Grünes Gitter, Friedenskirche, Marlygarten pfeil1.gif (1042 Byte)
8 olympische Götterskulpturen u. die 4 Elemente pfeil1.gif (1042 Byte)
Figurenrondell - Statuen pfeil1.gif (1042 Byte)
Große Fontäne pfeil1.gif (1042 Byte)
Schloss "Sans, Souci."
pfeil1.gif (1042 Byte)
Gruft Friedrichs II. pfeil1.gif (1042 Byte)
Bildergalerie pfeil1.gif (1042 Byte)
Ruinenberg pfeil1.gif (1042 Byte)
Krongut Bornstedt pfeil1.gif (1042 Byte)
Chinesische Teehaus pfeil1.gif (1042 Byte)
Freundschafts- u. Antikentempel pfeil1.gif (1042 Byte)
Kaiserbahnhof u. Modellfort Wilhelms II. pfeil1.gif (1042 Byte)
Frame_Startseite.jpg (1763 Byte)
für Quereinsteiger

    
Friedrich II.             Friedrich Wilhelm IV.

pfeil.gif (272 Byte) Obeliskportal u. Neptungrotte
pfeil.gif (272 Byte)Triumphtor u. Winzerhaus
pfeil.gif (272 Byte) Neue Kammern u. Mühle
pfeil.gif (272 Byte) Sichtachsen des Parks
pfeil.gif (272 Byte) Sizilianischer Garten
pfeil.gif (272 Byte) Orangerieschloss
pfeil.gif (272 Byte) Thetisgrotte
pfeil.gif (272 Byte) Römische Bäder
pfeil.gif (272 Byte) Neues Palais u. Communs
pfeil.gif (272 Byte) Paradies- u. Botanischer Garten
pfeil.gif (272 Byte) Schloss Charlottenhof u. Fasanerie
pfeil.gif (272 Byte) Belvedere u. Königlicher Weinberg
pfeil.gif (272 Byte) Skurrile Bäume im Park von Sanssouci
     
Die Parkanlagen von Sanssouci in Potsdam
geprägt von Friedrich II.
(* 1712; 1786) und Friedrich Wilhelm IV. (* 1795; † 1861)

Die historische Parkanlage mit einer Fläche von etwa 300 ha und fast 70 Kilometer Wegelänge
ist die größte in der Mark Brandenburg.

Die Ost-West-Ausdehnung (Hauptachse) beträgt ca. 2,5 Kilometer.

Der Park ist ein bedeutendes Denkmal, bestehend aus Schlossbauten, Architekturen, Wasserspielen und
Gärten verschiedener Epochen.
Begonnen im 18. Jahrhundert, wurden die Gestaltungen bis zum Ende der deutschen Monarchie 1918 fortgesetzt.


Blick von der Garnisonkirche zum Park Sanssouci.
Foto: Oktober 2024.
Blick von der Aussichtsplattform des Turms der Garnisonkirche in Potsdam zum Park Sanssouci.

Im Vordergrund (Mitte) befindet sich das Krankenhaus "Alexianer St. Josefs" an der Allee nach Sanssouci (rechtsläufig).
Dann sieht man den Glockenturm der Friedenskirche, die sich am Grünen Gitter, dem Haupteingang
zum Park Sanssouci und Marlygarten befindet.
Dahinter, auf den Weinbergterrassen, erkennt man das
Schloss "Sans, Souci" und rechts davon die Bildergalerie.
Auf gleicher Höhe links, in den Bäumen versteckt, lugt die Mühle und davor die Neuen Kammern hervor.
Im Hintergrund (Mitte) zeigt sich noch der Glockenturm von der
Bornstedter Kirche.

Der Eintritt im Park Sanssouci ist bislang kostenfrei.
Besucher können aber freiwillig einen Beitrag zahlen, um die Parkpflege zu unterstützen.


Von der UNESCO 1990 zum Weltkulturerbe erklärte Parklandschaft Sanssouci in Potsdam.

Plan vom Park Sanssouci - Potsdam.

Übersicht-Tafel (Lageplan) als Foto aus der Parkanlage Sanssouci.

Die Park-Hauptallee:
Die
Communs - der westlichste (links) und das Obeliskportal - der östlichste (rechts)
Punkt des Parks, die Hauptallee liegt zwischen dem Neuen Palais und Obeliskportal.


Fotos der aufgeführten historischen Gebäude hier anwählbar.
Weitere Fotos siehe unten !

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Erreichbar vom DB-Hauptbahnhof Potsdam

mit dem Bus 695 bis zu den Haltestellen
Schloss Sanssouci, Orangerie, Drachenhaus, Campus Universität Potsdam (Communs) und Neues Palais,

bzw. mit dem
Bus 605 bis zu den Haltestellen
Luisenplatz-Süd, Schloss Charlottenhof, Neues Palais, Campus Universität Potsdam (
Communs)

oder
mit der Straßenbahnlinie
Tram 91 bzw. 94
bis Haltestelle Luisenplatz (ca.200 m bis zum Eingang des Parks) bzw. bis
zur Haltestelle Schloss Charlottenhof (ca. 50 m bis zum Eingang des Parks).


 
Standbild König Friedrich II. in Sanssouci.
 Foto: Juni 2002

Standbild
König Friedrich II.
(
* 24. Januar 1712 / Berliner Schloss; † 17. August 1786 / Schloss "Sans, Souci.")

 
Die Skulptur steht rechts vom Weg "Am grünen Gitter" vor dem Gartendirektionsgebäude
und den
Wirtschaftsgebäuden des Parks - Richtung Schloss "Sans, Souci."


Es ist eine Marmorkopie, geschaffen von dem Bildhauer Joseph Uphues (* 1850; † 1911),
der eingeschmolzenen Bronzeskulptur *) des Denkmals von Friedrich dem Großen,
welches 1901 Kaiser Wilhelm II. der Stadt Potsdam schenkte.

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*)  "Denkmäler für die Metallspende des deutschen Volkes nach 1945."
Mai 1950:
Denkmäler aus Bronze; Meldung an die "DDR-Organe" über die geplante Verschrottung
des Denkmales Friedrich II. auf Grund von Transportschwierigkeiten .

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Friedrich II. gilt als ein Repräsentant des aufgeklärten Absolutismus.
So bezeichnete er sich selbst als "ersten Diener des Staates".
Er setzte tief greifende gesellschaftliche Reformen durch,
schaffte die Folter ab und forcierte den Ausbau des Bildungssystems.

Er war
die
größte Führungspersönlichkeit auf  brandenburg-preußischem Thron.
Im Gegensatz zu allen damaligen Herrschern Europas war er im Krieg stets
unter seinen Soldaten, an der Spitze seiner Truppen.
Er teilte alle Gefahren und Strapazen mit ihnen.

Von seinen Bürgern, Beamten und Soldaten verlangte er nie mehr als von sich selbst.
Trotz aller Reformen seiner Zeit blieb aber der absolutistische Staat erhalten.

Seinen Beinamen "der Große" erhielt Friedrich II. nach dem zweiten Schlesischen Krieg (1744 - 45).
Nach dem Siebenjährigen Krieg (1756 - 1763), dem dritten, den er um die Provinz Schlesien führen
 musste, nannte man ihn den "Alten Fritz", obwohl er erst 51 Jahre alt war.

Von Gicht und Sorgen gebeugt, kehrte er auf seinem Krückstock gestützt nach Berlin,
genauer gesagt nach Potsdam zurück.
Hier widmete er sich nun ganz dem Aufbau des preußischen Staates.


 
Schloss Sanssouci in Potsdam.
Ansicht durch den Park von Süden über den westlichen Stichgraben zur Großen Fontäne,
Weinbergterrassen
und Schloss "Sans, Souci." - dem Sommerschloss Friedrichs II.


*) Beschreibung aus dem Jahr 1900:
                                                                                                                             

Die Parkanlagen von Sanssouci werden mit vollem Rechte von allen Besuchern, einheimischen und fremden, als großartige bezeichnet.
Sie erhielten ihre Gestalt vor allem durch den großen preußischen Gartenarchitekten Peter Josef Lenné (* 1789; † 1866),
 seine Grabstelle befindet sich auf dem Bornstedter Kirchhof.

Natur, Kunst und Historie bieten hier in kaleidoskopartiger Zusammensetzung ein Ganzes, dass in seiner harmonischen Gesamtwirkung
jeden Besucher wohltuend berührt und voll befriedigt scheiden lässt.
Bedauernswert sind nur alle diejenigen, welche es versuchen, die Sehenswürdigkeiten Potsdams in ein oder zwei Tagen
in Augenschein zu nehmen und die dann für Sanssouci nur ebensoviel Stunden übrig haben.

Sanssouci will nicht nur besichtigt, es will studiert sein; nur so gelangt man zu
einer rechten Beurteilung und wahren Würdigung seines Wertes.

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Nach dem Tod seines Vaters
Friedrich Wilhelm I. (* 1688; † 1740) und seinem Regierungsantritt im Jahr 1740,
hatte Friedrich II. (* 1712; 1786) Rheinsberg verlassen und wohnte u.a. auch im Schloss Charlottenburg,
vor den Toren der preußischen Residenzstadt Berlin.

Auf dem Höhenzug im Nordwesten der Stadt Potsdam 1744 angelegten Terrassengarten
wollte Friedrich II. zunächst nur Wein, Pflaumen und Feigen züchten.
Die Aussicht gefiel dem König schließlich so sehr, dass er sich ein
"sorgenfreies Lustschloss" auf der oberen Terrasse bauen ließ - sein "Sans, Souci."

       
Diesem Schritt ging die innerliche Loslösung des Königs von Rheinsberg,
seinem kronprinzlichen märkischen Arkadien (griech. Landschaft) voraus.
Er schenkte es 1744 seinem Bruder Heinrich (* 1726; 1802),
denn als Sommerresidenz wäre es zu weit nach Potsdam entfernt gewesen.

(siehe auch im Archiv :  Rheinsberg bei Neuruppin oder hier anklicken)

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*) Beschreibung aus dem Jahr 1900:                                                                                        

Und nun, lieber Leser, sollte Dir Gott die Gunst erweisen und Dich nach Potsdam schicken,
so versäume beim Besuch des Parks von Sanssouci nicht,
Dein Augenmerk auch auf die einzelnen Wasserkünste zu richten;
nur dann wirst Du diese großartige Schöpfung voll und ganz zu würdigen wissen.

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Über 270 Jahre alte Bildhauerkunst mit ca. 1.000 Skulpturen und Plastiken
aus Marmor, Sandstein oder Bronze der damaligen Meister
schmücken die Parkanlagen und Schlösser
.

Diese Kunstwerke bilden den größten im Freien befindlichen Marmorbestand,
der den klimatischen Verhältnissen nördlich der Alpen ausgesetzt ist.

Um sie vor Verwitterungen zu schützen, werden sie seit dem Tod Friedrichs II.
in den Wintermonaten mit hölzernen Kisten umhüllt.




Hauptallee mit Blick über das Französische Figurenrondell in Sanssouci.
Die Sicht durch die Hauptallee über die Hauptfontäne zum Neuen Palais.

Die Skulpturen
an der Großen Fontäne - das "Französische Figurenrondell",
zählen mit zu den künstlerischen Höhepunkten im Park Sanssouci.

1752 wurden die kostbaren Geschenke des französischen Königs Ludwig XV. (* 1710; † 1774)
im Auftrag von Friedrich II. hier aufgestellt:

       
Venus und Merkur von Jean Baptiste Pigalle (* 1714; † 1785) sowie
zwei Jagdgruppen von Lambert Sigisbert Adam
(* 1700; † 1759),
"Le retour de la chasse" (Die Rückkehr von der Jagd) - Element Luft
und "La peche dans la mer" (Das Fischen im Meer) - Element Wasser.

Das Rondell wurde bis 1760 mit sechs weiteren Götterstatuen und Allegorien (Sinnbilder)
und mit
"Feuer" und "Erde" von Francois Gaspard Adam
(* 1710; † 1761) vervollständigt.

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Die Parkanlage Sanssouci ist durch zwei Wegeachsen geprägt, die sich unterhalb des
Schlosses im Gartenparterre an der Hauptfontäne, dem Französischen Figurenrondell, kreuzen.

Die Hauptachse führt vom Obeliskportal (Ost) über das Neue Palais zum
Triumphbogen (West),
die wichtigste Kreuzungsachse - der Weg "Am Grünen Gitter" - von den zwei Sphingen (Süd)
bis hoch zum Schloss und Ruinenberg (Nord).


 

Griechisch / römische Namen von 8 olympischen Götterskulpturen am
Standort der Hauptfontäne - Figurenrondell - und die 4 Grundelemente:


-  hier auf die Namen klicken und Fotos der Skulpturen anzeigen lassen -
Figurenrondell - Anordnung der Statuen - Sanssouci.

Die "Achse der Erkenntnis" - von den zwei weiblichen Sphingen bis über das Schloss, hin zum Ruinenberg -
definiert Friedrich II. sein preußisches Arkadien als das beste aller Welten, wo sich der
"Philosoph von Sanssouci" mit seinen Freunden den Künsten und Wissenschaften widmete (Tafelrunde).

Die "Achse der Macht" - vom Obeliskportal bis über das Neue Palais, hin zum Triumphbogen (Communs),
repräsentiert hingegen seinen Ruhm und Anspruch als europäischer Monarch, der sich über die Dynastien
der Hohenzollern und Oranier, der römischen Kaiser und des Sonnenkönigs Ludwigs XIV. deklarierte.



Blick durch die Hauptallee im Park Sanssouci zum Neuen Palais.
In der Hauptallee Park Sanssouci - Sichtachse zum Neuen Palais.

Friedrich II. nutzte bekannte mythologische Repräsentationsformen zur Gestaltung seines Parks und
Aufstellung von Skulpturen sowie Plastiken entlang der Wege, aber auch geheimnisvolle allegorische
Anspielungen und sinnbildliche Hinweise.

Er gehörte den "Rosenkreuzern" an (ähnlich den Freimaurern), sein Freund und späterer "Feind",
der Philosoph und Schriftsteller
Voltaire (1694; † 1778) war der Freimaurerbewegung zugetan.


Als Vorkämpfer für die Vernunft und gegen den religiösen Fanatismus gehört Voltaire zu den
fruchtbarsten Denkern der französischen Aufklärung.




Große Fontäne mit Blick zum Neuen Palais.
Die vier Brunnenwände mit zentraler Musenstatue an den Rändern der Park-Hauptallee des
Französischen Figurenrondells
sind 1848 wirkungsvoll vor dunklen Baumgruppen aufgestellt worden.

Jede dieser Brunnenwände hat eine Musenstatue,
normalerweise
zwei Vasen (oder in Restauration) und eine
etwas überdimensionierte marmorne Badewanne
(Bagnerole).

Wannenbad - Urania - in Sanssouci.     Wannenbad - Klio - in Sanssouci.
Auf der Westseite am Rand des Hauptweges - Richtung Neues Palais -

Urania     Klio       
steht links
Urania (südlich) und rechts Clio
(nördlich).

Urania ist die Muse der Astronomie, ihre Attribute sind Himmelsglobus und Zeigestab.
Der Name ist abgeleitet von Uranos, dem "Himmel in Göttergestalt".

Clio (auch Klio) ist die Muse für Geschichtsschreibung und Heldendichtung in der griechischen Mythologie.
Meistens wird sie mit Papyrusrollen und Griffel dargestellt.



Wannenbad - Polyhymnia- in Sanssouci.     Wannenbad - Euterpe - in Sanssouci.

Auf der Ostseite am Rand des Hauptweges - Richtung Obeliskportal -

Polyhymnia     Euterpe
steht links
Polyhymnia (nördlich) und rechts Euterpe
(
südlich).

Polyhymnia wird immer als nachdenkliche Muse und ernste Frau dargestellt.
Sie bringt den Schreibern Ruhm, deren Werke sie für unsterblich hält.

Euterpe ist die Muse die für die Tonkunst und Lyrik steht, sie hält eine Doppelflöte in der Hand.
Sie erfand die Flöten und das Flötenspiel, außerdem begründete sie die Wissenschaften.

Die marmornen Vasen und Brunnenwannen
(Bagnerolen) sind 1848 nach Entwürfen von
Ludwig Ferdinand Hesse
(* 1795; † 1876) in Carrara-Marmor angefertigt worden.

Die Statuen wurden 1857 von Christian Daniel Rauch (* 1777; † 1857) und
Friedrich Ochs (
Lebensdaten 19. Jh. ? unbekannt) hergestellt.

Es sind Kopien von antiken Vorbildern aus den 2. Jahrhundert v. Chr.


 

Villa Liegnitz an dem Weg "Am grünen Gitter" in Sanssouci.
Die "Villa Liegnitz" (Westseite), links des Parkweges "Am Grünen Gitter"- Richtung Schloss "Sans, Souci."
wird derzeit - August 2022 - restauriert und wurde mit einem Bauzaun abgesperrt!
 


Sie diente von 1841 bis 1873 als Witwensitz
für Auguste Fürstin von Liegnitz
(* 1800; † 1873).
 
Friedrich Wilhelm III.
Seinen Namen erhielt das Haus nach der zweiten Gemahlin des
Königs Friedrich Wilhelm III.
(* 1770; 1840), für die er es bauen ließ, da sie nie das Schloss "Sans, Souci." betreten durfte.

Seine zweite Ehefrau war die 30 Jahre jüngere Comtesse Auguste Gräfin von Harrach.
Friedrich Wilhelm III.
heiratete sie am 9. November 1824 in Berlin, in der Kapelle von Schloss Charlottenburg
und verlieh ihr den Titel Fürstin von Liegnitz, Gräfin von Hohenzollern.



Die Villa mit dem Wintergarten (Ostseite) steht
in der Verlängerung der "Allee nach Sanssouci",
auf dem Gelände des Parks Sanssouci, hinter dem Grünen Gitter -
die
offizielle Adresse für die Villa ist aber: Lennéstraße 7a.



Linke Rosette mit Frauenkopf an der Fassade der Villa Liegnitz.        Rechte Rosette mit Männerkopf an der Fassade der Villa Liegnitz.
Reliefs an der Frontfassade der Villa Liegnitz.

Eventuell handelt es sich hierbei um die Portraits der
Fürstin von Liegnitz
(* 1800; † 1873) und der neuen Königin Elisabeth von Preußen (* 1801; † 1873) ?

Noch im Todesjahr seines Vaters Friedrich Wilhelms III. (* 1770; † 1840) schenkte Friedrich Wilhelm IV.
das Grundstück der Fürstin Liegnitz - auch als Dank, da sie aufopferungsvoll ihren Ehemann pflegte.
Die Fürstin hatte gute Beziehungen und familiäre Kontakte zur Königsfamilie.


Albert Dietrich Schadow
(* 1797; 1869) errichtete den Umbau der Villa in den Jahren 1840 bis 1841
auf eigenem Wunsch der Fürstin.

Die Witwe des Königs
Friedrich Wilhelms III. bewohnte die Villa bis zu ihrem Tod im Jahr 1873.

- sh. auch "Neuer Pavillon" (Schinkelpavillon) im "Charlottenburger Schlossgarten" in Berlin,
"Schlösser und Gärten", oder
hier anklicken -


In der für die Öffentlichkeit nicht immer zugänglichen Gruft im "Mausoleum" des
Charlottenburger Schlossgartens,
unterhalb der Gedächtnishalle, wurde u.a. auch
Auguste Fürstin von Liegnitz (* 1800; † 1873), die zweite Gemahlin Friedrich Wilhelm III. beigesetzt.

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Nach dem Tod seiner ersten Frau Königin Luise (* 1776; † 1810) blieb Friedrich Wilhelm III. lange Zeit Witwer.

Erst
m 9. November 1824 heiratete er in der Kapelle von Schloss Charlottenburg in Berlin
seine zweite Frau, die Gräfin Auguste von Harrach in "morganatischer Ehe"
und
verlieh ihr den Titel Fürstin von Liegnitz, Gräfin von Hohenzollern.

Gräfin
Auguste trat politisch nicht in Erscheinung, die Ehe blieb kinderlos.

Die Verbindung mit Auguste Gräfin von Harrach war für den 54-jährigen König problematisch, da die
Gräfin "nicht aus regierendem Hause" stammte, 30 Jahre jünger und auch noch katholisch war.

Sie durfte das Schloss "Sans, Souci." nie betreten, der "Hochadel" hätte das nicht akzeptiert.


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Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) kann ab 2021 das Baudenkmal samt
Garten dank des "Sonderinvestitionsprogramms 2"
mit einem Kostenaufwand von ca. 7,8 Millionen Euro
innerhalb von zwei Jahren in den Zustand des Umbaus von 1908 zurück sanieren.


Wiederhergestellt werden soll auch der schwer witterungsgeschädigte Wintergarten,
dessen Vollverglasung von einem filigranen gusseisernen Stützenwerk getragen wird.


Künftig sollen hier die Generaldirektion und die Generalverwaltung der Stiftung einziehen.


 

Falke oder Bussard im Park an der Viila Liegnitz?
Am Tag meiner Aufnahmen der vorangegangenen Fotos entdeckte ich im Geäst des Baumes neben
der Villa Liegnitz einen Mäusebussard, der die dort zum Angriff anfliegenden vielen Krähen
in ein ohrenbetäubendes, gewaltiges Krähengeschrei versetzte.

Er ließ sich nicht stören und verzehrte weiterhin in aller Ruhe seine Beute!


 

Keith Haus im Park Sanssouci - Allee Am grünen Gitter.
Das "Keith-Haus" (Lordmarschallhaus), offizielle Adresse: Lennéstraße 9,
heute
Sitz der Bauabteilung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.

Es steht dem
Schloss "Sans, Souci." genau gegenüber und man kommt an diesem vorbei,
wenn der Haupteingang "Am Grünen Gitter" zum Besuch des Parks benutzt wird.

Der Freund und engste Vertraute des Königs, einer der Teilnehmer an der berühmten "Tafelrunde",
der schottische Lord Marschall George Keith (* 1693; 1778), erhielt die Genehmigung, dieses
Wohnhaus als Altersruhesitz
mit
Sichtbeziehung zum Weinbergschloss "Sans, Souci." zu errichten.

Der Architekt des Hauses war Heinrich Ludwig Manger (* 1728; † 1790).

An dem 1764 bis 1765 erbauten Gebäude erstreckt sich der dazugehörige Garten bis an den Weg "Am Grünen Gitter".

Von 1765 bis zu seinem Tod 1778 lebte Friedrichs II. wichtiger Diplomat in unmittelbarer Nähe des Schlosses.


 

Park Sanssouci - Zugang von Süden.
Lord Marschall George Keith konnte von 1765 bis 1778 von seinem Wohnhaus diese Sichtachse bzw. Sichtlinie genießen,
auch als Deutung "Achse der Erkenntnis" genannt - von hier bis über das Schloss, hoch zum Ruinenberg.


Der Zugang von Süden - Weg "Am Grünen Gitter" - zum Französischen Figurenrondell
mit Haupt-Fontäne und
Schloss "Sans, Souci.".

Er
wird von zwei Sphingen des Bildhauers Georg Franz Ebenhech (* 1710; † 1757) gerahmt,
die er 1752 bis 1755 geschaffen hat.
In der Gesamtkomposition des Parkes Sanssouci eröffnen sie den Weg zum Schloss Sanssouci.

Die beiden Sphingen haben eine besondere Bedeutung im Park Sanssouci.
Sie sollen symbolisch die "Hüterinnen des Scharfsinns" und "des geheimen Wissens" verkörpern.

 

Westliche Sphinx im Park Sanssouci.                   Östliche Sphinx im Park Sanssouci.
Westliche Sphinx.
                                                                              Östliche Sphinx.

Die Darstellung der flügellosen weiblichen Sphingen mit begleitenden Putti (nackten Kindergestalten)
erinnert an das berühmte Skulpturenpaar im Park von Versailles.

Sphinx: Statue als Mischwesen der griechischen Mythologie,
dargestellt als Löwe mit einem menschlichen Oberkörper und / oder Kopf.

 

Tritonenbrücke über Fontänengraben - Sanssouci.
Der Weg von Süden führt über
die Tritonenbrücke (Schinkelbrücke), eine Eisengussbrücke mit dem Meeresgott
in den Feldern des Geländers, die den Fontänengraben
(Schafgraben/Stichgraben) überquert.
 

Tritonen-Relief im Geländer der Tritonenbrücke - Sanssouci.         Tritonen-Relief im Geländer der Tritonenbrücke - Sanssouci.
Triton: Meeresgott, ein Mischwesen der griechischen
Mythologie,

je zur Hälfte bestehend aus einem menschlichen Oberkörper und fischartigem Unterkörper mit Schwanzflosse.

Hier von
den Nymphen des Meeres umgarnt.

1833 bis 1834 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel (* 1781; † 1841) und Ludwig Persius (* 1803; † 1845),
als Ersatz für die verfallene Schwimmbrücke, in der Gleiwitzer Eisengießerei ausgeführt.

Die ausschließlich aus Eisengusselementen montierte Brücke war der erste dauerhafte Übergang
an dieser Stelle im Schlosspark.

 


Sicht über
den Fontänengraben (Schafgraben/Stichgraben) zum Französischen Figurenrondell des Gartenparterres
und zur Hauptfontäne vor den Weinbergterrassen, hinauf zum Schloss "Sans, Souci."


 

Brunnen der Hauptfontäne im Park Sanssouci.
 Das Brunnenbecken auf der Hauptallee mit Französischen Figurenrondell
und Blick zum
"Keith-Haus" (Lordmarschallhaus), bei abgestellter Hauptfontäne.


 
Große Fontäne im Französischen Rondell im Gartenparterre Park Sanssouci
Französisches Figurenrondell im Gartenparterre mit der Hauptfontäne.

Ab 1840 wurde die Gestaltung des Parks durch den Gartenarchitekten P. J. Lenné (* 1789; † 1866) übernommen.


 
Moschee, Pumpwerk in Potsdam.
Pumpwerk (Moschee),
 - zum vergrößern Foto anklicken -

am Ende der Neustädter Havelbucht in Potsdam, an der "Breiten Straße".

Von hier wird das Wasser seit dem
23. Oktober 1842 zum 74 m hohen Ruinenberg in das ca. 8.000 Kubikmeter
große
Wasserrundbecken gepumpt und zu den Parkfontänen sowie Wasserspielen heruntergeleitet.

Es fließt dann
in den Maschinen- und Friedensteich, die durch Stichgräben miteinander verbunden sind.
Das Wasser aus diesen Gräben fließt über den
Schafgraben wieder in die Havel zurück.

Der
"Schafgraben" wurde auch im 18. Jahrhundert angelegt, um das Wasser im Park Sanssouci zu regulieren.

Seinen Namen gab ihm die "Schafherde", die schon zur damaligen Zeit in den Parkanlagen das Gras kurz hielt.



   
Antike, furchteinflößende Satyrmasken am Ende des östlichen und westlichen Stichgrabens
als
"Wasserspeier".

 
Zwei Skulpturenpaare im "Entführungsrondell":
 
Die Entführung der Helena (Helen) durch Paris - Sanssouci.                            Die Entführung der Proserpina (Persephone) durch Pluto - Sansouci.
       Die Entführung der Helena (Helen) durch Paris.                    Die Entführung der Proserpina (Persephone) durch Pluto.

    
Helena galt als die schönste Frau ihrer Zeit.                          Proserpina ist die Tochter des Jupiter und der Ceres.

Paris war der Sohn des trojanischen Königs Priamos.                   Pluto,
Gott der Totenwelt in der Erdtiefe, entführt sie     
            Indem er Helena entführt, löst er den                                in die Unterwelt und machte sie zu seiner Gemahlin.    
     Trojanischen Krieg aus.                                        Sie wurde die Herrscherin über die Toten und
                                                 Königin der Unterwelt.
 
Skulpturen aus dem Jahr 1750, des Bildhauers Georg Franz Ebenhech (* 1710; † 1757).


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Die berühmte "Corradini- oder Üppigkeitsvase"

Auf der Achse von der Thetisgrotte (Felsentor) zum Musenrondell, zwischen Sizilianischer Garten und Neuen Kammern,
befindet sich ein kleines Rondell, in dem nur eine Skulpturenvase als Kopie der berühmten "Corradini-Vase" (Üppichkeitsvase)
auf einem  Postament steht - von den Parkbesuchern kaum wahrgenommen.

Der Name der Vase stammt von dem venezianischen Bildhauer Antonio Corradini (* 1688;  1752),
der diese als Original ca. 1720 angefertigt hat.

Die Vase hat seinerzeit Friedrich II. so sehr beeindruckt, dass er sich davon eine Kopie für den Park Sanssouci anfertigen ließ.

Die freie Nachahmung der "Üppichkeitsvase" hat der Bildhauer Georg Franz Ebenhech (* 1710;  1757) um 1750 geschaffen.
 
Corradini-Vase oder Üppichkeitsvase in Sanssouci.   Corradini-Vase oder Üppichkeitsvase in Sanssouci.  
"Die Sinnlichkeit tritt die Unschuld" (3 Ansichten).

Auf ihr dargestellt ist Amor (Eros) (immer als Kind) und Psyche mit Schmetterlingsflügeln die auf den Kopf von Alexander III. tritt.

Die
Aspekte der mythischen Liebesbeziehung zwischen dem Gott Amor und der sterblichen Königstochter Psyche
mit Schmetterlingsflügeln
, die schließlich unter die Unsterblichen aufgenommen wird.

 Der Schmetterling heißt auf griechisch Psyche, das Wort Psyche bedeutet im Griechischen aber auch Seele.

So wird die Psyche in der Kunst auch mit Schmetterlingsflügeln dargestellt,
sie ist damit ein Symbol der unsterblich gewordenen Seele.


Das Relief zeigt Alexander III. (* 356 v. Chr.;  323 v. Chr.) und die Frauen des Darius III. (* um 380 v. Chr.;  330 v. Chr.),
der seinem Gegenspieler bei der Eroberung des persischen Reiches nicht gewachsen war und geflohen ist.

Die Thematik auf der Vase handelt von den besseren Bemühungen des menschlichen Herzens: Liebe,
beim Teilausschnitt des Reliefs: Auf dem Fries sind Szenen der "Alexanderschlacht bei Issos" dargestellt.

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Alexander und die Frauen des Darius

Nach der Schlacht bei Issos (333 v. Chr.) fanden sich im erbeuteten persischen Lager die Mutter des Darius,
Sisygambis, seine Frau Stateira und einige Töchter.
Sie weinten, als sie unter der Beute den Wagen und den Bogen ihres Herrn sahen.
Doch Alexander (makedonischer König) ließ ihnen ausrichten, Darius (persischer König) sei lebend entkommen.
Er ließ die gesamte Königsfamilie und den Hofstaat zurück, aber Alexander III. behandelte die Gefangenen ehrenvoll.

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Alexander III. war König von Makedonien und eroberte in nur elf Jahren ein immenses Gebiet,
das in etwa folgenden heutigen Ländern entspricht:
Griechenland, Türkei, Syrien, Libanon, Israel, Jordanien, Ägypten, Irak, Iran (Persien), Afghanistan, Pakistan und Kaschmir.

Er war einer der bedeutendsten Feldherren und Staatsmänner der Geschichte;
nach seinem Tod gab man ihm den Beinamen "der Große"
.


 

Friedrich II. bei der Kartoffelkontrolle.
"Friedrich II. inspiziert den Kartoffelanbau."
Gemalt 1886 von dem deutschen Künstler und Maler Robert Müller - auch Warthmüller (* 1859, † 1895).

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1537 "entdeckten" die Spanier die Kartoffel in den südamerikanischen Anden.

An den Adelshöfen Europas wurden die ersten Kartoffeln im
16. Jahrhundert als Zierpflanze und
so auch im damaligen
Berliner Schlossküchengarten, dem heutigen Berliner Lustgarten, angepflanzt.

Als man Mitte des 18. Jahrhunderts feststellte, dass die Kartoffeln nicht nur schöne Blüten tragen
sondern der Verzehr der Knollen auch sehr gesund und nahrhaft war,
ordnete
Friedrich II. mit dem "Kartoffelbefehl" die Pflanzung von Kartoffelfeldern in Preußen an.

Die damalige Hungersnot, entstanden durch seine vielen Kriegszüge, sollte damit bekämpft werden.


