Villenkolonie Neubabelsberg |
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Park und Schloss Babelsberg *********************************************************** Erreichbar von Berlin: über S-Bahnhof Wannsee (S1 + S7) bis zum S-Bahnhof Griebnitzsee/Süd (S7) weiter mit dem BUS 616 bis Schloss Babelsberg. "Der Blick von der Glienicker Brücke wetteifert mit den schönsten Punkten der Welt“, schrieb einst Alexander von Humboldt (* 1769; † 1859) Mitte des 19. Jahrhunderts in seinen Aufzeichnungen nieder. Von der Glienicker Brücke - der Panoramablick über die Glienicker Lake (Havel) zum Park Babelsberg. Nach dem Mauerfall 1990 konnte der durch die ehemaligen DDR-Grenzanlagen schwer geschädigte nördliche Uferbereich wieder hergestellt werden. Die Parkanlage und das Schloss Babelsberg gehören seit 1990 auch zum UNESCO-Weltkulturerbe. Übersicht-Tafel als Foto aus der Parkanlage Babelsberg. Fotos der aufgeführten historischen Gebäude und Standorte hier anwählbar. Weitere Fotos siehe unten ! *) Beschreibung aus dem Jahr 1900: Das ehemals sandige Gebiet, dessen Höhen und
Senkungen nur vereinzelt mit kümmerlichen
Kiefern oder ab und zu mit Eichen bestanden war, |
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Aussicht zum
Schloss Babelsberg, durch die erhaltenen Säulen der historischen
Kolonnade der ehemaligen Glienicker Stein-Brücke (Foto: 1999). |
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Die früher hier vorhandene Holzbrücke war den
steigenden Verkehrsanforderungen bald nicht mehr gewachsen, deshalb wurde sie 1834, nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel (* 1781; † 1841), durch eine massive, breitere Steinbrücke ersetzt. Die noch erhaltenen historischen Kolonnaden von dem Architekten Eduard Fürstenau (* 1862; † 1938), die er erst 1905 bis 1907 auf der Potsdamer Brückenseite errichtete. |
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Blick von der Glienicker Brücke über die Glienicker Lake (Havel) zum Schloss Babelsberg (Foto: 2019). Prinz Wilhelm (* 1797; † 1888) ließ es 1834 - 1835 für sich und seine Gattin Augusta (* 1811; † 1890) nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel (* 1781; † 1841) als Landhaus unter der Leitung von Ludwig Persius (* 1803; † 1845) und Eduard Gebhardt (* 1838; † 1925) anlegen. 1844 - 49 erweitert von Friedrich August Stüler (* 1800; † 1865), Johann Heinrich Strack (* 1805; † 1880) und Rudolf Gottgetreu (* 1821; † 1890). 1861 wurde Prinz Wilhelm preußischer König und war ab 1871 deutscher Kaiser - Wilhelm I. Über 50 Jahre lang war Schloss Babelsberg der Sommersitz Wilhelm I. und seiner Gattin Augusta von Sachsen-Weimar. Nach der Erweiterung des Schlosses wurde es zum Treffpunkt maßgeblicher Politiker und vieler bedeutender Persönlichkeiten. Königin Victoria von England (* 1819; † 1901) kam zu Besuch und am 22. September 1862 fiel hier die Entscheidung, Fürst Otto von Bismarck (* 1815; † 1898) zum preußischen Ministerpräsidenten zu ernennen. |
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Schloss und Park Babelsberg (Juli 2008). Diese Drohnen-Luftbildaufnahme (auf 64 KB stark komprimiert) durfte ich mit freundlicher Genehmigung der Firma Metz-Luftbilder - aus 32657 Lemgo - hier verwenden. |
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Pförtnerhaus I zum Park Babelsberg, "Kastellanshaus" mit Stallgebäude und Wachhäuschen an der "Allee nach Glienicke", Ecke "Karl-Marx-Straße". Unweit von diesem Parkzugang befindet sich die Bus-Haltestelle "Schloss Babelsberg". Vom S-Bahnhof Griebnitzsee (S7) oder S-Bahnhof Babelsberg gelangt man mit dem Bus 616 bis hierher. |
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Gedenktafel für den Schöpfer des Babelsberger Parks, Fürst Hermann von Pückler-Muskau. **************************************************************************************************************************** "Wer mich kennen lernen will, muss meinen Garten kennen, denn mein Garten ist mein Herz". - Hermann Fürst von Pückler-Muskau - **************************************************************************************************************************** Im Hintergrund steht das Gebäude für die Dienerschaft und der ehemaligen Schlossküche, die mit dem Schloss durch einen fast 400 m langen unterirdischen Tunnel verbunden ist. Hinter dem Küchengebäude befindet sich ein Eiskeller, über eine kleine Brücke zugänglich, der mehrere Meter tief in den steilen Babelsberger Hügel gegraben wurde und im Winter mit dem gesägten und geschlagenen Eis der zugefrorenen Glienicker Lake (Havel) bestückt werden konnte um die Speisen monatelang - über die Sommerzeit - frisch zu halten. |
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Die englisch-normannische Schlossfront im neogotischen Stil (Foto: 1999). |
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Schlosshof
von Babelsberg
(Foto: 1999). |
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Hinter
dem Schloss der Michaelsbrunnen
(leider noch nicht in Betrieb,
Foto: 1999) von dem Bildhauer August Kiss (* 1801; † 1862), mit der symbolischen Skulptur des Erzengel Michael im Kampf mit dem Drachen, eine Allegorie (Sinnbild) des Sieges der preußischen Truppen über die badischen Aufständischen. - Badische Revolution von 1848 bis 1849 - In der zerstörten Bildmalerei unter der Skulptur kann man noch das Datum von 1849 erkennen. |
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Am Ufer der Glienicker Lake - im Park Babelsberg, das wieder instand gesetzte Dampfmaschinen-Pumpenhaus im Stil einer mittelalterlichen Burg. Es dient zur Speisung der Fontänen für den Park und das Schloss sowie den Geysir in der Glienicker Lake. |
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Der Blick nach Berlin /
Klein-Glienicke, zum
