17. Juni 1953 pfeil1.gif (1042 Byte)
Berliner Dom pfeil1.gif (1042 Byte)
East Side Gallery pfeil1.gif (1042 Byte)
Oberbaumbrücke
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Unterbaum-, Kronprinzenbrücke
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Reichstagsgebäude und Krolloper pfeil1.gif (1042 Byte)
Frame_Startseite.jpg (1763 Byte)
für Quereinsteiger

pfeil.gif (272 Byte) Zur Berlin-Seite 2 pfeil1.gif (1042 Byte)
pfeil.gif (272 Byte) Zum Berliner Schloss - Humboldt Forum pfeil1.gif (1042 Byte)

pfeil.gif (272 Byte) Brandenburger Tor pfeil1.gif (1042 Byte)
pfeil.gif (272 Byte) Ehemaliger innerstädtische Flughafen Berlin-Tegel (TXL) pfeil1.gif (1042 Byte)


pfeil.gif (272 Byte) Fotoarchiv
pfeil.gif (272 Byte) Nikolaiviertel
pfeil.gif (272 Byte) Museumsinsel
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Neue Synagoge
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St. Hedwigs Kathedrale
pfeil.gif (272 Byte) Parochialkirche (Singuhrkirche)
   
Berlin

Bundesland und Bundeshauptstadt - Stadtstaat,
Flagge Bundesland und Bundeshauptstadt Berlin

größte Stadt der Bundesrepublik Deutschland - an der Spree und Havel gelegen.
"Berolina" (weibliche Stadtallegorie) ist der Name für die Personifikation der Stadt Berlin.
           

Die neue "Buddy Bär Quadriga" -Passage "Kudamm" zur Kantstrasse
Berliner Bären: "Buddy Bär Quadriga".
Sie stehen In der Passage vom "Ku'damm" bis zur Kantstraße.

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Das Bundesland Berlin ist als Stadt eine Enklave mitten im Bundesland Brandenburg.


Sie ist 891 km² groß mit ca. 3,7 Mio. Einwohnern, 1/3 der Fläche ist von Seen und Wald bedeckt,
rund 430
.000 Bäume sorgen für etwas mehr Sauerstoff in den Straßen.

Nord-Süd-Ausdehnung ca. 38 km, Ost-West-Ausdehnung ca. 45 km, Länge der Stadtgrenze ca. 234 km.

Berlin Panorama vom Teufelsberg (120 Meter hoch).
Foto: April 2019
Der Panoramablick vom "Kleinen Teufelsberg" - Drachenberg - (99 m Höhe) zur Bundeshauptstadt,

zu
den Messehallen - links und im Vordergrund, dahinter das hohe Bettenhaus (weiß) der Charité,
dem geschlossenen, leerstehenden Internationalen Congress Centrum (
ICC) hinter dem Funkturm (Langer Lulatsch),
wieder links - dem
Hochhaus eines Hotels am Alex - davor die Kuppel des Reichstagsgebäudes,
dem Gebäude des
Internationalen Handelszentrums - links vor dem Fernsehturm (Telespargel) am Alexanderplatz (Alex),
weiter rechts - dem "Roten Rathaus" in
Berlin-Mitte (City Ost), rechts davon - dem Potsdamer Platz
mit "Center am Potsdamer Platz" (Sony Center),
dem Hochhaus des sogenannten "Zoofensters" mit einem
5-Sterne Luxushotel und dem
Zwillingsturm-Gebäude des "Upper West", mit integriertem Hotel und rechts,
zum Breitscheidplatz mit dem Europacenter (City West).

*) Der Name des "Berges" stammt von dem umliegenden Grunewalder Naturschutzgebiet "Teufelsfenn".
(siehe auch im Archiv:  Olympiastadion / Teufelsberg - oder hier klicken)


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In die deutsche Hauptstadt kam man bis zum "8. November 2020"
noch am schnellsten mit nationalen und internationalen Fluglinien
zur Landung am Flughafen Tegel.


Flughafen Berlin-Tegel Otto Lilienthal

Der innerstädtische zentrumsnahe Hauptstadt Flughafen-Tegel (TXL) "Otto Lilienthal"
ist ab dem 8. November 2020 leider Geschichte!


Der nun geschlossene ehemalige Berliner Flughafen-Tegel nimmt zur Zeit in seinen Bauwerken
Tausende Kriegsvertriebene aus der Ukraine auf.
Die Gebäude wurden zum provisorischen Flüchtlingszentrum umgebaut (März 2022).

Flagge der Europäischen UnionFlagge der Europäischen UnionFlagge der Europäischen UnionFlagge der Europäischen UnionFlagge der Europäischen UnionFlagge der Europäischen UnionFlagge der Europäischen UnionFlagge der Europäischen Union

Otto Lilienthal - Berlin-Tegel, Terminalgebäude und der Tower.

Das ehemalige Terminalgebäude (Hexagon) der "kurzen Wege" und der Tower mit einzigartiger Architektur.


Die Flughafenanlagen Tegel-Süd entstanden zwischen 1965 und 1975 nach Plänen
des Hamburger Architektenbüros "Meinhard von Gerkan, Volkwin Marg und Partner".


Ich bin dann auch mal weg.
"Der Fall Daidalos und Ikaros" - Otto Lilienthal.    "Der Fall Daidalos und Ikaros" - Otto Lilienthal.
Das "Otto-Lilienthal-Denkmal", die ca. 150 kg schwere Bronzeplastik  "Der Fall Daidalos und Ikaros"

 wurde von dem Bildhauer Rolf Scholz (* 1951) geschaffen
und lag ehemals
- ab 1985 - im Dreck des Außenbereichs am Terminal D
- Eingang zum gläsernen Turmaufgang der Besucherterrasse -
des Flughafens Berlin-Tegel.


Der Fall Daidalos und Ikaros im Glaskasten des BER    Der Fall Daidalos und Ikaros im BER
Die Skulptur ist nun auch zum BER "Willy Brandt" umgezogen,

kaum beachtet von den Touristen und "liegt" dort,  jetzt aber
"kippenfrei" und ohne "Vogelkot-Exkremente",
sauber und gepflegt im Eingangsbereich des "Terminals 1", in einem geschützten Bereich einer großen Glasbox.

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Die Plastik soll an den Flugpionier "Otto Lilienthal" (* 1848; † 1896) und seinen
Absturz am "9. August 1896" mit dem von ihm entworfenen Fluggerät erinnern.

Bei einem seiner Erprobungsflüge in Brandenburg stürzte er an der Nordostseite des Gollenbergs (110 m),
ca. zwei Kilometer von Rhinow/Stölln entfernt, aus 15 m Höhe ab und verstarb an den Folgen des tragischen Unfalls.

Siehe auch meine Seite: "Flugplatz - Amt Rhinow Stölln".


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Flughafenterminal 1 und 2 - BER
Nun wurde der
"Pannen-Fluch-Hafen"
(BER) der langen Wege Berlin Brandenburg - "Willy Brandt"
außerhalb der Stadtgrenzen - am südlichen Stadtrand "bei Berlin",
in Brandenburg / Landkreis Dahme-Spreewald gelegen,
am 31. Oktober 2020 eröffnet.


   
Vom Flughafen der "langen Wege" kommt man nur mit einem VBB "A B C-Ticket" (!) der S-Bahnlinie 9 (30 Minutentakt),

über den Regional-/Fernverkehr, mit mehreren Buslinien oder einem "ladeberechtigten Taxi" in die Innenstadt Berlins,
wenn man die richtigen Ein- und Ausgänge im Terminalgebäude, die Bahnanschlüsse sowie Parkplätze schnell findet!