"Ein Preuße isst Kartoffel - denn die Kartoffel, das ist Preußen!"
.... "und womit sonst sollte man wohl einem Berliner das Maul stopfen können?"....

..... soll der Alte Fritz einst gelästert haben.


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Friedrich II. war ein Feinschmecker - er selber aß keine "Erdäpfel".
Kartoffeln hatten auf seiner mit kostbarem Silber und Porzellan besetzten Tafel keinen Platz.

Auch "bessere Kreise" verschmähten die Kartoffelknollen,
die als Arme-Leute-Essen und Viehfutter geringes Ansehen genossen.


 
Gruft Friedrich II. - Schlossterrasse.
Der Wunsch Friedrichs II. war es, an seinem Lieblingsplatz oben auf der Schlossterrasse "Sans, Souci.", im
östlichen Bereich (Grabplatte ganz rechts)
neben seinen 11 Lieblingshunden - ital. Windspiele - beigesetzt zu werden.

Die Namen auf den 11 Sandstein-Grabplatten auf den ausgemauerten Gruften sind kaum noch lesbar.
In der ersten (oberen) Reihe liegen die 7 kleinen italienischen Windhunde mit folgenden Namen:

Alcmene, Thysbe I, Diana I, Phillis, Thysbe II, Arsinoe und
sein "allerliebstes Geschöpf" die Windspiel-Hündin Biche
,
in der zweiten Reihe
die 4 Windspiele:
Diana II, Pax, Superbe und Amouretto.

Friedrich II. mit Windspiele - Alte Nationalgalerie - Berlin-Mitte.

Friedrich II. mit ital. Windspiele
(kleine Windhunde)
Fremdfoto aus
EverybodyWiki
(Hintergrundfarbe wurde von mir verändert).


Friedrich II. liebte abgöttisch seine Hunde
-
zu seiner Zeit eine höchst ungewöhnliche Vorliebe -
aber nicht die Jagd mit ihnen.

Dass der König seine tierischen Gefährten auch in den Krieg mitnahm,
wurde von Friedrichs Offizieren zwar belächelt, aber sie hatten sich daran gewöhnt.


Seine vernichtenden Äußerungen über die Jagd, die er als grausam und geistlos verabscheute,
werden bis heute gerne von Tierschützern zitiert.


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Am Schlosse zu Potsdam und auf dem Jägerhof, der sich vor dem heute noch stehenden Jägertor
und der Akzisemauer Potsdams befand, wurden italienische Windspiele in einer "Pflanzschule"
mit etwa 40 bis 80 Hunden gezüchtet; für Pflege und Aufsicht waren zwei Jäger verantwortlich,
von denen einer zugleich für das gesundheitliche Wohl dieser Tiere sorgen sollte.

Die schönsten "Zöglinge" dieser "Pflanzschule" wurden an den königlichen Hof geliefert.
Die Hunde hatten in Sanssouci einen eigenen Bediensteten, der sich um sie kümmerte.

Ständig befanden sich drei oder vier Tiere in der Nähe des Königs; ihnen war alles erlaubt,
sie lagen auf seidenen Kissen und Stühlen und der Lieblingshund schlief nachts bei ihm.

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Auch die Anfänge der Veterinärmedizin förderte Friedrich II. tatkräftig.

Er begründete die erste tiermedizinische Hochschule Preußens, die aber aus Kostengründen
erst unter Friedrich Wilhelm II
. (* 1744; † 1797) im Jahr 1789
als Einrichtung einer "Thierarzneyschule" in Berlin erfolgte.

Tieranatomisches Theater der Humboldt-Universität zu Berlin.
"Tieranatomisches Theater" mit dem Langhans-Kuppelbau der Humboldt-Universität zu Berlin.

Das
"Tieranatomisches Theater" ist das älteste noch erhaltene akademische Lehrgebäude Berlins, auf
dem Gelände des "Instituts der Humboldt-Universität" in Mitte - Luisenstraße 56 - Nähe der Charité-Kliniken
.

Das frühklassizistische Gebäude für die neu gegründete Einrichtung wurde 1789 bis 1790
von Carl Gotthard Langhans (* 1732; † 1808)
in Anlehnung an Palladios (ital. Architekt - * 1508; † 1580) La Rotonda (Villa bei Vicenza) erbaut.

1934 wurde die spätere "Tierärztliche Hochschule" als Veterinärmedizinische Fakultät der Berliner Universität
angegliedert und das Gebäude bis in die 1990er Jahre für Vorlesungen und andere Veranstaltungen genutzt.

Nach einer umfangreichen Sanierung wird es seit 2012 durch das
"Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik"
als Ausstellungsraum und für Veranstaltungen genutzt.

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Friedrich II. in seinem "Sterbesessel" / Alte Nationalgalerie in Berlin.
Fremdfoto: commons.wikimedia.org

In seinen letzten Jahren zog Friedrich der Große die Gesellschaft seiner Hunde der seiner Mitmenschen vor.

Friedrich II. im Sterbesessl.
Am 17. August 1786 verstarb Friedrich II. in seinem "Sterbesessel" auf Schloss "Sans, Souci.".
 
Er wird anders als von ihm angeordnet, von seinem Neffen und Nachfolger Friedrich Wilhelm II.,
der mit seinem Onkel nie klar kam und ihm nun den letzten Willen verweigerte,
in der Potsdamer Königlichen Hof- und Garnisonkirche beigesetzt,
obwohl Friedrich II. diesen christlichen Glauben ablehnte!

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Erst 205 Jahre später, am 17. Aug. 1991, nach der Wiedervereinigung Deutschlands,
ging der testamentarische Wille Friedrichs II. in Erfüllung und sein Sarg wird in die Gruft auf
der oberen Terrasse im Park von Sanssouci neben seinen "ital. Windspielen" beigesetzt.

Als eine seiner letzten Handlungen ließ Prinz Louis Ferdinand von Preußen (* 1907; † 1994)
- von 1951 bis 1994 letzter Chef des Hauses Preußen und Hohenzollern -
die damals aus der kriegszerstörten Garnisonkirche sichergestellten Särge

Friedrich Wilhelms I. (* 1688; † 1740) "Soldatenkönig" - Vater vom Alten Fritz,
(Beisetzung im Mausoleum an der Friedenskirche im Park  Sanssouci)
und
Friedrichs II.
(der Große),

von der Hechinger Burg (Schwäbischen Alb) - dem Zufluchtsort der Hohenzollern,
nach Potsdam - Park Sanssouci - überführen.


 
Friedrich II. Gruftstelle.
Das Ewige Leben scheint Friedrich II. nicht im Himmel, sondern im historischen Nachruhm gesehen zu haben.

Friedrichs Ablehnung zu den Werten des christlichen Glaubens, mit teilweiser Bibelkritik,
verdeutlichen auch die sechs Büsten römisch-heidnischer Kaiser
-
Cäsar, Augustus, Tiberius, Caligula, Claudius und Nero -
die
auf dem östlichen Bereich der oberen Terrasse auf einer niedrigen Halbkreissitzbank (
Exedra),
gleichmäßig im Halbrondell
verteilt, sein Grab einrahmen.

Im Mittelpunkt dieses Halbrondells steht die Skulptur der
"Flora mit Zephir",
die Göttin der Blüte, die mit dem kleinen Putto Zephir tändelt.

Sie soll
die natürliche Rückkehr von Leib und Seele in den Kreislauf der Natur darstellen.

1749 geschaffen von Francois Gaspard Adam (* 1710; † 1761).


 
Grabplatte Friedrich des Grossen in Sanssouci
Grabplatte auf der ausgemauerten Gruft Friedrichs II.

Das erste was Friedrich II. im späteren Park Sanssouci noch vor der Fertigstellung des Schlosses ab
August 1744
durch den Oberbaudirektor Friedrich Wilhelm Dietrichs (* 1702; † 1782) ausheben ließ,
war ein Gruftbau für seine sterblichen Überreste auf der obersten Terrasse im östlichen Bereich von
Schloss "
Sans, Souci.
".

Hier und nirgendwo sonst, wollte er zur Erde fahren,
ohne Pomp, ohne Prunk und ohne die geringsten Zeremonien,
so bestimmte er es zu Lebzeiten.

Grabplatte Friedrich des Grossen in Sanssouci
Auf der Grabplatte der
unpompösen Grabstelle Friedrich II.
legen Besucher in Erinnerung
an den "Kartoffelbefehl" ihm zu Ehren heute manchmal Blumen und auch Kartoffeln ab,
um ihm dafür zu danken, dass er den Kartoffelanbau in Deutschland eingeführt hat.


 
Flötist in Sanssouci am Mühlentoreingang       Grabstelle Friedrich II. auf der oberen Terrasse von Schloß Sanssouci       Flora mit Zephir - Grabmal Friedrich II.
Die Gruft Friedrichs II. und Bestattungsstellen seiner 11 Lieblingshunde
hinter der Skulptur nach dem Vorbild aus der Antike,
der mythologischen Darstellung
"Flora mit Zephir",
die Göttin der Blüte, die mit dem kleinen Putto Zephir tändelt.

Zephir (auch Zephyros) war in der griechischen Mythologie einer der vier Winde, der "Westwind".
Er wurde als "Frühlingsbote" und "Reifer der Saaten" verehrt.


 
Am Halbrondell des westlichen Bereichs der oberen Terrasse Sanssouci.
Im Gegenüber, am Halbrondell des westlichen Bereichs der oberen Terrasse,


Halbrondell des westlichen Bereichs der Terrasse von Schloss Sanssouci.
sieht man weitere sechs Büsten, welche die römischen Kaiser
Galba, Otho, Vitellius, Vespasian, Titus und Domitian
darstellen.

Die Büsten waren ein
Geschenk des Grafen
Algarotti (* 1712; † 1764),
einem Teilnehmer der berühmten Tafelrunde Friedrichs II.


Skulptur der Kleopatra mit trauernden Amor in Sanssouci.       
Im Mittelpunkt dieses Halbrondells steht
die Skulptur der "Cleopatra mit trauernden Amor",
die plastische Darstellung des Selbstmordes der Cleopatra,
die sich von einer um ihren
rechten Arm gewickelten
Schlange töten lässt.


1750 geschaffen von Francois Gaspard Adam (* 1710; † 1761).

Hinter der Skulptur befinden sich zwei
Sandstein-Grabplatten, unter denen Gebeine
von Lieblings-Leibreitpferden Friedrichs II. in ausgemauerten Gruften liegen.

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König Friedrich II. besaß mehrere von ihm geliebte Leibreitpferde.

E
inige erhielten Namen nach ihrem Aussehen (Brillant, Cerberus, Fuchs, Sternrapp, Tiger),
andere nach berühmten Persönlichkeiten (Brühl, Choiseul, Kaunitz, Lord Bute, Pitt).

Während des Siebenjährigen Krieges (1756 bis 1763) ritt der König den Rotschimmel "Caesar".

Das Pferd erhielt sein Gnadenbrot im Marstall des Potsdamer Stadtschlosses
und durfte frei im Lustpark umherlaufen.
Als das Pferd im Lustpark verstarb, wurde es auf Befehl Friedrichs II. an der Todesstelle begraben.


Condé - das letzte königliche Leibreitpferd.
Des Königs "Fliegenschimmel-Wallach" überlebte ihn um 18 Jahre.

Von allen berühmten Leibreitpferden Friedrich des Großen nimmt "Condé" einen hervorragenden Rang ein.

/Friedrich_der_Grosse_auf_Conde.jpg

Der letzte Ausritt Friedrich des Großen auf Condé
fand am 4. Juli 1786 statt; sechs Wochen später verstarb der König.

Condé wurde dann zunächst im Gestüt Neustadt/Dosse untergebracht und 1790 in der
Königlichen Tierarzneischule in Berlin,
sh. oben,
die "Anfänge der Veterinärmedizin".

Dort starb er im Jahr 1804, in dem für ein Pferd ungewöhnlich hohen Alter von 38 Jahren.

Seine Haut wurde präpariert und ausgestopft und zusammen mit dem blausamtenen Geschirr,
das Condé zu Lebzeiten getragen hatte, im Langhans-Kuppelbau, der zur späteren
Tierärztlichen Hochschule von Berlin
gehörte, aufbewahrt.


Das Fell von Condé wurde im Zweiten Weltkrieg (1939 - 1945) leider durch eine Luftmine zerstört.


Im Zuge der Fusion beider West- und Ost-
Berliner Fakultäten nach der Wiedervereinigung 1990
wurde das Skelett von "Condé" 1995 im Anatomischen Museum des Instituts für Veterinär-Anatomie
in Berlin-Dahlem aufgestellt.


Das über 218 Jahre alte, historisch wertvolle Skelett des berühmten Fliegenschimmel-Wallachs
wurde erneut präpariert und
gehört heute zu den Sammlungsbeständen der FU Berlin.

Ein mehr als 218 Jahre altes Knochengerüst eines Pferdes aus einst königlichem Besitz ist nahezu einzigartig.

Skelett Leib-Reitpferd Condé - Lieblingspferd Friedrichs II.    
Skelett Condé - Friedrichs II. Leib-Reitpferd im Veterinärinstitut Dahlem.
Zu sehen ist "Condé",
das mit Hilfe eines Stahl- und Drahtgeflechtes in die anatomisch richtige Form gebrachte Skelett,
direkt in der Eingangshalle des Haupteingangs vom
Anatomischen Museum,
geschützt in einem großen Glasschaukasten, flach an der Wand aufgestellt.

Schild Skelett Condé - Veterinärinstitut_Dahlem.
Fotos: Juni 2022

Adresse
:   Koserstraße 20, 14195 Berlin-Dahlem,
U-Bahnstation Podbielskiallee - U3 -  und kurzer Fußweg.


 
Weinberggarten in der Schopenhauerstr.
Winzerhaus und Triumphtor am Winzerberg (Baujahr 1852) mit Blick zur Bacchustreppe,
in der Nähe des Obeliskportals zum Park Sanssouci (Schopenhauerstraße).

106 Jahre nach der Gründung von Sanssouci, ließ Friedrich Wilhelm IV. (* 1795; † 1861) dieses Tor 1851
am Fuße des Mühlenbergs/Winzerberg (oberhalb - rechts vom Park Sanssouci) als Teil seiner geplanten,
aber nie vollendeten "Triumphstraße",

von August Stüler (* 1800; 1865) und Ludwig Ferdinand Hesse (* 1795, 1876) erbauen.
Vorbild war das Argentarier-Tor in Rom.

Das Tor und seine Reliefdarstellungen rühmen die Taten seines Bruders
Wilhelm von Preußen (* 1797; † 1888), dem späteren Kaiser Wilhelm I.
Anlass war die Niederschlagung des badischen Aufstandes von 1849.
Das Tor stellt sowohl den politischen als auch den technischen, wissenschaftlichen
und künstlerischen Triumph Preußens dar.
Die Besonderheit des Portals besteht in der Verkleidung des Backsteinbaus mit großen,
mehrere Meter messenden Bildtafeln und Allegorien (griechische Sinnbilder).


 
Relief am Triumphtor des Weinberggartens in Potsdam     Relief am Triumphtor des Weinberggartens in Potsdam

Die Reliefbilder von Hermann Schievelbein (* 1817; 1867) an den Innenseiten des Triumphtores,
stellen den Auszug der Krieger und die Heimkehr des siegreichen Heeres dar.

(siehe auch "Schievelbeinfries" - Neues Museum in Berlin - Museumsinsel)


Relief am Triumphtor des Weinberggartens in Potsdam     Relief am Triumphtor des Weinberggartens in Potsdam

Die Arbeiten von Gustav Hermann Bläser (* 1813; 1874) zeigen Allegorien.


 
Weinberggartenhaus - Schopenhauer Str. in Potsdam
Das Winzerhaus oberhalb des Winzerbergs,
liegt zwischen der Schopenhauer- und Gregor-Mendel-Straße (Zugang).

Das in der Art einer Turmvilla mit einem von Koren (Frauen bzw. Göttinnen)
getragenen Altan (Balkon/Söller),
baute 1849 Ludwig Ferdinand Hesse (* 1795, 1876).

Die Karyatiden (weibliche Figuren als Säulen oder Pfeiler ) aus Zinkguss,
stammen aus der Bildhauerwerkstatt von August Kiss (* 1802; 1865).


 
Obeliskeingang zum Park von Sanssouci.
Das Obeliskportal mit dem ca. 20 m hohen sandsteinernen Obelisken - verziert mit Fantasiehieroglyphen,
sowie den, ca. 30 m davon entfernten, jeweils vier korinthischen Säulengruppen mit dem Torgitter.

Daneben die Sandsteinskulpturen der Pomona und Flora, Eingang zur Hauptallee im Schlosspark Sanssouci,
1747 bis 1748 von
Knobelsdorff noch einmal erbaut.

Östlichster Punkt der 8 Meter breiten und ca. 2 km langen Park-Hauptallee, der Hauptachse des Schlossparks.

 

Pomona - altrömische Göttin der Baumfrüchte und
Flora - altrömische Göttin der Blüten und Pflanzenwelt,
gestaltet von Christian F. Glume (* 1714; 1752).


Gartenportal und Schlossparkeingang in Rheinsberg.
Das Pendant der Säulen mit den Sandsteinskulpturen steht als
Eingang zum Park von "Schloss Rheinsberg",
Friedrichs (II.)
kronprinzlichen märkischen Arkadien bei Neuruppin am Grienericksee - 1740 Erstbau
.


- Foto oder Bildunterschrift anklicken -

 

Der Obelisk (Steinpfeiler) vor dem Eingangsportal in Sanssouci entstand 1748 nach Entwürfen Knobelsdorffs
und wurde durch den Steinmetz Johann Christian Angermann (* ?; † 1777) ausgeführt.

Die schmückenden
Fantasiehieroglyphen stammen entweder von Johann Michael Hoppenhaupt (* 1685; 1751)
oder dessen jüngeren Bruder Johann Christian (* 1719, 1786).

Die ägyptisierenden Schriftzeichen beinhalten keinen Text, sondern sind freie Fantasie des Künstlers
und folgten einem damaligen Modetrend Ägyptischer Obelisken.


 
Büsten römischer Götter und Kaiser - Eingang Obeliskportal Sanssouci.    Büsten römischer Götter und Kaiser - Eingang Obeliskportal Sanssouci.
An der Hecke des Eingangsbereiches vom Obeliskportal stehen
12 Marmorbüsten auf Säulen, die römische Götter und Kaiser darstellen.

Der Weg nach links führt
zur Friedenskirche und zum Kaiser-Friedrich-Mausoleum ......

Der Weg nach links führt zum Kaiser-Friedrich-Mausoleum und zur Friedenskirche.
...... über eine Treppe vom Mauerauslauf des Obeliskportals,
welche von einer Nymphe flankiert wird.


 
Baldachinfontäne im Park Sanssouci.       Baldachinfontäne im Park Sanssouci.
Der Weg nach rechts führt ebenfalls über eine Treppe vom Mauerauslauf des Obeliskportals
zur Baldachinfontäne,
- nach einer Skizze Friedrich Wilhelms IV. aus dem Jahr 1884 -
die von
Ludwig Ferdinand Hesse noch im selben Jahr ausgeführt wurde.

Sie steht seit Jahren mit einem sichernden Stützkorsett
- rechts des Weges zur Neptungrotte -
und soll demnächst restauriert werden (Juni 2018).

Der Schalenbrunnen wird von einer Putten-Kindergruppe getragen.
Der Entwurf stammt von Ludwig Ferdinand Hesse aus dem Jahr 1850.

Die Baldachinfontäne einschließlich der nach Norden und Süden anschließenden maroden Stützmauern
im Park von Sanssouci ist Teil der östlichen Parkbegrenzung am Obeliskportal.


 
Neptungrotte  - Restaurierung - Park_Sanssouci     
1997 begannen die ersten Rettungsarbeiten (links) an der Neptungrotte - wenig Fortschritt im August 2015 (rechts).



Neptungrotte eingerüstet - Restaurierung 2002
Die Skulpturen wurden nach zahlreichen Sicherungsmaßnamen abgenommen als das Dach des
Bauwerks abgedichtet werden musste - außerdem waren sie durch Vandalismus stark beschädigt.

Durch Verwitterung und den weichen Untergrund war das Gebäude nicht mehr tragfähig.
Die Säulen hatten sich abgesenkt und der Marmor hatte Schaden genommen.


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Die Neptungrotte wurde 1751 bis 1757 nach Entwürfen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff
-
seine letzte Schöpfung für Sanssouci -
i
m östlichen Lustgarten (rechts der Bildergalerie) als prachtvolles Wasserspiel aus weißem Marmor
und Gegenstück (Pendant) zur 1749 errichteten Thetisgrotte - heutiges Felsentor -
erbaut.

Die Muschelwände, Grottierarbeiten und Skulpturen wurden auch im Jahr 1751 bis 1757
von Johann Peter Benckert (* 1709; † 1765) und Georg Franz Ebenhech
(* 1710; † 1757) geschaffen.

Im Barock waren derartige Grotten als gartenschmückende und belebende Bereicherung der Natur sehr beliebt.


 
Skulpturengruppe auf der Neptungrotte in Sanssouci.
Nach ca. 20 Jahren ist die Skulpturengruppe rund um den Meeresgott zur Neptungrotte im Park Sanssouci zurückgekehrt.

 
Die Instandsetzung des Gebäudes sowie der gesamten Ornamente in der Grotte
und an den Portalsäulen gelang tatsächlich bis Mitte Oktober 2018.



Neptungrotte in Sanssouci.
Foto: Okt. 2018.

Die Sanierung und Restaurierung der Neptungrotte wurde im Oktober 2018 abgeschlossen.




Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) war Dank der großzügigen Förderung von
Fernsehmoderator Günther Jauch
- er gab "eine Million Euro",
weitere Unterstützung - als Vermächtnis - kam von den Privatmäzenen Gisela Soost (* 1925; † 2011) aus Kassel und
Druckereibesitzer
Gerhard Elsner (*1924; † 2015) sowie von der Arbeitsgemeinschaft Schlössernacht,
in der Lage,
die Sanierungsarbeiten des letzten Abschnittes fertigzustellen.

Fernsehmoderator
Günther Jauch, bewaffnet mit einem Plastik-Dreizack,
weihte die instand gesetzte Neptungrotte am 10. Oktober 2018 feierlich ein.


 
Neptun auf seiner Grotte in Sanssouci.

Die Restaurierung der Neptungrotte kostete insgesamt 3,5 Millionen Euro und wurde komplett durch Spenden finanziert.

Najade mit Füllhorn und Putte auf der Neptungrotte in Sanssouci.  Najade mit Füllhorn und Putte auf der Neptungrotte in Sanssouci.

Meeresgott Neptun symbolisiert hier gleichsam mit zwei Najaden und Putten,
Muscheln, Schilfblumen und Kristallen
als Architekturelemente aus Carrara Marmor
die phantastische Unterwasserwelt als ein Stück Natur.

Zum
ersten Mal seit vielen Jahrzehnten sprudelte das Wasser wieder aus den Wasserkrügen der Najaden (
Wassernymphen)

Muschelkaskaden der Neptungrotte in Sanssouci.          Muschelkaskaden der Neptungrotte in Sanssouci.
in und
über die wieder blendend weißen, aus Marmor gehauenen Muschelkaskaden
- unter den wachsamen Augen des Meeresgottes Neptun -
der dem prächtigen Bauwerk seinen Namen gab.


 
  
In der Neptungrotte - Oktober 2018.

Muschelmosaik mit Schilfblumen an der Grottendecke und an den restaurierten Muschelwänden.
Allein im Innern mussten 15.000 Muscheln der insgesamt 100.000 Muscheln ersetzt werden.


Gittertor der Neptungrotte in Sanssouci aus der Werkstatt von August Borsig.
Auch das gegossene, goldfarbene Eisengitter in der Portalöffnung der Neptungrotte,
das nach einem Entwurf von Ludwig Persius in der
Werkstatt von
August Borsig gefertigt wurde,
ist gründlich restauriert worden.


      
Die Satyrn auf den Pfosten des goldfarbenen Eisengitters der Grotten-Portalöffnung
freuen sich über die Wiederauferstehung im Park von Sanssouci.


 
Im Mohrenrondell - Marc Aurel - in Sanssouci.
"Erstes Rondell" (Mohrenrondell) im Park
vom Obeliskportal - (Richtung Hauptfontäne - rechte Seite)
auf der Hauptallee mit dem röm. Kaiser Marc Aurel.

Hier wurden Büsten afrikanischer Frauen und Männer aus dem 17. Jh.
aus Marmor
und polierfähigem belgischen Kalkstein aufgestellt.

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Die seit den 1960er Jahren als "Mohrenrondell" bezeichnete Anlage erhält den in
historischen Beschreibungen überlieferten Namen "Erstes Rondell im Park" zurück.

(Stand: Mai 2021)

B
ei den Namen des Rondells und der
Büsten afrikanischer Frauen und Männer
handelte es sich um "historische Begriffe".

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Tatsächlich wurden die Figuren nicht speziell für dieses Rondell hergestellt, sondern bereits 1694,
- 100 Jahre zuvor -
von Friedrichs II. Urgroßvater - Friedrich I. (* 1657; † 1713) - erworben,
der in "Kolonialisierung verwickelt" war und die Skulpturen in Italien anfertigen ließ.



  röm. Kaiser Marc Aurel - Mohrenrondell in Sanssouci. 

Porträtbüste aus weißen Marmor des
römischen Kaisers (von 161 bis 180 n. Chr.)
und Philosophen Marc Aurel
(* 121 n. Chr.; † 180 n. Chr.),
dessen Kaisertum die Aufklärer und Friedrich II. als Vorbild für den aufgeklärten Absolutismus betrachten.


Er setzte in seiner Regierungszeit innenpolitische Akzente in der Gesetzgebung und Rechtsprechung
bei der Erleichterung des Schicksals von Benachteiligten der damaligen römischen Gesellschaft,
vor allem der "Sklaven und Frauen".


 
Im Mohrenrondell - Titus Flavius Vespasianusl - in Sanssouci.
"Erstes Rondell" (Mohrenrondell) im Park -
vom Obeliskportal - (Richtung Hauptfontäne - linke Seite)
mit dem römischen Kaiser Titus Flavius Vespasianus - genannt "Vespasian".

Die Büsten afrikanischer Frauen und Männer wurden 1746 aus der
Kunstkammer des Berliner Schlosses hierher gebracht.

1971 wurden die Büsten des 17. Jahrhunderts aus dem östlichen Lustgarten
im Park Sanssouci geborgen und restauriert.

Zwischen 1993 und 1998 sind Kopien dieser Büsten in der eigenen
Potsdamer Restaurierungswerkstatt für Skulpturen angefertigt worden.


  
röm. Kaiser - Vespasian - Mohrenrondell in Sanssouci.  
Porträtbüste aus roten Marmor des römischen Kaisers (
von 69 bis 79 n. Chr.)
Titus Flavius Vespasianus
(* 9 n. Chr.; 79 n. Chr.) - genannt "Vespasian".

Im Jahr 51 n. Chr. wurde Vespasian Konsul und im Jahr 63 n. Chr. "Prokonsul von Afrika".

Seine Regierungszeit war geprägt vom Bestreben die durch den Bürgerkrieg geschwächte Staatskasse zu sanieren.

Dabei kam es auch zu der Anekdote um die "Steuern für öffentliche Toiletten",
die ihn zum Ausspruch: "pecunia non olet", übersetzt: "Geld stinkt nicht", verleitet haben soll.

Mit diesen Worten antwortete er seinem Sohn Titus auf dessen Tadel hin,
dass er die Bedürfnisanstalten besteuert habe.
Er soll Titus
das erste aus dieser Steuer eingenommene Geld unter die Nase gehalten haben.


Vespasian arbeitete hart und war bemüht, seinem Volk ein naher, guter und milder Kaiser zu sein,
was sich durch seine rege Richtertätigkeit und die Erreichbarkeit zeigte.


 
Hintere Quergebäude der Bildergalerie in Sanssouci.
Das hintere Quergebäude der Bildergalerie mit "Hinterhofgarten" kann man sehen, wenn
der  Park Sanssouci von der Straße "Zur Historischen Mühle", Ecke "
Schopenhauerstraße"
hinauf zum Schloss betreten wird.


 
Bildergalerie
Bildergalerie, rechts vom Schloss Sanssouci - hinter dem Holländischen Garten (Foto: 1999),
1755 - 1763 nach Plänen von Johann Gottfried Büring (* 1723; 1788) für die Gemäldesammlung Friedrichs II. erbaut.

Die Bildergalerie zählt zu den ältesten im Originalzustand erhaltenen Museumsbauten der Welt, mit Gemälden von
Michelangelo Merisi da Caravaggio (* 1571; 1610) und Peter Paul Rubens (* 1577; 1640).


 
Bildergalerie - rechts vom Schloß Sanssouci
Die Museen unserer Zeit gehen auf die Sammeltätigkeit von Fürsten und großen Familien
der Renaissance und des Barocks zurück (
Foto: 1999).

Wie an allen europäischen Höfen war auch die Bildergalerie ein wesentliches Instrument
fürstlicher Selbstdarstellung.

Friedrich der Große war einer der ersten, der ein selbstständiges Gebäude für seine Bildergalerie
in Potsdam errichten und für das Publikum öffnen ließ.

Die Fassadenskulpturen der Bildergalerie aus den Jahren 1758 bis 1760 bestehen aus Marmor.

Sie wurden von den Bildhauern Johann Peter Benckert (* 1709; † 1765)
und Johann Gottlieb Heymüller (* 1715; † 1763) geschaffen.


 
Neue Laubengänge im Holländischen Garten - Bildergalerie, Sanssouci
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg hat die friderizianischen Laubengänge (
Foto: 2018),
Wegeführungen und Konturen des Parterres im Holländischen Garten unterhalb der Bildergalerie
wiederhergestellt.

Nun führen erneut beidseitig der Mittelachse symmetrische, korbbogenförmige Laubengänge
auf die Freitreppe der Bildergalerie zu und rahmen das halbrunde Parterre.


Im Lustgarten unterhalb der Bildergalerie entsteht auch wieder ein Obstgarten.
80 Bäume historischer Apfelsorten kommen in den Boden.


 
Neue Laubengänge im Holländischen Garten - Bildergalerie in Sanssouci
Friedrich der Große fertigte schon um 1745 eigene Skizzen für die Ausgestaltung des Östlichen Lustgartens an (
Foto: 2018).

Er
schuf nicht nur Schlösser, sondern förderte auch die Gestaltung von Parks und Obstgärten.

Aus den Niederlanden brachte er 1756 den Gärtner Joachim Ludwig Heydert (* 1716; 1794) mit nach Potsdam.
Dieser legte dem König in den 1760er Jahren den Holländischen Garten mit Laubengängen und Obstpflanzungen an.


 
    Linke Puttenmauer vor Holländischem Garten - Bildergalerie.  Linke Puttenmauer vor Holländischem Garten - Bildergalerie.
Als Abschluss zum Holländischen Garten steht vor der Bildergalerie eine Puttenmauer (Puttengalerie)
aus dem 18. Jahrhundert, die den
Höhenunterschied zum Holländischen Garten ausgleicht.


1764 bis 1766 von
Jean Laurent Le Geay (* 1710; † 1786) und Joachim Ludwig Heydert (* 1716; † 1794) errichtet.
1847 bis 1850 von
Ludwig Ferdinand Hesse (* 1795;  1876) verändert, mit dem Neubau der Treppe.

Einst standen zwölf Puttengruppen, die Liebesleid und -freuden darstellten sowie zwölf Vasen aus Marmor
unterhalb der Bildergalerie im östlichen Lustgarten
auf der Mauer.
Streit und Küsse, Leidenschaft und Hingabe machten auf Wunsch Friedrichs II. einst gute Figur.


Vor Jahrzehnten wurden die beschädigten Putten in das Depot der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten verbracht.

Seit 2013 werden in der Restaurierungswerkstatt für Skulpturen von den
Bildhauern Peter Flade (* 1943) und Wolfgang Wille (* 1947)

originalgetreue Kopien der Putten angefertigt.

Sieben Gruppen
von ihnen wurden schon wieder an ihren angestammten Platz auf die
Balustrade gestellt.
(Stand: Juni 2018)


 
Auf der Puttenmauer - Bildergalerie Sanssouci             Auf der Puttenmauer - Bildergalerie Sanssouci
Zwei Puttenpaare links und rechts auf den Treppenwangen der Puttenmauer (Puttengalerie).