Jagdschloss Glienicke. Zu Zeiten der Teilung Deutschland stand das Dampfmaschinenhaus direkt im Grenzgebiet der ehemaligen DDR. Es war nicht zugänglich und verfiel zusehends. Das ehemalige DDR-Regime plante sogar den Abriss des historischen Pumpenhauses, welches der damalige langjährige Gartendirektor Harri Günther (* 1928) durch Beziehungen und Glück verhindern konnte. Blick über die Glienicker Lake zum Jagdschloss Glienicke hinter dem Baumwuchs (links). ******************************************************************************************************************************************************* Für die Wiederinbetriebnahme der Brunnen, Fontänen und Bachläufe des Parks am 16. August 2016 hat die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg das Brauchwassernetz rund um das Schloss Babelsberg "zur Hälfte" wiederhergestellt. Die nach der Abdankung (1918) Kaiser Wilhelms II. zum Ende des Ersten Weltkriegs (1914 - 1918) stillgelegten Wasserspiele im Park Babelsberg sind seit dem 16. August 2016 - nach fast 100 Jahren (!), wieder in Betrieb genommen worden. Am Dienstagvormittag den 16. August 2016, wurde das offizielle Startsignal zur Wiederinbetriebnahme von der Kultur-Staatsministerin Fr. Prof. Monika Grütters (CDU) gegeben. |
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Die künstliche Quelle des Wilhelmswasserfalls in der Nähe des "Dampfmaschinen-Pumpenhauses" (links). Ein ca. 200 Meter langes Bächlein windet sich talwärts und ergießt sich in ein kleines Staubecken (rechts). |
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Aus dem oberen kleinen Staubecken fließt der "Wilhelmswasserfall" noch unter der schmiedeeisernen "Astbrücke" hindurch, hinunter in die Glienicker Lake (Havel). Diese schmiedeeiserne "Astbrücke" wurde Kaiser Wilhelm I. gewidmet. |
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Die Seitenansicht zum Schloss Babelsberg vom "Parkplatz", es erstrahlt nach der Rekonstruktion wieder im alten Glanz - August 2016. Die Fassade des Schlosses und die Terrassenanlagen sind für insgesamt zehn Millionen Euro saniert worden. Ermöglicht wurde es durch das Sonderinvestitionsprogramm für die preußischen Schlösser und Gärten, das die Kulturstaatsministerin für den Bund sowie die Länder Brandenburg und Berlin für die Jahre 2008 bis 2017 zur Rettung bedeutender Denkmäler der Berliner und Potsdamer Schlösserlandschaft aufgelegt haben. |
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Auf der Schloss-Turmspitze weht nicht die Flagge des "Brandenburger Roten Adlers", sondern die neue weiße Flagge der "Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg" mit dem preußischblauen "SPSG-Logo". |
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Der Blick zur schön restaurierten und "gelaserten" Schlossfassade im neogotischen Stil und zum Schlosshof. |
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Die Sanierungsmaßnahmen der Schlosshülle im Park Babelsberg begannen im Jahr 2013, das Ergebnis kann man auf diesen Fotos von August 2016 genießen. Leider ist es noch nicht möglich, das Schlossinnere ganzjährig zu besichtigen. Hierfür müssten weitere Gelder für die Restaurierung zur Verfügung gestellt werden. Blick durch die Scheibe der Terrassen-Eingangstür zum Schlossinnern. Vom 29. April bis zum 15. Oktober 2017 fand hier die Ausstellung "Pückler Babelsberg - Der grüne Fürst und die Kaiserin" in den noch unsanierten und seit mehreren Jahren erstmals wieder zugänglichen Räumen des Schlosses Babelsberg statt. Öffnungszeiten: Dienstag - Sonntag: 10 - 18 Uhr Letzter Einlass 17.30 Uhr Preise / Person: 10 Euro / ermäßigt 8 Euro Führungsdauer: 2 Stunden em Schlossturm verkündet, dass dort ab Sonnabend bis zum 15. Oktober die Ausstellung „Pückler Babelsberg – Der grüne Fürst und die Kaiserin“ zu sehen ist. – Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/26779148 ©2017 |
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Der lohnende Aufgang durch den Schlosspark zur Babelsberger "goldenen Terrasse" mit dem Mosaiksteinboden. Die ehemalige Sommerresidenz Kaiser Wilhelms I. ist in ihrer Pracht wieder zu erkennen. |
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Der Ausblick von der "Blauen Terrasse" über die Havel zur Glienicker Brücke. |
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Aus dieser Sicht - von der Schlossterrasse Babelsberg - führt die Glienicker Brücke links nach Potsdam, rechts nach Berlin-Zehlendorf. Genau in der Mitte der Brücke verläuft die Stadt- und Landesgrenze zwischen Potsdam und Berlin, über 38 Jahre lang war diese auch die Zonen-Grenze des Kalten Krieges. Deutlich erkennbar ist der unterschiedliche Farbanstrich des stählernen Geländers bis zur Mitte der Brücke. Das Grün auf der Berliner Seite ist etwas dunkler als das auf der Potsdamer "Hälfte". Das Brückengeländer auf der ehemaligen West-Berliner Seite wurde bereits Anfang der 1980er Jahre neu gestrichen, auf der einstigen DDR-Seite (Potsdam) erfolgten die Arbeiten erst fünf Jahre später. Mit ein wenig Sarkasmus wird behauptet: "Im Westen wurde immer etwas dicker aufgetragen, während der Osten verblasste." Der Korrosionsschutz bei Brücken wird ca. alle 40 Jahre erneuert. |
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Hier der Blick über die "Blaue Terrasse" an der Kolonnade (Pergola) über den Schornstein des "Dampfmaschinen-Pumpenhauses" in Richtung Sendeturm auf dem Schäferberg in Berlin/Zehlendorf. |
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Ein Blick durch die Pergola - Mittelachse von Schloss Babelsberg in gleicher Richtung wie im oberen Foto beschrieben. |
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Sicht von der Blauen Terrasse in Richtung Geysir (Mitte) und Glienicker Brücke. |
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Die "Goldene Terrasse" wurde mit Rabatten und Mosaiken sehr schön gestaltet. Blick zur Glienicker Brücke und "Großen Neugierde" im Schlosspark Glienicke. |
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Man fühlt sich ein wenig nach Italien versetzt, beim An- und Ausblick von der "Goldenen Schlossterrasse" mit der "Goldenen Blumenétagère" in Babelsberg. |