Zu sehen in den Fotos, es warten einige Fluggäste auf "ladeberechtigte" Taxis zur Weiterbeförderung nach Berlin.
Hoffentlich dauert dies nicht länger als der Flug selbst!

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Feierabend für den Hauptstadtflughafen Berlin-Tegel "Otto Lilienthal".
Letzter Landeanflug über dem "Kutschi" - im Berlin-Tegeler Sonnenuntergang.

Feierabend für den Berliner Hauptstadt-Flughafen Tegel (TXL) - Beiname "Otto Lilienthal",
am 8. November 2020.

Der Flughafen Tegel verlor ca. ein halbes Jahr später, am 4. Mai 2021, seine Betriebserlaubnis
und wurde endgültig entwidmet.


Aufnahme vom oberen Parkplatzdeck des Einkaufzentrums "Clou"
am Kurt-Schumacher-Platz (Kutschi) in Berlin-Reinickendorf.




Flughafen Tegel, Blick über das Flugfeld zum Tower.
Flughafen Tegel mit Sicht über das Flugfeld zum Tower und zur Wartungshalle (rechts), November 2020.

Der Tower wird hier nicht abgefackelt.
Soweit geht man nun doch nicht, mit der Schließung des Flughafens.

Die Gebäude des Flughafens Tegel stehen außerdem unter Denkmalschutz!

Im Hintergrund befindet sich das Heizkraftwerk Reuter West im Berliner Ortsteil Siemensstadt.



Zur Erinnerung an alte Zeiten - airberlin.
Zum Abschied von Tegel startete noch einmal eine Maschine im Air-Berlin-Design,
mit Gegenwind aus Osten - über den "Kutschi".

Erinnerung an alte Zeiten - "airberlin".
Insolvenz Im Oktober 2017.
Sie war bis dahin die zweitgrößte Fluggesellschaft Deutschlands.



Saatkrähenvertreibung mit Kleinflugzeugen im Tiefflug über Start- und Landebahn Tegel.
Da wegen der Corona-Pandemie in 2020 nur noch wenige Flugzeuge die Start- und Landebahn in Tegel benutzten,
haben sich größere Brut- und Nistplätze von Saatkrähen in der Nähe des Flugfeldes gebildet.

Einheimische Saatkrähen und osteuropäische Krähen, die am und auf dem Flughafenfeld Tegel
nisten bzw. das Flugfeld überflogen, wurden in den letzten Monaten 2020 - wenn nötig - jedes Mal
kurz vor dem Start einer Passagiermaschine, mit Kleinflugzeugen,
welche die Start- und Landebahn im Tiefflug überflogen, verjagt !



Letzte Starts vom Flughafen Tegel (TXL) - 4. November 2020.

Letzte Abflüge,

Letzte Abflüge vom Flughafen Tegel im November 2020.

 "Take-off" für die "Swiss Air", hier gen "Westen", Flug über Spandau (4. Nov. 2020),

Letzte Starts vom Flughafen Tegel (TXL) - 4. November 2020.

von der Startbahn

Letzer Abflug von Tegel ?
 in Tegel-Süd.



Landebahnbefeuerung Flughafen Tegel, November 2020.
Flugfeld Berlin-Tegel
mit der Landebahnbefeuerung in Ost-West-Richtung.

Beim Starten und Landen wird immer der "Gegenwind" genutzt.
Durch den Gegenwind bekommt das Flugzeug mehr Auftrieb,
beim Landen bremst der von vorne kommende Wind den "Flieger" ab.

Wenn der Wind oft über das Flugfeld aus Westen weht,
wird die Start- bzw. Landebahn in Ost-West-Richtung angelegt.

Bei West-Wind starteten die Maschinen gen Westen (hier über "Spandau"),
wenn die Windrichtung sich drehte,
wurde der Start in die "Betriebsrichtung" Osten (über den "Kutschi") gewechselt.



Verkehrsflughafen und Militärbereich in Tegel.
Verkehrsflughafen Berlin Tegel-Süd (links) und der militärische Bereich des Flughafens Tegel-Nord (rechts).

Fotografiert im November 2020 vom "Aussichtshügel" (Meteorstraße) an der
Autobahnauffahrt - Kurt-Schumacher-Damm - zur Bundesautobahn A 111.



Militärischer Teil in Tegel mit der Flugbereitschaft der Bundeswehr.

Der militärische Teil des Flughafens Berlin Tegel-Nord wurde einst
von der Luftwaffe der französischen Streitkräfte genutzt.

Die französischen Alliierten zogen 1994, nach der Wiedervereinigung (1990), aus Berlin ab.

Die Hallen für die Unterbringung und Wartung der Hubschrauber in Tegel-Nord können bis ca. 2029
von der Flugbereitschaft der Bundeswehr weiter genutzt werden.



Hubschrauber der Luftwaffe vom Typ Cougar AS-532 in Tegel-Nord.

Das kleine Lufttransportgeschwader der Flugbereitschaft ist seit 1996 in Tegel-Nord Standort
 von drei Hubschraubern der Luftwaffe vom Typ Cougar AS-532, mit einer Reichweite von 850 km.
 
Eine Maschine fliegt schon im neuen Look, mit dem schwarz-rot-goldenen Banner - bis zum  Heckrotor,
 auf weißem Untergrund.
Unten am Rumpf steht der Schriftzug "Bundesrepublik Deutschland".
 
Die Flugbereitschaft fliegt Regierungsmitglieder und ihre Gäste.
 
Der militärische Teil Tegels bleibt der Bundeswehr noch für fast ein Jahrzehnt erhalten
und dient als Basis wie als Start- und Landepunkt der drei Hubschrauber.
 
Für die Hubschrauber fehlt am neuen Flughafen BER noch die geeignete Infrastruktur.
Erst wenn das endgültige Terminal steht, sollen die Hubschrauber ebenfalls umziehen.




Militärischen Teil des Flughafens Tegel, im Hintergrund das Regierungsterminal.
Staatsempfang am Regierungsterminal.

Fremdfoto aus Wikimedia
(auf Foto klicken) oder hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_Berlin-Tegel


 Hier der Besuch des niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte in Deutschland im Juni 2012.
 Empfang am militärischen Teil des Flughafens Tegel, im Hintergrund das Regierungsterminal.
 
 Zufahrt von der Seidelstraße, quer durch die ehemalige Wohnanlage der französischen Alliierten,
 in der "Avenue-Jean-Mermoz".
 (Jean Mermoz (* 1901; † 1936 im Atlantik) war ein französischer Pilot und Flugpionier)
 
 Eigene Start- und Landebahnen hatte der "Airport One" nicht, man nutzte die vom Verkehrsflughafen Tegel.
 Es landeten hier Regierungschefs aus aller Welt, gekrönte Häupter und sogar
 im Jahr 2011 Papst Benedikt XVI.
 Auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel startete von hier zu ihren Staatsbesuchen.
 
 Staatsempfänge in Berlin-Tegel sind ab dem 1. Oktober 2020 Geschichte.
 Ab dann werden Präsidenten und Staatsgäste
im Landkreis Dahme-Spreewald (Brandenburg) bei Berlin begrüßt.




Abschied vom Flughafen-Tegel auf dem "Clou" - Parkplatzdeck am Kurt-Schumacher-Platz.
Auf dem oberen "Parkplatzdeck" des Einkaufszentrums "Clou" am Kurt-Schumacher-Platz (Kutschi),
stehen Fans zum Abschied vom Flughafen-Tegel, am 8. November 2020,
und warten auf den letzten Abflug einer "Air France" um ca. 15:00 Uhr.