 
Bildergalerie im Park Sanssouci.
Blick über das "Oranierrondell" auf der Hauptallee zur Bildergalerie im Holländischen Garten - Park Sanssouci.
Foto: 2018

Am Umfang des Oranierrondells verteilt, stehen Marmorbüsten der Herrscher aus dem Haus Oranien,
zur Erinnerung an den sicheren Aufenthalt in den Jahren 1634 bis 1638 des jungen
Friedrich Wilhelm von Brandenburg -
der spätere Große Kurfürst (* 1620; † 1688) - am Hof der Oranier,
als die Mark Brandenburg während des 30-jährigen Krieges (1618 bis 1648) auch zerstört wurde.


 Der nun "Große Kurfürst" heiratete dann
am 1. Juli 1646 seine erste Ehefrau,
Prinzessin Louise Henriette von Nassau-Oranien (* 1627;  1667),
sie wurde damit Kurfürstin von Brandenburg (Schloss Oranienburg) und
Mutter von Preußens erstem König Friedrich I. (* 1657; † 1713).


 
Schloss "Sans, Souci." ( "Ohne Sorge" ).
          

Schloß Sanssouci
Das berühmteste Schloss der Hohenzollern mit dem "Gefolge des Bacchus",
die 36 an der Südfassade als "Karyatiden" (Gebälkträger)
ausgebildeten Weingöttinnen, Bacchanten, Faunen, Silenen und Nymphen.

Sie drücken ein Lebensgefühl heiterer Gelöstheit aus, das man sonst nicht mit Friedrich II. verbindet.

Nach eigenen Skizzen ließ der preußische König Friedrich II. in den Jahren 1745 bis 1747
von "seinem" Architekt von Knobelsdorff ein kleines Sommerschloss im Stil des Rokoko errichten.


Das kleine Schloss hat nur zwölf Räume, die jedoch höchst kunstvoll gestaltet und eingerichtet sind.

von Knobelsdorff wollte das Schloss unterkellern, um Feuchtigkeit und Fußkälte in den Räumen zu verhindern,
jedoch Friedrich II. widersprach hier seinem Baumeister,
was letztendlich zu einem schweren Zerwürfnis zwischen den Freunden führte.


Im Winter war das Potsdamer Stadtschloss sein Aufenthaltsort,
im Sommer wurde "Sans, Souci." der
Lieblingswohnsitz und auch Sterbeort König Friedrichs II.
In seinen letzten Jahren lebte der Alte Fritz einsam auf Sans, Souci.
Er widmete sich der Literatur und der Musik (Flötenspiel).

Am 17. August 1786 stirbt Friedrich II. auf Schloss Sanssouci in seinem "Sterbesessel".

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Hier hat Friedrich II. , einer der bedeutendsten Geister der europäischen Geschichte,
sich selbst der Landschaft aufgeprägt. Ein Mann von seltenem Format.
Für das Kriegshandwerk begabt wie kaum ein Zweiter, war er doch auch ein Mann des Geistes.
Schloss Sanssouci, geplant als ein Refugium (Zufluchtsort), in das er von den Staats- und
Kriegsgeschäften sich zurückzog, machte Friedrich II. Sanssouci zum intellektuellen Zentrum
seines Reiches.

Hätten ihn die Umstände nicht zum König gemacht, meinte Friedrich einmal,
so wäre er wohl Philosoph geworden.

(Text aus dem RBB-TV-Video:  Sanssouci, Schlösser und Gärten Potsdams)

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Unter Friedrich Wilhelm IV. wurde das Schloss 1841 bis 1842 durch Umbau und Verlängerung
der zwei Seitenflügel erweitert.

Nach Skizzen des Königs erstellte Ludwig Persius die Entwurfszeichnungen.

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Kuppel Sans Souci.
Für Friedrich II. war "
Sans, Souci." nicht nur Lustschloss sondern Ausdruck seiner Lebens- und Geisteshaltung.


Weshalb der König mit
vergoldeten Bronzelettern den Namensschriftzug unterhalb der Kuppel am Mittelrisalit
"Sans, Souci."
getrennt mit einem Komma und Punkt abgeschlossen anbringen ließ, ist bis heute historisch nicht geklärt.

Es wird vermutet, dass es eine Laune des Königs war, der mit einer Art Geheimschrift
- er gehörte auch den "Rosenkreuzern" (ähnlich den Freimaurern) an -
sein Glaubensbekenntnis dort verewigen ließ.

Das Komma soll für "Calvinist" (reformierte Kirche), der Punkt für "Deist" (freidenkerische Glaubensrichtung) stehen.

Da Friedrich II. mit seinem Vater Friedrich Wilhelm I. immer ein problematisches Verhältnis hatte, 
könnte es übersetzt heißen:

"Ohne den alten Calvinisten ist man sorgenfrei als Deist"
.


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Der Deismus war im aufgeklärten Absolutismus großer Teile Deutschlands wenig verbreitet.

In einigen Ländern gab es Deisten in der Freimaurerbewegung, beispielsweise der Philosoph und Schriftsteller
Voltaire (1694; † 1778) in Frankreich, auch ein Teilnehmer der berühmten Tafelrunde Friedrichs II.

Schon seit 1736 stand Voltaire in Briefkontakt mit dem knapp zwanzig Jahre jüngeren
Kronprinzen Friedrich von Preußen.

Voltaire galt als wichtiger Verbindungsmann Frankreichs (König Ludwig XV.) zu Preußen.


 
Bacchantenhermen am Schloß Sanssouci
Die Südfassade des Schlosses verziert mit "Karyatiden" (Gebälkträger)
 des Bildhauers Friedrich Christian Glume (* 1714; 1752).

Im Schloss
"Sans, Souci." sind heute Meisterwerke
der Maler Antoine Watteau (* 1684; 1721),
Giovanni Paolo Pannini (* 1691; 
 1765) und
Antoine Pesne (* 1683; 1757) ausgestellt.


 
Laubengänge auf der Terrasse von Schloß Sanssouci
Die schmucklosen Seitenflügel des Schlosses, in denen die Küche, Stallungen und Räume
für die Dienerschaft untergebracht waren, verdeckte der Architekt von Knobelsdorff mit
symmetrisch angeordneten Laubengängen, die in je einem freistehenden, mit vergoldeten
Ornamenten verzierten Gitterpavillon - eiserner Treillagepavillon - ihren Abschluss fanden.

Vor den Laubengängen stehen Porträtbüsten römischer Persönlichkeiten und Vasenkopien.

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Die Seitentrakte - Küche und Damenflügel - wurden in ihrer heutigen Form erst 1840 bis 1842
unter Friedrich Wilhelm IV. nach Entwürfen von Ludwig Persius erbaut.
Der Westflügel oder auch Damenflügel war als "Logierzimmer für Hofdamen und Fremde"
vorgesehen, im Ostflügel wurde die Küche untergebracht.


 
Sonnengitterpavillon auf der Terrasse von Sanssouci    Betender Knabe, östlicher Gitterpavillon in Sanssouci.
Im östlichen Gitterpavillon ließ Friedrich II. die um 300 v. Chr. gefertigte Figur des "Betenden Knaben" aufstellen.

Eine lange Reise von Griechenland, über Italien, Frankreich und Österreich hatte somit
am Hof des preußischen Königs ihren Abschluss gefunden.


Seit 1900 steht hier ein Nachguss aus der Berliner "Bronce-Waaren-Fabrik L. C. Busch".

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Mehrere Beschreibungen weisen auf unterschiedliche Herkunftsorte des "Betenden Knaben" hin:

1747 erwarb Friedrich II. den Knaben aus dem Besitz des Fürsten Wenzel von Liechtenstein (* 1696; 1772),
oder
er stammt aus dem Nachlass des Prinzen Eugen von Savoyen (* 1663; † 1736),
oder auch

im Jahre 1741 ersteht Friedrich der Große in Paris die dort zum Verkauf angebotene größte private Antikensammlung
des achtzehnten Jahrhunderts - die Sammlung des Kardinals Melchior de Polignac (* 1661; † 1741).

Sie wurde damit zum Grundstock der Berliner Museen.

Eine der Figuren wählt sich Friedrich II. aus, weil sie ihm am besten gefällt, es ist der "Betende Knabe".


Er lässt sie auf der Terrasse im östlichen Gitterpavillon, neben dem Schloss Sanssouci aufstellen,
und zwar so, dass er sie immer von seinem Bibliotheks- und Arbeitszimmer aus im Garten sehen kann.

Es gibt noch weitere Berichte div. Historiker zum "Knaben", aber hier wird es dann immer unglaubwürdiger.


 

Schloß Sanssouci - Kuppelrotunde
Wie Artus (sagenhafter walisischer König), schafft Friedrich II. eine Tafelrunde.
Die Tafelrunde am Hofe eines Königshauses galt als Inbegriff des Rittertums.

In der "elliptischen Kuppelrotunde" von Schloss "Sans, Souci." soll die berühmte
"Tafelrunde" aber nicht getagt haben.

Das östlich anschließende "Audienzzimmer" (rechts) wurde in friderizianischer Zeit auch als Speisezimmer genutzt.
In diesem Raum, der an kühlen Sommertagen beheizt werden konnte, fanden vermutlich die geselligen "Tafelrunden"
Friedrichs II. statt und nicht, wie von "Adolf Menzel" auf dem Gemälde "Tafelrunde von Sanssouci " dargestellt,
im Marmorsaal, der nur bei besonderen Anlässen als Esssalon diente.


Dort, bei der Tafelrunde, saß am Tisch, was in Europa Rang und Namen hatte, in Kunst und Wissenschaft,
jedoch ausnahmslos nur Männer.

Denn alle Frauen, auch die eigene - schließt Friedrich II. aus, aus seiner Welt.

Nur zu seiner Mutter Sophie Dorothea von Hannover (* 1687;  1757) und älteren Schwester
Wilhelmine, Markgräfin von Bayreuth (* 1709; † 1758) hatte er zeitlebens ein enges Vertrauensverhältnis,

nicht einmal seine Frau, die er auf Befehl seines Vaters heiraten musste, hat er geliebt - sie war nie in Sanssouci.


 
Nach seinem Regierungsantritt im Jahr 1740 "verbannte" König Friedrich II.
seine Gemahlin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern und schenkte
ihr
das Schloss Schönhausen in Berlin-Pankow, Stadtteil Niederschönhausen.

Königin - Witwe Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern Friedrichs II.      Instandgesetztes Schloss Schönhausen März 2010
Bis 1797 war Schloss Schönhausen im Sommer ständiger Wohnsitz
von Königin Elisabeth Christine (* 1715; † 1797).

Sie ließ auf dem Gelände ihres Schlosses Schönhausen Leineweber aus Sachsen ansiedeln.
1753 entstand in der Umgebung die "Königin-Plantage", das spätere Schönholz,
als Garten und Maulbeerplantage.

Rohseide wird von den Kokons der Seidenraupen gewonnen, Seidenraupen fressen Maulbeerbaumblätter,
also wurden die Bäume gepflanzt um die Seidenraupenzucht in Preußen heimisch zu machen.

Friedrich II. liebte Seidentapeten in den königlichen Schlossgemächern, die aber,
wenn diese aus China eingeführt wurden, sehr teuer waren.


Königin Elisabeth Christine verstarb 11 Jahre nach dem Tod ihres Mannes.


 
Tafelrunde Friedrich II. im Schloss Sanssouci.
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Adolph-von-Menzel-Tafelrunde.jpg

Tafelrunde Friedrichs des Großen
in der Kuppelrotunde des Marmorsaals von Schloss "Sans, Souci."

Verlorenes Gemälde, ca. 1852 geschaffen von Adolf von Menzel (* 1815; † 1905).

Teilnehmer auf dem Gemälde:

Friedrich II. hinten in der Mitte, wendet sich Voltaire zu, der auf dem zweiten Stuhl
rechts
vom König sitzt (
links auf dem Bild)
und über den Tisch hinweg ein Gespräch mit dem Grafen Algarotti führt.
Zwischen den beiden sitzt General von Stille, ganz links Lordmarschall Georg Keith,
links vom König der Marquis d`Argens
(rechts auf dem Bild), Graf Algarotti, Feldmarschall James Keith,
Graf Rothenburg und La Mettrie.


 
Entwurfskizze Sanssouci von Friedrich II.
Text zur Entwurfskizze Friedrich II.

Foto von dem ehemaligen Schaukasten
an der nördlichen Seite (Ehrenhof) des Schlosses, Eingang Mühlentor vom Park Sanssouci.


 
  Ehrenhof Schloß Sanssouci
Der Ehrenhof an der Nordseite des Schlosses.

Das für die Schlossanlage benutzte Baumaterial stammt u.a. auch aus dem Kalksteintagebau in Rüdersdorf bei Berlin.


 
Ehrenhof Schloß Sanssouci
Die Kolonnade, bestehend aus zwei Viertelbögen mit 88 korinthischen Doppelsäulen,
die den Ehrenhof auf der Nordseite von Schloss Sanssouci einrahmt.


 
Grünes vergoldetes Tor am Ehrenhof Schloss Sanssouci.
In der mittigen Kolonnadenunterbrechung wird die steile Zufahrtsrampe mit einem
schmuckvollen, teilweise goldfarbenen grünen Gittertor abgesperrt.


 
Blick vom Ehrenhof zum Ruinenberg.
Vom Ehrenhof hat man eine schöne Sichtbeziehung, über den Rossbrunnen (Viehtränke) zum Ruinenberg.


 

Schafherde am Rossbrunnen - Sanssouci.
Vom Ehrenhof Schloss Sans, Souci., die Sicht über die Kaskade des Rossbrunnens,
der
einige Jahre (2002 bis 2005) restauriert wurde und eingehaust war,
an der Straße "Zur Historischen Mühle", zum 74 m hohen Ruinenberg.


1850 bis 1852
nach einer Skizze Friedrich Wilhelms IV. von Ludwig Ferdinand Hesse (* 1795;  1876)
nach dem Entwurf von
Friedrich August Stüler (* 1800; 1865) errichtet.

Friedrich Wilhelm IV. nannte den Schalenbrunnen "Viehtränke".



Schafherde in Sanssouci.

Seit Anfang Juni 2018 ruhen rechts neben ihm, im Schatten der Bäume, Tiere der Rassen
"
Bentheimer- und Rauwolliges Pommersches Landschaf"
, mit schönem Ausblick.

Zur Pflege der Wiesen im Park von Sanssouci
setzt die
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
jetzt versuchsweise ca. 30 Schafe ein.

Das Vorhaben ist sowohl als Gartendenkmalpflege als auch als Beitrag zum Naturschutz gedacht.

Die Tiere werden durch einen Schäfer betreut und weiden zunächst auf dem Rasen gegenüber dem Ehrenhof von Schloss "Sans, Souci.".

Die Schafe will die Schlösserstiftung erstmal bis November 2018 auf ausgewählten Wiesen in Sanssouci weiden lassen, unter anderem
links und rechts der Auffahrt zum Ehrenhof von Schloss Sanssouci sowie an der Maulbeerallee und im Park von Schloss Charlottenhof.
Etwa zehn Flächen im weitläufigen Schlosspark sind insgesamt dafür vorgesehen.

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Besucher werden gebeten, die mit elektronischen Zäunen gesicherte, einen Hektar große Wiesenfläche
zwischen Bornstedter Straße und Rossbrunnen vor dem Ehrenhof nicht zu betreten,
die Tiere nicht zu füttern und Hunde stets an der Leine zu führen.


 

Auf dem Ruinenberg - Potsdam.
Auch der Felsenbrunnen am Ruinenberg .........

 

 ........... wurde wieder restauriert (Foto: Sep. 2016).

 
Blaumeise im Felsenbrunnen - Ruinenberg.
Nachdem gegen 17:00 Uhr der Wasserlauf vom Felsenbrunnen abgestellt wurde,
nutzte sofort eine der hier zahlreichen Blaumeisen das Restwasser für ein Reinigungsbad.


 
Ruinenberg - Antike Landschaftsstaffage
Die Staffagebauten auf dem Ruinenberg wurden 1746 bis 1748
nach Entwürfen von Knobelsdorff (* 1699; † 1753) und
Innocente Bellavite
(* 1692; † 1762) - ital. Bühnenbildner und Theaterarchitekt -
als Aussichtspunkt und antike Landschaftsstaffage für Friedrich II. erbaut.

Zum Ruinenbergensemble gehören:
 
Kolossale Säulengruppe Monopteros auf dem Ruinenberg - Potsdam.   Monopteros auf dem Ruinenberg in Potsdam.
eine kolossale, ionische Säulengruppe, ein toskanischer Monopteros (antiker Rundtempel),
 
Ruinenbergensemble in Potsdam-Sanssouci.
eine kleine Pyramide (rechts) und

 
Ruinenberg_Wasserrundbecken.jpg (24509 Byte)
die Wand eines antiken römischen Theaters (Theaterwand) mit dem Normannischen Turm,
als "Verkleidung" für  das in der Mitte befindliche große,
runde Rückhalte-Wasserbecken mit ca. 80 Millionen Liter Wasser.

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Friedrich der Große
träumte davon, unterhalb der Weinbergterrassen von Schloss Sanssouci,
einen Brunnen mit einer hohen Wasserfontäne anzulegen.

Dafür wurde auf diesem Hügel, oberhalb des Schlosses,
1748
das große
Wasserrundbecken (Staubecken) mit ca. 8.000 Kubikmeter errichtet.

Der Druck, des durch ein Rohrsystem mit ausgehöhlten Baumstämmen herab fließenden
Wassers, sollte für den gewünschten Effekt ausreichen. Dieser war aber immer nur kurzzeitig,
da das Wasser sehr schnell abfloss und auch seitlich aus dem geborstenen hölzernen
Rohrsystems austrat.

Der Alte Fritz erlebte nicht mehr das anhaltende Wasser-Schauspiel.

Siehe auch die Beschreibung des Fotos Große Fontäne.

 
Normannischer Turm - Ruinenberg
Der 1845, nach Entwürfen von Ludwig Persius (* 1803; 1845)
unter der Leitung von Ferdinand v. Arnim (* 1814; 1866),
nachträglich erbaute Normannische Turm (23 Meter hoch) in Form eines
mittelalterlichen Wachturms, neben der Wand des antiken römischen Theaters.

Er war nach umfangreicher Restaurierung seit Sept. 2001 wieder begehbar,
wegen Besuchermangel aus Kostengründen ab Nov. 2015 geschlossen
und ist derzeit nur im Rahmen von Sonderöffnungen zu besichtigen.

Von hier aus gibt es eine gute Rundsicht über die Potsdamer Kulturlandschaft.

 
Blick vom Ruinenberg - Narmannischer Turm - zum Schloss Sanssouci.
Foto: Oktober 2001
 
Vom
Normannischen Turm auf dem Ruinenberg,
die Sichtschneise hinunter zum Schloss "Sans, Souci."


 
Römische Bank auf dem Ruinenberg in Potsdam.
"Römische Bank" am Fuße des Ruinenbergs um 1850 hier errichtet,
mit Blickmöglichkeit auf das Krongut Bornstedt, rechts hinter den Büschen.

Vor 1950 gelangte die Exedra vorübergehend in das Hippodrom nahe dem Schloss Charlottenhof und kam
erst 1998 nach einer Restaurierung an ihren alten Standort, auf die noch erhaltenen Fundamente zurück.

GPS-Position
 Breitengrad:       Längengrad:    
 N 52°24'30.98, E 13°02'12.30"

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Die Sichtachse zum Schloss "Sans, Souci." betonte Peter Joseph Lenné
mit dieser halbkreisförmigen Exedra am Ruinenberg.

Die von Ludwig Persius 1842 entworfene "Römische Bank", bekam geschwungene
Bankwangen in Form von "Greifenfüßen" und eine geschlossene Rückwand.

Als antikes Vorbild diente ihm die durch Ausgrabungen bekannt gewordene Grabbank
der römischen Venus-Priesterin Mammia an der Via dei Sepolcri in Pompeji.



Hier der Blick von der Römischen Bank zum Glockenturm der Bornstedter Kirche.


 

Libelle an der Rückwand der Römischen Bank, Ruinenberg in Potsdam.   Libelle an der Rückwand der Römischen Bank, Ruinenberg in Potsdam.
Diese Libelle besuchte mit mir die "Römische Bank" im Oktober 2016.
Sie platzierte sich auf der sonnigen Rückwand.

 Die Doppelzeichnung der Flügel (Schatten) auf dem Mauerwerk entstand durch die Sonneneinstrahlung.


 
Große Fontäne im Französischen Rondell im Gartenparterre Park Sanssouci
Ausblick von der Schlossterrasse in den Park, zum Hauptbrunnen mit der Großen Fontäne
im Französischen Figurenrondell des Gartenparterres.


 
Bueste Herzog von Bracciano im Park Sanssouci
Die in rotem Porphyr (vulkanisches Gestein) gearbeitete Büste des * 1591 geborenen Paolo Giordano II. Orsini († 1656),
Herzog von Bracciano
bei Rom, steht jetzt wieder mittig auf dem
Zugang von Süden
- Weg über die Tritonenbrücke - vor der Fontäne im Gartenparterre von Sanssouci.

Der Herzog hatte im Europa des 17. Jahrhunderts einen Ruf als Kunstförderer.

Friedrich II. hat die Büste im Jahr 1742 gekauft - kurz bevor der Bau von Sanssouci begann.
Der Preußenkönig sah sich in der Tradition des italienischen Herzogs.

Die Büste stammt aus der Werkstatt von Gian (Giovanni) Lorenzo Bernini (* 1598; 1680),
einer der bedeutendsten
italienischen Bildhauer und Architekten des Barock.

Sie wurde vermutlich schon 1749 bis 1750 im damals neuen Park in der Mittelachse des
Gartenparterres aufgestellt.


Büste Herzog von Bracciano im Park Sanssouci.
Die Skulptur kehrte nach mehr als 70 Jahren an seinen einstigen Standort zurück.

Sie war zuletzt im Kabinett der Bildergalerie zu sehen
und lagerte seit 1996 im Depot der Stiftung.


 
Haupt-Fontäne im Park von Sanssouci
Die Große Fontäne (bis 40 m hoch), Hauptbrunnen im Park von Sanssouci auf der 2 km
langen Hauptallee (Hauptachse), gespeist mit dem Wasser aus dem 10 Millionen Liter großen
Rückhaltehochbecken (Staubecken) auf dem Ruinenberg, welches heute noch von den
Pumpen im Dampfmaschinenhaus (Moschee) aus der Neustädter Havelbucht/Potsdam
über eine 1,8 km lange Druckleitung gefüllt wird.


*) Beschreibung von 1900:
                                                                                   


Der "Alte Fritz" erlebte nicht mehr dieses Wasser-Schauspiel. Erst 100 Jahre später,
nach der Einweihung von Schloss Sanssouci (1. Mai 1747) und den ersten Versuchen
einer Wasserkunstanlage mit Fontäne, wurde zur Zeit von Friedrich Wilhelm IV.,
am 23. Okt. 1842, diese zum ersten Mal mit einem Strahl von  2,5 Zoll Stärke
und ca. 40 m Höhe in Betrieb genommen.

König Friedrich Wilhelm IV., umgeben von seinem ganzen Hofstaat,
sah von der oberen Schlossterrasse dem großartigen Schauspiel zu.


Ludwig Persius (* 1803; † 1845) und
August Borsig (* 1804; † 1854) waren
die Schöpfer der großartigen und praktischen Leitungsanlagen und Pumpen.

Diese Namen werden deshalb in der Geschichte von Sanssouci
stets an hervorragender Stelle verzeichnet stehen.


Weinbergterrassen
    Blick vom Gartenparterre (Lustgarten) zu den sechs Weinbergterrassen, herauf zum Schloss.

Vier elf Meter hohe Säulen schmücken seit 1844 den Lustgarten im Gartenparterre von Sanssouci.
Das Gestein der Säulen besteht aus Adneter Korallenkalk. Sie waren eigentlich
für einen Innenraum vorgesehen - den Ruhmestempel Walhalla bei Regensburg.

Doch der Architekt Leo von Klenze (* 1784; † 1864) verwendete die Korallenkalk-Kolosse nicht,
so dass Preußens Monarch Friedrich Wilhelm IV. (* 1795; † 1861) diese für Potsdam in den
Jahren 1843 / 44
ankaufen ließ.

Der weiche Stein ist für den Außenbereich nicht geeignet, Witterungs- und Umwelteinflüsse
führten zu Rissen und Hohlräumen an den Säulen.

In den Jahren 2006 bis 2008 wurden diese restauriert und konserviert, so dass sie nun
wieder in ihrer ursprünglichen Farbigkeit strahlen können.
 
Venus (Aphrodite) von Medici in Sanssouci.                                    Mädchen auf 11 Meter hohe Säule im Gartenpaterre von Sanssouci.
In vornehmem carrara-weißen Marmor-Teint krönt die dem
Bade entstiegene "Venus" (Aphrodite) von Medici (1843)
wieder eine der ersten restaurierten Säulenkapitell
-
im vorherigen Foto, die linke Säule.
Ihr gegenüber steht das           
"Mädchen mit kleinem Schaf",            
welches sich in der Gewandfalte versteckt hat.          
 

                 Apollo auf 11 Meter hohe Säule im Gartenpaterre von Sanssouci.                                            Bacchant auf 11 Meter hohe Säule im Gartenpaterre von Sanssouci.
                    "Apollino"                               ihm gegenüber steht                                 "
Bacchant"    

Die 11 Meter hohen Säulen werden von korinthischen Kapitellen aus vergoldetem Zinkguss
und den dargestellten Skulpturen aus Carraramarmor bekrönt.


Ermöglicht hat die Restaurierung der Säulen die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.


 

Neue Kammern mit historischer Mühle
Neue Kammern - Gästeschloss - Foto: 1998.

Das Gebäude ist 110 m lang und mit 25 Fenstern ausgestattet.
1745 bis 1747 wurde es von Boumann, nach Plänen von Knobelsdorff,
links (westlich) neben dem Schloss Sanssouci als Orangerie erbaut.

König Friedrich der Große fasste 1768 den Entschluss, das Orangeriegebäude in ein
Gästeschloss umgestalten zu lassen.

1771 bis 1775 wurde es von Georg Unger als Domizil für Gäste und Ort für Feste umgebaut.

Ab da wurde es "Neue Kammern" genannt

Hinter dem Gebäude der Neuen Kammern steht die "Historische Galerieholländermühle".





Foto:  2022.
Der
"italienische" Skulpturenschmuck vor den Neuen Kammern.

Die meisten davon sind mehr als zwei Jahrhunderte alt. Friedrich II. selbst war es,
der im Jahre 1749 dem italienischen Grafen Francesco del Medico 20 Figuren abkaufte.


Die frei stehenden
24 Marmorskulpturen vor der Fassade der Gartenseite der Neuen Kammern
wirken wie eine Freiluftgalerie, mit der Fülle von Götter- und Naturdarstellungen.

Die Statuen
wurden wegen schwerer Schäden entfernt und lagerten seitdem
38 Jahre im Depot der Schlösserstiftung.

Dank mehrerer Großspenden konnten sie nun restauriert werden.

Sie kehrten ab 2019 restauriert bzw. als neue Kopien hierher zurück.



Kirschgarten vor den Neuen Kammern in Sanssouci.
Foto: 2022.
Im Paterre
stehen vor den Neuen Kammern nun auch wieder Kirschbäume.

Friedrich II. ließ nach 1747 vor dem damaligen Orangeriehaus einen Kirschgarten anlegen,
da Kirschen das Lieblingsobst des Königs waren.

Die Bepflanzung mit Kirschbäumen wurde jüngst rekonstruiert und so können heute auch
wieder
die historischen Sauer- und Süßkirschensorten bestaunt werden.


Saal in den Neuen Kammern
Foto: 1998.
Blick durch ein Fenster der Neuen Kammern.

Die Säle:  Blaue Galerie, Buffetsaal, Ovidgalerie und Jaspissaal sowie die Gästezimmer:
Grünes Lackkabinett, Großes Intarsienkabinett und Kleines Intarsienkabinett mit den
dazugehörigen Schlafzimmern, sind im Spätstil des friderizianischen Rokoko gehalten.


 
Historische Muehle in Potsdam Sanssouci
Historische Galerieholländermühle hinter den Neuen Kammern,
am Mühlentoreingang von Park Sanssouci (obere Terrasse Schloss Sanssouci)
Standort seit 1739, mehrfach um- und aufgebaut.

Die erste Bockwindmühle auf dem Bornstedter Höhenzug entstand auf Initiative
König Friedrich Wilhelm I., der damit die Versorgung in der Stadt Potsdam
verbessern wollte.
Die Mühle nahm ihre Arbeit 1739 auf.

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Die Historische Mühle ist durch die Legende vom Müller und König weltbekannt.

Danach soll dem König Friedrich II. (der Große) das ständige Geklapper der Windmühle
gestört haben. Er hat nach dieser Sage dem Müller deshalb den Kauf angeboten, was dieser
aber ablehnte. Der Alte Fritz soll darauf erbost reagiert haben:

"Weiß Er denn nicht, dass ich ihm Kraft meiner königlichen Macht die Mühle wegnehmen kann,
ohne auch nur einen Groschen dafür zu bezahlen ?"

Unerschrocken habe der Müller geantwortet: "Gewiss, Eure Majestät, das könnten Euer Majestät
wohl tun, wenn es - mit Verlaub gesagt - nicht das Kammergericht in Berlin gäbe !"
 
D
ie Sage ist ein Zeugnis für den Glauben des damaligen Volkes an die Gerechtigkeit
seines Königs Friedrich dem Großen.

Der tatsächliche Vorgang war aber ein anderer.
Der Müller Arnold, der fällige Zinszahlungen verweigerte, wurde verurteilt, seine Mühle 1779 zu versteigern.
Durch eine Bittschrift konnte er jedoch den König für seine Sache gewinnen.



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Altes Kammergericht in Berlin-Kreuzberg
Altes Kammergericht in Berlin-Kreuzberg, Lindenstr. 9-14,
1734
bis 1735 von Philipp Gerlach (* 1679; † 1748) erbaut.

Es beherbergte ursprünglich das Preußische Kammergericht
bis zu seinen Umzug 1913 in den Neubau am Kleistpark.

Ab 1992 befindet sich ein Teil des Jüdischen Museums in dem Gebäude.

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Historische Muehle                  Historische Muehle über Neue Kammern
Der zweite Neubau einer Galerieholländermühle wurde auf eigene Kosten König Friedrich Wilhelm II.
1787 - 91
von dem holländischen Baumeister Cornelius van der Bosch (* 1706; † 1789) errichtet.

Es ist eine Galerien-Windmühle nach niederländischem Vorbild.
Ihr Betrieb wurde um 1860 eingestellt. Danach wurde die Mühle als historisches Objekt
zum Denkmal erklärt und zur Besichtigung freigegeben.

Achtzig Jahre später, im April 1945, brannte die Mühle während der Panzerkämpfe des
Zweiten Weltkriegs (1939 - 1945) im Park von Sanssouci bis auf das Sockelgeschoss ab.



Historische Mühle und Neue Kammern an der Maulbeerallee in Potsdam
Hier die Historische Mühle (links) und die Neuen Kammern (rechts) an der Maulbeerallee.

Eine Bockwindmühle, die bereits seit 1739 auf der Anhöhe stand, unterstrich die ländliche Idylle des Ortes.
Friedrich II. war der Meinung, dass die Mühle dem Schloss eine Zierde sei.

Die dritte Mühle wurde 1983 - 1993 nach der Bauweise um 1800 neu errichtet und ist seitdem wieder zu besichtigen.

Seit 2003 kann hier wieder Getreide zu Mehl verarbeitet werden.


 
Pfarr- und Schulhaus für der evangelischen Friedenskirche - Potsdam.
Hier, am
"Grünen Gitter", errichtete August Stüler (* 1800; † 1865) auch das
Pfarr- und Schulhaus
für die evangelische Friedenskirche.


 
Grünes Gitter - Parkeingang Sanssouci
Das "Grüne Gitter", links neben der Friedenskirche, ein im Jahr 1850 kunstvoll geschmiedetes Tor,

der schöne
Haupteingang zum Park und "Schloss Sans, Souci",
von der Straße "Allee nach Sanssouci" - abgehend vom Luisenplatz - zu erreichen.