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Auf der wunderschönen Goldenen Terrasse. Die Landschaftsgärtner haben ganze Arbeit geleistet. Die Beeteinfassungen aus vergoldeten Stahlseilen erinnern an Schiffstaue. |
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Diese Skulpturengruppe wurde auf der Schlossterrasse auf dem Eck der Balustrade zum Schlosshof platziert. Sie stellt einen Adler dar, der seine Beute eines Geißbocks gegen einen Aasgeier verteidigt. |
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Die Aussicht von der Schlossterrasse über die "Goldene Blumenétagère" zum Schlosshof. |
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Der Blick zur "Porzellan Terrasse" mit dem "Städte-Brunnen" von 1863 im neu gestalteten, rekonstruierten Schlosshof. Aus Anlass seiner Krönung zum König von Preußen im Jahr 1861 hatte die Stadt Köln Wilhelm I. das Bauwerk geschenkt. Der Hintergedanke dabei war, dass der Brunnen den Monarchen immer daran erinnern sollte, dass die preußischen Könige die Schirmherrschaft über den Wiederaufbau des Kölner Doms übernommen hatten. |
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Die Kölner Städte-Brunnenskulptur im Schlosshof Babelsberg. Die obere Brunnenfigur (Kopie) stellt den 1271 verstorbenen Dombaumeister Gerhardt van Ryle dar, die einst von dem Bildhauer Christian Mohr (* 1823; † 1888) geschaffenen wurde. Der Gesamtaufbau und -anblick der Ziersäule, aus der Wasser in ein großes Sandsteinbecken sprudelt, ähnelt stark einem Turm des Kölner Doms. |
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Die Wasserspiele am Schloss Babelsberg sprudeln wieder, man kann sie hören und sehen. In die Sanierung der Bewässerungsanlagen im Babelsberger Park hat die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten knapp sechs Millionen Euro investiert. |
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Diese Skulpturengruppe wurde auf dem Balkon an der Schlossfassade zum Schlosshof platziert. Sie stellt zwei Adler dar, die ihre Beute eines jungen Rehbocks im Adlerhorst auffressen. |
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Im "Pleasureground" - Rasenplatz, der durch Rabatten, Gartenplastik oder Wasserspiele aufwendig gestaltet ist - des Parks Babelsberg, seitlich vom Schloss. In einem Rondell mit herrlich gepflanzten Blumenrabatten steht eine kleine gotische Spitzsäule aus schwarzem Kunststein und versprüht oben heraus einen Fontänen-Wassernebel, im mittleren und unteren Bereich sprudelt diese mit feinperligen Wassergarben als Brunnen. |
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Der Blick aus dem "Pleasureground" über die "Königsreiher-Fontäne" im Rondell des Gartens der "Goldenen Rosenlaube" zum Schloss Babelsberg. Die wieder hergestellten Wasserspiele werden von einem neu errichteten Pumpwerk über ein, zur Zeit ca. 10 km langes Brauchwassernetz betrieben - gesamte Länge ca. 20 km, welches auch die Bewässerung des Parks übernimmt. |
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Die Fontäne speiende Königsreiher-Skulptur im Brunnenrondell. |
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Die rückwärtige Ansicht des Schlosses zur "Voltaireterrasse". Nachgüsse neogotischer Vasen und 20 Linden schmücken die Balustraden der Terrassenabsätze. |
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Hinter dem Schloss Babelsberg, südlich der Voltaireterrasse, konnte der "Michaelsbrunnen" - Standbild des Erzengels Michael im Kampf mit dem Drachen - leider noch nicht in Betrieb genommen werden. Das Denkmal erinnert an die im Badischen Aufstand 1848 - 1849 gefallenen preußischen Soldaten und stammt aus der Werkstatt des Bildhauers August Kiss (* 1801; † 1862). Das Original steht auf dem Friedhof in Karlsruhe. Der im Vordergrund marmorne "Jubiläumsbrunnen" (auch Heroldbrunnen genannt) sprudelt aber schon wieder aus seinen sechs Delphinköpfen. Dank einer Spende konnten die verlorenen sechs Zinkguss-Delphinköpfe rekonstruiert werden. Er wurde einst 1851 aufgestellt, anlässlich der Silberhochzeit von Wilhelm I. und seiner Frau Augusta. Der Entwurf stammt von Johann Heinrich Strack (* 1805; † 1880), ausführender Bildhauer war Ludwig Wilhelm Wichmann (* 1788; † 1859). |
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Der unvollständige "Adlerbrunnen" hat seine vier wasserspeienden Bronzelöwen zurückerhalten. Die krönende - und namensgebende - Adlerskulptur, geschaffen von dem Bildhauer Christian Daniel Rauch (* 1777; † 1857) die auf einer ca. 2 Meter hohen Säule in Richtung Schloss ihre Schwingen spreizt und auf dem Brunnen-Podest stehen müsste, wird nicht mehr ersetzt. Diese blieb verschollen, es gibt angeblich keine brauchbare Kopie bzw. kein Originalbild mehr von ihr, nur Farbabbildungen (Nr. 24 und 25) als Diasammlung der Gartendirektion der SPSG, mit einer Aufnahme des Aquarells "Adlerbrunnen im Park Babelsberg" von dem Architekturmaler Carl Graeb (* 1816; † 1884) Siehe die Website Jahrbuch SPSG - Band 3 / 1999-2000 - (hier anklicken) und eine Abbildung der Kopie des Adlerbrunnens auf der Rheinterrasse von Schloss Stolzenfels. Website: Restaurierungsprojekt Schloss Stolzenfels Foto der Adlerskulptur (hier anklicken) |
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Die "Wilhelmshöhe" im Babelsberger Park mit der "Fürstenbank", im Gedenken an Fürst Hermann von Pückler-Muskau, mit "Tunnelblick" zum Flatowturm. |
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Aussicht von der Wilhelmshöhe hinunter zur Glienicker Lake (Havel) über den "Adlerbrunnen". Etwas rechts, in den Bäumen versteckt, kann man ein wenig den "Michaelsbrunnen", der hinter dem Babelsberger Schloss steht, erkennen. |
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Auf einem Parkweg in der Nähe der Rückseite des Babelsberger Schlosses kommt man an diesen schönen Pflanzungen vorbei. |