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Der Platz wurde nach "Kurt Ernst Carl Schumacher"(* 1895; † 1952) benannt,
Parteivorsitzende der
SPD von 1946 bis 1952.

Er gehörte zu den Gründervätern der Bundesrepublik Deutschland.

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Ehemalige Perspektive am Himmel für Fußgänger auf dem "Kutschi",
über die Köpfe unzähliger Menschen in nur 150 bis 200 Meter Höhe mit
dem gewaltigen Sound der Flugzeug-Turbinen über dem Verkehrsknotenpunkt
im nördlichen Berliner Ortsteil Reinickendorf.


Den letzten Flug, mit einem Abschieds-Rundkurs über den Flughafen-Tegel,
machte diese Maschine
vom Typ "Airbus A320" der Air France (sh. Foto)
zum Flughafen "Charles de Gaulle" (CDG) in Paris.

Die französische Fluggesellschaft war die erste, die im Januar 1960 in Tegel-Süd landete
und am heutigen Regierungsterminal in Tegel-Nord zum stehen kam.
60 Jahre später sollte sie nun die letzte Airline sein, die im November 2020 von hier abflog.

Der Abflug der "Air France 1235" erfolgte mit ca. 35 min Verspätung, um 15:35 Uhr.

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Das war's dann mit "Otto Lilienthal" in Tegel (TXL),
das Licht im Terminal ist nun leider aus,
geringer wird dafür der Lautstärkepegel,
über dem nördlichen Berlin und Reinickendorfs Haus.


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TXL-Bus und X9 fahren ab Sonntag den 8. November 2020 nicht mehr!
Wegen der Schließung des Flughafens Tegel wurden die Buslinien eingestellt.

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2012 feierte die Stadt Berlin ihr 775-jähriges Jubiläum
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Blick vom Turm der Parochialkirche in Berlin.

Blick vom 65 m hohen Turm der Parochialkirche
(Singuhrkirche) in der Klosterstraße
über die Dächer der Berliner Stadtmitte - City Ost.

Links das Nikolaiviertel mit den Doppeltürmen der Nikolai-Kirche - Gründungskiez von Berlin (1237),
in der Mitte der Berliner Dom und das Rote Rathaus (hinter der Gustav-Böß-Str. bzw. Grunerstr.),
rechts die Turmspitze der Marienkirche am Alexanderplatz.

Die beiden Städte Berlin und Cölln entwickelten sich im 12. Jahrhundert
 aus den beiden Siedlungen Berlin und Cölln,
 gelegen zu beiden Seiten der Spree im heutigen Bezirk Berlin-Mitte.
 
 Wie bekannt, schlossen sich 1432 beide Orte zu der Doppelstadt Cölln-Berlin zusammen,
 wobei die offizielle Vereinigung zur Stadt Berlin erst im Jahr 1709 erfolgte.


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Die Preußen dachten patriotisch aber nicht nationalistisch; sie waren religiös geprägt und
lehnten daher jede von Menschen erdachte Ideologie ab. So entwickelte sich
Preußen zum modernsten Staat Europas und wurde zur Brücke zwischen West und Ost,
seine Bevölkerung setzte sich aus vielen Nationalitäten zusammen.

Es war ein "Kleineuropa" auf deutschem Boden.

Berlin, die Hauptstadt Preußens, wuchs in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts
sehr schnell.
Die Stadt hatte um 1840 noch etwa 300.000 Einwohner, 1858 waren es schon über 500.000 !

Elend und Not hatten bereits seit dem Weberaufstand in Schlesien 1844 eine
Landflucht nach Berlin ausgelöst.
Die Zahl der Zugezogenen übertraf die der Einheimischen bald um ein Vielfaches.
Die gebürtigen Berliner waren eine Minderheit unter vielen Minderheiten.

1866 wird Berlin Hauptstadt des Norddeutschen Bundes.

1871, nach der Proklamierung König Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser wird sie
Hauptstadt des (zweiten) Deutschen Reiches und ist 1883 als eigener Verwaltungsbezirk
der Mark Brandenburg ausgeschieden. Sie hatte in dieser Zeit mittlerweile 823.000 Einwohner

1880 wurde die Millionengrenze erreicht und zur Jahrhundertwende waren es
2,7 Millionen Einwohner.
   
Im Jahr 2018, waren es ca. 3,7 Millionen Einwohner.

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Vor allem nach der Reichsgründung von 1871, als die neue
Reichshauptstadt Berlin zusätzlich Menschen anzog, nahm der schon 1862
begonnene Bau von Mietskasernen gigantische Ausmaße an.

Wasserleitungen gab es erst ab 1856, eine Kanalisation erst ab 1873.
Die sanitären Verhältnisse waren im größten Teil der Stadt katastrophal schlecht.

Nach dem Krieg gegen Frankreich 1870/1871 (wegen "Emser Depesche"), kam es
zu einer Pockenepidemie, was zur Entstehung des Krankenhauses Moabit
- zunächst als behelfsmäßiges Barackenlazarett -
führte.
Auch die Wochenmärkte der Stadt galten als hygienisch unzureichend,
nach 1871 wurden daher die zum Teil heute noch bestehenden Markthallen erbaut.

Die Stadt wuchs zum Zentrum der deutschen Wirtschaft und Verwaltung heran.
Schon 1871 und 1877 wurde in zwei Abschnitten die Ringbahn um die Stadt gebaut.


Portal des Anhalter Bahnhofs.
 Das historische Portal als
Ruine des Anhalter Bahnhofs (1839 -1841 und Umbau 1876 -1880),
Der Architekt des großen Endbahnhofs war Franz Schwechten (* 1841; † 1924).

Die bekrönenden
Nachbildungen der allegorischen Bronzeskulpturen auf dem Vestibülgiebel der Portalruine
"Die Nacht" (links) symbolisiert eine ihren Blick verhüllende Frau und
"Der Tag" (rechts) einen in die Ferne blickenden Mann.

Diese stammen von dem Bildhauer Carl Ludwig Friedrich Brunow
(* 1843; † 1913).

In dem dazwischen befindlichen und erhalten gebliebenen runden Steinrahmen
befand sich einstmals eine große Uhr.

 Auf den Ecken der balkonartigen Brüstung wurden die Sitzfiguren der "Berolina" und der "Anhaltina" platziert,
die 1876 - 1879 von dem Bildhauer und Medailleur Otto Geyer (* 1843;
† 1914) entworfen wurden.

1945 wurde der Bahnhof kriegsbedingt schwer beschädigt und 1959/60 trotz massiver Proteste der Bevölkerung gesprengt.
Die Überreste des Portikus am Askanischen Platz (Stresemannstraße) im Ortsteil Kreuzberg erinnern an den
bedeutenden Bau des riesigen Kopfbahnhofs und mahnen an Krieg und Zerstörung.


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Weitere Kopfbahnhöfe waren der Potsdamer, Lehrter und Hamburger Bahnhof.

Die Bahngesellschaften der Stettiner, Ostbahn, Görlitzer und Schlesischen Bahn
nahmen den Verkehr aus allen Himmelsrichtungen auf.

Hamburger Bahnhof in Berlin
Der Hamburger Bahnhof in Berlin-Moabit, Invalidenstraße 50 - 51.

Das spätklassizistische Gebäude, 1846-47 erbaut, ist der einzige heute noch erhaltene Kopfbahnhof aus dieser Zeit.
Vierzig Jahre diente er als Endbahnhof der Strecke von Hamburg nach Berlin, 1884 wurde der Bahnhof stillgelegt.