 
Das Grüne Gitter in Sanssouci, Potsdam.
In den Torflügeln sind die goldfarbenen Initialen

goldfarbene Initialen von Friedrich Wilhelm IV. am Grünen Gitter Sanssouci.
von Friedrich Wilhelm IV. eingearbeitet.


 
Pfarr- und Schulhaus Friedenskirche Sanssouci
Im rechten Winkel zum "Grünen Gitter" wurde eine kleine Rundbogenmauer errichtet,
direkt rechts
angrenzend eine Pergolamauer,
die sich in der Mitte durch ein Säulentor öffnet, angebaut.



Eingang zum Friedenskirchenareal am Grünen Gitter - Sanssouci.
Das für Fahrzeuge zum Kirchenhofgelände und Friedensgarten führende Tor wurde als hohe
"Pergola mit sechs ionischen Säulen"
gestaltet;
im Foto nicht abgebildet, rechts flankiert von einer steinernen Rundbank (Exedra).

 
Betendes Mädchen und Knabe mit Buch (Bibel) - Friedenskirche Sanssouci.
Eine "niedrig gehaltene Nebenpforte" wurde in den mittleren Rundbogen eingefügt.
Durch sie soll der Besucher in "ehrfurchtsvoll gebückter Haltung"
auf das Gelände der Friedenskirche gelangen.


Die originalen Statuetten von dem
"Betenden Mädchen"
(links) und "Knaben mit Bibel" (rechts)
- hier als Bronzenachguss von 1993 -
in den kleinen Rundbögen der Mauer am Eingang
zur Friedenskirche, wurden ca. im Jahr 1835 von
dem Bildhauer Christian Daniel Rauch (* 1777; † 1857) entworfen.

 
Durch die Nebenpforte direkt erreichbar ist die
"
Ädikula"
- kleines antikes Bauwerk / Tempelchen -
links, erhöht an der Wand, auf der
Ostseite des Glockenturms.


Ädikula (kleines antikes Bauwerk / Tempelchen) auf der Ostseite des Glockenturms.
Sie zeigt ein Fresko "Jesus in Gethsemane",
1850
von dem
Historienmaler Eduard Steinbrück (* 1802; † 1882) geschaffen.

Es ist eine
bildliche Darstellung vom Schauplatz der Passionsgeschichte,
Jesu am Westhang des Ölbergs,

in Erinnerung an das nächtliche Gebet Jesu vor seiner Verhaftung.

Die Inschrift lautet:

ER IST UM UNSERER MISSETAT WILLEN VERWUNDET
UND UM UNSERER SÜNDE WILLEN ZERSCHLAGEN. DIE
STRAFE LIEGT AUF IHM, AUF DASS WIR FRIEDEN HÄTTEN.

Jesaja 53:5

Getsemani (Gethsemane) ist in den Evangelien der von Jesus freiwillig gewählte Ort
des
Abschieds von seinen Jüngern, vor seiner Kreuzigung.


 
Dreikönigstor - Schopenhauer Straße
Das Dreikönigsportal,

der stadtseitige Eingang zum Friedensgarten (nicht immer offen) i
n der Schopenhauer Straße,
für den direkten Weg zu der in stiller Abgeschiedenheit liegenden Friedenskirche.


Der Hofarchitekt Ludwig Ferdinand Hesse (* 1795;  1876) schuf es im Jahr 1851
im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV.

Das Portal zeigt die biblischen Könige Salomo und David - links und rechts vom Toreingang,
s
ie wachen am Zugang zum Friedensgarten und der Friedenskirche,
"
die Achse des Glaubens"
.

Im rechten Winkel zu den biblischen Torhütern steht links
der weltliche König
Karl der Große (* 747; † 814).
Erster Kaiser des mittelalterlichen Abendlandes von 800 bis 814.

Friedrich Wilhelm IV. wählte den Standort sehr bewusst:

Salomo
und David stehen für den Gottesfrieden und geben
den Weg zur Friedenskirche frei.

Weinberggarten in der Schopenhauerstr.
Karl der Große blickt in Richtung Obelisk sowie auf das Triumphtor des Winzerberges,
das
Friedrich Wilhelm IV. für die Niederschlagung des badischen Aufstands und
als Teil seiner geplanten aber nie vollendeten "Triumphstraße" errichten ließ,
"
die Achse der Macht"
.



König David im Dreikönigsportal - Potsdam.  König Salomon im Dreikönigsportal - Potsdam.  Karl der Große im Dreikönigsportal - Potsdam.
         Karl der Große,                                                      Salomo
                           
und                                 David.               

Die Standbilder (Kopien) stammen von dem Bildhauer Gustav Hermann Blaeser (* 1813;  1874).
Sie wurden leider durch
Witterungseinflüsse und Vandalismus beschädigt!

Mit Auswahl der drei Könige durch Friedrich Wilhelm IV. sollte gezeigt werden,
dass Gottesfrieden nur durch Kampf zu erreichen ist.
Sie sollten den Handlungen der Herrscher eine göttliche Weihe verleihen.


 
Friedenskirche und Mausoleum
Blick über den künstlich angelegten Friedensteich zum Bauensemble der Friedenskirche
- rechts das Mausoleum -,
als ital. Kirchenkomplex 1844 - 1848 nach einer Ideenskizze Friedrich Wilhelm IV.
und Plänen von Ludwig Persius, nach dessen Tod, mit Beteiligung von Stüler,
Hesse
und von Arnim erbaut.

Schon als Kronprinz hatte der Italienliebhaber Friedrich Wilhelm (IV.) 1834,
aus der zum Abbruch bestimmten Kirche San Capriano auf der Insel Murano bei Venedig,
ein aus dem 13. Jahrhundert stammendes "Apsismosaik" ersteigern lassen.
Die Friedenskirche wurde praktisch um dieses Mosaik herum gebaut.

Der 42 Meter hohe Glockenturm mit
sieben offene Obergeschosse hat als Vorbild den Campanile
von Santa Maria in Cosmedin in Rom.

Er wurde 1848 bis 1850 nach Entwürfen von Friedrich August Stüler und Ludwig Ferdinand Hesse erbaut.


Die vier Glocken mit Namen:
Gratia
(Dank), Clementia (Gnade), Pax (Friede) und Gloria (Ruhm u. Ehre)
erklingen vom dritten Turmgeschoss oberhalb des Uhrwerks.

 
Friedenskirche im Park Sanssouci - Potsdam.
Genau 100 Jahre nach der Grundsteinlegung von Sanssouci ließ König Friedrich Wilhelm IV.
am Fuß der Weinbergterrassen ab 1844 den Bau einer Hofkirche beginnen.

Das neue Gotteshaus sollte dem dynastischen Erbe ein religiöses Fundament verleihen.

Vorbild war die frühchristliche Basilika S. Clemente in Rom.


Im weltlichen "ohne Sorge" des Freigeistes Friedrich II. hatte es keine Hofkirche gegeben.


Ansicht zum Säulengang der Friedenskirche und über den Friedensteich.
Blick zur Säulenhalle mit 18 korinthischen Sandsteinsäulen, am Friedensteich und Friedenskirche.

Eingebettet in zwei von Peter Joseph Lenné geschaffenen Landschaftsgärten,
war die
Friedenskirche Gemeindekirche der Brandenburger Vorstadt und Hofkirche.


Die Friedenskirche mit den Nebengebäuden trennt zwei Gärten
- Friedensgarten und Marlygarten -
von ganz unterschiedlichem Charakter und Sinngehalt.




 Allein das Königspaar benutzte zu jener Zeit die Christuspforte (rechts) zum Säulengang,
von der dieser in den "Narthex" (schmale, eingeschossige offene Vorhalle) führt,
die sich nach Westen zum kleinen Atrium
(Christusstatue) öffnet.



Christuspforte vor der Friedenskirche in Sanssouci.   
vergoldete Lavatafel mit dem Christuskopf in Glorienschein - Malygarten - Potsdam.
Die Christuspforte (Erlöserpforte) am Nordostende der Umfriedungsmauer des Marlygartens
ziert an der Nordseite oberhalb eine 1852 von August von Kloeber (* 1793; † 1864)
geschaffene vergoldete Lavatafel mit einer Christusikone in Glorienschein (Gloriole).


 
   Muse Polyhymnia und der Laubengang Nähe Christuspforte.
Die Muse Polyhymnia (links) mit viel schwarzer Patina und der Laubengang (rechts), Nähe der Christuspforte.

Die bronzene Polyhymnia wurde hier erst 1928 aufgestellt.
Sie ist ein von Emil Alexander Hopfgarten (* 1821; † 1856) geschaffener Nachguss einer Figur von Christian Daniel Rauch.

Westlich der Christuspforte führt ein labyrinthartig angelegtes Wegestück in einen von Nord nach Süd verlaufenden Laubengang,
der bereits im friderizianischen Lustgarten beginnt und durch die Begrenzungsmauer unterbrochen wird.



Weibliche Herme im Berceau an der Erlöserpforte im Marlygarten.         Laubengang an der Christuspforte im Marlygarten.
       
   Die Statue der Muse Polyhymnia.                Der Laubengang hier mit "Tunnelblick" von der Begrenzungsmauer zur Friedenskirche.          
             
Polyhymnia
ist die Muse der Hymnendichtung und bringt jenen Schreibern Ruhm, deren Werke sie für unsterblich hält.

Sie wird meist als ernste und nachdenkliche Frau und ohne Attribute dargestellt.
Oft legt sie den Finger an den Mund oder stützt das Kinn in die Hand
und
den Ellbogen auf einen Säulenstumpf.
Gekleidet ist sie in einen langen Mantel und trägt einen Schleier.


 
Friedenskirche - Apsismosaik
In der Friedenskirche, der Altar vor einer seltenen Kostbarkeit, dem Apsismosaik.

Fast die gesamte Wölbung der Apsis (halbrunde Altarnische) nimmt dieses italienische
Mosaik aus dem 13. Jahrhundert in Anspruch, welches als zentrale, alles überragende
Figur Christus als Weltenrichter darstellt.
 
Es ist eines von zwei Originalen italienisch-byzantinischer Mosaiken,
die nördlich der Alpen überhaupt existieren.

Letzte Ruhestätte König Friedrich Wilhelm IV. - Friedenskirche Sanssouci.
Letzte Ruhestätte König Friedrich Wilhelm IV. (* 1795; † 1861) und
seiner Gemahlin Elisabeth, in einer Gruft unterhalb des Altars.

Gruftabdeckung in der Friedenskirche.
Marmor-Grab
platten mit Inschrift als Gruftabdeckung vor den Stufen zum Altar.

Das Herz Friedrich Wilhelm IV. wurde in der Gruft des Mausoleums im
Charlottenburger Schlossgarten in Berlin bestattet,
zu Füßen seiner dort beigesetzten Eltern Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise.


 
In der Friedenskirche Potsdam - Orgelprospekt.
Orgelprospekt in der Friedenskirche seit 2004.

Die heutige Orgel besteht zum Teil noch aus einer mit 24 Registern recht klein disponierten Orgel,
die 1847 von dem Orgelbauer Gottlieb Heise (* 1785; † 1847) erbaut worden war.

Erhalten ist das Gehäuse, welches von dem Architekten Ferdinand von Arnim (* 1814; † 1866) entworfen wurde.

In den Jahren 2003 bis 2004 erbaute der Marburger Orgelbauer Gerald Woehl (* 1940)
eine neue Orgel unter Wiederverwendung des Gehäuses und einiger Register der Vorgängerinstrumente.

Seit 2004 ist die Fensterrose mit ihren 2,50 Meter Durchmesser wieder sichtbar,
umgeben von dem triumphbogenartigen Orgelgehäuse.

Schirmherr der damaligen Arbeiten war Altbundespräsident Richard von Weizsäcker (* 1920; † 2015).


 
Christus-Statue am Glockenturm - Friedenskirche        Segnender Christus - Friedenskirche Potsdam.
Segnender Christus

Die überlebensgroße Christus-Statue am Fuße des Glockenturms, hinter dem Kirchenschiff im kleinen Atrium.

Der Vierströhmebrunnen symbolisiert die Paradiesströme und die Reinigungsbedürftigkeit des Menschen.

Die altgriechische Umschrift auf dem Brunnenrand besagt:
Reinige dich von Sünden und nicht nur dein Antlitz.

Hinter der Christus-Statue, an der Wand des Arkadengangs,
wurden zwei Stein-Tafeln mit den Inschriften der "Zehn Gebote Gottes" angebracht.

Oberhalb des Rundfensters, in der Fassade des Kirchenschiffs, befindet sich die Inschrift:
"Christus ist unser Friede"



 
Christus_im_kleinen_Arkadenhof.jpg (18357 Byte)
Im kleinen Atrium und Kreuzgang der Friedenskirche.

Die mittig
auf einem Vierströhmebrunnen stehende Statue der Christusfigur im Atrium
ist eine Kopie des Originals, dass in der Frauenkirche von Kopenhagen steht und von
dem dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen (* 1770; † 1844) geschaffen wurde.

Die galvanoplastische Nachbildung wurde 1847 in der Berliner Firma von Julius Winkelmann
(*
; Lebensdaten nicht bekannt) angefertigt und 1851 aufgestellt.

Rechts, in einer Nische
an der Südwand des Arkadengangs, erkennt man die Marmorgruppe, wie unten folgend beschrieben.


 
"Moses im Gebet mit Aaron und Hur"

Mose im Gebet - Atrium Friedenskirche - in Sanssouci.   Mose im Gebet - Atrium Friedenskirche - in Sanssouci.   Mose im Gebet - Atrium Friedenskirche - in Sanssouci.
Die beschädigte Marmorgruppe (Finger und Stab)
an der Südwand des
Arkadengangs noch im Jan. 2008.

In der linken Hand müsste Mose den
Gebetsstab - "Stab Gottes"
 - halten.
  Die Restaurierung der Marmorgruppe war im
Dezember 2009 beendet.

Erneuert werden mussten durch Witterungseinflüsse,
aber auch Vandalismus verloren gegangene Teile
.

Von der Reinigung der Marmoroberflächen mit Microheißdampf über die Festigung poröser Bereiche,
die Schließung von Rissen und Fehlstellen und die Neuverfugung bis hin zu einer besseren
Lastenverteilung des fünf Tonnen schweren Marmorblocks reichten die Maßnahmen.


Moses betet für den Sieg Israels über die Amalekiter.


"Wenn Mose seine Hand empor hielt, siegte Israel, wenn er aber seine Hand sinken ließ, siegte Amalek.
Doch Mose wurden die Hände schwer. Aaron und Hur stützten ihm die Hände, auf jeder Seite einer.
So blieben seine Hände erhoben, bis die Sonne unterging."

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In den Erzählungen von der Wüstenwanderung der Israeliten
betet hier der Prophet Mose und wird von
den Hohepriestern Aaron (
älterer Bruder von Mose) und Hur (Gefährte Moses und Aarons) dabei gestützt.


Während der "Schlacht von Refidim gegen die Amalekiter" stützen beide die zum Gebet erhobenen Arme
des auf einer Anhöhe und einem Fels sitzenden Mose, da die Israeliten nur siegen können, solange Mose betet.

Sieg über Amalek:

Ein sehr wilder und kriegerischer Beduinenstamm in jener Wüste, welche die
Israeliten nun durchqueren wollen.
Mose selbst kann nicht mehr kämpfen, er war zu diesem Zeitpunkt schon über 80 Jahre alt,
vom Berg aus will er aber den Kampf begleiten.
Deshalb sitzt Mose auf dem "Gottesberg Horeb" auf einem Felsen mit dem "Stab Gottes" in der Hand,
als eine Art Feldzeichen zur Unterstüzung seiner Krieger.


Nach biblischer Überlieferung führte der Prophet Mose als von Gott Beauftragter das Volk der Israeliten
auf einer vierzig Jahre währenden Wanderung aus der ägyptischen Sklaverei in das kanaanäische Land.

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Es ist das letzte Werk von Christian Daniel Rauch (* 1777;  1857), und wurde in
den Jahren 1855 bis 1863 von seinem Schüler Albert Wolff (* 1815;  1892) vollendet.

Die
Idee hierfür und Skizzen stammen von dem sehr gläubigen Friedrich Wilhelm IV.,
der diese Gruppe in Auftrag gab.


Nach dem Tod Friedrich Wilhelms IV. gelangte die Skulpturengruppe in den Vorhof (Atrium) der
Friedenskirche bei Sanssouci, wo sie noch heute unweit der Grabstätte des Königspaares steht.


 

Arkadenhof - Friedenskirche   Kreuzgang und Arkadenhof - Friedenskirche in Sanssouci.
Großer Arkadenhof und Kreuzgang.



Im Kreuzgang Wandrelief, Jesu Taufe sowie Christus und den Kindern.

An der Nordwand des Kreuzgangs befinden sich historische Abgüsse
nach Werken religiöser Thematik.

Darstellungen von "Jesu Taufe" sowie "Christus und den Kindern",
nach Entwürfen
des dänischen Bildhauers Bertel Thorvaldsen.


 
Reste der Schießmauerim - Marlygarten - Kreuzgang der Friedenskirche.
Reste der Schießmauer (Kugelfang) des Schießstandes
mit mittelalterlichem
Skulpturenschmuck als Brunnenensemble
im Kreuzgang der Friedenskirche.

Um 1852 wurde es nach Vorgaben König Friedrich Wilhelms IV. vor dem Mauerfragment (Fangmauer) gestaltet.

Venezianisches Gnadenstuhlrelief aus dem 14. Jahrhundert - Friedenskirche Potsdam.
In der Mitte, über dem Brunnen, befindet sich ein
"Venezianisches Gnadenstuhlrelief" aus dem 14. Jahrhundert.
Gemäß dem Bildtypus zeigt es Gottvater, den gekreuzigten Jesus Christus haltend,
sowie den Heiligen Geist durch eine Taube verkörpert.

Dieses Relief ist
Christus, dem Friedensfürsten, gewidmet.

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Im Jahr 1715 ließ Friedrich Wilhelm I. (* 1688; † 1740) außerhalb der Stadt, nordwestlich des Brandenburger Tores,
den Marlygarten anlegen.


Am Garteneingang auf der Westseite stand ein einfaches, grottiertes Lusthaus.
Der Raum im Erdgeschoss diente als Schießstand und der von West nach Ost führende Hauptweg als Schießbahn.

Auf der Ostseite des Gartens, an der Stelle der "Brunnenquelle im Kreuzgang"
der später erbauten Friedenskirche
(1844 bis 1854),
befand sich deshalb eine sogenannte "Fangmauer", an der die "Schießscheiben" angebracht wurden.

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Brunnenensemble in der Friedenskirche.
Das
Brunnenhaus (Tonsorium - Kopfhaargestaltung)

steht gegenüber der Schießmauer (Kugelfang) in der Nordostecke des Kreuzganges, mit einer
Fontänenschale aus rotem Veroneser Kalkstein mit prähistorischen Ammoniteinschlüssen
(
ausgestorbene Teilgruppe der Kopffüßer) mit Wassereinspeisung und nachgebildeten Wasserspeier.


 
Kaiser Friedrich Mausoleum
Kaiser-Friedrich-Mausoleum neben der Säulenhalle zur Friedenskirche.

*) Mausoleums-Beschreibung von 1900:

Das Mausoleum ist ein vom Geheimrat Raschdorf (* 1823; † 1914) aus Berlin mit sorgfältiger
Berücksichtigung einer von der Kaiserin Friedrich entworfenen Skizze aufgeführter Bau,
dessen Grundstein am 18. Okt. 1888 des Trauerjahres gelegt und dessen Einweihung
ebenfalls am Geburtstage des verewigten Kaisers des Jahres 1890 vollzogen wurde.
Sein Stil ist dem Kirchlein zu Innichen in Tirol entnommen, das der heiligen
Grabeskirche zu Jerusalem nachgebildet ist.


Grabmäler Friedrich III. und Victoria - im Mausoleum
Foto durch die offen stehende Stahlgitter-Tür des Mausoleums im Juni 1999.

Kaiser Friedrich III. (99-Tage-Kaiser vom 09.03.1888 bis 15.06.1888)
und König von Preußen
* 18. Oktober 1831
15. Juni 1888

mit seiner Frau (seit 1858) Prinzessin Victoria von England
(n. d. Tod Friedrichs III., Kaiserin Friedrich)
* 1840 in London                  
                † 05. Aug. 1901 in Schloss Friedrichhof

(Mutter Wilhelms II. und Gegnerin Bismarcks)

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Im August 1991, nach der Wiedervereinigung Deutschlands und der
Überführung des Sarges von der Hechinger Burg (Schwäbischen Alb) nach Potsdam,
fand hier auch Friedrich Wilhelm I. (* 1688 / † 1740) "Soldatenkönig",
neben den kaiserlichen Nachfahren seine letzte Ruhestätte.

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Das Drei-Kaiserjahr 1888:

Nach dem Tod des 91-jährigen Wilhelm I. († 09.03.1888) übernahm
Friedrich Wilhelm (Kaiser Friedrich III.) als Todkranker (Kehlkopfkrebs) die Regierung.
Bereits 99 Tage später verstarb er
(† 15.06.1888) .
Sein Tod beendete die politischen Hoffnungen der Liberalen.
Nach Kaisers Friedrich Tod wurde am 15.06.1888 sein Sohn als Wilhelm II. deutscher Kaiser.

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Eingang vom Park Sanssouci zum Marlygarten und der Friedenskirche.
Foto: 2022
Der Marlygarten ist ein Gartenbereich im Potsdamer Park Sanssouci.

Im Bild der Haupteingang im Westen hinter dem
Gartendirektionsgebäude vom Park Sanssouci
zum
etwa 5 Hektar großen Marlygarten und der Friedenskirche.

Der
Glockenturm (
Campanile) ist hier z.Zt. von 2021 bis ca. 2024 für die Restaurierung eingerüstet.

Dank der großzügigen Unterstützung von zwei großen Potsdamer Denkmalfreunden ist dies möglich:

Der Herrmann Reemtsma Stiftung sowie
dem Ehepaar Günther und Thea Jauch.

Rund 500.000 Euro an Spenden fehlen noch.
 Aus diesem Grund läuft derzeit eine bundesweite Spendenaktion
der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG)
gemeinsam mit der
Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) und dem Bauverein Friedenskirche Potsdam e. V.


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Der Marlygarten
wurde 1846 bis 1847 durch Peter Joseph Lenné in den Umfassungsmauern
des 1715 unter Friedrich Wilhelm I. angelegten Küchengartens neu gestaltet.

Er steht als Einzeldenkmal innerhalb des Denkmalbereichs Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft
unter Denkmalschutz und gehört als Teil des Parks Sanssouci
seit 1990 zum Welterbe der UNESCO.


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Friedrich Wilhelms I. Vater, Friedrich I., hatte eine Meierei bei Oranienburg errichten lassen.
Als Vorbild diente ihm die Meierei des französischen Schlosses Marly-le-Roi von Ludwig XIV.,
das über großartige Garten- und Parkanlagen verfügte.
Mit der ironisch gemeinten Bezeichnung "mein Marly" für den Potsdamer Küchengarten,
der zugleich als einfacher Lustgarten diente, wollte Friedrich Wilhelm I. seine Bescheidenheit
zum Ausdruck bringen und sich von seinem prachtliebenden Vater distanzieren.

Der alte Name "Marly" wurde auf die neue Anlage übertragen.


 
Herakles-Büste mit Löwenfell über dem Kopf in der Umfassungsmauer am Eingang zum Marlygarten.
Foto: 2022

In einer Nische der rechten Umfassungsmauer am Eingang zum Marlygarten
befindet sich die "Herkules-Büste" (Herakles) mit Löwenfell über dem Kopf,
dem Fell des eigentlich
unverwundbaren "Nemeischen Löwen" der griech. Mythologie,
den Herakles (Herkules) jedoch mit einem Würgegriff besiegen konnte.

Dieses unverletzliche Fell sollte von nun an der schützende Panzer des Helden sein.

Den Garten umgibt eine Mauer, die noch heute erhalten ist.
Diese stammt von 1714 und ist damit "das älteste Bauwerk in Sanssouci".

Rund 100 Jahre blieb es bei der Funktion als Küchengarten, der eher im Verborgenen existierte.


 
Gartenraum mit Mosaikfontäne.
Der kleine Gartenpavillon, davor die Mosaikfontäne (abgestellt) im Marlygarten neben der Villa Illaire.


 
Der als Tempel gestaltete kleine Gartenpavillon.
Ansicht vom Parkweg "Am grünen Gitter",
zum
als Tempel gestalteter kleiner Gartenpavillon, links daneben befindet sich die "Villa Illaire".

1844 bis 1846 entstand die Villa, ein großzügiges Gebäude als Wohn- und Dienstsitz für den "Kabinetts-Chef"
Friedrich Wilhelms IV., den preußischen Staatsbeamten Ernst Emil Illaire (* 1797; † 1866).
N
ach ihm wurde die Villa benannt, da er der erste Bewohner des Hauses war.


 
Blick über den Goldfischteich zum Gartenpavillon und zur Villa Illaire.
Blick über den Goldfischteich zum Gartenpavillon und zur Villa Illaire.

Gerade in den Sommermonaten, bei hohen Temperaturen, können sich die Algen rasant vermehren.
Sie machen nicht nur das Wasser trüb, sondern sie können auch das Wasser zum Kippen bringen.


 

Foto: August 2022
"Wasserholendes Mädchen",

etwas versteckt in einer Hecke des Gartens, an dem ein kleiner Wasserlauf (Wasserfall) in den Goldfischteich fließt,
steht diese Bronzestatue, die von dem Bildhauer Ludwig Wilhelm Wichmann (* 1788; † 1859) geschaffen wurde.

Es handelt sich um einen Nachguss, der erst vor kurzem hier wieder aufgestellt wurde,
da das Original im Zweiten Weltkrieg (1939 bis 1945) verschollen ist.


 

Gartenansicht zur Villa Illaire im Marlygarten.


 
Blick über die Blumenbeete zum "Florahügel".
Foto: 2022
Blick über den zentralen Punkt des Marlygartens, der fächerförmigen Blumenrabatte zum "Florahügel",
in Richtung Friedenskirche.

Erst ab 1845 ließ der Urgroßneffe des "Alten Fritzens", König Friedrich Wilhelm IV.
seinen "Gartengeneral" Lenné hier einen herrlichen englischen Landschaftsgarten entwerfen.


 
Friedenskirche im Marlygarten in Potsdam.
Parallel zum südlichen Arkadengang verläuft der Kreuzgang seit 1863 mit dem Heilsbronner Portal geschmückt,
ein Zugang von der Kirche zum Marlygarten.


 
Heilsbronner Portal, Friedenskirche im Marlygarten - Potsdam Sanssouci.
Das "Heilsbronner Portal" in rötlicher Terrakotta (aus Ton gebrannt),
ein Eingang vom Marlygarten zum Innenhof der Friedenskirche.

Es ist die Nachbildung des um 1200 datierten romanischen Stufenportals mit dem architektonischen Stil der
Epoche des frühen Mittelalters, i
m ehemaligen Refektorium im
Zisterzienserkloster Heilsbronn in Mittelfranken.

Das Portal wurde 1834 bis 1835 in der Berliner Werkstatt von Tobias Christoph Feilner (* 1773; † 1839) kopiert.

Erst im Jahr 1863 ist das Portal von Berlin hier an diesen Standort versetzt worden.

Das Original
aus dem Zisterzienserkloster Heilsbronn erwarb der damalige Kronprinz und spätere
Kaiser Friedrich III.
(99-Tage-Kaiser) im Jahr 1884 für das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg.

Dort wurde es am Ende des Zweiten Weltkriegs, am 5. April 1945 bei einem der letzten Bombenangriffe auf Nürnberg
vollständig zerstört und ist verloren gegangen.


 
Auf dem Florahügel befindet sich die "Florastatue".
In dem Fächerbeet auf dem Florahügel befindet sich die "Florastatue" der Blumengöttin Flora von 1850.



Teeplatz - halbrunde Sitzbank vor Florastatue im Gebüsch.
Vor der Statue, ein wenig im Gebüsch versteckt,
wurde ein
Teeplatz mit einer halbrunden Sitzbank angelegt.

Der Florahügel soll der Lieblingsplatz von Königin Elisabeth gewesen sein, da man von
hier aus einen schönen Ausblick auf das südlich der Florastatue angelegte Alpinum hatte,
das die Königin an ihre Heimat Bayern erinnerte.


 
      
Die "Florastatue" wurde von dem Bildhauer
Emil Wolff (* 1802; † 1879) gestaltet.


 

Foto: 2022
Auf einer 1849 aufgestellten Säule aus weißen und blauen Glasröhren,
die auf die bayrische Herkunft der
Königin Elisabeth anspielt,
steht die Skulptur das "Mädchen mit Papagei".

Die Säule wurde nach 1945 umgestürzt und zerbrach.
Nach 1990 wurde die Glassäule aus den sichergestellten Bruchstücken rekonstruiert
und die Zinngussfigur restauriert.

2002 konnte die Säule wieder am alten Standort aufgestellt werden.

 

Das "Mädchen mit Papagei" wurde

1847 von dem Bildhauer Heinrich Berges (* 1805; † 1852) geschaffen,
in Zink gegossen und vergoldet.


 
   Knabe mit Vogelnest im Marlygarten.
In einer Heckennische des Marlygartens, Nähe der Friedenskirche,
sitzt auf einer Säule der
"Knabe mit Vogelnest"
von dem Bildhauer Eduard Mayer (* 1812; † 1881) im Jahr 1838 gestaltet.

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Deutung (?):
Das Vogelnest gilt allgemein als Symbol einer guten Ehe und von finanziellem Wohlstand.

Ein leeres Vogelnest kann ein Symbol für einen neuen Lebensabschnitt sein,
für Kinder, die inzwischen auf dem Weg ins Erwachsenenleben sind.


 
Felsentor zum Nordischen Garten.
Vom Park Sanssouci gelangt man zum Nordischen Garten durch das Löwentor und die Thetisgrotte (Felsentor),
welche nach Vorgaben von Wenzeslaus von Knobelsdorff
1750 errichtet wurde.

Auf dem Felsentor (Thetisgrotte) befindet sich ein
Steinadler aus getriebenen Zinkblech,
der eine Schlange erbeutet hat.



Löwin mit erlegtem Rehbock, Maulbeerallee - Sanssouci.    Löwe mit erjagtem Rehkitzk, Maulbeerallee - Sanssouci.
An den
Stufen zur Maulbeerallee, dem "Löwentor" - wurden links und rechts - auf marmorverkleideten Postamenten
um
1857 zwei Bronze-Tiergruppen platziert.
Westlich liegt eine
"Löwin mit erlegtem Rehbock" (links) und östlich liegt ein "Löwe mit erjagtem Rehkitz" (rechts).

Beide Tiergruppen wurden derzeit (2019) zur Restaurierung abgebaut.


Der
Nordische Garten befindet sich oberhalb von Park Sanssouci, durch die Maulbeerallee getrennt.
Wenn die
Thetisgrotte mit ihren drei hintereinander stehenden Felsbögen
durchschritten wird,

Meeresnymphe Thetis im Nordischen Garten - Sanssouci.
läuft man direkt auf die Skulptur der
Meeresnymphe Thetis zu (griechische Mythologie),
die früher in der Felsnische stand.
Sie war die Schönste der -
Nereiden genannten - 50 Töchter des Meeresgottes Nereus
.


Mauer an Thetisgrotte (Felsentor) - Sanssouci.
   Mauer an Thetisgrotte (Felsentor) - Sanssouci.
Die
ursprünglich geschlossene Felsnische aus grob behauenen Sandsteinblöcken
wurde um
1843 geöffnet und 1847 durch eine skulpturengeschmückte Mauer
mit dem Mühlenhaus verbunden.

Die Skulpturen wurden für eine fällige Restaurierung entfernt.


 
Grotte im Nordischen Garten - Sanssouci.
Die tempelartige Grotte im unteren Bereich des Nordischen Gartens - oberhalb der Maulbeerallee - wird erreicht,
wenn man durch das Felsentor (Thetisgrotte) nach links läuft - Richtung Orangerie Schloss.


Im Gegensatz zum flachen Sizilianischen Garten ist der Nordische Garten im Jahr 1860 auf einem Hang angelegt worden.
Im Garten dominieren Laub- und Nadelhölzer sowie kunstvoll geschnittene Hecken und Büsche.