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Ein paar Hundert Meter weiter, etwas oberhalb vom Schloss entfernt, befindet sich das sogenannte "Schwarze Meer". Ein rund 2500 Quadratmeter großer und 60 Zentimeter tiefer Teich mit vier kleinen Inseln. Woher der Name stammt kann bis heute nicht geklärt werden, eventuell hat dieser mit dem von schattenspendenden Bäumen umstandenen Teich zu tun. Erstmals seit mehr als 120 Jahren kann man nun das Gewässer wieder "sehen und erleben". |
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Der Anblick aus dem Babelsberger Park zum Schloss. |
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Der "Park-Tunnelblick" zum Schlossturm. |
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Die 150-jährige Blutbuche (Purpurea) im Park Babelsberg wird leider bald gefällt, sie leidet unter starkem Pilzbefall. Sie steht einzeln majestätisch auf der zur Glienicker Lake (Havel) hin abfallenden Wiese und wurde hier schon vorsorglich in einem großen Durchmesser abgesperrt. Hermann von Pückler-Muskau pflanzte sie vor dem Schloss, um das Rot ihrer Blätter als Kontrast zu nutzen - zum Blau des Wassers, zum Grün der Wiesen und zum Weiß der Geysir-Fontäne. |
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Die 150 Jahre alte, kranke Blutbuche (Purpurea) im Park Babelsberg wurde gefällt und durch eine junge, neu gepflanzte ersetzt. |
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MS Moby Dick in der Glienicker Lake
aufgetaucht
- vor dem Park Babelsberg
gesichtet. (Foto: September 2008) Der Blas ist aber nicht echt, zufällig so fotografiert, siehe folgendes Foto. |
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Der Geysir in der Glienicker Lake vor dem Park und
Schloss Babelsberg, ist Potsdams höchste Fontäne. Bis 40 m hoch wurde er am 25. Mai 1845, 18 Monate nach dem ersten Lauf der Hauptfontäne im Park von Sanssouci, in Betrieb genommen. Nach der Reparatur und Restaurierung Ende September 2008 ist er bis Mitte Oktober 2008 im Probelaufbetrieb täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr in die Höhe geschossen. |
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Kleines
Schloss (Damenhäuschen) im Park von Babelsberg, fast am Ufer des
"Tiefen Sees" gelegen
(Foto: 1999). Kaiserin Augusta beauftragte den Schinkel-Schüler, Hofarchitekt Ludwig Persius damit, ein "einfaches Gartenhaus" nach ihren eigenen Ideen für den Kronprinzen und seinen Erzieher auszubauen. So entstand 1840 - 42 das "Kleine Schloss" im damals modernen englischen Tudorstil. Hier verlebte Kronprinz Friedrich Wilhelm, der spätere deutsche Kaiser Friedrich III. (* 1831; † 1888) (99 Tage Kaiser) und König von Preußen die Tage seiner Jugend. 1858 heiratete er die englische Prinzessin Victoria (* 1840; † 1901) in die er sich schon verliebt hatte als sie noch ein Kind war. Die jung Vermählten verlebten ihre romantischen Flitterwochen im Kleinen Schloss. Das Kleine Schloss wurde später als Gästehaus und Herberge für die zahlreichen Hofdamen und ihre Bediensteten benutzt, deshalb auch "Damenhäuschen" genannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg, zu Zeiten der DDR, nutzte man das Gebäude eine Weile als DEFA-Erholungsheim. Nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung Deutschlands 1990, wird das Schloss wieder als Café und Restaurant geführt. |
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Auf der Lennéhöhe im Park eingebettet, die von Kaiser Wilhelm I.
1871 umgesetzten architektonisch wichtigsten Teile der nach drei Seiten offene Gerichtslaube aus dem 13. Jahrhundert. (Foto: 2016) Sie musste dem Bau des Roten Rathauses in Berlin-Mitte weichen. Im Hintergrund sieht man das Havelufer vom Schlosspark Sacrow (Jungfernsee) und die Heilandskirche am Port von Sacrow. |
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Die
Berliner Gerichtslaube als offene Gotische Halle
mit Blick zum Flatowturm. (Fotos: 1999 und 2016) |
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Flatowturm,
erbaut 1853 - 1856 auf dem "Mühlenberg", mit Ziegelsteinen aus
Flatow, nach Plänen von Johann Heinrich Strack (* 1805; † 1880). Er ist 46 m hoch und eine Nachbildung des Eschenheimertorturmes in Frankfurt a. Main aus dem 15. Jh. (Foto: 1999) Der Name des Turmes ist von dem Gut Flatow in Westpreußen übernommen worden, das zum Besitz des Prinzen Wilhelm (I.) gehörte. |
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Foto: 2000 Die Feldherrenbank oder auch Generalsbank genannt, war eine im Jahr 1882 angelegte, ursprünglich auf den Pfosten mit Büsten preußischer und deutscher Generäle der drei Reichseinigungskriege - Deutsch-Dänischer Krieg (1864), Deutsch-Österreichischer Krieg (1866) und Deutsch-Französischer Krieg (1870/71) - gesäumte Rundbank im Park Babelsberg, unweit der Siegessäule - links oben. Von diesem Ensemble ist heute nur noch die verfallene Rundbank erhalten. |
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Die Ansicht durch den Park Babelsberg zur Victoriasäule (Siegessäule). Der Säulenschaft aus poliertem Granit wurde von dem Baumeister Christian Gottlieb Cantian (* 1794; † 1866) angefertigt und trägt die "Siegesgöttin". Er besteht aus dem Reststück eines Findlings, aus dem im Jahr 1826 die Granitschale vor dem Berliner Alten Museum gearbeitet wurde. |
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Die
Victoriasäule
(Siegessäule) auf der Victoria-Höhe
mit Blick zur Stadt Potsdam. Foto: 1999 Die bronzene Siegesgöttin und das Kapitell sind nach einem Modell des Bildhauers Christian Daniel Rauch (* 1777; † 1857) gefertigt worden. Die ehemals im Sockelbereich angebrachten Medaillons sind in der DDR-Zeit entfernt worden. Es waren vergrößerte Nachbildungen der in den preußischen Kriegen verliehenen Auszeichnungen. |
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Die "Siegesgöttin" wurde von Kaiser Wilhelm I. gestiftet, als Erinnerung an die deutschen Einigungskriege von 1864, 1866 und 1870-71. Mit den Heerzügen setzte Preußen die Idee des deutschen Nationalstaates im Sinn der kleindeutschen Lösung durch. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg (1864), dem Deutsch-Österreichischen Krieg (1866) und dem Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) entstand das preußisch dominierte deutsche Kaiserreich. |
