumeister Friedrich II. , sondern auch sein Freund. Beim Bau von Park und Schloss Sanssouci, nach den Plänen von Friedrich II., kam es zum Zerwürfnis zwischen den Freunden. von Knobelsdorff starb am 16. September 1753 in Berlin und wurde am 18. Sep. 1753 in der Gruft der Neuen (Deutschen) Kirche, heute Deutscher Dom, auf dem Gendarmenmarkt in Berlin bestattet. 1757 wurde nebenan sein Freund, der Hofmaler Antoine Pesne zur letzten Ruhe gebettet. *************************************************************************************************************************** Herzlichen Dank an Herrn Kroll aus Berlin-Tempelhof - Stadtentwicklungsamt - leitender Baudirektor a.D., für folgenden Hinweis: Beim Umbau der Deutschen Kirche 1881/82 verlegte man die sterblichen Überreste der Gräber auf einen der Friedhöfe am Halleschen Tor. Das Grab war durch eine Marmortafel und einen Putto (kleiner Knabe) gekennzeichnet. Diese Grabanlage fiel einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg zum Opfer und ist danach von einer Straße überbaut worden. *************************************************************************************************************************** Am unteren Eingangsportal der Deutschen Staatsoper in Berlin wurde 1953 eine bronzene Gedenktafel zur Erinnerung an von Knobelsdorff, dem Baumeister Friedrichs des Großen, angebracht. Auf dem Kirchhof Jerusalem und Neue Kirche II, im West-Berliner Bezirk Kreuzberg vor dem Halleschen Tor - Zugang von der Zossener Straße - erinnert "nur" ein einfacher weißer Gedenkstein aus Marmor, ein Epitaph - Gedächtnismal, das nicht identisch mit der Grabstelle ist - als Ehrengrab (?) - bis 2014 (!) - des Landes Berlin an Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (* 1699; † 1753), Architekt Friedrich II., Gartengestalter, Maler und Antoine Pesne (* 1683; † 1757), Historien- und Bildnismaler sowie Bildhauer am Hofe Friedrich I. und II. Foto: Februar 2008 *************************************************************************************************************************** Das barocke Wohnhaus, von Knobelsdorff 1750 erbaut - in dem er aber nie gewohnt hat - steht noch am Alten Markt in Potsdam, rechts neben dem Alten Rathaus. Die Arbeiten von Pesne können heute noch, u.a. auch am Schloss Sanssouci, bestaunt werden. *************************************************************************************************************************** |
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Blick vom Schlosshof durch den Säulengang, zum Westufer des Grienerick Sees. *) Während der langen Jahre, in denen Prinz Heinrich (* 1726; † 1802) die Herrschaft in Rheinsberg führte, hat es im Schlosse, im Parke und im nahen Buberow-Wald an Bauten selten gefehlt. Bildhauer, Maler und Architekten, meist Künstler in ihrem Fache, u.a. Carl Gotthard Langhans (* 1732; † 1808) und Bartolomeo Verona (* 1740; † 1813) waren ständig beschäftigt. |
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Parkansicht aus Richtung Kavalierhaus (Schlosstheater) zum Schloss. |
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Das Gartenportal mit den korinthischen Säulengruppen, daneben die Sandsteinskulpturen der Pomona und der Flora, am Ende der Hauptallee, der verlängerten Nord-Süd-Achse des Schlosses als Schlosspark-Eingang. 1740 erbaut nach Plänen des Architekten von Knobelsdorff (* 1699; † 1753), mit der Sicht durch den Park, über die Billardbrücke vom Rhin, zum Schloss. Pomona - altrömische Göttin der Baumfrüchte und Flora - altrömische Göttin der Blüten und Pflanzenwelt, gestaltet von Christian F. Glume (* 1714; † 1752). |
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Das Pendant mit den Säulen steht als "Wiederholung" am Obelisk zum Park von Schloss Sanssouci in Potsdam als "Obeliskportal", 1747 - 1748 von Knobelsdorff dort erbaut. - Foto oder Bildunterschrift anklicken - |
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Blick durch den Schlosspark zum Salon, direkt auf der Querallee, den ein Deckengemälde des Hofmalers Antoine Pesne (* 1683; † 1757) schmückt. Im Hintergrund links - das Kavalierhaus (Schlosstheater) und Schloss Rheinsberg. |