 
Schwertprüfer oder Fechterfigur (?) im Nordischen Garten - Sanssouci.
Im unteren Teil des Gartens steht seit 1912 vor der Tempel-Grotte die Bronzeskulptur des Schwertprüfers (Fechterfigur)
von Fritz Heinemann (* 1811; † 1932).


 
Blick vom Nordischen Garten zum Sizilianischen Garten.
Die Sichtlinie von der Terrasse der Tempel-Grotte im Nordischen Garten über die Bronzefigur des Schwertprüfers
und Maulbeerallee, zur
Seelöwenfontäne des Sizilianischen Gartens hinunter zum Entführungsrondell,
bis zum Parkgraben im Park Sanssouci
.


 
Sizilianischer Garten im Park von Sanssouci.
Der Sizilianischer Garten im Park von Sanssouci.

Der Sizilianische Garten wurde 1856 unter Friedrich Wilhelm IV. nach Plänen von Peter Joseph Lenné angelegt.
Es ist eine mediterran gestaltete Anlage mit Wasserspielen, Kübelpalmen, südländische Pflanzen
und Kopien antiker Skulpturen.


Die Futtermauer (Stützwand) im Sizilianischen Garten, in deren Brunnennische die Najade nun wieder steht,
wurde im 18. Jahrhundert als Befestigungs- und Treibmauer für Obst am Hang des westlich
der Neuen Kammern gelegenen Gartens errichtet.


 
Pergolen-Umlauf im Sizilianischen Garten - Sanssouci.
In dem Garten befindet sich auch
ein Laubengang-Umlauf,
der mit Buchen bewachsen ist und im Sommer Schatten spendet.

Im 18. Jahrhundert war es nicht schicklich die Haut durch Sonnenstrahlen bräunen zu lassen.
Sie wurde sogar noch weiß gepudert.


 
Das Ensemble der Balustrade im Sizilianischen Garten.
Das kostbare Ensemble der
Futtermauer mit Balustrade und Seelöwenfontäne wurde restauriert. 




In der Brunnennische in der Mittelachse der mit Marmorplatten verkleideten Stützmauer
steht die anmutig zu Boden schauende, knapp bekleidete Najade mit einem Krug,
aus dem Wasser in den Brunnen zu ihren Füßen fließen sollte.

Najaden sind Nymphen in der griechischen Mythologie, die über Quellen, Bäche, Flüsse, Sümpfe, Teiche und Seen wachen.

Das Original der Najade stammt von dem Bildhauer Emil Wolff (* 1818; † 1896) aus dem Jahr 1854.

Aufgestellt wurde die  Marmorkopie der Najade im August 2017,
die aber schon 1999/2000 ausgeführt wurde,
von dem 1969 geborenen Bildhauer Andreas Klein.


 
Bronzeskulptur vor Futtermauer - Sizilianischer Garten - Sanssouci. Bronzeskulptur vor Futtermauer - Sizilianischer Garten - Sanssouci. Bronzeskulptur vor Futtermauer - Sizilianischer Garten - Sanssouci. Bronzeskulptur vor Futtermauer - Sizilianischer Garten - Sanssouci.
"Bacchant", "Amazone Mattei", "Athena Giustiniani" "Meleagros"
Diener des Bacchus und eine der drei sogenannten Kopie einer griechischen Skulptur Sohn des Königs von Kalydon
trunkener Schwärmer. "Ephesischen Amazonen". von Pallas Athena (Göttin Athene). und einer der Argonauten.

Restauriert wurden auch die Bronzen (oben) nach der Antike und Marmorskulpturen (unten).

Altgriechischer Politiker Demosthenes - Sanssouci.   Altgriechischer Politiker Aischines - Sanssouci.

Die jeweils zwei seitlich von der Seelöwenfontäne auf der Balustrade platzierten historischen Skulpturen der Marmorkopien stellen den
altgriechischen Politiker Demosthenes (* 384 v. Chr.; † 322 v. Chr.) und seinen Gegner Aischines (* 389 v. Chr.; †  314 v. Chr.),

   Altgriechischer Feldherr Themistokles auf Balustrade der Futtermauer - Sanssouci.
den Dichter Sophokles (* 497 v. Chr.; † 406) und den Feldherrn Themistokles (* 524 v. Chr.; † 459 v. Chr.) dar.


Auf
der Balustrade über der
Brunnennische reiten seit 2011

Rückseite der Seelöwenfontäne - Sizilianischer Garten - Sanssouci.
 wieder
zwei Okanaiden auf marmornen "Seelöwen",
die Wasser in eine Schale speien (sollten), die aber nicht mehr aus Marmor besteht.

Die
rückwärtige Ansicht löst das Rätsel am besten, die Löwen sind Mischwesen:
   
Vorne Löwe, hinten ein Fisch
- die sogenannte "Seelöwenfontäne".


Die Wirkungsbereiche der Okeaniden sind das Meer und die Süßgewässer, die sie sich mit
den Nereiden und den Nymphen teilen und von denen sie nicht immer unterschieden werden.


Die Seelöwenfontäne wurde 1858 von dem Bildhauer Julius Franz (* 1824; † 1887) modelliert und 1862
von den Bildhauern
Eduard Stützel (* 1806; † 1877) und Alexander Gilli (* 1823; † 1880) ausgeführt.



Im Sizilianischen Garten - Park Sansouci.
Kübelpalmen und andere südländische Pflanzen im Sizilianischen Garten.


 
Im Sizilianischen Garten - Park Sansouci.
Der Blick durch den Garten zur Historischen Galerieholländermühle und Neue Kammern (Aug. 2018).

Wegen der monatelangen Trockenheit aufgrund des heißen Sommers 2018 (oft über 30 Grad C) sind die Fontänen
und Wasserläufe in allen Gärten und Parks von Sanssouci nur abwechselnd vereinzelt angestellt worden. 


 
Orangerie - Reiterstandbild auf dem Neuen Stück.
Blick über das "Neue Stück" zur Orangerieterrasse und zum Orangerieschloss
am Nordrand des Parks und zur Grotte in der Jubiläums-Terrasse.

Das Schloss dient vornehmlich als Winterquartier für die südländischen Pflanzen
des Parks, außerdem enthält es aber auch prächtige Repräsentationsräume, wie z. B.
den Raffael-Saal mit einer Kopien-Sammlung nach Werken Raffaels.

Im Vordergrund das Reiterstandbild Friedrichs II.


1865
von zwei Schülern von Daniel Rauch (Aloisio Lazzerini und Carlo Baratta) angefertigt.


 
  Der Bogenschütze im Park "Neue Stück".
Grottennischen der Terrassenanlage vor dem Orangerieschloss in Potsdam.


Die
Grotte und die Jubiläums-Terrasse (Neue Stück) wurden anlässlich des 25-jährigen Regierungsjubiläums von
Kaiser Wilhelm II. (* 1859; 1941) im Jahre 1913 unterhalb des Orangerieschlosses als weitere Terrasse
durch den Hofarchitekten Albert Geyer (*1846; 1938) und den
Hofgartendirektor Heinrich Zeininger (* 1867; 1939) angelegt.


Im Vordergrund steht die überlebensgroße Plastik "
Der Bogenschütze" mit viel hellgrüner Patina,
 ein nackter junger Mann, der seinen zielgerichteten Lauf unterbricht, den Oberkörper zurückdreht
und mit dem gespannten Bogen den eingelegten Pfeil auf ein von ihm bestimmtes Ziel lenkt.
Sein Kopf ist mit einem "römischen Helm" bedeckt.

Bei einem orkanartigen Sturm im Jahr 1986 stürzte der Bogenschütze von seinem Sockel.
Dabei wurde der Langbogen deformiert, beide Füße beschädigt und die Standplatte - "Plinthe" -
auf dem Sockel verschoben.

1895 nach einem Entwurf von Ernst Moritz Geyger
(* 1861 in "Rixdorf" heute "Berlin-Neukölln"; † 1941 in Florenz/Italien)
und ab
1901 als Kupfertreibarbeit von dem Ciseleur Gustav Lind (* 1856
; † 1903) ausgeführt.

Von 1902 bis 1927 stand die Plastik im Sizilianischen Garten und wurde dann in das Hippodrom ausgelagert.
Ab 1960 wurde sie im Parterre des Parks vor dem "Neuen Stück" aufgestellt.


 
Orangerie Schloss mit Grottenterrasse.
Durch die Maulbeerallee (vorne) wird das Orangerieschloss von der vorgelagerten
Jubiläums-Terrasse und dem Neuen Stück im Park getrennt.


 

Ansicht zu den, von Herbst 2014 bis April 2018,



 sanierten Aussichtstürmen und Turmgalerien


 

über dem Orangerieschloss-Mittelbau (Foto: Nov. 2019).


     

Nach der Restaurierung, die fast zwei Jahre gedauert hat, sind im Nov. 2019 wieder zwei Skulpturen
auf die Balustrade der Terrassen am Orangerieschloss im Park Sanssouci zurückgekehrt.

Auf der Brüstung setzen zwei Panther zum Sprung an, die über 70 Jahre dort verschwunden waren.

Die Zinkholgussfiguren sind Mitte des 19. Jahrhunderts auf Wunsch von König Friedrich Wilhelm IV.,
nach einem Entwurf des Bildhauers August Kiss (* 1801; † 1862) entstanden.

Die Nachgüsse der zwei Panther-Plastiken hat die Berlinerin Frau Gisela Dreßler-Loest
durch eine ihrer privaten Spenden für den Park Sanssouci ermöglicht.

Der SPSG-Steinrestaurator, Bildhauer Robert Kannis, modellierte in der
Skulpturenwerkstatt der Schlösserstiftung die neu angefertigten Plastiken.


 


Die Sicht von der Turmgalerie des Orangerieschlosses über die Orangerieterrassen
und
Maulbeerallee hinunter zum Neuen Stück im Park Sanssouci.


 
Orangerie - Schloß Mittelbau
Die Orangerieterrasse mit dem Orangerieschloss, Schloss-Mittelbau, Säulenhof und den Aussichtstürmen.

1851 - 1864 nach einer Ideenskizze von König Friedrich Wilhelm IV. und
Plänen von Ludwig Persius, unter Beteiligung von Stüler und Hesse,
im Stil italienischer Renaissancevillen erbaut.



Standbild Friedrich Wilhelm IV. vor dem Orangerieschloss
Vor dem Mittelbogen des Säulenhofes steht das Denkmal
für den Bauherrn König
Friedrich Wilhelm IV. von Preußen (* 1795; † 1861).

Der Bildhauer
Gustav Hermann Bläser (* 1813; 1874) fertigte die Statue im
Auftrag der Königin Elisabeth von Preußen (* 1801; † 1873) im Jahr 1872 an.



Im Säulenhof der Orangerie in Sanssouci.   Im Säulenhof der Orangerie in Sanssouci.
Die Königinwitwe
Elisabeth pflegte oft hinter dem Denkmal im Schatten zu sitzen.


Im Mittelbau der Orangerie - Sanssouci.
Im Mittelbau befand sich die Gästewohnung für Charlotte von Preußen (* 1798; † 1860),
Schwester von König Friedrich Wilhelm IV., der späteren Zarin
Alexandra Fjodorowna.



Orangeriehalle in Sanssouci.
Blick durch die Scheiben der Eingangstüren der Pflanzenhalle.

Der Großteil des Gebäudes diente damals wie heute als Orangerie.

Hier die zur Zeit leerstehende östliche, 100 m lange Pflanzenhalle im Sommer, August 2018.


 
Orangerie - ca. 330 m Gesamtlänge
Das Orangerieschloss ist mit ca. 330 m Gesamtlänge das größte Gebäude im Park von Sanssouci.
Blick in Richtung Osten, zum Ostflügel.


 
Auf der Orangerieschlossterrasse in Sanssouci.
Auf der Orangerie-Schlossterrasse mit Blick zum Westflügel.

Seit 1862 steht auf der mittleren Terrasse (links) eine Monumentalvase aus Zinkguss von 1848
vor dem Orangerieschloss.


 
Orangerie - Seitendoppelportal
Der Blick (Richtung Osten) durch das linke Seiten-Doppelportal (Westflügel) zur Orangerie-Schlossanlage,

 
Pavillonartige Villen Orangerie Sanssouci
welches pavillonartige Villen miteinander verbindet und den
rahmenden Abschluss des Gebäudes jeweils an den Enden der Seitenflügel bildet.


 

An der restaurierten Villa des Westflügels vom Doppelportal des Orangerie-Ensembles befindet
sich eine Terrasse mit dem Ahornhain, der
aufwendig und liebevoll wiederhergestellt wurde.


 

Der Nachguss des Kopfes vom Göttervater Jupiter konnte auch,
Dank einer großzügigen privaten Spende von der Potsdamerin
Frau Gisela Dreßler-Loest, wieder angefertigt werden.

Im Jahr 2017 wurde die Büste an ihrem ursprünglichen Standort auf dem Ahornhain aufgestellt.


 
Blick durch die Krimlindenallee zum Belvedere auf dem Klausberg
Blick und Sichtlinie vom Westflügel - Seiten-Doppelportal - der Orangerie-Schlossanlage
durch die Krim-Lindenallee zum Belvedere auf dem Klausberg.


 
Kronprinzenbrücke am Orangerieschloss - Sanssouci.
Die Kronprinzenbrücke - hinter dem Westflügel des Orangerie-Schlosses,
mit Sichtachse durch die Krim-Lindenallee zum Belvedere auf dem Klausberg.


 
Das Belvedere und die Krimlindenallee.
Die vierreihige Krim-Linden Allee und das Belvedere.

Diese Lindenart ist vermutlich eine um 1860 entstandene Hybride aus der Winter-Linde (Tilia cordata)
mit der Schwarzmeer-Linde (Tilia dasystyla).


Durch eine repräsentative, vierreihige Allee aus diesen Krim-Linden (Tilia euchlora),
die das Orangerieschloss mit dem Belvedere auf dem Klausberg verbindet,
bildet ein ca. 16 ha großes Areal die letzte Erweiterung von Park Sanssouci.

Es
wurde nach seinen Schöpfer, dem Hofgärtner, Garteninspektor und späterem Gartendirektor
Georg Potente (* 1876;  1945), "Potentestück" genannt.

Er gilt als Begründer der wissenschaftlichen Gartendenkmalpflege im deutschsprachigen Raum.


 

Blick zum Seiten-Doppelportal der Orangerie-Schlossanlage.
Ansicht über die Kronprinzenbrücke zum Westflügel des Seiten-Doppelportals der Orangerie-Schlossanlage.



Herbstliche Krim-Lindenallee mit Blick zum Seiten-Doppelportal der Orangerie-Schlossanlage.
Herbstlicher Blick durch die Krim-Lindenallee
zum Seiten-Doppelportal der Orangerie-Schlossanlage.


 
Blick von der Kronprinzenbrücke in den Paradiesgarten.
Der Blick von der Kronprinzenbrücke, links hinunter, in den Paradiesgarten.
- Teil des Botanischen Gartens der Universität Potsdam -


Der Paradiesgarten, Ort der Ruhe, Stille und des Glücks, ist fast menschenleer,
an einem sonnigen Nachmittag im September 2018.

Einen "Italienischen Fruchtgarten" wollte der König hier haben,
wild überwuchert, wie es das romantische Ideal vorgab.

Als architektonischer Mittelpunkt des Paradiesgartens, der als Ruheplatz dienen sollte, entwarf Persius
nach Vorgaben Friedrich Wilhelms IV. ein sogenanntes Atrium in der Funktion eines Stibadiums,
das 1845 bis 1846 wenige Meter nordöstlich des Haupteingangs errichtet wurde.


Eingang zum Paradiesgarten.
Der Haupteingang zum Paradiesgarten an der Maulbeerallee.
- Bus 695, Haltestelle Orangerie aussteigen -


Den Haupteingang an der Maulbeerallee gestaltete Ludwig Persius 1844 nach dem Vorbild des
Stibadiums in Tusculum - Italien, südöstlich von Rom -
mit einer von vier Terrakottasäulen getragenen Pergola und einer Marmorwanne mit Wasserspeiermaske.


 
Eingang - Sandsteinmauer mit Pergola am Paradiesgarten.
Den Garten ließ Ludwig Persius zwischen 1842 und 1844 mit einer Sandsteinpergola einfrieden,
die um 1900 durch eine Sandsteinmauer mit hölzernem Laubengang ersetzt wurde.


Der Botanische Garten in Sanssouci wird durch die Maulbeerallee in zwei Areale geteilt.

Auf der Südseite, dem Gelände der ehemaligen Hofgärtnerei von Sanssouci,
stehen die Institutsgebäude der Universität Potsdam und Gewächshäuser mit Freilandflächen.

Auf der Nordseite liegt das kleinere Areal, der als "Italienischer Fruchtgarten" angelegte
sogenannte "Paradiesgarten",
der heute der Potsdamer Universität als Lehr- und Schaugarten dient.


 
Stibadium im Paradiesgarten in Sanssouci.
Im Zentrum des Gartens entwarf Ludwig Persius ein Atrium mit Stibadium, eine halbrunde Sitzbank,
als
Rückzugsort für den preußischen König und seine Gemahlin.

Der in sich geschlossen wirkende Bau, hier die Südseite, erhielt eine Lichtdurchlässigkeit durch die
im Süden und Norden liegenden Eingänge und die portalartige Öffnung auf der Ostseite (rechts).

Das vom König als Einzelbauwerk gewünschte Atrium war im antiken Hausbau ein zentral im Innern
liegender Raum mit geöffnetem Dach, durch dessen Öffnung Regenwasser in ein Wasserbecken,
das Impluvium
(Sammelbecken für Regenwasser), gelangte.

Von außen spenden rundum große Platanen genügend Schatten.


 
13 stufige Kaskade seitlich des Stibadiums in Sanssouci.   13 stufige Kaskade seitlich des Stibadiums in Sanssouci.
Als weitere Wasserstellen im Paradiesgarten entstanden 1846 gegenüber dem Atrium, am östlichen Hang, eine Wasserkaskade
nach Plänen
Ludwig Ferdinand Hesses (* 1795; † 1876) und hinter dem Atrium (Nordseite) ein längliches Wasserbecken.

Hesse entwarf eine 13-stufige Kaskade, die er beidseitig mit einer abgetreppten Mauer einfasste.
Zu beiden Seiten ist die Treppe hügelan mit Blumen-Rabatten eingefasst.
Es ist schon von weitem ein sommerlich bunter Blickfang.


Den oberen Treppenabschluss betont eine Marmorvase und ein auf Balustern ruhendes Becken,
das durch eine Löwenkopfmaske am Vasensockel mit Wasser gespeist wird.

Aus drei Kinderkopfmasken am Beckenrand fließt das Wasser auf die Treppenstufen
und sammelt sich in einem halbrunden, von weiß gefassten Hermen mit Blumenschalen
flankierten Becken am Fuß der Kaskade.


 
Wasserteich hinter dem Stibadium im Paradisgarten.
Blick über das längliche Wasserbecken
an der Nordseite - hinter dem Atrium,
als eine der zusätzlichen Wasserstellen im Paradiesgarten,
auf dessen Beckenrand
Kübel mit verschiedenen Pflanzen dekorativ aufgestellt wurden.

Erkennbar ist die apsisförmige Ausbuchtung für das innen befindliche Stibadium
auf der Westseite des Gebäudes (rechts).


 
Im Atrium (Stibadium) des Paradiesgartens.
Ein Stibadium ist ursprünglich eine halbkreisförmige Anordnung von steinernen Bänken
bei Tischgesellschaften zur Römerzeit.

Hier ist damit die halbrunde Bank in der Nische (Apsis/Erker) im hinteren Teil des Gebäudes gemeint.
Vorgelagert ist ein Atrium mit antikem Brunnenhof - Wasserbecken und Brunnenskulptur.

Die pastellfarbene Malerei an den Wänden ist verblasst, auf den Gemälden historischer Landschaften
des Mittelmeerraums ist kaum noch etwas zu erkennen.

Ungewöhnlich an dem Bau sind neben den 12 großen Terrakottasäulen die 40 farbigen, 50 cm hohen Glasvasen
in den Metopenfeldern (Zwischenräumen) des Triglyphenfrieses (Schmuckträger) oben.

Sie lassen ein farbiges, fast magisches Licht in den Innenraum und verleihen dem kleinen Bau
auch nach außen eine lebhafte Farbigkeit.


Bei der Gebäudesanierung 2008 bis 2009 wurden die Vasen, von denen nur vierzehn Originale erhalten geblieben sind,
durch
Repliken (Nachbildungen) ersetzt - 2009 in einer tschechischen Glashütte mit Original-Pigmenten hergestellt.


 
Spulptur- Adler, ein Reh schlagend - im Atrium (Paradiesgarten).
Die Bronzegruppe "Adler, ein Reh schlagend",

die recht dramatisch einen Steinadler zeigt, der ein Reh erbeutet hat, lässt erahnen,
dass die Welt nicht nur aus Vogelgezwitscher, Licht- und Wasserspielen besteht.


Die Bronzeskulptur kam
auf einem Sockel im Impluvium
1846 zur Aufstellung.
Sie wurde von
Friedrich Leopold Bürde (* 1792;  1849) modelliert.


 
Die ehemalige Villa der Witwe Persius in der Maulbeerallee - Potsdam.   Die ehemalige Villa der Witwe Persius in der Maulbeerallee - Potsdam.
Die ehemalige Villa der Witwe Persius in der Maulbeerallee Nr. 1

Ein weiteres Wohnhaus im italienisierenden Stil, entstanden im Jahr 1847 für die Witwe Persius.
Mit Pergolen wurde an diesem Gebäude die Einfriedung des gegenüberliegenden Paradiesgartens wiederholt.

Das auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes errichtete zweigeschossige Haus erhielt auf der Ostseite
einen Altan und auf der Westseite eine Loggia mit Säulenreihe.

Im Auftrag Friedrich Wilhelms IV. baute Ludwig Ferdinand Hesse (* 1795, 1876) das Dienstgebäude
des ehemaligen Hofgärtners in der Ananastreiberei Johann Carl Jacobi (* 1770; † 1831) um,
in dem die Witwe des Architekten Ludwig Persius nach dessen Tod eine Wohnung im
Obergeschoss bezog und mietfrei bis zu ihrem Tode mit ihren sechs Kindern bewohnen durfte.

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1827 heiratete Ludwig Persius (* 1803; 1845) Pauline Sello (* 1808; 1883),
die
Schwester von Ludwig Hermann Sello (* 1800; † 1876) aus der berühmten Gärtnerfamilie Sello.

Aus dieser Ehe gingen die Töchter Elisabeth (* 1829; 1880) und Marie (* 1834; † 1847),
sowie die Söhne Ludwig Paul (* 1832; 1902), Reinhold (* 1835; 1912), Conrad (* 1836; 1903)
und Felix (* 1842; 1885) hervor.


Das Leben für die Familie verlief nur mit allergrößter Sparsamkeit und mittels Zuwendungen des im
benachbarten Hofgärtnerhaus wohnenden kinderlosen Bruders, des Hofgärtners Hermann Sello.

Das es der jungen Witwe gelang, ihren vier Söhnen eine Bildung zukommen zu lassen,
die ihnen ermöglichte in ihrem Berufsleben hervorragende Leistungen zu erbringen,
ist sicherlich ihrer außerordentlichen Energie und der Hilfsbereitschaft der Sello-Familie zu verdanken.

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Dieses Haus, wie auch die folgenden, werden heute von der
Universität Potsdam
genutzt.


 
Ehemalige Hofgärtnervilla in der Maulbeerallee 2
Die ehemalige
Hofgärtnervilla - "Villa Kache" - in der Maulbeerallee 2.

1911 nach Plänen des Architekten Albert Geyer (* 1846;  1938) erbaut.

Das felsverkleidete Fachwerkgebäude wurde 1841 bis 1842 nach dem Entwurf von Ludwig Persius
in italienischen Stilformen für Hermann Sello zum Hofgärtnerhaus umgebaut.

Da dieses Gebäude der geplanten Jubiläumsterrasse für das Orangerie-Schloss im Wege stand,
ist es 1911 abgetragen worden.
Nur wenige Meter entfernt wurde eine neue Hofgärtnervilla
errichtet, die neben den italienischen
Bauformen auch originale Bauteile vom Vorgängergebäude übernahm.

Das heute auch "Villa Kache" genannte Haus erhielt seinen Namen nach dem späteren Bewohner
und Leiter des Terrassenreviers Gartendirektor Paul Kache
(* 1882; 1945).


 
     Der Gewächshauskomplex - Maulbeerallee - Potsdam.
Botanischer Garten der Universität Potsdam in der Maulbeerallee 2a.


Der Botanische Garten Potsdam wurde 1950 auf dem Gelände des ehemaligen Terrassenreviers am
Nordrand der Parkanlage Sanssouci angelegt - das Gesamtareal umfasst eine Fläche von etwa 5 ha.

In den für die Öffentlichkeit zugänglichen Schau-Gewächshäusern und Freilandflächen
werden fast 9.000 Pflanzenarten in Kultur erhalten.


 
     Der Gewächshauskomplex - Maulbeerallee - Potsdam.
Gewächshauskomplex
der Universität Potsdam.

Erstes Gewächshaus - Palmenhaus - 1912 bis 1913 durch das Königliche Hofbauamt ausgeführt.

In die Gewächshausanlage zog nach dem Zweiten Weltkrieg die Pädagogische Hochschule
"Karl Liebknecht" in Potsdam ein.
Diese wurde in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren instand gesetzt und teilweise erneuert.



 
Am Wiesenweg - Park Sanssouci.     
Bachverlauf des Parkgrabens am Wiesenweg,                         
in Richtung
Chinesisches Haus.                                      


 
   Wiesenwegbrücke - Park Sanssouci
             Die Wiesenwegbrücke über den Parkgraben wurde u.a. von den
                       Einnahmen der Potsdamer Schlössernacht restauriert.


 
Herbst am Parkgraben in Sanssouci.
Herbst am Parkgraben in Sanssouci.


 

Japanische Kirschbaumbluete mit Biene   Chinesisches Haus
Frühling im Park von Sanssouci am Chinesischen Haus (April 2005),

 
Tambourkuppel - sitzender Mandarin.
mit einer Tambourkuppel und sitzendem Mandarin auf dem Dach.
  
Manchmal auch Japanisches Haus, Tempel, Chinesisches Palais oder Teehaus genannt.

 
Chinesische Teehaus in Sanssouci - Potsdam.
Chinesischen Teehaus.
 
1754 - 1757
 von Johann Gottfried Büring erbaut, mit blattvergoldeten chin. Skulpturen,
Säulen sowie Ornamenten von Johann G. Heymüller und Johann Peter Benkert.


 
Chinesisches Teehaus im Park von Sanssouci.
Blattvergoldete Palmensäulen und Sandsteinfiguren, welche ein
musizierendes Orchester bzw. die Gruppe der Melonenesser bilden.


 
Chinesisches Teehaus im Park Sanssouci.
Das Chinesische Haus gilt als wichtigstes Beispiel der europäischen Chinoiserie des 18. Jh.
 Im Sommer diente es seinerzeit als Speisesaal.


 
Chinesisches Küchenhaus in Sanssouci.
Chinesische Tee-Küche
(Küchengebäude) am Ökonomieweg - hinter dem Parkgraben, Nähe Chinesisches Haus.


Um seine Gäste auch im Chinesischen Haus mit warmen Speisen bewirten zu können,
befahl Friedrich II. den Bau eines Küchengebäudes in unmittelbarer Nähe des Tee-Pavillons.
Es wurde im Jahre 1763 nach einem Entwurf des Hofbaumeisters
Johann Gottfried Büring (* 1723; † 1788) erbaut.


Das exotische Aussehen ist heute nur noch in der Sechseckform der Fenster und
Fensterläden zu erahnen, da das Gebäude 1786 zu einem Wohnhaus umgebaut wurde.


 
Parksicht zu den Roemischen Baedern
Römische Bäder, erbaut 1829 - 1844 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel (* 1781; † 1841),
ausgeführt von seinem Schüler und Potsdamer Bauleiter Ludwig Persius (* 1803; † 1845),
als Gebäudekomplex im Stil italienischer Landhäuser - sie waren aber nie eine Badeanstalt.


Der gesamte Komplex an Gebäuden liegt im Park Sanssouci an einem künstlichen See.


 
Sonnenuhr, etwas links vor dem Eingang der Römischen Bäder          vielflächige (polyedrische) Sonnenuhr in Sanssouci
                 Die vielflächige (polyedrische) Sonnenuhr,
              vor dem Eingang der Römischen Bäder im Park Sanssouci
                an der Weggabelung, ist eine
sehenswerte,
                technisch ausgeklügelte Kunstsonnenuhr.


 
Sie steht auf einer ca. 80 cm hohen Sandsteinsäule              
und bildet einen ca. 33 cm großen Körper.          


Der heute schon sehr verwitterte Stein wurde im
18. Jahrhundert dort               
aufgestellt und hat auf der Nordseite einen zwölfzackigen Sonnen-Stern,              
worauf das Monogramm
"FW" für "Friedrich Wilhelm (IV.)" aufliegt.             
 
Sie ist ein technisches Denkmal aus dem Jahr 1740 und eine Kopie des in der Stadt Schwedt befindlichen Originals
- im ehemaligen Schlossgarten -
dem heutigen "Europäische Hugenottenpark"
(franz. Protestanten),
hinter den Uckermärkischen Bühnen.

Friedrich Wilhelm (IV.) gefiel diese Sonnenuhr so gut, dass er 1834 gleich zwei Kopien anfertigen ließ.
Eine für die Römischen Bäder, die andere für den Garten der Villa Liegnitz, am Parkweg "Am Grünen Gitter".
 
Sonnenuhr im Sanssouci an Römischen Bädern          Gnomon - Schattenanzeige der Uhrzeit
                   Je nach Tageszeit wechseln sich viele kleine Sonnenuhren in der Zeitanzeige ab.    
                     Darunter sind neben den Süd-, Ost- und Westsonnenuhren auch   
                      mehrere Nordsonnenuhren.   

                     Die Zifferblätter mit den Schattenzeigern (Gnomon) zeigen   
                       fast minutengenau die Uhrzeit an.   
 
Hier wird die Uhrzeit 14:46 angezeigt, abgelesen im September um 15:46 Uhr.                  

Die Parkbesucher sollten beim Studieren bzw. Auffinden der Tageszeitangabe                 
nicht vergessen, dass in der Sommerzeit unsere modernen,               
funkgesteuerten Uhren um eine Stunde vorgestellt werden!                

 
Tagsüber kann man die Drehung der Erde verfolgen, wenn man beobachtet, wie die Sonne
von ihrem Aufgangspunkt im Osten zum westlichen Horizont niedersinkt.

Diese Erddrehung um die Sonne wird bei Sonnenuhren zur Stundenzählung genutzt.
Weil die Erde auf ihrer Bahn aber nicht immer gleich schnell ist, ergibt sich dadurch
eine jahreszeitabhängige Abweichung der Sonnenuhr von der funkgesteuerten Uhrzeit.
Diese sogenannte Zeitgleichung kann bis zu 20 min betragen.

Nur viermal im Jahr zeigt also die Sonnenuhr minutengenau die Uhrzeit an.


 
  
Fotos: 1999.

Eine "Große Weinlaube" aus dem Jahr 1832 ist der Eingangsbereich zu den Römischen Bädern,
mit einer erhöhten bacchantischen Sitzecke (
Stibadium) vor der Wand mit dem Terrakottafries.
- der Gartensitz an einer Quelle, wie es die alten Römer auf ihren Landsitzen liebten -

Links, die Quelle - der "Wasserspeiende Butt" (Flunder) aus Zinkguss, von
Konrad Moritz Geiß (* 1805; † 1875),
nach einem Entwurf
von Christian Daniel Rauch (* 1777; † 1857) aus dem Jahr 1834.


Bacchus der Weintrinker, Herme als Dachträger für die Weinlaube der Römischen Bäder.         unbärtiger Bacchus, Herme als Dachträger für die Weinlaube der Römischen Bäder.
Das Dach vom Eingang des "Quellensitzes" der Weinlaube tragen
zwei Bacchus-Hermen-Kopien nach berühmten Vorbildern.

"Bacchus der Weintrinker" (links) und die seltene Darstellung des "unbärtigen Bacchus" (rechts) mit Flügeln am Kopf.