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Matrosenhaus (Fotos: 2000), von hier stachen die kaiserlichen Boote in See. 1868 nach einem Entwurf von Johann Heinrich Strack (* 1805; † 1880) am Ufer des Tiefen Sees erbaut. Rechts lugt der Flatowturm durch die Baumwipfel. |
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Es diente als Wohnhaus des Matrosen, dessen Aufgabe die Betreuung der Gondeln und Segelschiffe war. Das Haus bekam stufenförmig gegliederte Giebelformen (Staffelgiebel), wobei das Giebelfeld über die Dachhaut hinaus reicht und diese verdeckt. |
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Foto: 2008. Historisches Fähr- oder auch Überfahrerhaus am Rande des Parks Babelsberg, nahe dem Strandbad Babelsberg. Das Haus bewohnte früher (ca. 1860) ein Fährmann. Dieser betrieb die Fähre zwischen Nowawes und Potsdam, eine ehemalige Ortschaft östlich von Potsdam auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils Babelsberg, welche sich in unmittelbarer Nähe des Hauses befand. Später (1883) wurden in dem Haus Wohnungen für die Parkwächter eingerichtet. Das Haus wurde 1883 nach einem Entwurf Reinhold Persius (* 1835; † 1912) – Sohn von Ludwig Persius - erbaut. |
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Blick
vom Ufer des Parks, über die Havel nach Potsdam
(Foto:
1999). Der mächtige Kuppelbau der Nikolaikirche beherrscht auch heute noch die Silhouette der Potsdamer Innenstadt. Im Foto links, der 1997 entstandene Wohnturm der Residenz Heilig Geist Park, ehemaliger Standort der Heilig Geist Kirche. Vom Turm-Café in der 12. Etage, hat man eine weite Aussicht über die Potsdamer Kulturlandschaft. Öffnungszeiten: Fr., Sa. und So., von 14:30 bis 18:30 Uhr ***************************************************************************************************************** Die stattlichen Turmbauten der ehemaligen Heilig Geist-, Nikolai- und der gesprengten Garnisonkirche hatten eine städtebauliche Bedeutung. Ihre charakteristischen Silhouetten, in ungefähr gleichem Abstand voneinander auf die Ost-West-Achse der Stadt Potsdam verteilt, prägten - bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg von Heilig Geist- und Garnisonkirche - den unverwechselbaren Potsdamer "Dreikirchenblick". |
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Blick
vom Flatowturm über den "Tiefen See"
zum Marmorpalais (Mitte) im Neuen
Garten am "Heiligen See" und zum Belvedere - hier sichtbar der West- und Ostturm - auf dem Pfingstberg. Rechts im Bild sieht man das Gebäude mit Turm des Oberstufenzentrums III "Johanna Just" *), in der Berliner Vorstadt / Potsdam, an der Berliner Straße / Rubensstraße. ***************************************************************************************************************** Das Belvedere auf dem Pfingstberg ist nach der teilweisen Restaurierung, seit dem 7. April 2001 wieder geöffnet, nach der kompletten Restaurierung und Rekonstruktion ab dem 26. Juni 2003 wieder insgesamt begehbar. Auch von dort ein sehr schöner und bester Rundblick über die Potsdamer Kulturlandschaft. ***************************************************************************************************************** *) Johanna Bertha Just (* 1861; † 1929) war die Gründerin und Direktorin der Staatlichen Handels- und Gewerbeschule für Mädchen in Potsdam. 1904 wird sie zur "Königlichen Gewerbeschul-Vorsteherin" ernannt. Die Potsdamer Schule expandiert und so wird 1908 in der heutigen Berliner Straße 114/115 ein repräsentativer lichtdurchfluteter Neubau eingeweiht, den die Kaiserin Auguste Viktoria (* 1958; † 1921) ideell unterstützt hat. Nach der "Abdankung" Kaiser Wilhelm II. (* 1859; † 1941) Ende 1918 wird die Anstalt in “Staatliche Handels- und Gewerbeschule für Mädchen zu Potsdam” umbenannt. Johanna Just bleibt Direktorin, bis sie 1926 in den Ruhestand geht. |
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Herrlicher
rundum Blick von der Spitze des Flatowturms über den Park Babelsberg, hier die Sicht nach Teltow. *************************************************************************************************************** |
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Die Villenkolonie Neubabelsberg am Ufer des Griebnitzsees. In den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde dieser noble Vorort für jene angelegt, die es in Berlin zu Reichtum gebracht hatten, mit einer von Kaiser Wilhelm I. bestimmten Auflage der Bauordnung: "Zur Straßenseite nicht zu protzig, damit das Volk nicht unruhig wird". Auch ein eigener Bahnhof wurde für die Villenkolonie gebaut, die heutige S- und Regional-Bahn Station Griebnitzsee. Babelsberger Schlossnähe hieß damals Kaisernähe. Größtenteils Industrielle, Bankiers, hohe Beamte und Wissenschaftler konnten sich diese Atmosphäre am schönen Griebnitzsee und auch heute noch spürbaren Stille leisten bzw. erkaufen. Die nahe gelegenen Ufa-Filmstudios der Filmstadt Babelsberg veranlasste auch Filmstars, sich in den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts vermehrt in den Villen von Neubabelsberg niederzulassen. Dann kamen die Nationalsozialisten an die Macht. Manche der Filmstars konnten sich günstig in einige der Villen einkaufen, da deren deutsche Besitzer jüdischen Glaubens durch die Nazis vertrieben wurden und emigrieren mussten. *************************************************************************************************************** Es folgte der Zweite Weltkrieg (1939 - 1945). Knapp zehn Wochen nach der deutschen Kapitulation treffen sich am 17. Juli bis 2. August 1945 die Großen Drei Alliierten hier zur dritten der großen Konferenzen nach Teheran und Jalta (1. Konferenz Nov./Dez. 1943) die über das zukünftige Leben von Millionen von Menschen entscheiden