Ab 1906 war er Domizil des Königlichen Bau- und Verkehrsmuseums,
später Verkehrs- und Baumuseum (Lokomotivenmuseum).
Seit der kriegsbedingten Zerstörung 1944 war der Hamburger Bahnhof als Gebäude
unzugänglich, die Sammlung blieb aber überwiegend erhalten.

Nach dem Krieg wurden alle Bahnanlagen im West-Alliierten Teil Berlins der in Ost-Berlin (SBZ)
ansässigen Deutschen Reichsbahn übertragen, u.a. auch das Gebäude dieses Bahnhofs.

Herzlichen Dank an Herrn Gutsche aus Berlin für folgenden Hinweis:

Ab 1984 übernahm die BVG die Betriebsrechte der in West-Berlin gelegenen
S-Bahn Strecken,
somit auch die Kosten der Instandhaltung.
Die Deutsche Reichsbahn (DDR) hatte kein Interesse am Gelände und Gebäude des
Hamburger Bahnhofs, so wurde es an den Senat von West-Berlin übergeben.
Nach grundlegender Sanierung  wurde der nicht leerstehende Bahnhof 1987 erstmals wieder als
Ausstellungsort genutzt.
Seit 1996 beherbergt er als Museum für Gegenwart - Berlin eine der wichtigsten
Sammlungen internationaler zeitgenössischer Kunst.

Die Ausstellungsstücke des Verkehrs- und Baumuseums wurden vom Museum für Gegenwart
an das Deutsche Technikmuseum Berlin und das Verkehrsmuseum Dresden übergeben.



Hauptbahnhof (Lehrter Stadt-Bahnhof)
Foto: Juli 2005
Eine der Superlativen am Regierungsviertel, der neue, hier noch im Bau befindliche Hauptbahnhof
(ehemalige Lehrter Bahnhof).
Der "Schienen-Glaspalast" wurde noch vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft, im Mai 2006 fertiggestellt.

Links im Foto die "Gustav-Heinemann-Brücke", als Spree-Fußgängerüberweg
vom Hauptbahnhof  zum Regierungsviertel.

Der bisherige alte Lehrter Stadt-Bahnhof wurde zum zentralen Hauptbahnhof Berlins
für täglich 1.000 Züge und ca. 250.000 Fahrgäste aus- und umgebaut.

Er ist der größte Kreuzungsbahnhof Europas, gleichzeitig ein neues Wahrzeichen Berlins,
mit den Hochgeschwindigkeitslinien Rom - Kopenhagen und Paris - Moskau.

 

Berliner Hauptbahnhof.
Nach über zehnjähriger Bauzeit wurde der Bahnhof am 26. Mai 2006 mit einer großen
Feier eingeweiht und in Betrieb genommen.



Berlin Hauptbahnhof - auf dem Bahnsteig.
8.500 Glasscheiben mit 20.000 m² Glasfläche sind an der einzigartigen Stahlkonstruktion befestigt.

Die Hallenkonstruktion überspannt die Bahnsteige in einer Höhe von ca. 17 m auf 321 m Länge und ist zwischen 46 und 68 m breit.
In 27 m Höhe überspannt das Hallendach die gläserne Halle die Gleise der Ost-West-Verbindung zwischen den Bügelbauten.

15 m unter Straßenniveau befinden sich die Bahnsteige für Fern- und Regionalzüge der Nord-Süd-Verbindung.

Die gewaltigen Ausmaße des Bahnhofs kann man hier nur erahnen, denn der größere Teil des Bahnhofs liegt unterirdisch,
verläuft einige Etagen unterhalb der Oberfläche.

Architekt:  Meinhard von Gerkan (* 1935) Statiker:  Jörg Schlaich (* 1934).



Skulptur Rolling Horse am Hauptbahnhof Berlin     Skulptur - Rolling Horse - Hinterteil
Die Skulptur "Rolling Horse", steht seit Mai 2007 auf der nördlichen Terrasse des Berliner Hauptbahnhofs am "Europaplatz".

Entworfen wurde die, einem Pferd nachempfundene Figur, sich kreisförmig krümmend und einem Radsegment ähnelndes Gebilde
von dem Bildhauer Jürgen Goertz (* 1939).

Tradition und Fortschritt im Verkehr, sie soll wahrscheinlich die Zeit der Postkutsche bis zur modernen Eisenbahn verkörpern.

Die Skulptur besteht aus Edelstahl, Aluminium, Kunststoff, Glas sowie Stein und
ist 9,70 Meter hoch, 8,70 Meter breit und wiegt 35 Tonnen.
Im Sockel sind architektonische Elemente des alten Lehrter Bahnhofs integriert, die durch vier große Bullaugen betrachtet werden können.


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1882 wurde die Stadtbahnstrecke eröffnet, die Berlin von Ost nach West durchquert, hier fuhren Fern- und Lokalzüge.
Seit 1891 wurden alle Fernstrecken mit separaten Vorortgleisen ausgestattet.

Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches 1918 gab es 1920 eine bedeutende Entwicklung Berlins.

Durch ein "Gesetz über die Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlins" vom 1. Oktober 1920 kam es zur
Vereinigung mit Berlin von 7 Städte: Charlottenburg, Spandau, Wilmersdorf, Schöneberg, Neukölln,
Köpenick, Lichtenberg - 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirke.

Die Stadt Berlin - nun "Groß-Berlin" - wuchs damit über Nacht von 66 auf 878 Quadratkilometer Fläche an
und die Einwohnerzahl stieg schlagartig von 1,9 Millionen auf rund 3,8 Millionen.


Bezirksnamen sind dann an die Stelle der alten Stadtteilbezeichnungen getreten und aus dem
alten historischen Kern wurde schlicht "Mitte".

Es entstand die Riesenstadt Groß-Berlin, nun dreizehn mal so groß wie das historische Berlin.

Als ehemaliger Brückenort und "Herz der Mark" an der Spree, entwickelte sich Berlin
im Lauf der Geschichte zum Sammelpunkt wichtiger Handelsstraßen und wurde der
Verkehrsmittelpunkt insbesondere des nord- und mitteldeutschen Raums.
Im Zentrum des märkischen Wasserstraßennetzes
zwischen Elbe und Oder gelegen, wurde Berlin auch zu einem bedeutenden Binnenhafen.

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Im Jan. 1933 kamen die Nationalsozialisten an die Macht. Durch Manipulation
erringt Hitler für die NSDAP die Mehrheit der Sitze im Reichstag, die erste
demokratische Republik Deutschland, die Weimarer Republik, fand somit ihr Ende.

Adolf
Hitler
war ein straffällig gewordener Ausländer.
Er
wurde als Österreicher am 20. April 1889 in Braunau am Inn (Oberösterreich) geboren
und entzog sich seiner Verantwortung am 30. April 1945 durch Selbstmord im Bunker
unter der Reichskanzlei in Berlin - aber nicht in seiner braunen Uniform,
zusammen mit seiner kurz zuvor geheirateten langjährigen Geliebten Eva Braun.

Damit er an der Reichspräsidentenwahl teilnehmen konnte, musste dem am 30. April 1925
auf Antrag aus der österreichischen Staatsbürgerschaft entlassenen
und seitdem staatenlosen Hitler am 26. Februar 1932 erst noch die
deutsche Staatsbürgerschaft zuerkannt werden.

Der damalige Reichspräsident Paul von Hindenburg ernannte den Vorsitzenden
der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP)
Adolf Hitler
dann zum neuen Reichskanzler.