Butt/Flunder als Wasserspeier in den Römischen Bädern Sanssouci.
Der "Wasserspeiende Butt" am Fuße der Bacchus-Herme füllt die Schale einer "Riesenmuschel" (Mördermuschel)
- als Kaskade - mit Wasser, welches in einen antiken "
Kentaurensarkophag" - als Bassin - aus Marmor fließt.

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Der bronzene "Butt" über der Muschel und dem Sarkophag dient als "Visitenkarte Friedrich Wilhelms".

Weil er schon als junger Mann "in die Breite" ging, nannte man ihn scherzhaft "Butt",
Friedrich Wilhelm (IV.) nahm den Steinbutt als ironisches Markenzeichen und er gilt als Wahrzeichen von Charlottenhof.

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Die Riesenmuschel (Tridacna gigas) ist die größte aller bekannten Muschelarten.
Sie kann eine Länge von bis zu 140 cm und eine Körpermasse von bis zu 400 kg erreichen.

Um die Riesenmuscheln ranken verschiedene Mythen.
Bis heute werden sie auch immer wieder "Mördermuscheln" genannt, weil ihnen - fälschlicherweise -
nachgesagt wird, sie schnappten nach Tauchern oder anderen Lebewesen und hielten diese in der Tiefe fest.

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Kentaurensarkophag in den Römischen Bädern - Sanssouci.

Bei dem antiken Werk des
"Kentaurensarkophags" handelt es sich um einen
Marmorsarkophag, der ca. 200 n. Chr. gefertigt wurde.

An der Wandseite befindet sich ein Rundschild mit gewölbter Innenfläche, mit einer Inschrift.

Diese soll aussagen, dass in dem Grab Aemilia Rufina, Tochter des Quintus, beigesetzt
war und der Sarkophag durch ihre Erbin, Curtia Domitia, gestiftet wurde.

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  "Herkules Farnese" - Römische Bäder - Sanssouci. 
Auf einem kleinen Podest an dem Stützpfeiler steht die antike Statuette "Herkules Farnese",
eine kleinformatige Bronzenachbildung von 1990
aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Heldenfigur und mit seiner Stärke ein berühmter griechischer Heros, dem göttliche Ehren zukamen.
Nach seinem Tod wurde Herkules vergöttlicht und in den Olymp aufgenommen.

Die Statue zeigt den nach seinen Heldentaten ruhenden Herkules, in seiner linken Achsel auf seine Keule gestützt,
die auf einem Felsen aufgestellt ist.
D
arüber das Fell des
eigentlich unverwundbaren "Nemeischen Löwen" der griech. Mythologie,
den Herakles (Herkules) jedoch mit einem Würgegriff besiegen konnte.

Dieses unverletzliche Fell sollte von nun an der schützende Panzer des Helden sein.


Herkules Farnese - Römische Bäder - Sanssouci.    Herkules drei goldene Äpfel.    Herkules Farnese - Römische Bäder - Sanssouci.
Sein rechter Arm ist angewinkelt nach hinten geführt, die rechte Hand liegt hinter dem Rücken und hält versteckt
"drei goldene Äpfel" der Unsterblichkeit, die er aus dem Garten der Hesperiden (4 Nymphen) errungen hat.

Benannt wurde die Figur nach dem antiken Halbgott und Heros Herkules (Herakles) und dem Ort, an dem
die Statue als Sammlungsstück in der Neuzeit Aufstellung fand, der "Farnesischen Sammlung".
Die Sammlung ist heute im "Archäologischen Nationalmuseum Neapel" ausgestellt.

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Das Original des Herkules Farnese stammt aus den ersten Jahrzehnten des 2. Jahrhunderts n. Chr.;
er ist aus einem Block weißen Marmors geschlagen und ca. 3,17 m groß.
Seit 1787 befindet sich die Statue in Neapel, wo sie heute im "Museo Archeologico Nazionale" steht.


 
Skulpturen - Roemische Baeder
Foto: 1999
Terrakottafries - Reliefs mit "Bacchantengelage" (Orgie mit Badeszene)
in der Wand vom Eingangsbereich.

In der Mitte des Frieses befindet sich ein Terrakottarelief aus roten Ton mit dem Gefolge des Weingottes.

Die Reliefplastik von 1834 entwarf der Bildhauer Christian Daniel Rauch (* 1777; † 1857)
als Geschenk für den Kronprinzen.
Ausgeführt hat diese
der Berliner Töpfermeister Cornelius Gormann (* 1796; 1861).


Fehlendes "Bacchantengelage" in der Wand.
Foto: Juli 2018
Dieses Relief wurde wegen starker Schäden im Jahr 2005 für eine lang andauernde Restaurierung ausgebaut.


Neues Ersatz "Bacchantengelage" in der Wand.

Foto: Juni 2022
Die Wand wurde
hier für die anstehende Restaurierung des gesamten Ensembles der Römischen Bäder
vorübergehend
mit einem "Ersatz-Bacchantengelage", plastisches Foto mit rotem Rahmen, versehen.

Links und rechts des Reliefs sind
Satyrmasken (Panmasken) im Rebenkranz angebracht.

Der
"Satyr" ist ein Mischwesen aus Mensch und Ziegenbock.
In der griechischen Mythologie wird er als genusssüchtiges, dämonisches Fabelwesen beschrieben.
Der
Satyr
liebt Wein, Weib und Gesang und lässt keine Gelegenheit des Feierns aus.
Berührt er einen Weinstock so wird dort ein fantastischer Wein wachsen.


In späteren Jahrhunderten wurden "Bacchanten" zum Synonym für Betrunkene und enthemmt
feiernde Menschen, speziell jedoch für Weintrinker.


 
Innenhof Römische Bäder in Sanssouci.
Kronprinz Friedrich Wilhelm (IV.) gab diese malerische Baugruppe aus südlichen Landhäusern,
antiken Monumenten und bepflanzten Freiräumen in Auftrag.

Der Innenhof der Römischen Bäder:
Teepavillon mit Terrasse am Maschinenteich, Hofgärtnerhaus, Turm mit Wasserbehälter,
Gehilfenhaus, Arkadenhalle - dahinter das Römische Bad (Fenster).


 
Roemische Baeder in Sanssouci
Blick durch das Fenster der Arkadenhalle in das Römische Bad (Caldarium)
in dem aber nie gebadet wurde (Foto: 1998).


Im Atrium steht die Schmuckwanne aus grünem Bandjaspis,
welche aus einem Stück gefertigt wurde.
Sie war ein Geschenk des Zaren Nikolaus I. an seinen Schwager Friedrich Wilhelm IV.

Das eigentliche Römische Bad schließt sich an die Arkadenhalle hinter dem Gehilfenhaus
an und stellt in seiner filigranen Ausmalung und der Verwendung zahlreicher Kopien von
antiken Kunstwerken weniger die Nachbildung einer römischen Therme, sondern vielmehr
eine architektonische Erinnerung und romantische Neuschöpfung dar.

Es ist in Teilen einem römischen Wohnhaus nachgebildet, diente jedoch nie
Wohnzwecken, sondern als museale Stätte der Erinnerung an Italien.


 
Skulptur "Knabe mit Schale" - Römische Bäder in Sanssouci.    "Knabe mit Schale", auch "Camillo" oder "Liebe" genannt -  Römische Bäder Sanssouci.   Skulptur "Knabe mit Schale" - Römische Bäder in Sanssouci.
Die Bronzeplastik "Knabe mit Schale", auch "Camillo" oder "Liebe" genannt
(nicht "Sterntaler Mädchen")
auf dem Dach des Innenhofes, von den Besuchern kaum wahrgenommen,
stammt,
laut Aussage der Skulpturen- und Uhrensammlung der SPSG,
Abteilung Wissenschafts- und Restaurierungszentrum (WRZ),

 aus dem Jahr 1838 und wurde von dem Bildhauer
Christian Daniel Rauch (* 1777; † 1857) entworfen.


Knabe mit Schale befindet sich in Restauration.
Foto: Juni 2022
Aufgrund des schlechten Zustands wurde der "Knabe" im Sommer 2019 vom Dach
der Römischen Bäder entfernt und in die Metallrestaurierung der SPSG gebracht.

Jetzt wurde auch hier für die anstehende Restaurierung des gesamten Ensembles der Römischen Bäder
vorübergehend eine "Ersatzfoto-Säule" des Knaben mit Schale, Foto auf rotem Hintergrund, aufgestellt.

 
Betendes Mädchen - Friedenskirche Sanssouci.     Knabe mit Buch (Bibel) - Friedenskirche Sanssouci.
Als Variante zum "Betenden Mädchen", gemeinsam mit dem "Knaben mit Buch" bzw. Bibel (Glaube),
links in der Mauer am Eingang zur Friedenskirche,

Eingang zum Friedenskirchenareal am Grünen Gitter - Sanssouci.
rechts vom Parkeingang "Am Grünen Gitter" - in der Allee nach Sanssouci,

schuf Christian Daniel Rauch den "Knaben mit Schale" (Liebe) in den "Römischen Bädern",
vermutlich nach der antiken Jünglingsfigur des "Camillus" im Museo Capitiolino in Rom.

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Der "Knabe mit Schale" und der "Knabe mit Buch" (Bibel) wurden 1836 auf der Berliner Akademie-Ausstellung gezeigt
und zur Ausführung in Marmor und zum Schmuck einer Kirche bestimmt.

Statuetten: Liebe, Hoffnung und Glaube - Stadtkirche Bad Arolsen.
Fremdfoto aus Wikimedia, sh. Link oder Foto anklicken.

Als Figuren von "Liebe" (links) und "Glaube" (rechts) kamen sie als Marmorausführungen in die
Stadtkirche in Bad Arolsen
.
1847/48 schuf Rauch noch das Modell der dritten Figur "Hoffnung" (Mitte) für dieselbe Kirche,
siehe den Link:


https://de.wikipedia.org/wiki/Glaube,_Liebe,_Hoffnung_(Rauch)


 
Garten mit Teepavillon - Römische Bäder.
Der idyllische Blick über den Innenhof der Römischen Bäder
zum
angrenzenden Teepavillon aus dem Jahr 1830,
als römischer Podiumstempel mit Pfeilerportikus.


 
Teepavillon in den Römischen Bädern.
Von der Terrasse des Teepavillons hat man eine schöne Sicht über den See und Insel,
hinüber zum Schloss Charlottenhof.


 
Römische Bäder in Sansouci.
Auch Alexander von Humboldt (* 1769; † 1859) weilte hier als kronprinzlicher Gast in den
Gästezimmern des Gärtnerhauses von Hofgärtner Ludwig Hermann Sello (* 1800; † 1876).

Die Römischen Bäder bestehen aus vielen verschiedenen Elementen,
alle idyllisch eingebettet in viele Grünflächen des Parks.



Hofgärtnerhaus der Römischen Bäder in Sanssouci.
Hofgärtnerhaus der Römischen Bäder im Juni 2022.

Ab Herbst 2022 wird das gesamte Ensemble für mehrere Jahre zur Baustelle (!); u.a. die
jetzt in der Anlage gekennzeichneten, fehlenden Skulpturen (Fotos mit rotem Hintergrund),
behutsam restauriert und instandgesetzt.



 
Insel im Maschinenteich, Römische Bäder.   Caesar Germanicus auf der Maschinenteich-Insel - Sanssouci.
Die Insel mit Granitschale im Maschinenteich von Park Sanssouci und der hoch aufragenden Stele mit der
Bronzestatue
des "Caesar Germanicus", auch genannt "Caligula" (* 12 n. Chr.; † 41 n. Chr. ermordet)
nach einem antiken römischen Vorbild, stellt einen der schönsten Aussichtspunkte im Park Charlottenhof dar.

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Gaius Caesar Augustus Germanicus,
bekannt als Caligula, war von 37 bis 41 römischer Kaiser.
Seine Gewaltherrschaft endete mit seiner Ermordung durch die Prätorianergarde.


 
Blick zum Schloß Charlottenhof
Die Sichtachse zum Schloss Charlottenhof vom Innenhof der Römischen Bäder über den
Maschinenteich, der nach einer dort früher befindlichen Pumpanlage so benannt wurde.


 
Mandarinenente   Brütende Schwäne auf dem Maschinenteich   Grau- bzw. Fischreiher am Maschinenteich
     Erpel der
Mandarinenten                                                        Schwäne                                                                   Grau- bzw. Fischreiher           
leben am Ufer und auf der Insel des Maschinenteichs.

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Die stolze Mandarinente (Heimatland Ostasien).
Die Mandarinente gehört zu den "Glanzenten", deren Name vom metallischen Glanz ihres Gefieders stammt.
In Europa gibt es vereinzelt verwilderte Parkpopulationen, die aus Gefangenschaftsflüchtlingen entstanden sind.
Als Ziergeflügel ist diese Ente sehr beliebt.


 
Kürzester Weg zum Schloss Charlottenhof.
Der kürzeste Weg zum Schloss Charlottenhof führt durch diese Park-Allee,
Parkeingang
an der Geschwister-Scholl-Str. 34a.

Von
Potsdam DB-Hauptbahnhof mit dem Bus 605
oder mit der
Tram 91 (Richtung Pirschheide Bhf).


Laubengang am Schloss Charlottenhof - Potsdam.
Schloss Charlottenhof
liegt in Potsdam südwestlich im Schlosspark von Sanssouci.

Die Ansicht der südlichen Stützmauer der westlichen Terrasse des Schlosses mit dem Laubengang (Pergola).
Teil der Außenansicht ist die ca. 30 m lange und  4,5 m breite Pergola, die aus quadratischen Marmorsäulen besteht,
die mit einem mit Weinreben bewachsenen Holzgitter gekrönt sind.


Durch den weinberankten offenen Laubengang (Pergola) ist die
Säulenhalle (Portikus) - Vorbau an der Schlosshofseite -
und Exedra (Rundbank) miteinander verbunden.


Sarkophag am Laubengang Charlottenhof - Sanssouci.
 Die "Brunhildenquelle" - ist leider versiegt!

Sie befindet sich ca. mittig an der
südlichen Stützmauer der westlichen Terrasse des Laubengangs von Schloss Charlottenhof.

Als Wasserbehälter dient ein Grabkasten (Kinder-Sarkophag), der ehemals für ein Kind aus dem 3. Jh. nach Christus angefertigt wurde.


Fehlender Hundekopf von Brunhilde - Brunhildequelle -Schloss Charlottenhof.
Gescanntes, historisches Fremdfoto.

Ursprünglich war seit 1839 über dem marmornen Kinder-Sarkophag ein bronzener,
von zahlreichen "Brüsten" (Hundezitzen)
umgebener Hundekopf eingelassen, aus denen sich Wasserstrahlen in dem darunter stehenden antiken Sarkophag ergossen.

Der Hundekopf ist nach der Lieblingshündin "Brunhilde" der Kronprinzessin Elisabeth als "Brunhildenquelle"
bezeichnet worden und wurde von dem Bildhauer Franz Woltreck (* 1800; † 1847) modelliert.

Die Kronprinzessin Elizabeth hatte den Kopf ihres Hundes Brunhilde, der sie seit 1828 begleitet hatte,
nach seinem Tod 1839 von dem Bildhauer nachbilden lassen.

Er ist leider im September 1977 gestohlen worden.

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SARKOPHAG
(altgriechisch) bedeutet wörtlich "Fleischfresser".
In der Antike bestanden manche Sarkophage aus einem chemisch aggressiven Kalkstein,
der die Leichen schnell zu Asche zersetzte.


 

Das im klassizistischen Stil erbaute Schloss Charlottenhof.

Neben dem
Schloss steht eine ca. 190 Jahre alte "Arhornblättrige Platane", mit 34 m Höhe und einem Umfang von 6,04 m,
an der schlimm vertrockneten Rasenfläche (Sommer 2018).

Die Platane toleriert durch Abgase verschmutzte Luft und gilt als unempfindlich gegenüber verdichteten Böden.
In vielen europäischen Ländern ist sie deshalb ein beliebter Straßenbaum.


 
Schloss Charlottenhof in Sanssouci.
Foto: Juli 2018
Das Schloss
bildet den architektonischen Mittelpunkt einer Gartenanlage, die den Park Sanssouci ab 1826 erweiterte.

Errichtet wurde es auf den Fundamenten eines altes Gutshauses nach dem Vorbild italienischer Renaissancevillen.

Die Schalenfontäne ist wieder in Betrieb genommen worden.
Es wurden Becken, Schalen und Rohrleitungen des 1838 aufgestellten Wasserspiels
auf der Terrasse des Schlosses umfassend restauriert.


 
Julius Cäsar auf der Treppenwange von Schloss Charlottenhof.
Auf der rechten gartenseitigen Mauer (Treppenwange) von Schloss Charlottenhof
- siehe vorheriges Foto -
steht auf einem Sockel das idealisierte Standbild des "Gaius Julius Caesar" (* 100 v. Chr.; † 44 v. Chr. ermordet),
der zur Büste der
Prinzessin Elisabeth von Bayern (* 1801; † 1873) herüber schaut.

Tatsächlich hatte Caesar unter seiner "calvitiae deformitas" (Entstellung durch Kahlköpfigkeit) zu leiden.
Er bekam früh eine Glatze.

Er war ein römischer Staatsmann, Feldherr und Autor, der maßgeblich zum Ende der Römischen Republik
beitrug und dadurch an ihrer späteren Umwandlung in ein Kaiserreich beteiligt war.


 
Schloss Charlottenhof im Park von Sanssouci - Potsdam.
Schloss Charlottenhof.
1826 - 1829
wurde ein Gutshaus nach den Entwurfskizzen des Bauherrn,
Kronprinz Friedrich Wilhelm
(* 1795; † 1861), zur Villa im römisch-klassizistischen Stil
- romantisches Sommerschlösschen -
von Karl Friedrich Schinkel
(* 1781; † 1841) umgebaut.

Den umliegenden Garten legte Peter Joseph Lenné (* 1789; † 1866) an.
Zusammen mit dem Schloss gibt der Garten ein schönes italienisches Flair im Park Sanssouci.


 
 Ein Zimmer im Schloß Charlottenhof
Blick durch das Fenster der Säulenhalle, Foto: 2012.

Obwohl die Wohnräume gemütlich biedermeierlich eingerichtet wurden,
hat aber Kronprinz Friedrich Wilhelm (IV.) fast nie hier gelebt.

Er nannte seinen Sommersitz "Siam", nach dem Verständnis der damaligen Zeit
"Land der Freien", seiner Vision eines idyllischen Lebensideals.


 
Büste der Königin Elisabeth - Schloss Charlottenhof - Sanssouci.
Die durch P. J. Lenné gewollte "Sichtachse" vom Schloss Charlottenhof zum Neuen Palais,

 
über die Büste der Kron
prinzessin Elisabeth Ludovica von Bayern
(* 1801; † 1873),
ab 1823 Ehefrau des späteren Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preußen,
auf der
ionischen Säule aus
Carrara-Marmor im Wasserbassin des Terrassengartens.

Die Büste wurde um 1825 von Christian Friedrich Tieck (* 1776;  1851) geschaffen.
Die Säule ist aber erst 1835 zusammen mit der Büste in dem Bassin aufgestellt worden.


 
Schloss Charlottenhof im Park von Sanssouci
Ein Gartenensemble mit großer Terrasse und Pergola (Laubengang), abgeschlossen durch eine große
halbkreisförmige Steinbank (Exedra) nach antikem Vorbild, Dichterhain und Rosengarten,
als Landsitz für das Kronprinzenpaar Friedrich Wilhelm (* 1795; † 1861) und

Prinzessin Elisabeth von Bayern
(* 1801; † 1873)
.


 
Treppenaufgang zum Laubengang, Schloss Charlottenhof.
Ein Treppenaufgang mit 17 Stufen führt hinauf zum Laubengang (Pergola) von Schloss Charlottenhof.

Clio am Laubengang Schloss Charlottenhof.                                     Apollino am Laubengang Schloss Charlottenhof.
Die Treppe wird von
Statuen bewacht, die die griechische Muse Clio (links) und
den griechischen
jungen Gott Apollino (rechts) darstellen.

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Clio ist die Muse der Heldendichtung und Geschichtsschreibung.

Wie alle Musen ist Clio eine Tochter des Zeus und der Mnemosyne.
Die Attribute von Clio sind die Papyrusrolle und ein Griffel.
Clio ist die Schutzpatronin der Historiker.

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Apollino (kleiner Apollo) ist eine berühmte antike Statue des jugendlichen Apollon.
Der griechischen Mythologie zufolge stellt sie den jungen Gott ausruhend,
an einem Baumstamm gelehnt und den rechten Arm über das Haupt schlagend, dar.


 
Blick vom Laubengang zum Rosengarten Schloss Charlottenhof.
Der Blick aus dem Laubengang von Schloss Charlottenhof zum Rosengarten.


 
Stibadium - Gartenensemble - Charlottenhof
Blick zum Wasserbassin mit der Büste Prinzessin Elisabeth von Bayern (* 1801; † 1873),
zur
halbkreisförmigen Steinbank - Flüsterbank mit besonderer Akkustik - und zum Laubengang (Pergola).


Halbrundbank (Exedra) am Schloss Charlottenhof.
Die auf den Eckpostamenten der Exedra stehenden Statuen von dem Götterboten Merkur bzw. Hermes (links)
und dem
trojanischen Königssohn Paris (rechts) mit dem "Zankapfel" sind Bronzeabgüsse des
Bildhauers Rudolf Schadow
(* 1786; † 1822).


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Wenn man sich von einer evtl. Parkführung ein wenig auf der großen halbrunden Steinbank (Exedra) ausruht,
kann man mit Verblüffung feststellen, dass Gespräche, die auch im Flüsterton geführt werden,
gut mit bzw. abgehört werden können.


Wenn der oder die Vortragende der Führung auf der einen Seite an der Wand entlang spricht und die
Zuhörer auf der anderen Seite sitzen, ist er bzw. sie trotz der relativ großen Entfernung gut zu verstehen.

Die Mauer ist hohl und verstärkt ein Flüstern laut und vernehmlich wie Stimmen über Lautsprecher.
Aus den Löchern unterhalb der Sitzbank, an der Mauer, tritt der Schall aus.

Die Halbrundwand an der Steinbank leitet den Schall besonders gut von einem zum anderen Ende.

Tipp für die Besucher, mal ausprobieren !

 
Auf einem Baumstamm und Schamtuch rastender Merkur (Hermes).
Auf einem Baumstamm und Schamtuch rastender Merkur (Hermes),
unter dem rechten Bein mit der rechten Hand das Schwert in der Scheide haltend, in der linken
Hand die Panflöte und der Helm mit den Hermesflügeln auf dem feingelockten Haar tragend.


Er
ist gemäß der griechischen Mythologie
der Schutzgott des Verkehrs, der Reisenden,
der Kaufleute und der Hirten
aber auch der Diebe.

Als Götterbote verkündet er die Beschlüsse des Zeus.

 
Der trojanische Königssohn Paris.
Der trojanische Königssohn Paris mit phrygischer Mütze (Zipfelmütze) und "Zankapfel".

Paris wurde vom Götterboten Hermes (Merkur) auf Anordnung von Zeus herbeigeschafft.
Nach der Weisung des Zeus sollte der schöne Paris über die Göttinnen entscheiden.

Paris spricht den goldenen Apfel (Zankapfel), den er in der rechten Hand hält, der Göttin
Aphrodite
(Venus) zu, da diese ihm die schönste Frau der Welt dafür versprochen hat.

Das ist Helena, die aber mit Menelaos, dem König von Sparta, verheiratet ist.
Paris verliebt sich in sie und möchte das Versprechen der Aphrodite einlösen.

Raub der Helena:

Paris entführt die schöne Helena in seine Heimat nach Troja.
Dadurch brachte er jedoch den Spartanerkönig Menelaos gegen sich auf.
Paris brachte mit der Verschleppung Helenas Schande über die Familie des Menelaos.

Ergebnis war der zehn Jahre andauernde Trojanische Krieg zwischen Griechen und Trojanern.

 Er entscheidet sich schließlich nicht durch Kampf, sondern durch eine
List des Odysseus
(König der Insel Ithaka):
In einem hölzernen Pferd ("Trojanisches Pferd") versteckt, gelangen die
griechischen Helden in die feindliche Stadt und öffnen den Mitstreitern nachts die Tore.
So kann Troja eingenommen und zerstört werden.

Troja
war eine Stadt im Altertum.
Sie lag nach heutiger Lehrmeinung in der "Landschaft Troas", im Nordwesten der heutigen Türkei.


 
Fortuna mit Füllhorn und Steuerruder - Schloss Charlottenhof.          Fortuna mit Füllhorn und Steuerruder - Schloss Charlottenhof.
Auf der linken gartenseitigen Mauer (Treppenwange zur Steinbank), gegenüber von Schloss Charlottenhof
steht auf einem Sockel die Statue der "Fortuna" mit Steuerruder und Füllhorn,
die auch zur Büste der
Prinzessin Elisabeth von Bayern herüber schaut.

Fortuna war die römische Göttin des Glücks, des Zufalls und des Erfolgs; aber auch des Schicksals.
Die Attribute Füllhorn und Steuerruder symbolisieren nicht nur ihre schenkende und lenkende Macht,
sondern auch die Zuständigkeit für die Geschicke auf Land und Meer.

In diesem Sinne wandten sich Bauern und Seeleute an die Göttin.

Viele Tempel im gesamten Römischen Reich waren der Göttin Fortuna gewidmet.


 
Zentrale Holzlaube im Rosengarten von Schloss Charlottenhof.
Die zentrale Holzlaube im Rosengarten von Schloss Charlottenhof.

Der Rosengarten wurde 1835 durch den Hofgärtner Hermann Sello nach Plänen von Peter Joseph Lenné angelegt.


 
Wasserspeiender Satyrknabe in der Laube vom Rosengarten.
In der Mitte der Laube steht ein Bronzenachguss, mit der Brunnenfigur des
"Wasserspeienden Satyrknaben" (1838 bis 1839),
nach dem Entwurf
von
Christian Daniel Rauch (* 1777; † 1857) angefertigt.

"Satyrn"
gehören zu den Mischwesen der griechischen Mythologie.


 
Schloss Charlottenhof - Park Sanssouci
Das Schloss Charlottenhof wurde nach der früheren Besitzerin des Gutshauses Maria Charlotte von Gentzkow
benannt und gilt als Hauptwerk des damaligen Hofarchitekten Schinkel (* 1781; † 1841).

Charlotte von Gentzkow war die Frau eines Kammerherrn und von 1790 bis 1794 Besitzerin des Gutes.


 
Schalenfontäne im Dichterhain Charlottenhof - Sanssouci.
Dichterhain mit Schalenbrunnen im Park Charlottenhof vor dem Schloss.

Den sogenannten Dichterhain bilden 92 Kastanien, die man seit 1826
- vor einigen Jahren 2001 bis 2002 erneuert -
nach römischer Tradition in Form des "Quincunx" anpflanzte.

Der Name leitet sich von einer römischen Münze ab.
Der Quincunx hatte fünf Wertpunkte geprägt, daher steht das Wort auch für zwei Begriffe:
Fünf Punkte (Anordnung wie auf einem Spiel-Würfel).


 
Schalenfontäne im Dichterhain Charlottenhof - Sanssouci.
Die Schalenfontäne stammt aus dem Jahr 1838.

Es sind zarte Wasserstrahlen, die aus den Löwenmäulern fließen.
Vom Rand der oberen Schale des Brunnens speien die Raubtiere das Nass in das untere Rund.
Dort sorgen wiederum Löwenköpfe dafür, dass sich das Wasser schließlich in das Sandsteinbecken des Brunnens ergießt.



Figur auf der Schalenfontäne im Dichterhain Charlottenhof - Sanssouci.    Brunnenfigur Poseidon im Dichterhain Charlottenhof.
  Die den Brunnen krönende Figur stellt wahrscheinlich Poseidon dar.
Irritierend hierbei ist das
Blitzbündel in seiner rechten Hand.

Es bestehen typologische Ähnlichkeiten zwischen Zeus und Poseidon,
welche die These eines ursprünglich gleichen Ranges beider Götter stützen.

Wie Zeus verfügte Poseidon auch über den Blitz als Waffe.


 
Die sogenannte Ildefonsogruppe vor dem Eingang des Hippodroms.
Die berühmte Figurengruppe - sie symbolisiert "Schlaf und Tod" - die sogenannte "Ildefonso-Gruppe"

ist eine Marmorkopie aus dem Jahr 1837 des Originals aus Madrid,
von dem Mitarbeiter Christian Daniel Rauchs, Francesco Menghi (Lebensdaten nicht bekannt).

Sie stand zuerst am Wäldchen in der Nähe des Hippodroms und steht seit 1885 an ihrem gegenwärtigen Platz
vor dem mittleren, östlichen Eingang des Hippodroms im Park Charlottenhof.

Der Name des Doppelstandbildes stammt von seinem früheren Aufstellungsort im 18. Jahrhundert,
d
er Palacio Real La Granja de San Ildefonso - eine ehemalige Sommerresidenz der spanischen Könige.

Schlaf und Tod galten im griechischen Mythos als Kinder der Nacht und somit als Brüder.


 
Die so genannte Ildefonsogruppe vor dem Hippodrom in Sanssouci.
Es gibt mehrere Deutungen des Doppelstandbildes,
von denen die folgende die wahrscheinlich richtige ist:

Es stellt das Doppelbildnis "Castor und Pollux" dar, die Personifikationen von "Schlaf und Tod".
Dies verdeutlicht auch die kleine Figur der "Unterweltskönigin Proserpina",
 Herrscherin über die Toten, deren Attribut ein Granatapfel ist.

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Der Jüngling zur Rechten hält in seiner rechten Hand eine gesenkte Fackel und trägt in der linken eine
weitere über der Schulter, während der andere, den linken Arm um die Schulter seines Gefährten gelegt,
den Blick auf eine kreisrunde Scheibe in seiner Rechten zu richten scheint.

Wahrscheinlich gießt er aus einer flachen Opferschale eine Flüssigkeit über den girlandengeschmückten
kleinen Altarstein im Vordergrund, auf dem sein Begleiter eben die Fackel löscht, ein Zeichen des Todes.

Hinter dem Jüngling mit der gesenkten Fackel steht auf einem Postament eine kleine Frauengestalt.
Neben ihrer statischen Funktion (sie stabilisiert den Fackelträger) dient sie möglicherweise zur weiteren
Andeutung eines göttlichen Zusammenhanges.
Der runde Gegenstand, den sie in der Hand hält, ist  als Granatapfel gedeutet worden, die Frauengestalt
selbst ist damit Proserpina, in der römischen Mythologie eine Toten-, Unterwelt- und Fruchtbarkeitsgöttin.


 
Im Hippodrom Park Charlottenhof
Hinter dem Schloss Charlottenhof liegt das einer antiken Pferderennbahn nachgeformte Hippodrom,
am Ende seiner Nordseite
mit einem Stibadium und integrierten Brunnen gestaltet.


Die Gestaltung der Gartenanlage erfolgte
1836 durch Peter Joseph Lenné und Kronprinz Friedrich Wilhelm (IV.).

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Ein Hippodrom (griech. hippos – Pferd, dromos – Lauf) war bei den Griechen eine Bahn
für Pferde- und Wagenrennen, später bei den Römern auch eine Parkanlage in dieser Form.


 
Stibadium mit Brunnen im Hippodrom Park Sanssouci.
Das Stibadium mit vier Marmorsäulen - von Weinreben bedeckt - und einem integrierten Brunnen.

Auf der Brunnenwand befindet sich eine
Bronzeplastik.


 
Blick vom Stibadium in das Hippodrom.
Blick vom Stibadium und Brunnen über die
Bronzeplastik
"
Nereide auf Hippokampen reitend"

zur Südseite des Hippodroms.

Die Plastik wurde
nach einem Modell von dem Bildhauer August Kiss (* 1801; † 1862),
vermutlich 1850 angebracht.




"Nereiden"
sind Nymphen des Meeres, die Schiffbrüchige beschützen und Seeleute mit Spielen unterhalten.

Sie wohnen in Höhlen am Grund des Meeres und sind Begleiterinnen des Gottes Poseidon.
Auf vielen altgriechischen Darstellungen reiten die Nereiden auf dem Rücken von Delfinen oder Hippokampen.