sollten, vertreten durch Großbritannien (Churchill, ab 28.7. Attlee), USA (Truman) und der UdSSR (Stalin) im Neuen Garten - Potsdam, auf Schloss Cecilienhof. Ihre zeitweiligen Unterkünfte für die Potsdamer Konferenz nahmen sie in den Villen von Neubabelsberg. Am 25. Juli wurde die Konferenz vertagt, weil Churchill und Attlee nach London mussten, wo das sensationelle Londoner Unterhaus Wahlergebnis bekannt gegeben wurde. Am 26. Juli trat Churchill zurück. Er fuhr nicht wieder nach Berlin, wo die Konferenz am Abend des 28. Juli mit Attlee fortgesetzt wurde. Freundschaftlich präsentieren sich hier Winston Churchill (* 1874; † 1965) bzw. Clement Attlee (* 1883; † 1967), Harry S. Truman (* 1884; † 1972) und Joseph Stalin (* 1878; † 1953). Doch statt eines gerechten und dauerhaften Friedens, wie geplant, leitet die Potsdamer Konferenz den kommenden Kalten Krieg, die Aufteilung der Welt in eine westliche und eine östliche politische Einflusssphäre und das atomare Wettrüsten ein. Nach dem Ende der Konferenz blieb die Armee der UdSSR auch in Neubabelsberg und verbarrikadierte das Viertel der Villenkolonie. 1952 verließen die Sowjets die Villenkolonie, denn sie hatten sich schon zwischen dem Pfingstberg und Neuen Garten (Nauener Vorstadt), in Potsdam, die sogenannte "verbotene KGB-Stadt" eingerichtet. Die Neubabelsberger Villenkolonie lag nun mitten im Grenzgebiet der DDR. Sie durfte daher nur mit einem besonderen Passierschein/Ausweis betreten werden. Kindergärten und Behörden wurden in die enteigneten Villen angesiedelt, auch Einrichtungen des Ministeriums für Staatssicherheit. Einige Gebäude, darunter die Villa Urbig (Churchill-Villa), wurden Wirkungsstätte der staatlichen Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf. Konrad Wolf war Regisseur und Schauspieler - und der Bruder des Leiters der DDR-Spionageabteilung Markus Wolf. ****************************************************************************************************************** Der Bahnhof Griebnitzsee wurde zu Zeiten der DDR von den sogenannten "bewaffneten Organen" als Grenz-Kontrollpunkt genutzt, um den streng abgeschirmten Eisenbahn-Transitverkehr zwischen West-Berlin und Helmstedt (Bundesrepublik Deutschland) zu bewachen und um zu verhindern, dass Menschen durch Aufspringen oder Zusteigen aus der DDR flüchten konnten. Grenzsoldaten stiegen dort in die Züge (Richtung Helmstedt) bzw. verließen diese hier wieder (Richtung West-Berlin). In Richtung West-Berlin wurden die Züge von bewaffneten Grenzsoldaten umstellt und unter den Waggons mit Hunden nach eventuellen Flüchtlingen abgesucht. ****************************************************************************************************************** Nach der Wende und dem Mauerfall 1989 gibt es nun wieder mehrere Möglichkeiten den Park Babelsberg und das Schloss zu erreichen. Eine davon beginnt mit der Wanderung vom S-Bahnhof Griebnitzsee. Entlang des Griebnitzsees führt ein Uferweg (ehem. DDR-/MVA-Mauer-Posten-Weg) bis zum Park Babelsberg. Er bietet herrliche Aussichten auf die Neubabelsberger Villen und den Griebnitzsee. Leider ist dieser 2009 von den neuen Grundstückseignern gesperrt worden, siehe weiter unten. Foto: März 2005 Die Landesgrenze von Potsdam/Brandenburg und Berlin verläuft in der Mitte, entlang des Griebnitzsees. Am linken, südlichen Ufer befindet sich die Villenkolonie Neubabelsberg/Potsdam - die rechte Uferseite gehört zum Berliner Forst Düppel (Wannsee-Zehlendorf). Foto: Juni 2005 Wenige Wochen nach dem Mauerfall fasste die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung im Februar 1990 den Beschluss, den südlichen Uferstreifen (im Foto links) künftig als Erholungsgebiet auszuweisen und den ehemaligen Postenweg (MVA-Mauerweg) zum Uferweg umzuwandeln. ******************************************************************************************************************** Am Griebnitzsee stehen sich aber die Interessen der Anwohner und der Stadt Potsdam 26 Jahre nach dem Mauerfall immer noch gegenüber. Die meist neuen Grundstückseigner wollen den im Zusammenhang mit dem Mauerbau von der ehem. DDR enteigneten Uferstreifen zurückkaufen und haben diesen 2009 gesperrt. Der nicht nur von Potsdamer Fußgängern und Radfahrern, sondern auch von Touristen stark genutzte ehemalige Mauerstreifen (Postenweg) am südlichen Ufer des Griebnitzsees ist damit für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. ******************************************************************************************************************** Parallel und oberhalb des Uferweges verläuft die Virchowstr., dahinter die heutige Karl-Marx-Str. bis zum Haupteingang von Park Babelsberg - gleichzeitig auch der Eingang zur Potsdamer Universität. Hierdurch hat man den Vorteil, gleich noch die Villenkolonie Neubabelsberg kennen zu lernen, einige der bekanntesten Villen wurden von mir fotografiert, siehe unten. Manche Villen, die Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts dort gebaut wurden, stehen heute leer und werden zum Verkauf angeboten. Wer weitere Einblicke in die Geschichte der Villenkolonie sucht, der schließt sich am besten einer der Führungen an, die die Potsdam Tourismus GmbH an jedem Sonntag um 11:00 Uhr ab Vorplatz S-Bahnhof Griebnitzsee veranstaltet. Das erste, bekannteste Haus in der Karl-Marx-Str. 2, vormals Kaiserstr. 2, kurzzeitig "Straße der SA", vom Uferweg zu sehen, ist die zweigeschossige Villa am Erlenkamp, die sogenannte "Truman-Villa". Auch "Little White House", wegen des damals weißen Anstrichs als "Pendant" zum White House in den USA, von Truman so bezeichnet. 