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Adolf Hitler und sein Baumeister Albert Speer planten u.a.
Berlin als Welthauptstadt "Germania", der neuen,
monumentalen Hauptstadt des "1000-jährigen, Dritten Deutschen Reiches".

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Das "Erste Deutsche Reich" war das alte "Heilige Römische Reich Deutscher Nation",
das von ca. 950 bis 1806 bestanden hat.
Das "Zweite Deutsche Reich" war das "Deutsche Kaiserreich" von 1871 bis 1918.

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Hitler sagte einst zu seinen, bis auf wenige, "treuen" deutschen Ober- und Untertanen:
   
"Gebt mir 10 Jahre Zeit und ihr werdet eure Städte nicht wieder erkennen."

Bald folgte der von ihm initiierte Zweite Weltkrieg (1. September 1939 - 8. Mai 1945)
und er hat leider Recht behalten.



Bildleinwand, Kriegsende am Brandenburger Tor.
180° - Fotoleinwand
hinter dem Brandenburger Tor auf dem Pariser Platz.


Kriegsende am Brandenburger Tor
8. Mai 2005 - 60 Jahre nach Kriegsende
und der Kapitulation des "1.000-jährigen", Dritten Deutschen Reiches.

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Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Hauptstadt Groß-Berlin
- im Grundgesetz alter Fassung so bezeichnet -
geteilt und bestand nun aus West- und Ost-Berlin.

             
West-Berlin wurde als Bundesland der Bundesrepublik Deutschland betrachtet,
1982 bekam es die amtliche Bezeichnung "Berlin (West).

Im ehemaligen West-Berlin gab es "keine Wehrpflicht" daher zogen zahlreiche junge Männer
aus West-Deutschland (Bundesrepublik Deutschland) nach West-Berlin,
um sich dem Wehrdienst zu entziehen.

Ebenso gab es keine polizeiliche Sperrstunde", so dass Restaurants, Kneipen, Bars
und andere Vergnügungsstätten "rund um die Uhr" geöffnet haben konnten.


Die 23 Bezirke in den ehemaligen Alliierten Sektoren
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West-Berlin Ost-Berlin
Französischer Sektor Sowjetischer Sektor
Reinickendorf Mitte
Wedding Prenzlauer Berg
Britischer Sektor Friedrichshain
Tiergarten Pankow
Charlottenburg Weißensee
Wilmersdorf Hohenschönhausen
Spandau Lichtenberg
Amerikanischer Sektor Marzahn
Kreuzberg Hellersdorf
Neukölln Treptow
Tempelhof Köpenick
Schöneberg  
Steglitz  
Zehlendorf  


 
Alliierten-Sektoren und Flucht aus der DDR in Berlin. Mauer-Wachturm in der Erna-Berga-Strasse, Nähe Potzdamer Platz

Für uns ehemaligen West-Berliner "Inselbewohner" gab es nur eine "Himmelsrichtung - Osten".

Ein Ausflug innerhalb West-Berlins nach dem 13. August 1961 endete immer irgendwann an der DDR-Mauer,
ringsum war "Osten" - Ost-Berlin und der Kreis Brandenburg mit dem DDR-Bezirk Potsdam.

Der original DDR-Mauer-Rundblickbeobachtungsturm vom Typ "BT6" in der "Erna-Berger-Straße" *)
- Nähe Leipziger- und Potsdamer Platz -
diente der Überwachung des Grenz-Todesstreifens und des Geländes am "Haus der Ministerien".

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*) Erna Berger (* 1900; † 1990) war eine weltberühmte deutsche Opern- und Konzertsängerin.

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Nach dem Vier-Mächte-Abkommen war West-Berlin zwar kein integraler Bestandteil der Bundesrepublik Deutschland,
es wurde jedoch von dieser als Bundesland betrachtet und mit einigen Einschränkungen (Alliiertes Vorbehaltsrecht)
auch so behandelt.

Die friedliche Revolution in der DDR hatte am 9. November 1989 gesiegt.
Die Zeit der Demütigungen war endlich vorbei.

Bereits am 3. Oktober 1990 kam es mit Zustimmung der vier Alliierten durch den Beitritt
der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland
zur staatlichen Wiedervereinigung Deutschlands.


Der Einigungsvertrag ist der Vertrag vom 31. August 1990 zwischen der Bundesrepublik Deutschland
und der Deutschen Demokratischen Republik über die Auflösung der DDR,
ihren Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland und die deutsche Einheit.

Verhandlungsführer und Unterzeichner auf der Seite der Bundesrepublik war der damalige Bundesinnenminister
Wolfgang Schäuble und auf der Seite der Deutschen Demokratischen Republik
der Parlamentarische Staatssekretär Günther Krause.


Am 20. Juni 1991 entschied der Deutsche Bundestag in Bonn mit knapper Mehrheit,
den Sitz von Parlament und Regierung nach Berlin zu verlegen.

A
usschlaggebend war die Rede von Dr. jur. Wolfgang Schäuble (* 1942) und
die Zustimmung von Alt-Bundeskanzler Dr. phil. Helmut Kohl
(* 1930; † 2017).

"
Das Symbol für Einheit, Freiheit und Demokratie in Deutschland
sei wie keine andere Stadt immer Berlin gewesen",
sagte er damals.

Mit hauchdünner Mehrheit beschloss der Bundestag daraufhin, die Regierung und einen Teil der Ministerien nach Berlin zu verlagern.

Deshalb wurde der Bundesminister für Finanzen, Dr. Wolfgang Schäuble, am 24. Oktober 2016
zum Ehrenbürger der Bundeshauptstadt Berlin ernannt. Er ist damit der 119. Berliner Ehrenbürger.

Das Reichstagsgebäude wurde zum neuen Sitz des Deutschen Bundestages.

Mit der Wiedervereinigung wurde das Land West-Berlin wieder um Ost-Berlin erweitert
und zählt zu den alten Bundesländern.


Der Teil-Umzug von Bonn nach Berlin erfolgte 1999
.

Bonn war seit Nov. 1949
provisorische Bundeshauptstadt, erst ab 1973 offiziell als Bundeshauptstadt von
Alt-Bundeskanzler Willy Brandt in seiner Regierungserklärung,
zur Entspannung des "Kalten Krieges", anerkannt.

Heute ist Bonn die einzige Bundesstadt Deutschlands.

Nach der Verfassung von 1995 ist Berlin als deutsche (Bundes)
Hauptstadt (Stadt-Land) erneut bestätigt worden
und zugleich von 16 Bundesländern) ein deutsches Bundesland.

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Die Volksvertretung von Berlin ist das Abgeordnetenhaus,
die Landesregierung ist der Senat mit dem Regierenden Bürgermeister.

Seit der Bezirksreform am 1. Januar 2001 ist Berlin jetzt in 12 (vorher 23) Bezirke gegliedert,
ihre Organe sind die Bezirksverordnetenversammlungen (Bezirksparlamente) und die Bezirksämter,
geleitet von Bezirksbürgermeisterinnen und Bezirksbürgermeister.

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Chechpoint Charlie in Berlin - Friedrichstraße
Der ehemalige Grenzübergang "Checkpoint Charlie" in Berlin-Kreuzberg an der Kreuzung Friedrichstraße/Zimmerstraße
zählt zu den bekanntesten und meist fotografierten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Hier die Sicht vom ehemaligen West- nach Ost-Berlin - wobei heute dort schon neu gebaute Häuser stehen.