Ein "Hippokamp" oder "Hippokampos" ist ein Fabelwesen, vorne ein Pferd, hinten ein Fisch.


 

Fasanerie im Park Sanssouci
Oft nur durch Zufall sieht man die Fasanerie, hinter dem Hippodrom etwas versteckt gelegen.

Sie wurde ab 1841 von Ludwig Persius
im italienischen Stil mit Turm und
Loggia
errichtet und ist ein besonderes Schmuckstück im Park.
Seit 1996 wurde das Gebäude innen und außen komplett saniert.

In dem Haus wurden Fasane gezüchtet, die man anschließend dann im Wildpark aussetzte.
Ihre Freiheit und Flüge konnten sie allerdings nicht lange genießen, da
Friedrich Wilhelm IV. durch
seine Jagd
im Wildpark diese erlegte und sie somit zwang auf den königlichen Tellern zu landen.


Nach 1880 wurde die Fasanenhaltung eingestellt und optisch wieder dem Park Charlottenhof angegliedert.


 
Fasanerie im Park Sanssouci.
In den dreißiger und vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts hatte der Dirigent Wilhelm Furtwängler (* 1886; † 1954),
der zu dieser Zeit Direktor der Berliner Philharmoniker war, in der Fasanerie seinen Wohnsitz.
Für ihn wurde während des Zweiten Weltkriegs ein Luftschutzraum im Keller eingerichtet.

In der heutigen Zeit
leben Mitarbeiter der Schlösser- und Parkverwaltung in dem Haus.


 
Die "Hofseite" der ehemaligen Fasanerie.
Hier die "Hofseite" der ehemaligen Fasanerie,
in der Nähe der "Geschwister-Scholl-Straße" und dem "Posttor".


 
Das Posttor - Eingang zum Park Sanssouci - Geschwister-Scholl-Straße.
In der Nähe der "ehemaligen Fasanerie" und des "Kaiserbahnhofs" (Bahnhof Park Sanssouci)
befindet sich das sogenannte "Posttor" als "Parkeingang Lindenavenue".

Das "Posttor" im wilhelminischen Geschmack des ausgehenden 19. Jahrhunderts ist reich mit
Ornamenten, Ranken und Blüten geschmückt und befindet sich
gegenüber dem ehemaligen
"Reichsposthauptamt Nummer 1"
in der heutigen Geschwister-Scholl-Straße
als Eingang zur Lindenavenue im Park Sanssouci.


Das
bekannte Sanssouci-Portal aus der Kaiserzeit wurde
auf dem Schirrhof (Handwerkerhof) der Schlösserstiftung
in der Schmiedewerkstatt durch den Kunstschmiedemeister Martin Richert und seine Mitarbeiter repariert.


Zur Schlössernacht 2009 wurde es wieder seiner Bestimmung übergeben.


Das "Posttor" und "
Lindstedter Tor" sind bis ins Detail gleich,
stellten sie doch einst die Seiten einer riesigen Dreiflügelanlage dar,
die von der Kunstschmiede Gebrüder Armbrüster in Frankfurt (Main) angefertigt
wurden
und bildeten 1893
als
"
Beispiel deutscher Schmiedekunst"
den "Eingang zum deutschen Pavillon"
auf der
"
Weltausstellung in Chicago".

Die imposanten Ausmaße des Tores betrugen 32 m in der Breite und bis zu 11 m in der Höhe.


 
Reichsposthauptamt Nummer 1 in Potsdam.
Nach dem Ende der Weltausstellung fand sich für die Portale zunächst keine Verwendung.

Kaiser Wilhelm II. sprang ein und kaufte die Tore an.

Die beiden Seitenportale, das Posttor und "gegenüberliegende" Pendant Lindstedter Tor,
wurden am Anfang der Lindenavenue und des Lindstedter Wegs
- jeweils bis zum Neuen Palais - von Park Sanssouci
aufgestellt.

Sie stellten die Verbindung zwischen dem Reichsposthauptamt Nummer 1 und dem Neuen Palais her,
wo der Kaiser im Sommer residierte.


GPS-Position
 Breitengrad:       Längengrad:   
 N 52°23'38.86, E 13°01'01.94"


 
Reichsposthauptamt Nummer 1 in Potsdam.
Das Gebäude des ehemaligen "Reichsposthauptamt Nummer 1"
-
in der heutigen Geschwister-Scholl-Straße Nr. 38 -
dem wichtigsten Postamt des Deutschen Reiches,
das auch die kaiserlichen Regierungserklärungen Wilhelms II. weiterleitete.


 
Historischer Ringteich im Park Charlottenhof.
Die "zwei" westlich des Hippodroms und der ehemaligen Fasanerie gelegenen "historischen Ringteiche"

wurden wieder ausgegraben und als Vorfluter/Sickerbecken für die
Dachentwässerung der Fasanerie bzw. des Wassers aus dem Stibadium hergerichtet.

GPS-Position
  Breitengrad:    Längengrad:
N 52°23.717' , E 13°1.263'


 
  Bäume sind die heimlichen Stars im Park Sanssouci,
       
doch wird den dort wachsenden Gehölzen nur selten größere Aufmerksamkeit zuteil,
dabei sind etliche von ihnen exotisch, uralt - einige über 200 Jahre, knorrig und geschichtsträchtig.


Herbstlicher Park in Sanssouci.

Herbstlicher Park in Sanssouci - November 2019.


Herbstlicher Park in Sanssouci.


 
Neben den hoch aufgeschossenen Gewächsen faszinieren vor allem die etwas "schrägeren Charaktere".

Exotische Hainbuche im Park Sanssouci.   Exotische Hainbuche im Park Sanssouci.
Diese "Hainbuche"
(Carpinus betulus) steht im Parkteil Charlottenhof, westlich der Römischen Bäder, als "Baum-Krake"?

Sie hat einen Umfang von ca. 4,93 m und eine Höhe von ca. 19 m.

Da diese Baumstruktur ein Multi-Stamm ist, ist es möglich dass der Umfang des Baumes
größer ist als das was von einem Baum dieses Alters erwartet wird.

GPS-Position
   Breitengrad:    Längengrad:
 
N 52°23.861' , E 13°1.477'


 
Schrulliger Baum im Park Sanssouci.         Waldgeist am Baum in Sanssouci.
Noch ein schrulliger Baum, am Ökonomieweg - in der Nähe vom
Schirrhof (Handwerkerhof).

Beobachtet hier "Faunus" (römische Mythologie) als gut getarnter Waldgeist die Parkbesucher?


Leider konnte ich die Art des Baumes (Buche?) nicht erkennen, auch die Blätter in der Astkrone haben mir nicht weitergeholfen.

GPS-Position
  Breitengrad:    Längengrad:
N 52°24.040' , E 13°2.208'


 
Skurrile Eiche im Park Sanssouci.         Skurrile Eiche im Park Sanssouci.
Eine skurrile Eiche - am Festungsweg, kurz vor der Hauptallee des Parks.

Klettert etwa eine Riesenschildkröte den Stamm empor?


GPS-Position
   Breitengrad:    Längengrad:  
N 52°24.119' , E 13°1.426'


 
Catalpa Baum im Frühling -  Park Sanssouci.  Catalpa Baum im Sommer - Park Sanssouci.
Frühjahr 2007 und Sommer 2018 für den "Gewöhnlichen Trompetenbaum" (Catalpa bignonioides) am "Ökonomieweg".

Er steht (liegt)
nahe der "ehemaligen Meierei Sanssouci" am "Kuhtor" - Cafe Eden - und ist vermutlich
der
älteste Baum im gesamten Park, dessen horizontale Äste sich dicht über den Boden wälzen.

GPS-Position
    Breitengrad:    Längengrad:   
N 52°23.999' , E 13°1.722'


Dieser  Baum ist der letzte aus der königlichen Baumschule und wurde 1790 von
dem Gartendirektor Johann Gottlob Schulze (* 1755; † 1834 ) im Park Sanssouci
angelegt und durch den Planteur Johann Wilhelm Sello (* 1756; † 1822) betreut.


 
Weiterer Trompetenbaum am Chinesischem Haus - Sanssouci
Ein weiterer flachliegender "Trompetenbaum" im Park Sanssouci am Chinesischen Haus ?

GPS-Position
    Breitengrad:    Längengrad:   
N 52°24.034' , E 13°1.918'


 
   Sumpfzypresse im Park Sanssouci.
"Echte Sumpfzypresse"
(Taxodium distichum), ca. 200 Jahre alt,
nicht
mit ihren kleinen Kindern sondern "Luftwurzeln".

Dieser Nadelbaum steht in der Nähe des Neuen Palais,
am Theaterweg im Parkteil Charlottenhof.


Sumpfzypresse im Park Sanssouci.

Die Sumpfzypresse zählt zu den wenigen Nadelbäumen, die im Winter die Nadeln verlieren.
Im Herbst färben sich die Nadeln bräunlich bis rötlich, bevor sie dann abfallen.

Der Baum bildet sowohl Bodenwurzeln als auch Luftwurzeln, um den hohen Flüssigkeitsbedarf zu decken.
Sie sollten nicht "betreten" werden!

GPS-Position
    Breitengrad:    Längengrad:   
N 52°23.952' , E 13°1.115'


 
Trauerbuche am Schloss Charlottenhiof in Sanssouci.
Riesige
Trauerbuche am Schloss Charlottenhof.
(Erd-Waldgeist mit großem Geweih?)


Ein stattliches Exemplar von 1836, mit Bodenabsenkern, die einen eigenständigen Baum haben entstehen lassen.
Die Buche hat ein ausgeprägtes Herzwurzelsystem mit einer sehr hohen Feinwurzeldichte.

Die Grüne Hängebuche "Pendula", auch Trauerbuche genannt, fasziniert den Besucher allein schon
durch ihr stattliches Aussehen.
Prachtvoll wächst sie in Höhe und Breite und legt dabei im Jahr bis zu vierzig Zentimeter zu.
Besonders beeindruckend sind ihre tief überhängenden Zweige unter denen man wie in einem,
bis zu 15 Meter Durchmesser großen, "Blätter-Schattenzelt" steht
.

Viele Liebespaare scheinen sich hier am Baumstamm verewigt zu haben!

Die Grüne Hängebuche "Pendula" ist ein sommergrüner Baum, der zur Gattung der Rotbuchen (Blutbuchen) gehört.
Im Herbst erfreut er mit einer grandiosen goldgelben Färbung.

Standort: südöstlich des Schlosses Charlottenhof bzw. südlich vom Rosengarten.


GPS-Position
    Breitengrad:       Längengrad:     
    N 52°23'43.40" , E 13°01'35.78"


 
Beschädigte Eiche (?) im Park Sanssouci.          Beschädigte Eiche (?) im Park Sanssouci.
Beschädigte Eiche in der sich ein "Troll" (nordische Mythologie) versteckt?

Die große Wunde am Stamm, hervorgerufen durch den Stammausbruch,
begünstigt, dass Schadorganismen eintreten können.

Viele Wespen nutzten die Öffnungen im Stamm - wahrscheinlich ein Wespennest.

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Eventuell ist der Stamm von der Pilzart "Eichen-Wirrling" befallen ?

Der Eichen-Wirrling bildet relativ dicke, konsolenförmige bis fächerförmige Fruchtkörper aus,
die meist breitflächig mit ihrem Wirt verwachsen sind.
Sie sitzen oft gruppen- oder reihenweise am Stamm oder Ästen von morschen Eichen.

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Z
wischen Römische Bäder und Schloss Charlottenhof auf einer größeren Rasenfläche entdeckt (Foto: Aug. 2018).

GPS-Position
    Breitengrad:    Längengrad:   
N 52°23.810' , E 13°1.597'


 
Abgebrochene Eiche im Park Sanssouci.
Leider stehen auch viele, durch Sturm und Trockenheit, zerstörte Bäume im Park Sanssouci.

Hier gibt eine Eiche - viele Jahre alt - nicht auf und versucht es mutig noch einmal.

GPS-Position
    Breitengrad:    Längengrad:   
N 52°23.829' , E 13°1.224'


 
Biberschaden im Park Sanssouci.
Foto: September 2016

Biberverbiss
nicht nur am jungen Baumbestand am Parkgraben -
die Biber im Park Sanssouci müssen umziehen.

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) begann ab Okt. 2017 mit
der Umsetzung der im Park Sanssouci lebenden Biber an einen neuen Standort am Templiner See.


Die schwankenden Wasserstände gefährdeten die Gebäude wie die Römischen Bäder, die Meierei am Kuhtor,
das Chinesische Haus oder Brückenbauwerke, die auf Holzpfählen gegründet sind,
die ein gleich bleibendes Wasserniveau im Untergrund benötigen.

Insgesamt sind allein in den vergangenen dreieinhalb Jahren Schäden in Höhe
von mehr als 100.000 Euro entstanden.


 
Teepavillon - Park Sanssouci im Herbst.
Das Chinesische Haus, eingebettet im herbstlichen Park Sanssouci.


 
Blick durch den Park Sanssouci zum Freundschaftstempel.
Blick durch den Park Sanssouci zum Freundschaftstempel.


 
Kronprinzenbrücke im Park Sanssouci.
Die Kronprinzenbrücke im Herbst, oben - hinter dem Westflügel des Orangerie-Schlosses.

Das Bauwerk war 1906 im Auftrag von Kaiser Wilhelm II. (* 1859;  1941) errichtet worden.


 
Stele mit Peter Joseph Lenne.
Die Stele mit der Büste (Herme) von Peter Joseph Lenné (* 1789; † 1866) steht nördlich vom
Neuen Palais im Park Sanssouci, am Lindstedter Weg - nahe dem Lindstedter Tor.


Charakteristische Merkmale seiner Landschaftsgestaltungen sind die vielfältigen Sichtachsen,
mit denen er vor allem in Potsdam die einzelnen Parkanlagen optisch miteinander verband
und so die Bauwerke der Parkanlagen wirkungsvoll in Szene setzte.

Die Sichtschneisen nahm er als Ausgangspunkt für die Anlage verschlungener Wege und Gartenflächen,
in denen er mit ausdrucksvollen Gehölzen Akzente setzte.

Sein landschaftskünstlerisches Werk bildet einen wesentlichen Teil der Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft,
die von der Pfaueninsel bis nach Werder reicht.

GPS-Position
    Breitengrad:    Längengrad:   
N 52°24.309' , E 13°0.966'


 
Lindstedter Tor - Park Sanssouci.
Das Lindstedter Tor befindet sich als "Parkeingang Lindstedter Weg"
schräg gegenüber dem "Königlichen Weinberg" und "Belvedere
am Klausberg"
in der Kaiser-Friedrich-Straße / Maulbeerallee.

GPS-Position
    Breitengrad:    Längengrad:   
N 52°24.384' , E 13°0.946'


Nach dem "Posttor" wurde auch dieses Sanssouci-Portal aus der Kaiserzeit
auf den Schirrhof (Handwerkerhof) der
Schlösserstiftung in der Schmiedewerkstatt durch den Kunstschmiedemeister Martin Richert und seine Mitarbeiter repariert.


Das seit Kriegsende 1945 verschlossene Lindstedter Tor ist nach Abschluss der Restaurierung im Jahr 2012
wieder für die Parkbesucher geöffnet worden und kann als einer der Parkeingänge benutzt werden.


 
Schloss Lindstedt, Nähe Sanssouci in Potsdam.
Eines der kleinsten Schlösser Potsdams ist das Schloss Lindstedt,
hier
im Winter, von vielen Besuchern des Parks Sanssouci kaum beachtet.


 
Schloss Lindstedt - außerhalb von  Park Sanssouci.
Das Schloss wurde unter König Friedrich Wilhelm IV. (* 1795; 1861) nach Plänen von
Ferdinand von Arnim (* 1814; † 1866) ab 1858 bis 1861 als Altersruhesitz errichtet
aber nicht genutzt.

Bereits als Kronprinz erwarb er 1828 das Gut Lindstedt von der Familie von Bülow.


 
Schloss Lindstedt - Eingang.
Folgende Fotos: Mai 2019

Es befindet sich außerhalb des Parkgeländes, nördlich der
Communs,
-
vom Lindstedter Tor geradeaus -
links, an der
Lindstedter Chaussee, vor dem Landesinstitut für Rechtsmedizin - rechts gelegen.

GPS-Position
    Breitengrad:    Längengrad:   
N 52°24.635' , E 13°0.654'


Das kleine Schlösschen in spätklassizistischen Formen über asymmetrischem Grundriss
erinnert mit seiner Pergola und dem Portikus an Schloss Charlottenhof.

Den Bezug zur Landschaft stellt der Rundturm mit einem Belvedere her.


 
Schloss Lindstedt - außerhalb von  Park Sanssouci.  Schloss Lindstedt - außerhalb von  Park Sanssouci.

Schloss Lindstedt - außerhalb von  Park Sanssouci.  Schloss Lindstedt - außerhalb von  Park Sanssouci.

Zitat aus der Parkbeschreibung:

Der ca. 2 ha große Garten wurde von P.J. Lenné im Stil antiker Villengärten gestaltet
und durch dichte Anpflanzungen zur Umgebung abgeschirmt.
Von 1803 bis 1828 war das Gut im Besitz von Vorfahren des Vico von Bülow,
bekannt als Loriot.

Das Schloss kann nur im Rahmen von Veranstaltungen begangen werden, der Schlossgarten ist zugänglich.


 
Freundschaftstempel im Park Sanssouci.
Freundschaftstempel im Rehgarten, links der Park-Hauptallee, kurz vor dem Neuen Palais,
1768 bis 1770 nach Plänen von Carl von Gontard (* 1731; † 1791) geschaffen.


An den acht Säulen des Tempels ließ Friedrich II. Medaillonbilder als zusätzlichen Schmuck anbringen,
mit den "Köpfen von vier berühmte Freundespaare" und Helden des griechischen Mythos.
 
EURYALOS NISOS          PYLADES ORESTES
Von der Freitreppe nach rechts - an den vier Säulen:

EURYALOS     <   Freund des   >     NISOS                                                  PYLADES     <   Freund des   >     ORESTES


PHILOKTETES HERAKLES          THESEUS PEIRITHOOS
Von der Freitreppe nach links - an den vier Säulen:

PHILOKTETES     <   Freund des   >     HERAKLES                                           THESEUS     <   Freund des   >     PEIRITHOOS


 
Freundschaftstempel im Park Sanssouci. 
Der Tempel wurde aufgrund eigener Entwürfe von Friedrich II. 1768 zum Andenken
an seinen Freund und späteren "Feind", dem Philosophen und Schriftsteller Voltaire
und
an seine ältere Schwester Wilhelmine, Markgräfin von Bayreuth, erbaut.


 
Wilhelmine Friederike Sophie, Markgräfin von Bayreuth, Schwester Friedrich II.
Im Freundschaftstempel.

Als marmorne Sitzstatue hat hier die verstorbene, älteste und Lieblingsschwester von Friedrich II.,
Wilhelmine Friederike Sophie, Markgräfin von Bayreuth (* 1709; † 1758),
mit ihrem Lieblingshund - einem Zwergspaniel - und einem Buch
Platz genommen.

Aus politischen Gründen sollte sie ursprünglich den Prinzen von Wales heiraten.


Bis zu seinem sechsten Geburtstag lebte Friedrich gemeinsam mit seiner älteren Schwester Wilhelmine,
zu der er zeitlebens ein enges Vertrauensverhältnis hatte, in der Obhut der nur französisch sprechenden
Marthe de Rocoulle (* 1659; † 1741),
einer in Frankreich geborenen Hugenottin, die schon seinen Vater betreut hatte.


1771 bis 1773
geschaffen von den "Gebrüdern Räntz",
David
(* 1729; † 1783) und Lorenz Wilhelm (* 1733; † 1776).


 
Sonnengitter Pavillon im Park Sanssouci.
Sonnengitter-Pavillon im Park Sanssouci - Rehgarten - in Nähe der Hauptallee und des Neuen Palais.


 
Sonnenscheibe am Gitterpavillon
Sonnenscheibe am Gitterpavillon.


 
Antikentempel im Park von Sanssouci
Der unscheinbare Antikentempel wurde 1768 - 1769 von Carl von Gontard (* 1731; † 1791) erbaut
und befindet sich im Rehgarten, rechts von der Park-Hauptallee, kurz vor dem Neuen Palais.

Er wurde in Anlehnung an das Pantheon in Rom gestaltet und diente
Friedrich dem Großen zur Aufbewahrung eines Teiles seiner Antikensammlung.

Während der Revolution 1918 - zum Ende des Ersten Weltkriegs,
floh Kaiser Wilhelm II. ins holländische Exil. Seine erste Frau, Auguste Viktoria,
folgte ihm einige Zeit später. Sie verstarb 1921 nach schwerer Krankheit in Haus Doorn,
nahe Utrecht in Holland.
Ihr Leichnam wurde nach Potsdam überführt und in Sanssouci
im Antikentempel beigesetzt.

Seitdem wird der Tempel als Mausoleum für die kaiserliche Familie genutzt.

Weitere vier Mitglieder des Hauses Hohenzollern fanden im Antikentempel ihre letzte Ruhe:


Der jüngste Sohn des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II., Joachim Prinz von Preußen
(* 17. Dezember 1890; † 18. Juli 1920)
.
Der Sarkophag des Prinzen stand zunächst in der Sakristei der Friedenskirche im
Park von Sanssouci und wurde nach 1931 in den Antikentempel überführt.


Der älteste Sohn des Kronprinzen Wilhelm und seiner Gemahlin
Cecile von Mecklenburg-Schwerin, somit Enkel des letzten Kaisers Wilhelm II.,
Wilhelm Prinz von Preußen (* 4. Juli 1906; † 26. Mai 1940).


Der zweitälteste Sohn Kaiser Wilhelms II., Eitel Friedrich Prinz von Preußen
(* 7. Juli 1883; † 8. Dezember 1942)
.

Die zweite Gemahlin Wilhelms II., Hermine von Reuß, verw. von Schönaich-Carolath,
Prinzessin von Preußen (* 17. Dezember 1887; † 7. August 1947)


Restaurierter Antikentempel in Sanssouci.
Der im Jahr 2012 außen fertig restaurierte Antikentempel.

Der schmucklose Bau ist ein geschlossener Rundtempel, der von zehn toskanischen Säulen umgeben ist (Tholos).
Der Innendurchmesser des Rundbaus (Rotunde) beträgt etwa 16 Meter.

Der quadratische Anbau (Annex) an der Rückseite des Gebäudes misst 9,40 × 9,40 Meter und ist mit drei Fenstern versehen.

Das gewölbte Dach wird von einer Laterne bekrönt, von deren vier querovalen Fensteröffnungen Licht in den Zentralraum fällt.

Durch den einzigen Zugang, eine rundbogige, vier Meter hohe Eingangstür, der eine Freitreppe vorliegt,
kann das Gebäude betreten werden.

Ein rechteckiger Giebelaufsatz über dem Gesims betont die Vorderseite des Rundbaus.


 
Neues Palais im Park von Sanssouci
Neues Palais - Hauptportal (Mittelbau) mit Ehrenhof,
das von der Größe und Macht Preußens eher als Demonstration seiner siegreichen Kriege künden sollte.

Der ganz links gelegene kleine Anbau ist der "Hofdamenflügel".
Der linke Flügel des Palais nennt sich "Heinrichflügel", der rechte wird als "Theaterflügel" bezeichnet.
In ihm wurde das Schloss-Theater integriert.
Der ganz rechts befindliche kleine Anbau ist der "Friedrichflügel".


Im Gegensatz zum eleganten Schloss Sans, Souci. ziemlich massiv, schließt es mit den Communs
das westliche Ende der Hauptachse durch den Park ab.
Die
1763 - 1769  von Büring , Manger, Gontard und Legeay erbaute
Sommerresidenz Friedrichs des Großen.

Am 18. Oktober 1831 bringt Prinzessin Augusta von Preußen im Neuen Palais den späteren
Thronfolger Kaiser Friedrich III. (99 Tage-Kaiser) zur Welt.

Am 15. Juni 1888 stirbt Kaiser Friedrich III. im Neuen Palais.

1914 unterzeichnet Kaiser Wilhelm II. hier die "Kriegserklärung zum Ersten Weltkrieg" (1914 -1918).

Er bewohnte das Schloss bis zu seiner "Abdankung" 1918 und Flucht nach Holland.
In dieser Zeit wurde es mit einer Zentralheizung, elektrischer Beleuchtung, Bädern und einem
Fahrstuhl komfortabel ausgestattet.


 
Neues Palais - Parkseite
Neues Palais (Parkseitenansicht) - Gartenparterre (rechts) mit der Seitenansicht des "Friedrichflügel" (links).

Beim Besuch des Palais hat sich Friedrich II. überwiegend im nach ihm benannten Flügel aufgehalten.

Die gartenseitige Balustrade ist erst zur Zeit Kaiser Wilhelms II. (* 1859; † 1941) entstanden.

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"
Fanfaronade"
(eine kleine Prahlerei) nannte Friedrich II.
das 220 Meter lange Palais mit seinen mehr als 300 Zimmern.

Am Ende des Siebenjährigen Krieges (1756 - 63), 20 Jahre nach dem Bau von Schloss Sanssouci,
entstand diese gewaltige Schloss-Sommerresidenz, als Ausdruck des Triumphes am Ende gewaltiger
Schlachten und als trotzige Selbstbehauptung, angesichts der Kosten dieses Krieges.

Ursprünglich sollte das ganze Schloss aus Backstein erbaut werden, wie man es am südlichen
Seitenflügel begonnen hatte. Angeblich raubte das Verfugen zu viel Zeit und der Ziegelnachschub
erfolgte nicht schnell genug. So soll Friedrich der Große sich nur mit einem Anstrich begnügt haben.

Wahrscheinlich aber wurden die Mauern des Palais aus Kostengründen nur mit Sandstein verputzt
und anschließend das Muster von roten Backsteinen mit hellen Fugen aufgemalt.


Schlosskuppel - Neues Palais
Auf der "Scheinkuppel" - innen nicht begehbar - aus Kostengründen nur ein Kupferblechtambour,
bestehend aus Holzbalken, der auf das Dach des Schlosses aufgesetzt wurde,
stemmen drei weibliche Statuen,
der Welt den Rücken zugewandt,
"Leichtfüßige Grazien", Göttinnen der Anmut,
auf einem Kissen
die schwere preußische Krone.

Diese wurden von dem
Steinbildhauer Johann Christoph Wohler (* 1748; 1799) angefertigt.

"
Aglaia, Euphrosyne und Thaleia"
verkünden Glanz, Frohsinn und Blüte für einen Staat,
der soeben tief verwundet, aber siegreich als europäische Großmacht aus dem Siebenjährigen Krieg
hervorgegangen war.



Die drei Feindinnen Friedrichs des Großen
Nach der Restaurierung (2015).

Einer Legende nach handelt es sich hierbei
angeblich um die drei Feindinnen
Friedrichs II. im
Siebenjährigen Krieg
(1756 - 63),
die seine unversöhnlichsten Gegnerinnen waren.

Friedrich II. soll sie wenig schmeichelhaft "die drei Erzhuren Europas" genannt haben:

Kaiserin Maria Theresia von Österreich (* 1717; † 1780),
Zarin Elisabeth von Russland
(* 1709; † 1762) und

Madame de Pompadour
 (* 1721; † 1764) -
Mätresse und Beraterin des franz. Königs Ludwig XV.
(* 1710; † 1774).
 
Er hat sie nicht bezwungen - immerhin standgehalten,
aber nur aufgrund der
beendeten Kriegshandlungen - durch den Tod der Zarin.


 

Am Ende der Hauptallee zum "Parkeingang" des Neuen Palais
stehen zwei überlebensgroße Statuen
der Flora (römische Göttin der Blüte) und Pomona (
römische Göttin der Baumfrüchte) auf einem Podest.


 

Der Blick zum Gartenparterre des Neuen Palais.


 
Im Gartenparterre hinter dem Neuen Palais.
Am Außenumfang vom Halbrondell des Gartenparterres wurden Mitte des 19. Jahrhundert 14 freistehende
antike Figuren
nach Vorbildern friderizianischer Zeit aufgestellt, die den Besucher zum Palais geleiten.

Rechts
im Bild steht die Skulptur "Fliegende Viktoria".


Skulptur Fliegende Viktoria im Gartenpaterre des Neues Palais.   Skulptur Fliegende Viktoria im Gartenpaterre des Neues Palais.   Skulptur Fliegende Viktoria im Gartenpaterre des Neues Palais.
"Fliegende Viktoria" mit Siegeskranz,
geschaffen 1850 bis 1857 von dem Bildhauer Carl Heinrich Eduard Stützel (* 1806; † nach 1862).


 
Gartenparterre im Park am Neuen Palais.
Im Gartenparterre hinter dem Neuen Palais springen seit August 2007 die beiden
ehemals 1960
stillgelegten Fontänen wieder.


Die
aus Ziegelmauerwerk und Hartsandstein bestehenden Becken sind durch eine Steinmetzfirma
repariert und die technischen Anlagen erneuern worden.

Möglich war dies durch die Einnahmen der Eintrittsgelder von den
jährlichen Veranstaltungen der
Potsdamer Schlössernacht im Park Sanssouci.


 Im Vordergrund schaut sich die "Fliegende Viktoria" die Fontänen an.


 

Die Fontänen zeichnen sich dadurch aus, dass sie das Wasser mit angesaugter Luft mischen, welche
über Öffnungen in den Düsen zugeführt wird, die Strahlen steigen dann nicht glatt, sondern perlend auf.

Diese Idee hatte Kaiser Wilhelm II., als er 1889 den Einbau der beiden kreisrunden Becken
von je 11 Meter Durchmesser anordnete.

Sie wurden links und rechts der Hauptallee in die Mitte der beiden Viertelkreise des Gartenparterres gesetzt.


 
Neues Palais - Frontansicht
Der Alte Fritz bezeichnete es auch als "Kasten" (Foto: 1999),
sein Schloss Sanssouci dagegen nannte er "Schmuckkästchen".

Mit seinen über 200 Wohnzimmern und 4 Festsälen, wie Marmorsaal (von J. G. Büring und C. v. Gontard),


 
Schloßtheater im Neuen Palais - Park Sanssouci
Schloss-Theater: Foto von einem Ausstellungsplakat.

Grottensaal und Marmorgalerie, darunter das Schloss -Theater, ist es das größte, prunkvollste und
zugleich späteste Werk der friderizianischen Schlossbaukunst, welches Friedrich der Große im
Park von Sanssouci erbauen ließ.

Das Neue Palais blieb vornehmlich im Sommer den königlichen Gästen vorbehalten.
Erst der letzte deutsche Kaiser, Wilhelm II. (* 1859; 1941),
wählte das Neue Palais als seine Wohnstätte aus.

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Schon in Rheinsberg plante Kronprinz Friedrich und sein Baumeister von Knobelsdorff in
seinem Berlin ein neues Zentrum zu schaffen, um dann als König Friedrich II. dort zu regieren.
Bestandteil der Planung für ein "Forum Fridericianum" war mit der königlichen Hofoper und
der königlichen Bibliothek eigentlich das später hier im Park Sanssouci erbaute
Schloss "Neues Palais", aus dem dann aber "nur" das Prinzenpalais für seinen
Bruder Heinrich wurde, die heutige Humboldt Universität zu Berlin (hier anklicken).

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Giebel am Neuen Palais - Potsdam 
Neues Palais - im Mittelteil des Giebels der Ehrenhofseite hat              
Friedrich II.
den Wahlspruch von Brandenburg-Preußen                
seines Vaters                                               
Friedrich Wilhelm I. (* 1688; † 1740), Soldatenkönig von 1713 bis 1740,     
anbringen lassen.                                           
 
      Wahlspruch Friedrich Wilhelm I. - NEC  SOLI CEDIT                   
"NEC  SOLI  CEDIT"   
(auch als Non Soli Cedit bekannt)        
- Nicht der Sonne weicht er -       
der preußische Adler.
 
Der rechte Posaunenengel weist auf diesen Spruch, der linke zeigt auf die preußische Königskrone.

Das Motto wurde allen Regimentsfahnen aufgestickt, als Wappen wurde ein Adler dargestellt, der sich zur Sonne emporschwingt.

"Nec soli cedit" ist auch auf preußischen Münzen zu finden - Reichstaler, Doppeldukat, Dukat, 1/2 Dukat und 1/4 Dukat,
 die 1713 in Magdeburg und in der damals preußischen Residenzstadt Königsberg geprägt wurden.