1892 als Sommerhaus im Jugendstil der Gründerzeit von den Architekten Karl von Großheim (* 1841; † 1911) und Heinrich Joseph Kayser (* 1842; † 1917) erbaut. Hier lebte die Familie des Verlegers Carl Müller-Grote (* 1833; † 1904) der die Werke Fontanes (* 1819; † 1898) herausgab. Die Sommerresidenz war Treffpunkt bedeutender Persönlichkeiten, u.a. war der Kunsthistoriker Edwin Redslob (* 1884; † 1973) regelmäßiger Gast. Er war in der Weimarer Republik Reichskunstwart und 1945 Mitbegründer des Berliner Tagesspiegel. Im Mai 1945 erhielt die Familie Müller-Grote den Befehl von den Sowjets, das Haus innerhalb weniger Stunden zu verlassen. Während der Potsdamer Konferenz im Sommer 1945, residierte dort vom 15. Juli bis 2. August 1945 der amerikanische Präsident Harry S. Truman (* 1884; † 1972). Von hier aus gab er auch handschriftlich sein O. K. für den Abwurf der ersten Atombombe - am 6. August 1945 auf Hiroshima ! ******************************************************************************************************************** Dieses Haus, mit Zinnenkranz und Türmchen, wurde 1895 für den Generalleutnant und Kommandeur verschiedener Infanterie-Regimenter Oskar Lademann (* 1840; † 1930) in der heutigen Karl-Marx-Str. 66 nach Plänen des Architekten Gustav Lilienthal (* 1849; † 1933) erbaut, dem Bruder des berühmten Flugpioniers Otto Lilienthal (* 1848; † 1896). Es wurde von den ehemaligen Ufa-Filmstudios erworben und als Gästehaus der nahe gelegenen Babelsberger Ufa-Filmstudios genutzt. Hier wohnten während ihrer Dreharbeiten u.a. Heinz Rühmann (* 1902; † 1994), Marlene Dietrich (* 1901; † 1992) und Hans Albers (* 1891; † 1960). Das Erbe der Ufa trat nach Gründung der DDR die Deutsche Film AG (DEFA) an. Ihr "60-jähriges Jubiläum" feierte die DEFA im Mai 2006. ******************************************************************************************************************** Entgegengesetzt vom S-Bahn Ausgang -Vorplatz (Uferweg Griebnitzsee) findet man in der Marlene-Dietrich-Allee, 14482 Potsdam-Babelsberg den heutigen Filmpark und die Filmstudios Babelsberg, die Hochschule für Film und Fernsehen und ab 1. Mai 2003 den Sender RBB (Rundfunk Berlin Brandenburg) - nach der Fusion von SFB (Sender Freies Berlin) und ORB (Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg). ******************************************************************************************************************** Die Sicht vom Uferweg auf die Seeseite der Villa Goldschmidt, des ehemaligen deutschen Bankiers Jacob Goldschmidt (* 1882; † 1955) jüdischen Glaubens (Virchowstr. 43). Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde hier von den Machthabern eine Reichsführerinnenschule gegründet. Weiter entlang dem Uferweg in Richtung Park Babelsberg, sieht man die sogenannte "Churchill-Villa" (Virchowstr. 23). 1945 wohnten hier die britischen Premiers Winston Churchill (* 1874; † 1965) und nach seiner verlorenen Unterhauswahl - später Clement R. Attlee (* 1883; † 1967). Das ehemalige Haus Seefried - "Villa Urbig", erbaut für den Bankier Franz Urbig (* 1864; † 1944), versteckt hinter Laubbäumen, deshalb hier die Ansicht von der Straßenfront. Sie wurde während des Ersten Weltkriegs, 1915-17 von dem deutsch-amerikanischen Architekten Ludwig Mies van der Rohe (* 1886; † 1969) als zweites Haus in Neubabelsberg erbaut, dem Schöpfer der Neuen Nationalgalerie im ehemaligen West-Berlin am Kemperplatz, in der Nähe vom Potsdamer Platz. Die Villa wurde im Juli 2003 restauriert. ******************************************************************************************************************** Vom Uferweg erblickt man auch die "Villa Herpich", der sogenannten "Stalin-Villa" (Karl-Marx-Str. 27). Der Mitinhaber des Berliner Kaufhauses für Gardinen, Wäsche, Stoffe und Teppiche C. A. Herpich Söhne - Paul Herpich (* 1869; † 1923) und Julius Herpich (* 1876; † ?) - hatte sich das zweigeschossige Haus 1911 von dem Architekten Alfred Grenander (* 1863; † 1931) erbauen lassen, nach dessen Plänen man auch die Berliner U-Bahn-Station Wittenbergplatz (am KaDeWe) errichtete. 1945 musste auch diese Villa binnen weniger Stunden geräumt werden. Hier hatte die Delegation der UdSSR und Stalin (* 1878; † 1953) während der Potsdamer Konferenz im Sommer 1945 ihr Domizil. Nach der Wiedervereinigung 1990 kaufte der Bauindustrieverband die Villa und hat heute dort seinen Sitz. ******************************************************************************************************************** Foto: April 2003. Vor Erreichen des Parks entdeckt man noch ein auffällig lang gestrecktes, zur Zeit aber leer stehendes Gebäude in der Karl-Marx-Str. 33/34. Es war zunächst die Villa des Architekten Carl Zaar (* 1849; † 1924) - u.a. Schöpfer des Elefantentors, dem Eingang zum Berliner Zoo in der Budapester Str. - der sich hier 1902, in der heutigen Karl-Marx-Str. 33, sein Haus baute. Schon ein Jahr früher wurde die Nachbarvilla mit der Nr. 34 das Zuhause des Architekten Heinrich Seeling (* 1852; † 1932), seit 1907 Stadtbaurat von Charlottenburg (Erbauer des Theaters am Schiffbauerdamm in Berlin). 1939 wurden beide Villen nach Plänen des Architekten Josef Scherer (* um 1880; † unbekannt) mit einem Anbau verbunden und für den Kameradschaftsbund deutscher Polizeibeamte als Polizeihaus Kurmark - Neubabelsberg/Brandenburg umgestaltet (damals in der Straße der SA 33/34). ********************************************************************************************************************************** Herzlichen Dank an Herrn Peters aus Luxemburg, für folgende Informationen: Während des Zweiten Weltkriegs war der britische Botschafter (1939-1944) Sir Lancelot Oliphant (* 1881; † 1965) - laut seinen Memoiren - in dieser Polizeischule am Rande des Griebnitzsees in Neubabelsberg vom 2. Juni 1940 bis 27. September 1941 interniert. Er war der britische Botschafter in Belgien, als am 10. Mai 1940 die deutschen Wehrmachtsverbände das neutrale Belgien angriffen. Die belgische Regierung kapitulierte am 28. Mai 1940 und ging ins Londoner Exil. König Leopold III. (* 1901; † 1983) blieb als Kriegsgefangener des deutschen Besatzungsregimes in Belgien. Sir Oliphant galt einige Zeit als vermisst, wurde dann aber in dem Internierungsort Neubabelsberg entdeckt. ********************************************************************************************************************************** Nach dem Zweiten Weltkrieg ist auch dieses Gebäude von der Filmhochschule Babelsberg, der ehem. DDR-Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf, genutzt worden. Mit der Wiedervereinigung 1990, wurde es die Filmhochschule Babelsberg, bis zum Umzug in die neue HFF (Hochschule für Film und Fernsehen), heute in der Marlene-Dietrich-Allee, 14482 Potsdam-Babelsberg. Konrad Wolf (* 1925; † 1982) war ein berühmter DDR-Regisseur der DEFA-Studios für Spielfilme und jüngerer Bruder des Leiters der ehemaligen DDR-Spionageabteilung Markus Wolf (* 1923; † 2006). Etwas abseits vom Uferweg, parallel hinter der Karl-Marx-Str., sieht man eine eher bescheidene Villa (Domstr. 