Der heutige
Nachbau eines Wachhäuschens dient nur Touristen, um sich mit Laiendarstellern in Uniform
gegen Entgelt fotografieren zu lassen.


Der einstige militärische Kontrollpunkt war neben der Glienicker Brücke (nach und von Potsdam) der bekannteste
Grenzübergang in Berlin und wurde durch die US-Amerikaner kontrolliert.

 Der Übergang durfte nur von den Alliierten, Ausländern und Mitarbeitern der Ständigen Vertretung der BRD in der DDR
sowie von DDR-Funktionären benutzt werden.


Zu erreichen mit der
U-Bahn Linie 6, vom U-Bahnhof Kochstraße.


US- Panzer am Checkpoint Charlie.
Am 27. Oktober 1961 fand hier eine der gefährlichsten Konfrontationen zwischen den
USA und der UdSSR
statt (Fremdfoto).
Es standen sich amerikanische und sowjetische Panzer direkt am weißen Grenzstreifen gegenüber,
bei Beginn einer unüberlegten Kriegshandlung hätte die Welt an der Schwelle eines Atomkrieges gestanden!

Der Grund hierfür war, dass die DDR-Organe US-Staatsbürger in Zivilkleidung und auch in Uniform an der Grenze
kontrollieren wollten, wozu nach alliiertem Recht nur die sowjetische Besatzungsmacht berechtigt war.

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*) Berlin - Mitte, Beschreibung von 1900:

Die Menge von Fremden, die in Berlin Einkehr hält und vor allem einen äußeren Eindruck von dem Leben und Treiben in der
neuen Kaiserstadt gewinnen will, sucht sicherlich zunächst die Straße Unter den Linden und die angrenzenden Stadtteile auf;
denn hier scheint sich alles vereinigt zu haben, was einer modernen Stadt Ansehen und Prunk verleiht.

Die Linden sind in der Erinnerung untrennbar mit dem Wachstum der Stadt verknüpft; sie bilden mit ihrer näheren Umgebung das
Herz derselben. Auch in dem baulichen Charakter der Linden macht sich ihr Einfluss auf die gesamte Stadt so recht bemerkbar.

Den Anfang bildet das hoheitsvolle Säulenportal des Brandenburger Tores, dessen Viergespann (Quadriga)
Napoleon Bonaparte 1806 als Siegesbeute, nach der Schlacht von Jena und Auerstedt,
nach Paris bringen ließ.
Zwischen 15. Oktober und 21. Dezember 1806 wurde die Quadriga vom Tor geholt
und in zwölf Kisten verpackt, kurz danach verließ sie die Stadt.

Diese Tat brachte dem berühmten Korsen bei den bestohlenen Berlinern den
Spitznamen Berliner Pferdedieb ein.

Fast acht Jahre - bis 1814 - hatte das Brandenburger Tor oben ohne dagestanden,
was die Berliner als besonders schmachvoll ansahen.

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Beschreibung von 1912:
Vom Fischerdorf zur Reichshauptstadt
Oberflächlicher Betrachtung erscheint es rätselhaft, wie innerhalb des märkischen Sandes die Millionenstadt Berlin entstehen konnte.

Das Alter der beiden Schwesterstädte Berlin - Cölln, zwei verschiedene, durch die Spree getrennte Ortschaften,
die den Grundstock zur heutigen Residenz abgeben, zu berechnen, ist geschichtlicher Forschung bisher nicht gelungen.

Soviel steht fest, dass die Schwesterstädte Berlin-Cölln mindestens um zwei Jahrhunderte früher gegründet worden sind,
bevor der zweite Hohenzoller der Mark in ihnen dauernd seinen Wohnsitz nahm.
Alt-Cölln erhielt nachweislich 1232 bereits Stadtrechte und Berlin wird 1244 zum ersten Mal genannt.

Nachdem sich beide Städte 1307 unter einem gemeinsamen Rat vereinigt hatten, war Berlin ums Jahr 1450 bereits die
bedeutendste und einflussreichste Stadt der Marken.

Sie hat sich bis zum Jahre 1870 mit ihrer Weichbildgrenze innerhalb des Spreetales gehalten, erst die gewaltige Ausdehnung,
die sie später erlangte, ließ die Bebauung auf die südlich und nördlich gelegenen Hochflächen hinaufschreiten.

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Die Straße Unter den Linden wurde 1575 zwischen der Brücke über dem
Festungsgraben am Berliner Schloss und dem Großen Tiergarten als Sandstraße angelegt,
um den Herrschaften vom Schloss bis zum Großen Tiergarten einen Reitweg zu bieten.

Kurfürst Friedrich Wilhelm
ließ dort 1647
1.000 Linden und 1.000 Nussbäume pflanzen.
Die Nussbäume konnten sich nicht im Märkischen Sand halten und gingen ein.
Die Linden überstanden die Anpflanzung und gaben der Straße ihren Namen.

Das historische Stadtzentrum erstreckt sich vom Brandenburger Tor bis zum Alexanderplatz,
in der berühmtesten Straße Berlins, Unter den Linden, mit zahlreichen historischen, barocken und
klassizistischen Bauten, aufgrund dessen Berlin auch manchmal Spree-Athen genannt wird.


Brandenburger Tor am Pariserplatz
Ansicht der inneren Seite des Brandenburger Tores.

Das Brandenburger Tor besteht aus zwei Säulenreihen mit jeweils sechs kannelierten, dorischen Säulen.
Es hat fünf Tordurchfahrten, die mittlere wurde zur Durchfahrt für Kutschen breiter gebaut.
Es ist über 20 m hoch, fast 70 m breit und über 10 m tief
.

Nur König und Kaiser sowie deren Gefolge war es vorbehalten den mittleren Tordurchgang
des Brandenburger Tores in Berlin zu benutzen, dem "einfachen Volk" war dies untersagt.

F
ür die Wiederbeschaffung der Quadriga aus Paris, durch "General Ernst von Pfuel", erhielten
die "von Pfuels"
das Privileg, die mittlere Tordurchfahrt am Brandenburger Tor ebenfalls zu nutzen (sh. weiter unten).


Die südlichen Spittelkolonnaden in Berlin Mitte

 Bis zum Jahr 2000 war der Obelisk vor dem Halbrondell mit den Arcaden,

der südlichen Spittelkolonnade in der Leipziger Straße am "Marion-Gräfin-Dönhoff-Platz",
die Berechnungsgrundlage für Entfernungsangaben zu anderen Orten.
(
"historische Meilensäule" von 1730 - Zentraler Poststein = Meile "0")

GPS-Position
 Breitengrad:        Längengrad:    
  N 52°30'38.10" ,  E 13°23'56.55"


 Diese Aufgabe hat nach dem Mauerfall jetzt das in der Nähe befindliche Brandenburger Tor übernommen.

GPS-Position
 Breitengrad:        Längengrad:     
  N 52°30'58.59" ,  E 13°22'39.734"


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Nach der Wiedervereinigung (3. Okt. 1990), der neu gestaltete Pariser Platz - vor 1814 "Quarré" genannt -
"
hinter" dem bis Oktober 2002 restaurierten Brandenburger Tor, am Ende der "City Ost".


Das Wahrzeichen Berlins,
heute auch für die Spaltung und Wiedervereinigung Deutschlands stehend,
den Propyläen im alten Athen nachgebildeten Bau (Akropolis),
wurde 1789 - 93 von C.G. Langhans dem Älteren (* 1732; † 1808) erschaffen,
die Hallen zu beiden Seiten wurden später hinzugefügt.

Das hierfür benutzte Baumaterial stammt aus dem Elbsandsteingebirge
und
aus dem Kalksteintagebau in Rüdersdorf bei Berlin.