 
Die Communs im Park von Sanssouci
Im Gegenüber vom Neuen Palais befinden sich die "Communs".

1763 bis 1769 wurden die Communs nach einem Entwurf von Jean Laurent Le Geay (* 1710; † 1786)
als Wirtschaftsgebäude und Unterkünfte der Diener erbaut.

Die Communs waren durch einen unterirdischen Gang mit dem Neuen Palais verbunden.

Auch Gäste wurden dort untergebracht, es gab eine große Küche, Küchenräume, eine
Kellerei, Silberkammern, usw.
Im Hof hinter den Communs befanden sich Stallungen, Sattelkammern, Unterkünfte für
Stallburschen, sowie eine Bäckerei und eine Konditorei.

1765 übernahm Carl von Gontard (* 1731; 1791) die Weiterführung der Planung und veränderte durch
Überarbeitung der architektonischen und dekorativen Gliederung das Erscheinungsbild.

Erst unter Friedrich Wilhelm III. (* 1770; 1840) erhielten die Communs eine
weitere Zweckbestimmung.


Das nördliche Commungebäude (rechts im Bild) wurde einem neu gebildeten Lehr- und
Infanteriebataillon überlassen und galt als eine der vornehmsten Kasernen des preußischen Staates.

Der Marstall, in dem sich heute das Auditorium Maximum der Universität Potsdam befindet,
fungierte bis 1918 als Reithalle.


Die Communs hatten über ihren praktischen Zweck hinaus aber auch die Funktion, dem Palais
ein wirkungsvolles Gegenüber zu sein und als Architekturkulisse das dahinter liegende Ödland
zu verdecken.

 
Communs - linkes Gebäude
Das linke Gebäude der Communs mit dem obeliskbekrönten Pavillon der Kolonnaden.

Heute werden die Communs von der Universität Potsdam genutzt, die 1991 gegründet wurde.


Sie ging u.a. aus der ehemaligen Pädagogischen Hochschule, der Juristischen Hochschule
Potsdam-Eiche und der Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften der
ehemaligen DDR hervor.
Sie ist inzwischen die größte Universität des Landes Brandenburg und gleichzeitig, nach dem
Mauerfall, eine der jüngsten akademischen Einrichtungen der Bundesrepublik Deutschland.

Die Institute sind über die gesamte Stadt Potsdam verteilt.
Die einzelnen Standorte haben jeweils sehr unterschiedliche historische Hintergründe.


 
Ensemble der Communs - Neues Palais
Foto: 1999
Blick vom Ehrenhof des Neuen Palais auf das Ensemble der Communs.

Zwei Pavillons werden durch eine halbkreisförmige Kolonnade mit Obelisk
eingefasst, in der Mitte mit einem Triumphbogen versehen, verbunden.

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Auf dem großen denkmalgeschützten, nach holländischem Vorbild gepflasterten Platz,
zwischen den Communs und dem Neuen Palais, auch "Mopke" genannt,
wurde im 19. Jh. alljährlich ein Fest mit Reiterspielen in Ritterkostümen ausgerichtet.

Es war der ehemalige Exerzierplatz, auf dem im September 1848 der erste Soldatenaufstand
einer deutschen Armee stattfand.
         
Der Name "Mopke" soll aus dem holländisch mundartlichen Sprachgebrauch stammen und
bezeichnet eine mit Ziegelsteinen, nach bestimmten Muster gepflasterte Platz- bzw. Wegefläche.

Steine der Mopke
Hierfür wurden die Steine mit der schmalen Längsseite nach oben in den Sandboden eingearbeitet
- Klinkerfläche -


Um 1767 bis 1768 nach Angaben von Carl von Gontard angelegt.

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Triumphbogen - Kolonnade der Communs
Foto: 1999
Blick durch den noch teilweise zerstörten Triumphbogen der halbkreisförmigen Kolonnade mit seinen 15 m hohen,
160 Säulen
, die das Ensemble der Communs verbindet, zum Haupteingang des Neuen Palais.

Er ist der westlichste Punkt und Abschluss der Hauptachse des Parks Sanssouci
und wurde 1763 bis 1769 errichtet.

Der Triumphbogen sollte nach dem Siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763) gegen Österreich,
Russland und Frankreich von der aufstrebenden Macht Preußens künden
.


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Aufgrund von umfangreichen und zeitaufwendigen Restaurierungsarbeiten wurde die
Kolonnade 2005 bis 2012 massiv eingerüstet.
 

Kolonnade zwischen den Communs im Park Sansouci
Diese Arbeiten werden demnächst abgeschlossen sein
(Foto: Jan. 2013).



Triumphbogen - Kolonnade der Communs nach der Restaurierung
"Neuer"
Blick durch den Triumphbogen der restaurierten Kolonnade (Febr. 2015).



Triumphbogen mit halbkreisförmiger Kolonnade in Sanssoici
     Der 24 m hohe Triumphbogen in der Kolonnade nach der Restaurierung (Febr. 2015).


 

Heckentheater, rechts vom Rasenpaterre und Neuem Palais in Sanssouci.
Im Park Sanssouci nördlich (rechts) des Neuen Palais und Gartenparterres liegt das "Heckentheater",
damals
für die Lustbarkeiten Friedrich des Großen und seiner Gäste erbaut.

Als der Monarch nach dem Siebenjährigen Krieg von 1763 bis 1769 das Neue Palais errichten ließ,
wurden die umgebenden Gartenpartien neu gestaltet, auch ein Heckentheater entstand.

Der Hofgärtner Heinrich Christian Eckstein (* 1719;  1756) wurde für die Gestaltung beauftragt.

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Seit dem Jahr 2012 steht es wieder für Veranstaltungen der SPSG zur Verfügung.
Der Zuschauerraum bietet ausreichend Platz und ist für Konzerte, Theater, Lesungen und Stehempfänge geeignet.

Jährlich im Juli erwacht das Heckentheater als Theaterspielort.


 

Gittersalon, links vom Rasenpaterre und Neuem Palais in Sanssouci.
Im Park Sanssouci südlich (links) des Neuen Palais und Gartenparterres liegt der "Gitter- oder Gartensalon",
mit eisernen Laubengängen und Rosenbepflanzungen.

Er besteht aus einer ovalen Rasenfläche sowie einem Gittersalon.
Wahrscheinlich diente der Gartensalon damals hauptsächlich für musikalische Freiluftaufführungen.


Man kann es als ein symmetrisches Pendant zum nördlichen Heckentheater ansehen.

Heute lädt der Gartensalon die Parkbesucher auch wieder zu Freiluftkonzerten, Stehempfängen sowie Lesungen ein.


 

Belvedere - Schöne Aussicht - Klausberg - Sanssouci
Das Belvedere (schöne Aussicht) auf dem Klausberg (Foto 2002).

Angeregt durch eine Architekturzeichnung Bianchinis, die das Macellum des Augustus im antiken Rom darstellen soll,
entwarf Friedrich der Große
auch dieses letzte von ihm in Sanssouci errichtete Gebäude.

Der Architekt Georg Christian Unger erarbeitete nach diesem Entwurf die Baupläne
und leitete von 1770 bis 1773 die Ausführung.

 
ionische Säule   korinthische Säule
Das Belvedere ist im unteren Bereich
auf einem umlaufenden Podest
von zwanzig ionischen Säulen umgeben.
  Diese stützen den darüberliegenden Umlauf mit zwanzig korinthischen Säulen.

1903 ließ Kaiser Wilhelm II. das baufällig gewordene Belvedere grundlegend instand setzen.


 

Blick durch die Säulen des oberen Rundgangs zum Neuen Palais im Park Sanssouci.
Blick durch die korinthischen Säulen des oberen Rundgangs auf dem Belvedere (Juli 2015)
zur Kuppel des Neuen Palais im Park Sanssouci.



Im ausgebrannten,unteren Saal des Belvedere auf dem Klausberg - Potsdam
1945, zum Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde das Belvedere durch Artilleriebeschuss stark beschädigt,
Kuppel und Innenräume brannten aus - hier der noch nicht wieder hergestellte Innenraum
im unteren Saal (Foto: Juli 2015).


Jeweils acht rundbogige Fenstertüren belichten die zwei übereinander liegenden Säle.




Deckenbild im oberen Saal des Belvedere auf dem Klausberg - Potsdam.
Das ehemals von Karl Christian Wilhelm Baron (* 1737;  nach 1775) und Friedrich Wilhelm Bock (* 1759; 1829)
gemalte Deckenbild mit der Darstellung von Wolken und verschiedenen Vögeln
im oberen Rundsaal des Belvedere konnte nach einem Schwarz-Weiß-Foto wiederhergestellt werden.
(Foto: Juli 2015)




Im oberen restaurierten Rundsaal ist auf die Wandfläche zartgrüner (seladon) marmorierter Stuckmarmor aufgetragen,
der je nach Lichteinfall zartblau schimmert.
Vergoldete Ornamente aus Gips umrahmen die Fenstertüren.
(Foto: Juli 2015)



Rückseite - Belvedere über dem Weinberg In Sanssouci
Dank der Initiative des Vereins der Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten hat
die Messerschmitt Stiftung München noch vor dem Mauerfall beschlossen, mit eigenen
Mitteln das Baudenkmal zu retten (Juli 2013).

Das Kuppelgeschoss umläuft eine Balustrade mit zwanzig Götterfiguren aus der antiken Mythologie,
die dem Gebäude noch einmal optisch an Höhe verleihen.



Altane am Belvedere Sanssouci in Potsdam
Dem Belvedere sind nach Westen und Osten Altane vorgesetzt,
eine offene, auf Stützen oder Mauern ruhende Plattform - Austritt.


Leider ist der Besuch ab November 2015 hier nicht mehr möglich,

wegen Besuchermangel wurde aus Kostengründen das Belvedere geschlossen.

 

Belvedere oberhalb des Weinberges - Park Sanssouci
Das Belvedere liegt oberhalb des Königlichen Weinberges auf dem Klausberg,
der schon im Jahre 1769 angelegt wurde (Foto: Februar 2013).


Am Südhang des Klausbergs wurde ein Weinberg mit Reben und Obstbäumen angelegt,
der den königlichen Hof mit Früchten versorgte.


Auf Veranlassung Kaiser Wilhelm II. sind von 1895 bis 1905 grundlegende Erneuerungs- und
Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt worden.

Auf der unteren Terrassenebene entstanden zwei große Glashauskomplexe mit separaten Heiz-
und Kesselhäusern, aufgrund dessen in diesen Wein und Pfirsiche angebaut werden konnten.

im Zweiten Weltkrieg sind die Häuser - bis auf eines - zerstört worden. Dieses konnte bis in die
heutige Zeit erhalten bleiben.


Ideenskizze zur Neugestaltung des Klausberg um 1840 - Friedrich Wilhelm IV.
Ideenskizze zur Neugestaltung des Klausberges von Friedrich Wilhelm IV. um 1840.


Entwurf zu einer Gestaltung des Weinberges um 1890 - Persius
Entwurf zu einer Gestaltung des Weinberges.
Ansicht und Querschnitt von Reinhold Persius (* 1835; † 1912) um 1890.

Fotografiert von einer Ausstellung im alten historischen Heizhaus.


2019 feiert der "Königliche Weinberg" sein 250-jähriges Bestehen.


Es ist geplant bis dahin den Weinberg zu sanieren und rekultivieren, in Zusammenarbeit mit den
 

Berliner Mosaik-Werkstätten für Behinderte
(hier anklicken)


wurde im Jahr 2006 mit der schrittweisen Wiederherstellung des Weinberges begonnen.

In den nächsten Jahren soll auch das alte Heizhaus saniert und zu einem Besucherzentrum
umgestaltet werden.

Nach der Sanierung der Anlage wird dann die anstehende Pflege von Menschen mit
Behinderungen übernommen, die damit ein anspruchsvolles Betätigungsfeld erhalten sollen
und den langfristigen Erhalt des Weinberges sichern.

Die Rekultivierung wird ca. 2,5 Millionen Euro kosten - hierfür werden dringend Spender gesucht.




Haupteingang zum Königlichen Weinberg auf dem Klausberg in Potsdam.

"Belvedere" auf dem Klausberg über dem Königlichen Weinberg.

Alle Königlichen Weinfeste finden mit Wein-Auktion und Versteigerung des jeweiligen Jahrgangs
"Phoenix" - Brandenburger Landwein vom Königlichen Weinberg - limitierte Edition (ca.200 Fl.) statt.
Abfüller Fa. Mosaik, gekeltert im Klosterhof Töplitz / Werder.



Lepère´sche Mauern mit Freispalieranlage _ Königlicher Weinberg Potsdam
Lepère´sche Mauern mit, von den Gärtnern der Fa. Mosaik-Werkstätten für Behinderte,
neu angelegter Freispalieranlage, Fläche ca. 40 x 17,5 Meter (Foto Juli 2015).

Der Gärtner Alexis Lepère (* 1799; † 1882) aus der Stadt Montreuil bei Paris,
ein berühmter Pfirsichzüchter, baute 1862 diese nach Süden geöffneten Quartiere
und bekamen somit seinen Namen.



Neu gepflanzte Apfelbäume auf dem Königlichen Weinberg von bekannten Persönlichkeiten.
Neue junge Apfelbäume auf dem Königlichen Weinberg,
die von "Baumpaten", öffentlich bekannten Persönlichkeiten, hier gepflanzt wurden:

Marion & Andreas Kramp zur Hochzeit, am 1. August 2011

Dr. Hans Peter Friedrich - Bundesminister des Innern - am 10. August 2011

Georg Friedrich Prinz von Preußen und Sophie Prinzessin von Preußen,
Prinzessin von Isenburg, am Tage Ihrer Vermählung,  27. August 2011.

Matthias Platzeck - Ministerpräsident des Landes Brandenburg -
zum 150-jährigen Bestehen der Lepère´sche Mauern, am 22. November 2012.

Botschafterin des Königlichen Weinberges - Dagmar Reim - und Intendantin des "rbb",
am 3. Mai 2013.



Drachenhaus am Park von Sanssouci    Drachenhaus    Drachenhaus - Restaurant
Chinesisches Drachenhaus am Klausberg.

1770
von Georg Christian Unger (* 1743; 1799)
entworfen und von
Baumeister
Carl von Gontard (* 1731; † 1791) errichtet.
Sie entstand nach dem Vorbild der Pagode Kew Garden.

Ehemaliges Gärtnerwohnhaus des Winzers, heute als Restaurant genutzt.




Königlicher Weinberg auf dem Klausberg und Weinfest im Juli.
Der Blick von der Balustrade vor dem Belvedere,
zum schon sichtbar, von den Gärtnern der Fa. Mosaik-Werkstätten für Behinderte,
rekultiviertem Königlichen Weinberg
(Juli 2015).

Links das Chinesische Drachenhaus, die neuen Rebstöcke sowie Lepère´sche Mauern und Stände der Weinverkostung.
Noch zu sehen, die zwei historischen Schornsteine des im Zweiten Weltkrieg zerstörten ersten Heizhauses.



Historisches Heizhaus auf dem Königlichen Weinberg in Potsdam.
Der Blick vom Belvedere (Juli 2015) zum Gebäude des im Zweiten Weltkrieg zerstörten,
aber noch mit den Grundmauern erhalten gebliebenem historischen zweiten Heizhaus.



Im historischen Heizhaus auf dem Weinberg mit Austellung.

Im historischen Heizhaus,
mit einer Ausstellung von gefundenen Gegenständen, die bei den Umgrabungen auf dem
Königlichen Weinberg geborgen wurden und historischen Fotos der früheren und
dann im Zweiten Weltkrieg zerstörten Anlagen.

Im historischen Heizhaus auf dem Weinberg mit Austellung.



Weinverkostung mehrerer Bundesländer auf dem Königlichen Weinfest am Klausberg.

Die Mosaik-Werkstätten für Behinderte und die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
laden jährlich zum Königlichen Weinfest ein.

Auch der deutschen Weinprinzessin kann man auf dem Fest begegnen.
Der Höhepunkt des Festes ist immer die Versteigerung des streng limitierten Weines des Vorjahres.
Der Erlös dieser Versteigerung kommt der Rekultivierung des Königlichen Weinberges zugute.
 
2. Königliches Weinfest - Sanssouci    2. Königliches Weinfest - Sanssouci
  Weinverkostungsstände aus mehreren Bundesländern unterhalb vom "Belvedere" und "Drachenhaus".
 
   
Stand der Fa. Mosaik - Weinbergfest 2013
Stand der Fa. Mosaik-Werkstätten für Behinderte.
"Phoenix" - Brandenburger Landwein -




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Der "Kaiserbahnhof" Wilhelms II.

"Kaiserbahnhof" am Park Sanssouci.
Das Bahnhofsgebäude wurde 1905 bis 1909 für Kaiser Wilhelm II. von dem Hofarchitekten
Ernst Eberhard v. Ihne
(* 1848; † 1917) - auch Erbauer des Bode-Museums -
als "Hofstation im Wildpark" in der Nähe der kaiserlichen Sommerresidenz Neues Palais
erbaut und 1909 eröffnet.


Man sah dieses Bahnhofsempfangsgebäude auch
als eine idyllisch gelegene englische Landvilla
mit privatem Bahnanschluss für den "Reisekaiser" Wilhelm II.



"Kaiserbahnhof" - Regio Station Park-Sanssouci
Die Bahnhofshalle der privaten Eisenbahnhaltestelle des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II.



"Kaiserbahnhof" - Regio Station Park-Sanssouci
Davor der heutige Bahnsteig und die Gleise für den Regionalzug Bahnhof "Potsdam-Park Sanssouci"
(Bahnhof Wildpark) der
DB.

1910 wurde hier Zar Nikolaus II. mit seinem Hofzug empfangen.
Auguste Viktoria, die Ehefrau Kaiser Wilhelms II., fuhr von hier aus im November 1918
ins Exil in die Niederlande.

Im Zweiten Weltkrieg stand hier auch der Kommandozug von Hermann Göring.

Ab 1945 nutzte die sowjetische Militärkommandantur den Bahnhof als Endstation für den
"Blauen Express", einen zweimal wöchentlich zwischen Berlin und Moskau verkehrenden
Urlaubszug für Offiziere der Sowjetunion. 1952 verließ der letzte Zug das Gebäude.

Das Empfangsgebäude diente dann vorübergehend der Reichsbahn der DDR als Betriebsfachschule.

1977 wurde der Bahnhof wegen Einsturzgefahr gesperrt. Seitdem wartete der Bau auf seine Restaurierung.
1999 wurde das Bahnhofsgebäude unter Denkmalschutz gestellt und bekam von der UNESCO
den Status Weltkulturerbe verliehen.

Im Jahr 2003 begannen die ersten Sanierungsarbeiten. Am 16. Juni 2005 wurde der Bahnhof nach
der vollständigen Restaurierung nur für die Akademie der Deutschen Bundesbahn wieder eröffnet.
Das Gebäude wird seitdem als Akademie für Führungskräfte der Deutschen Bahn genutzt,
ist aber nicht für die Öffentlichkeit freigegeben.




Historischer Waggon aus der Kaiserzeit.

Historischer Waggon aus der Kaiserzeit hinter der Winter-Halle des "Kaiserbahnhofs"
mit dem K.P.E.V. Wappen auf der Waggon-Seitenwand.

K.P.E.V. Wappen - Kaiserbahnhof Sanssouci.

Der Begriff "Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung" (kurz K.P.E.V.)
oder Königlich Preußische Staatseisenbahnverwaltung bezeichnet die
Gesamtheit der staatlichen Eisenbahnverwaltungsbehörden in Preußen.

Am Ende des Ersten Weltkriegs (1914 bis 1918) hatte das Netz der staatlichen
preußischen Eisenbahnen eine Gesamtlänge von fast 37.500 Kilometer.

Die Geschichte der Preußischen Staatsbahnen endete 1920 mit der Verstaatlichung und
Übernahme der Länderbahnen in die Reichseisenbahn, die spätere Deutsche Reichsbahn.



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Kaiser Wilhelm II. ließ im Park von Sanssouci August 1893
auch ein "Bauwerk" errichten, welches aber sehr umstritten ist:


Das Modell eines Panzerforts,
 fälschlicherweise
"Prinzenspielplatz" oder auch "Prinzenspielburg" genannt.

In alten Stadtplänen auch als Festung oder Prinzenspielburg bezeichnet.

 
Zeichnung der Fortanlage im Park Sansouci
Hier die fotografierte Zeichnung der Festung von der neuen Park-Hinweistafel.

Da die Anlage ausschließlich militärischen Zwecken diente, ist sie bisher wahrscheinlich in keinem
Prospekt der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg erwähnt worden.

Direkt gegenüber dem Chinesischen Drachenhaus (Bus-Haltestelle, Linie 695), gelangt
man durch eine Pforte (Drachenhaustor) in den Park Sanssouci.

 
Modellfort unter Grasnarbe im Park Sanssouci verborgen.
Etwa 50 Meter entlang des Weges in Richtung Festungsweg und Antikentempel, erkennt man auf der rechten
Seite heute nur noch einen grasbewachsenen längeren Hügel im Hopfengarten, der die Bruchstücke von
zerstörten Mauerresten des Modell-Festungswerks bedeckt.

Nach meinen Aufnahmen im September 2003 (siehe unten), wurde die teilweise zerstörte
Modell-Fortanlage 2004 zugeschüttet (abgedeckt) und mit hohen Gräsern bepflanzt, da die
Instandhaltung der kriegerischen Anlage eventuell zu teuer und aufwendig gewesen wäre (?).

Damit wurde aber ein Teil der preußischen Militärgeschichte "versteckt".
 

Hinweistafel - Modellfort - im Park Sanssouci
Aufgrund von Protesten einiger - auch geschichtswissenschaftlicher - Organisationen
wurde nun erstmals am 12.09.2008 ein Hinweisschild von der Parkverwaltung aufgestellt,
auf dem u.a. folgende Informationen zu lesen sind:


"Zur Sicherung ist sie (die Fortanlage) seit 2004 unter einer konservierenden
Abdeckung aus Geovlies, Sand und Rasen verborgen.
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und die
Arbeitsgemeinschaft Modellfort Sanssouci e.V. möchten diese für das
Verständnis der europäischen Militärgeschichte bedeutsame Anlage
zukünftig wieder der Öffentlichkeit präsentieren."


 
Modellfort im Park von Sanssouci
Das Fort im Park von Sanssouci, so nannten Eingeweihte die Mini-Festungsanlage,
wurde im Auftrag von Kaiser Wilhelm II. im Jahre 1893 als Modell im Maßstab 1:10
testtauglich errichtet, um die militärische Verteidigung auf den neuesten Stand zu bringen.

Hier der Blick über das Zentralwerk (Aufnahme 2003).

Die damaligen Festungsanlagen drohten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im
Wettkampf mit der Artillerie zu unterliegen.
Um die Frage zu klären, welche der vorgeschlagenen Geschützpanzer am Besten geeignet sind,
wurde beschlossen, hier an dieser Stelle im Park von Sanssouci, ein Fort-Modell zu bauen,
an dem diese Frage mit allen Verantwortlichen, einschließlich Kaiser Wilhelm II.,
entschieden werden konnte.


Modellfort Sanssouci
Die kleinen Mauerwerke mit Kanonenhalterungen (Geschütztürme), die wirklich
Einfassungen für Panzerturmgeschütze sind (Aufnahme 2003).

Kaiser Wilhelm II. war von den Ideen des damals führenden, belgischen Festungsbaumeisters
Briamont stark beeinflusst. Dieser hatte als Idealform eines sparsamen Befestigungsbauwerkes
das Dreiecks-Fort vorgeschlagen.
Daher hatte Wilhelm II. schon 1892 den alten, noch an dem französischen Festungsbaumeister
Vauban (*1633 / †1707) orientierten Bauformen eine Absage erteilt und angeordnet, dass bis zur
Klärung der Panzerabwehrfrage
"keine Entscheidungen über den weiteren Ausbau der bestehenden Festungen getroffen werden"
sollten.


Kaiser Wilhelm II. Modellfort in Sanssouci
Militärische Fachpersonen bezeichnen das Fort-Modell als außerordentlich
bedeutsames Denkmal der deutschen Militärgeschichte und bedauern
den Verfall dieser Anlage (Aufnahme 2003) .


Die Idee der damaligen deutschen Militärstrategen:

Man muss um die Reichshauptstadt einen Festungsring bauen, dann wäre Berlin
uneinnehmbar.
Die Forts - ein System von Bastionen, Geschützstellungen, Gräben und Kasernen -
bildeten die Hauptverteidigungslinie. Der Feind sollte sich daran die Zähne ausbeißen.


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Textquelle teilweise aus:
 
"Die Festung - Heft 6" (1992)
Verlag I. M. Braun, Inhaber V. Braun, 46487 Wesel
Autoren: Volkmar Braun / Herbert Jäger / Dr. phil. Hartwig Neumann († 7.02.1992)
Kaiser Wilhelms Modellfort von 1893 im Park von Sanssouci und die Panzerfrage für die Festungen.

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Das Krongut Bornstedt
war einst der Musterhof der Hohenzollern.
     
Das Areal ist eine Abrundung des Schlösser-Ensembles von Potsdam.
    

In unmittelbarer Nachbarschaft von Park Sanssouci, hinter der Orangerie-Schlossanlage,
am Bornstedter See gelegen, lädt es heute täglich zum Erleben und Genießen ein.
                
Krongut Bornstedt in Potsdam
Der Blick von der Bornstedter Str. über den Bornstedter See
zum Herrenhaus, Handwerkshof, Schänken, Barbier und Standesamt.

Nach der Restaurierung war die Wiedereröffnung am 1. Juni 2002.

Die Besucher können ganzjährig, täglich  ab 10 Uhr, das Krongut erleben - der Eintritt ist frei, wenn keine Veranstaltung stattfindet.

An den Wochenenden finden auf dem Krongut viele Hofveranstaltungen statt, wie z. B. Konzerte, Events, Märkte und vieles mehr.

            
Krongut_Symbol.jpg (5248 Byte)

Die Bindung von Bornstedt an die Stadt Potsdam waren immer eng.
1664 kaufte Kurfürst Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, das
Gut und wies es dem Amt Potsdam zu.

Ab 1744 entstand Sanssouci auf dem Bornstedt´schen Grunde.
1844 wurde Bornstedt Kronfideikommißgut, kam unter den
direktem Einfluss der Landesherrn (König Friedrich Wilhelm IV.)
und wurde zum unveräußerlichen Familienbesitz der Krone erklärt.

1864
erhielt das Kronprinzenpaar Friedrich Wilhelm (Kaiser Friedrich III.)
mit seiner englischen Frau Victoria das Gut Bornstedt zum
Natural- und Nießgebrauch.

Das Paar entwickelte ein Mustergut und führte die damals modernsten
Produktionsmethoden in der Landwirtschaft mit Hühnerzucht,
Milchwirtschaft und Verarbeitung ein, die für Preußen modellhaft war.

Mit dem Tod Friedrich Wilhelms, der als "99-Tage-Kaiser" Friedrich III. vom
09.03.1888 bis 15.06.1888 in die Geschichte einging, und der Abdankung
der Hohenzollern 1918, begann der Zerfall.

Zu DDR-Zeiten war in der heruntergekommenen Anlage ein Lager
für Dünger, Unkraut und Schädlingsbekämpfungsmittel untergebracht.

1999 begann man mit dem zweiten Wiederaufbau und der Restaurierung.


Gebäude vom Krongut Bornstedt
Blick vom Turmdach des Orangerie-Schlosses am Park Sanssouci auf die
Gebäude vom Krongut Bornstedt.


Krongut Bornstedt - Strassenseite
In der Ribbeckstraße 6/7 - 14469 Potsdam,
die Straßenfront und Haupteingang vom Krongut Bornstedt.


Im Krongut Bornstedt
Blick vom Gutshof auf das Herrenhaus (rechts) des Krongutes.
Im linken Gebäude befindet sich ein Friseur- und Buchladen.

Im Herrenhaus, dem zentralen Gebäude des Ensembles, ist ein
Standesamt eingerichtet. Räume für Festlichkeiten gibt es nebenan,
auch an ein Zimmer für die Hochzeitsnacht wurde gedacht.


Krongutshof von Bornstedt
Neben dem Herrenhaus wird in den restaurierten Manufakturen,
in der Gutsschänke, der "Bornstedter Büffel" gebraut,
ein dunkles würziges Bier nach altem Rezept.

In den Gebäuden wurden, nach der Restaurierung auch mehrere Geschäfte integriert,
wie die Königliche Hofbäckerei, Historischer Weinkeller, Brau- und Brennhaus,
Floristik-Laden, einen Handwerkermarkt, sowie Glashütte/Glasbläserei (Goldrubinglas)
und Porzellanausstellung.
Man kann auf einer historischen Presse Souvenirmedaillen prägen oder den
Zinngießern bei der Herstellung von Gefäßen und Figuren zusehen.

Außerdem gibt es eine Weinstube Habel - Habel´s Weinscheune mit Raritäten
wie dem
"Werderaner Wachtelberg",
vom wohl nördlichsten Weinbaugebiet der Welt, im Brandenburgischen Werder.

Siehe auch die Seite "Werder an der Havel" (hier klicken).



Krongut Bornstedt - Gutshaeuser
Mehrere Restaurants im Innern des sehr schön angelegten Krongutshofes
sowie auch Imbissmöglichkeiten stillen Hunger und Durst am Ufer des
Bornstedter Sees, mit Seeterrasse und Seebühne.



Bornstedter Kirche
Die Bornstedter Kirche, 1855 - 1856 von Friedrich August Stüler (* 1800; † 1865) erbaut,
hier mit dem Arkadengang und freistehenden hoch aufragenden Glockenturm - italienischer
Campanile - zu sehen, als Pendant zum gegenüberliegenden Turm des Krongutes.

Hinter dem Arkadengang die eigentliche Kirche und der Kirchhof mit dem Friedhof,
der seit dem 18. Jh. die Grabgewölbe vornehmer Familien aufnahm und bis in das 19. Jh.
ein beliebter Bestattungsort der Potsdamer Bürger, Beamten und Militärpersonen war.

Bei einem Gang über den Friedhof findet man u.a. die Grabstellen
so berühmter Künstler, Architekten und Baumeister wie:

Carl Friedrich Vogel (* 1736; 1802), Mühlenbauer, erbaute die heutige Historische Mühle.

Friedrich Ludwig Persius (* 1803; 1845), Architekt - Schüler Schinkels, Römische Bäder,
Friedenskirche, Heilandskirche Sacrow, Moschee- Dampfmasch.-Haus,
Belvedere auf dem Pfingstberg.

Peter Joseph Lenné (* 1789; 1866), Garten- und Landschaftsgestalter.

Ferdinand Heinrich Ludwig von Arnim (* 1815; 1866), Friedenskirche, Flügelbauten des
Schlosses Sanssouci etc., seit 1864 als Hofbaurat und Professor an der Bauakademie zu Berlin.

Samuel Rösel (* 1769; 1843), Landschaftsmaler und Professor an der Berliner Kunstakademie,
der auch Zeichenlehrer Felix Mendelssohn-Bartholdys und König Friedrich Wilhelm IV. war.

Johannes Götz (* 1865; 1934), Bildhauer, Nationaldenkmal Kaiser Wilhelm I., Neptunbrunnen,
Berliner Dom, etc.

Letztendlich ist die Kirche, zusammen mit dem Krongut, der Schule und den Wohnhäusern,
Teil eines größeren Kunstwerkes in der Art eines italienischen Dorfes,
das der von immenser Italiensehnsucht beseelte König Friedrich Wilhelm IV.
zusammen mit seinen Architekten und dem
Königlichen Gartendirektor Peter Joseph Lenné
in unmittelbarer Nähe zum Park Sanssouci plante.


Beschreibung aus Prospekten der Evangelischen Kirchengemeinde Potsdam-Bornstedt.


Kirche Bornstedt - Altar
Der Altar und die Kanzel der Bornstedter Kirche.


Kirche Bornstedt - Orgel
Die Orgel der Bornstedter Kirche.


Blick vom Krongut Bornstedt zum Orangerie Schloss Sanssouci
Blick vom Krongutshof zum Orangerie-Schloss am Park Sanssouci.


Berliner BZ Foto-Bärchen
  
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