28). Es gehörte dem Ufa-Regisseur Alfred Zeisler (* 1892; † 1985), der in der Nazizeit aus Deutschland emigrieren musste. Neue Besitzerin wurde damals der Ufa-Star Marika Rökk (* 1913; † 2004). ******************************************************************************************************************** Jean Krämer (* 1886; † 1943) schuf 1924 für den deutschen Kaufmann jüdischen Glaubens Norbert Wiener (Lebensdaten unbekannt) dieses Haus. Zu finden in der heutigen Rosa-Luxemburg-Straße 40, parallel verlaufend zur Karl-Marx-Str., gegenüber der August-Bier-Str. Hier wohnte 1934 bis 1935 Konrad Adenauer (* 1876; † 1967) zur Untermiete. Der ehemalige Oberbürgermeister von Köln lebte vorübergehend hier, da nach seiner Entlassung aus allen Ämtern in der Nazizeit noch Gerichtsverhandlungen gegen ihn geführt wurden. Im Verlauf des Röhm-Putsches wurde der spätere Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland im Juni 1934 für kurze Zeit in Haft genommen. In der Zeit von 1931 bis 1933 war sein Wohnort in Berlin-Mitte, in der Wilhelmstr. 54, da er damals auch dem "Preußische Herrenhaus" (heute Bundesrat in Berlin-Mitte, Leipziger Str. 4) angehörte und verteidigte als Präsident des "Preußischer Staatsrat" die Interessen des Rheinlands, dem er zeitlebens eng verbunden blieb. ************************************************************************************************************************ Die Gugenheim-Villa - Landhaus Gugenheim (Foto 2003). Am Johann-Strauß-Platz 11, abgehend von der Karl-Marx-Str., steht zwischen Bäumen eine z.Zt. verwahrloste Villa im Landhausstil, 1921-22 entworfen von Hermann Muthesius (* 1861; † 1927). Es gehörte dem Sohn des Seidentuchfabrikanten Fritz Gugenheim (* 1859; † 1939), Hans Gugenheim (Lebensdaten unbekannt). Nach seiner Emigration in der Nazizeit 1936, wurde Ufa-Publikumsliebling Brigitte Horney (* 1911; † 1988) neue Besitzerin. Erich Kästner (* 1899; † 1974) erhielt totales Schreibverbot durch die Nationalsozialisten. Er musste aber nicht emigrieren; u.a. wurden auch seine Bücher am 10. Mai 1933 auf dem Opernplatz in Berlin-Mitte (heute Bebelplatz) durch die Nationalsozialisten verbrannt. 1941 schrieb Erich Kästner im Giebelzimmer dieses Hauses unter dem Pseudonym "Berthold Bürger" das Drehbuch zum UfA-Jubiläumsfilm "Münchhausen". Der Film aus dem Jahre 1942/43 wurde mit Hans Albers und Brigitte Horney unter der Regie Josef von Baky (* 1902; † 1966) verfilmt. ******************************************************************************************************************** Gegenüber der "Stalin-Villa" beginnt ein Weg hinauf zur Spitzweggasse 6 (ehem. Bergstraße). Hier befindet sich die unter Denkmalschutz stehende ehemalige Villa Sarre, erbaut 1906 von Otto Sior (Lebensdaten unbekannt). Die an Italien erinnernde Villa gehörte dem Orientalisten Prof. Friedrich Sarre (* 1865; † 1945), dem ehemaligen Direktor der Islamischen Abteilung des Kaiser Friedrich-Museums, dem heutigen Pergamon-Museum auf der Museumsinsel in Berlin-Mitte. Die dreigeschossige Villa wird von einigen Kopien orientalischen Plastiken verziert, die Prof. Sarre für sein Haus hat anfertigen lassen. Teile des Originals sind heute im Pergamonmuseum zu bestaunen. Im Arkadengang des kleinen Turmes ist ein Löwenfries zu sehen. Dieser ist eine Nachbildung des Frieses, der zur Zeit Nebukadnzezars II. (604 - 552 v. Chr.) die Mauern der Prozessionsstraße von Babylon zierte. Bei der Familie Sarre ist damals der Außenminister Walter Rathenau (* 1867; † 1922 Ermordung) Reichkanzler Franz von Papen (* 1879; † 1969) und auch der Erste Attaché der türkischen Botschaft Enver Pascha (* 1881; † 1922) häufig zu Gast gewesen, später auch im Exil dort zeitweilig gewohnt. Herzlichen Dank an Frau Loth aus Potsdam, für folgenden Hinweis: Zur DDR-Zeit war dieses Gebäude auch von der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf belegt. Das Gebäude wurde von der Universität für die Studienrichtung Kopierwerkstechnik genutzt. Im Souterrain befand sich als Bestandteil dieser Fachrichtung ein Chemielabor, in dem Fr. Loth gearbeitet und studiert hat. ******************************************************************************************************************** Das ehemalige Haus des Philosophieprofessors Alois Riehl. Das 1907 erbaute Haus ist das Erstlingswerk von Ludwig Mies van der Rohe (* 1886; † 1969). Er schuf das Haus am Hang für den Philosophen mit 21 Jahren. Damit fand die Architektur der Moderne Einzug in Neubabelsberg. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Die vorangegangenen Beschreibungen stammen u.a. auch aus einem Informationsblatt der DB Deutsche Bundesbahn, VIP Verkehrsbetrieb Potsdam und S-Bahn Berlin. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Gedenkstein für ermordete Juden aus Potsdam-Babelsberg. Die Spitzweggasse hieß früher Bergstraße. In der Bergstraße 1 befanden sich Villa und Park. Im April 1940 wurde dort ein jüdisches Siechen- und Altenheim eingerichtet. Eine Sammelstelle alter jüdischer Menschen in Potsdam. Am 16. Januar 1943 wurde das Heim durch die Gestapo geräumt und die letzten in Potsdam lebenden Juden in Vernichtungslager deportiert. |
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