Bei der Fertigstellung 1791 war die Quadriga von J.G. Schadow (* 1764; † 1850) noch nicht vollendet.
Die Friedensgöttin Eirene musste nachträglich verändert werden und erhielt einen "Mantel" als Bekleidung.
Dadurch erfolgte die Montage der Bronzen erst im Juni 1793.

Sie wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt.

Die heutige "Victoria mit ihrem Siegeswagen", nach dem Entwurf von J.G. Schadow gefertigt,
ist eine Kopie von 1958.

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Auf den folgenden Fotos wird die schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts bestehende falsche Behauptung widerlegt,
dass die Quadriga einmal stadtauswärts, Richtung Westen (Großer Tiergarten), ausgerichtet war!


Brandenburger Tor in Berlin um 1795.          Brandenburger Tor in Berlin um 2008.
Äußere
Ansicht des Brandenburger Tores im 18. und 21. Jahrhundert.

         
Kupferstich um 1800 - Brandenburger Tor
Kupferstich um 1800
-
Märkisches Museum, Inv.VII 63/1072 W.
"Ansicht der äussern Seite des Brandenburger Thores zu Berlin"
Kupferstich um 1810 - Brandenburger Tor - Einzug Kaiser Napoleons
Kupferstich um 1810
-
Musée National Versailles, Inv. MV 1552.
"Der Einzug Kaiser Napoleons in Berlin am 27. Oktober 1806"

          
Das Brandenburger Tor diente nach den siegreichen Kriegen von 1815 (Schlacht bei Waterloo),
1864 (deutsch-dänischer Krieg) und 1866 (deutsch-österreichischer Krieg) als Einzugstor.

Das Tor wurde immer wieder als Hintergrund für Einzüge und Staatsfeierlichkeiten genutzt.

Des weiteren fanden die Einzugszeremonien in die Stadt
nach dem deutsch-französischen Krieg
am 16. Juni 1871 vor der Kulisse des Brandenburger Tores statt.

Auf diesen Fotos ist also zu erkennen,
dass die "Friedensgöttin Eirene" die Pferde der Quadriga
auf dem Brandenburger Tor
schon immer stadteinwärts gelenkt hat, Richtung Berliner Schloss, nach Osten.

Der Spruch eines Berliners:
       
"Was hätte der preußische König wohl gesagt, wenn die Pferde ihm den Hintern zugewandt hätten?

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So lautet das bereits vor Jahren vorformulierte Schreiben, um die zahlreichen Anfragen
an das Berlin Museum rationell beantworten zu können:

"Sehr geehrte(r) Frau/Herr . . . . . . . ,
                                                                                       
auf Ihre Anfrage vom . . . . . teilen wir Ihnen mit, dass die Quadriga des Brandenburger Tores
schon immer stadteinwärts gerichtet war. Sie ist weder nach der Rückführung aus Paris im
Jahre 1814, noch nach dem Krieg von 1870/71 in Richtung Westen gewendet worden. Auch
im 20. Jahrhundert gab es keine Richtungsänderung, weder nach Westen noch nach Osten !
  
Mit freundlichen Grüßen . . . . . . .

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Altes Fremdfoto der Quadriga aus dem Jahr 1909
Bildunterschrift eines alten Fremdfotos von 1909 aus der Publikation von 1912
des Emil von Siefart (* 1858; † 1929):
"Nach einer photographischen Aufnahme des Architekten Kroog".
- Links im Foto sieht man das alte Reichstagsgebäude -

In dem Buch des kaiserlichen Oberstleutnants Emil von Siefart (* 1858; † 1929)
aus dem Jahr 1912 ist die Geschichte des Brandenburger Tores nachzulesen.
 
Emil von Siefart, der schon 1912 die erste und auf gründlichem Quellenstudium fußende
Monographie des Tores schrieb, hat sich schon damals veranlasst gesehen, gleich zu Beginn
seiner Publikation die Behauptung von der Richtungsänderung der Quadriga in den Bereich der
Legende zu verweisen, siehe hierzu die Website der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB):

https://opus.kobv.de/zlb/volltexte/2012/14017/

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Am 20. Februar 1813 führten die mit Preußen verbündeten russischen Truppen während der Befreiungskriege einen
Überraschungsangriff auf die französische Garnison (seit 1806) in Berlin durch.
Die Russen vertrieben von hier morgens um 5 Uhr die Franzosen und der General von Tschernitschef und Fürst Repnin
rückten in die Stadt ein.
Mit Unterstützung der Berliner Bevölkerung gelangten sie in die Stadt und wurden dort als Befreier umjubelt.
Die Franzosen konnten diesen Angriff zwar abwehren, mussten aber angesichts der russisch - preußischen Übermacht
am 4. März 1813 endgültig aus Berlin abziehen.

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*) Berlin - Mitte, Beschreibung von 1900:

Nach den Befreiungskriegen wurde die Quadriga 1814 wieder aus Paris zurückgeholt.
Das Viergespann nannten die Berliner dann im Volksmund die "Retourkutsche".

Die zerlegten Einzelteile der Quadriga wurden im Palais des Tuileries, einem Pariser Stadtschloss, entdeckt.
Diese sollten eigentlich auf einem neuen Triumphtor in Paris aufgebaut werden.

Dem General von Pfuel verdanken es die Berliner besonders, dass die "Friedensgöttin Eirene im Triumphwagen"
wieder auf das Brandenburger Tor zurückkehrte.

Während des Sommerfeldzugs von 1814 befand General von Pfuel sich im Generalstab von Blücher (* 1742; † 1819).
Mit der Einnahme von Paris wurde General von Pfuel (* 1779; † 1866) vom 26. Juli bis 30. August 1815
Kommandant des preußischen Sektors von Paris.

Preußischer sollte die Quadriga nun auf Wunsch von König Friedrich Wilhelm III. (* 1770; † 1840) werden.

Nachdem der Wagenlenkerin Eirene durch den Baumeister Karl Friedrich Schinkel 1814 das "Eiserne Kreuz"
in den erzenen Lorbeerkranz geflochten war und mit dem preußischen Adler ergänzt wurde,
verwandelte er die "Friedensgöttin Eirene" in die "Siegesgöttin Victoria".

Dies geschah, um die Rückkehr der nach Paris verschleppten Plastik nach Berlin
und den Sieg über die napoleonischen Truppen zu feiern.


Seit dieser Zeit (1814) heißt der Platz vor der
inneren Seite des Brandenburger Tores
"Pariser Platz",
in Erinnerung an die Eroberung von Paris.

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Das große preußische Nationaldenkmal zur Erinnerung an die Siege in den Freiheitskriegen (1813 bis 1815) steht aber
woanders - auf dem Kreuzberg im Victoriapark - in Berlin-Kreuzberg - ebenfalls von Karl Friedrich Schinkel entworfen.


(siehe auch im Archiv die Seite "Kreuzberg" - oder hier anklicken)

Es kam immer wieder zu einer Neuauflage des Eisernen Kreuzes
und noch heute ist es das Hoheitszeichen der Bundeswehr.

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Bis zur "Abdankung" Kaiser Wilhelm II. am 09.11.1918 erhielten die "von Pfuels" für die Wiederbeschaffung der Quadriga
aus Paris durch "General Ernst von Pfuel" das Privileg die mittlere Durchfahrt am Brandenburger Tor zu nutzen,
die eigentlich nur dem König und Kaiser vorbehalten war.