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Die Grabpyramide des Prinzen Friedrich Heinrich Louis im Park von Rheinsberg. 1800-1801 durch Hofbaurat Georg Wilhelm Steinert (evtl. * 1740; † 1807) errichtet. 1802 wurde Prinz Heinrich in der Pyramide beigesetzt. Schon zu Lebzeiten hatte sich der Prinz am Eingang zum Schlossgarten seine letzte Ruhestätte in Form einer abgebrochenen Pyramide errichten lassen und seine französische Grabinschrift an der Grufttür selbst verfasst. Diese wendet sich direkt an die Besucher des Parks, hier die Übersetzung: "Wanderer erinnere Dich, dass Vollkommenheit nicht auf Erden ist, wenn ich auch nicht der beste der Menschen habe sein können. Wenigstens gehöre ich nicht zu der Zahl der Schlechten. Lob und Tadel berührt den nicht mehr, der in der Ewigkeit wohnt." In den letzten Tagen des Monats Juli 1802 hatte sich der Prinz beim Baden eine Erkältung zugezogen und am 1. August wurde er von einem Schlaganfall getroffen. Am 3. August, dem Geburtstag Friedrich Wilhelm III. (* 1770; † 1840), verstarb er im Alter von 76 Jahren. |
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Das Naturtheater (Heckentheater) im Park von Rheinsberg wurde 1976 wieder hergerichtet und dank des Festivals Kammeroper Schloss Rheinsberg auch wiederbelebt. |
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Die Feldsteingrotte von 1753, im Schlosspark Rheinsberg, diente auch als Laube für sommerliche Abendvergnügen. Innen ein kleiner Saal, flankiert von zwei anschließenden Kabinetten. Ihr Inneres war mit Muscheln, Glas und künstlichen Tropfsteinen ausgeschmückt. Einbezogen in die Umgebung, sollte das Äußere den Eindruck eines urtümlich wilden, gewachsenen Naturprodukts vermitteln. |
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Die Egeria-Grotte, links am Wegrand zum Obelisk. Prinz Heinrich ließ die Grotte der Nymphe Egeria in Rheinsberg um das Jahr 1790 in einer Feldsteinausführung im Schlosspark erbauen. Das Besondere in dieser Felshöhle stellte die Figur der Nymphe Egeria dar, die die Grotte schmückte. Ab 2006 wurde die stark zerfallene und notdürftig stabilisierte Grotte restauriert, im Zuge dessen auch, im vorgelegenen kleinem Teich - Morast -, Fragmente der lang vermissten Figur der Egeria aufgefunden wurden. Nach der römischen Sage war Egeria die Gemahlin und Beraterin des Königs Numa, der sich in geheimen nächtlichen Zusammenkünften von ihr über Staats- und Religionswesen belehren ließ. |
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Sicht vom Schlossgarten über den Grienerick See zu den Terrassen mit dem Obelisk am Westufer. *) Frei von jedem nichtigen Ehrgeiz, war Prinz Heinrich stets bereit, fremde Verdienste freudig anzuerkennen. Aus dieser Gesinnung heraus widmete er den Helden des Siebenjährigen Krieges ein Denkmal, das noch heute als die schönste Zierde des Parks gelten darf. |
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Sicht vom Obelisk zum Kavalierhaus (Schlosstheater, links) und Schloss Rheinsberg. |
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Obelisk, erbaut 1791 von Boumann (* 1706; † 1776), auf den Terrassen am Westufer des Grienerick Sees. Weitab vom Schloss, aber nicht zu übersehen. Er ist ein Erinnerungsdenkmal an den Siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763), mit 28 Medaillons von Namen der Generäle und Offiziere, die Entscheidendes für den Sieg vollbracht hatten und für Prinz Heinrichs Bruder, August Wilhelm (* 1722; † 1758). Seinen Bruder Friedrich II., gegen den er oft opponierte, erwähnte Prinz Heinrich hierauf nicht. |
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Die Inschrift auf der Vorderseite des Obelisk lautet:
Das Denkmal
ist allen preußischen Helden gewidmet,
die durch Tapferkeit und Kenntnisse |
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Die "abgebrochene" Malesherbes Säule über den Terrassen vom Park Rheinsberg, im Forst Boberow - ca. 200 m hinter dem Obelisk gelegen, die das beendete Leben symbolisiert. Die Malesherbes Säule widmete Prinz Heinrich dem Andenken des gleichnamigen französischen Ministers und Verteidigers Ludwigs XVI. (* 1754; † 1793) vor der französischen Versammlung - dem Nationalkonvent, der aufgrund seiner Verteidigung vor diesem gemeinsam mit seinem König auf der Guillotine sterben musste.
Ein
Zitat aus der Inschrift des
Gedenksteines: |
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Die Katakombe, "Denkmal für teure Verstorbene", liegt etwas versteckt im Boberow Wald, rechts von der Malesherbes Säule, in der Nähe vom Böbereckensee. 1992 wurde das Denkmal restauriert. Dieser "Tempel" ist aus Feldsteinen gemauert und wirkt ziemlich schlicht. Prinz Heinrich ließ ihn als symbolisches Grabmonument im Jahre 1790 errichten. Die von ihm in französisch verfasste Inschrift auf dem Portal erläutert den symbolischen Wert dieser Erinnerungsstätte: O Euch, deren Asche vermischt ist, geliebte Verwandte, beständige Freunde, treue Diener es ist Eurem Andenken dem ich dieses Denkmal weihe. Der Tod achtet weder Rang, noch Geschlecht, noch Alter und derjenige, welcher so viele Verluste überlebte, hat nichts als den süßen Trost der Erinnerung. Wanderer! Wer du auch seiest, vergieße einige Tränen bei diesem Grabe! Gibt es ein Herz, welches nicht einen Gegenstand betrauert, der ihm teuer war, oder welches nicht daran denkt, dass eines Tages das düstere Weh kommen wird, es einzuhüllen mit seinem Trauerschleier? |
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Rechts hinter dem Denkmal für teure Verstorbene entdeckt man eine kleine, auf einem Felsstein angebrachte Metalltafel, die den Ort markiert, an dem damals ein sogenannter achteckiger "Tempel der Freundschaft" - auch Jupitertempel genannt - gestanden hat. In diesem "Freundschaftstempel", ein kleiner Kuppelbau, pflegte Prinz Heinrich zu speisen, wenn das Wetter eine Fahrt über den Grienerick See zuließ. ****************************************************************************************************** |
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Der Rheinsberger "Leuchtturm" (Wartturm) So berichtet man: Der Kronprinz habe mit seiner in Rheinsberg stationierten Kompanie zu exerzieren und nicht "unnütze" Schöngeistereien zu treiben, meinte der König. Um auf väterliche "Kontrollbesuche" vorbereitet zu sein, ließ Kronprinz Friedrich unweit seines Schlosses in Rheinsberg einen Turm errichten. Diesen besetzte er mit einer Wache, welche ihm die königliche Kutsche, die meist aus Berlin über Neuruppin nach Rheinsberg rollte, rechtzeitig anzuzeigen hatte. Per Lichtsignale meldete die Wache die nahende "Gefahr" und Friedrich hielt bei Vaters Ankunft fügsam Gewehr statt Querflöte in den Händen. Zur Zeit des Kronprinzen in Rheinsberg stand der Turm auf dem Krähenberg aber noch nicht, deshalb gehört diese Legende ins Reich der Phantasie. Der Turm wurde erst ca. 1792 erbaut. |
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Diesen "Leuchtturm" gibt es noch heute - Sichtachse nach Norden, über das Säulen-Gartentor vom Schlosspark und der Billardbrücke über den Rhin, zum Schloss. Der gotische Sechseckturm, etwa einen Kilometer vom Rheinsberger Schloss entfernt auf dem ca. 117 m (üNN) hohen Krähenberg, wurde zum romantischen Ausflugsziel für Einheimische und Touristen. Die Wiederherstellung des schon zum zweiten Mal (1803 und 1945) verfallenen und zerstörten Turmes wurde u.a. durch private Spenden und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ermöglicht. Seit dem Sommer 2002 ist der Turm für Besichtigungen wieder zugänglich und begehbar. |
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Den Schlüssel zum "Leuchtturm" erhält man in der "Pension & Kutscherstube" (Reiterhof und Pferdepension Erdmann) - am Fuße des Krähenberges - aus Richtung Schloss Rheinsberg kommend, vorbei an der "Holländer Mühle". |
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********************************************************************************************* Angaben der Erbauer, Jahreszahlen und Beschreibungen auf dieser Seite stammen teilweise aus Prospekten der "Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg", Rheinsberger Tourismus-Service, Kunst- und Kulturverein Rheinsberg e.V. bzw. gängigen Lexika, *) sowie aus dem Buch "Die Provinz Brandenburg", vom Julius Klinkhardt Verlag, aus dem Jahr 1900. ********************************************************************************************* |
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