Vierergespann - Quadriga auf dem Brandenburger Tor - Retourkutsche
Heute steht sie als Symbol für das Ende von Krieg und Teilung, für Frieden und Einheit unseres Landes,
die
Quadriga - "Retourkutsche".
               
Ursprünglich war die Friedensgöttin Eirene, wie viele griechische Statuen, nackt.
Auf Anordnung von König Friedrich Wilhelm II. (* 1744; † 1797) musste die
von Johann Gottfried Schadow 1793 gestaltete Statue
nachträglich mit einem "Mantel bekleidet" werden.

Das Viergespann sollte den "Triumph des Friedens" darstellen, die politischen Ereignisse ließen
aber aus der griechischen "Friedensgöttin Eirene" die römische "Siegesgöttin Victoria" werden.


Sandsteinrelief "Zug des Friedens" Brandenburger Tor
Das Sandsteinrelief der Attika (Aufsatz über dem Hauptgesims) unterhalb der Quadriga,
auf der östlichen Seite - stadteinwärts, zeigt den "Zug des Friedens", entsprechend der
ursprünglichen Bestimmung.

Die Vorgabe von
C.G. Langhans dem Älteren
(* 1732; † 1808) war ein Relief, das
"den Schutz der gerechten Waffen, welchen sie der Unschuld leisten"
zeigen sollte.
Den Entwurf hierfür führte 1791 Bernhard Rode (* 1725; † 1797) aus,
J.G. Schadow (* 1764; † 1850)
fertigte auf dieser Grundlage ein Modell.
Mit der Ausführung wurden die Bildhauer Konrad Nikolaus Boy (* 1753; † 1793)
und Christian Unger (* 1743; † 1799)
betraut.

Der Einzug
der Friedensgöttin im Triumphwagen:

Herkules, der Neid und Zwietracht vertreibt, die Friedensgöttin Eirene - links auf dem Triumphwagen stehend
und Nike die Siegesgöttin - sie steht etwas weiter rechts vor dem Wagen, die den Heroen Trophäen darbieten,
und die Allegorie (griech. = Sinnbild; Gleichnis) der Staatsklugheit schreiten voran.
Dem von Putten (ital. = kleine, nackte Engelsfiguren) gezogenen Triumphwagen folgen
der Gott der Freude und die Göttin des Überflusses, die ihr Füllhorn ausschüttet. Als Zeugnis
der Kulturblüte in friedlichen Zeiten folgen die Personifikationen der verschiedenen Künste.

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Die schon im 13. bis 14. Jahrhundert errichtete (Zoll-) Stadtmauer, mit einer Höhe von 4 m und Länge
von ca. 16 km, diente einst als Zollmauer (Akzisemauer) und sollte die Fahnenflucht (Desertion)
der in den "Berliner und Cöllner" Kasernen stationierten Soldaten verhindern.

1732 - 1736
ließ der preußische König Friedrich Wilhelm I., Soldatenkönig von 1713 - 1740
und Vater Friedrichs II., um das damalige Berlin die schon vorhandene Stadtmauer stets erneuern
und vergrößern sowie auch um seine Vorstädte eine Mauer bauen.

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Welches, wie die Geschichte zeigt, zu DDR-Zeiten am 13. August 1961 böse und gewaltig mit den eingesperrten Bürgern
bis zum 9. November 1989 wiederholt wurde - obwohl gerade die "DDR-Führung" das "Preußentum" immer ablehnte.

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Die Einfuhr unverzollter Ware und eben das Desertieren preußischer Soldaten sollte verhindert werden.
Es gab 18 Stadttore als Passage von und nach Berlin, alle Tore dienten als polizeiliche Kontrollstelle
sowie Zollgrenze und befanden sich an den Ausfallstraßen zu den entsprechenden Städten.

Außer dem Brandenburger Tor gab es - im Uhrzeigersinn - noch 17 weitere Stadttore:

Neues Tor, Oranienburger Tor, Hamburger Tor, Rosenthaler Tor, Schönhauser Tor, Prenzlauer Tor,
Königstor (vormals Georgen Tor), Landsberger Tor, Frankfurter Tor, Stralauer Tor (sh. unten),
Schlesisches Tor, Köpenicker Tor, Cottbusser Tor, Wassertor, Hallesches Tor, Anhalter Tor
und das Potsdamer Tor.

Für die Schifffahrt auf der Spree gab es als polizeiliche Kontroll- und Zollstelle im Nordwesten
Berlins den "Unterbaum" (Unterspree) und im Südosten den "Oberbaum" (Oberspree).

Oberbaumbrücke, hier anklicken.


Mittelalterliche Stadtmauer in Berlin - am ehemaligen Stralauer Tor
Rest der historischen, mittelalterlichen (Zoll-)Stadtmauer von 1250, noch 120 m lang,
in der Waisen- bzw. Littenstraße,
hinter dem "Alten Stadthaus" und der "Parochialkirche" gelegen.


Mittelalterliche Stadtmauer in Berlin - am ehemaligen Stralauer Tor
Sie ist die wohl wichtigste Zeugin der mittelalterlichen "Doppelstadt Berlin-Cölln".



Die Parochialkirche gehört zu den Kirchen der Evangelischen Kirchengemeinde St. Petri - St. Marien

Erreichbar mit der
U2 - Bahnhof Klosterstraße
oder
Fußweg vom Alexanderplatz

Parochialkirche in Berlin Mitte.  
Die Parochialkirche, ein in "Konchenform" angelegter Bau, ist der erste und älteste
Kirchenneubau für die Anhänger der reformierten Gemeinde Berlins - ab 1695 gebaut.

Unter der Parochialkirche in Berlin-Mitte, einem bedeutenden Sakralbau der Barockzeit,
befindet sich eine der eindrucksvollsten neuzeitlichen Gruftanlagen.

Die nach dem Berliner Dom zweitwichtigste Gruft Preußens,
wie der Kirchengrundriss
auch in Konchenform angelegt,
 in der diejenigen beigesetzt wurden,
die den jungen preußischen Staat mit aufgebaut hatten.

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"Eine Konche" (gr. konché; lat. concha, "Muschel") ist in der Architektur eine Einbuchtung oder halbrunde Nische,
die in der Regel nach oben mit einer "Kalotte"
(halbkuppelförmige Wölbung) abgeschlossen ist.

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Die Parochialkirche lag innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer, in der Klosterstraße Nr. 67, Ecke Parochialstraße.


Erbaut wurde sie unter der Leitung von Johann Arnold Nering (* 1659; † 1695) und nach dessen Tod 1695
unter der von Martin Grünberg (* 1655; † 1706).


Auf dem Vorbau der Kirche wurde 1713 bis 1714, nach einem Entwurf Jean de Bodts (* 1670; † 1745),
ein hoher Glockenturm aufgesetzt.


1713 schenkte König (seit 1701) Friedrich I. in Preußen (* 1657; † 1713) der Kirche das berühmte Glockenspiel.
1714 war der Turm vollendet und man baute das Glockenspiel (Carillon) ein.
Sie wurde deshalb später auch "Singuhrkirche" genannt.

Das Glockenspiel bestand aus 37 Glocken, dem sogenannten Carillon, ähnlich dem Glockenspiel
der Potsdamer Garnisonkirche.

Weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt spielte es auch den Traditionschoral
"Üb immer treu und Redlichkeit"
nach der Mozartschen Papageno-Melodie aus der Zauberflöte.


Parochialkirche in Berlin Mitte.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark beschädigt aber nicht zerstört und ab 1988 neu eingedeckt.

Nach dem Mauerfall begannen ab 1993 weitere Restaurierungsarbeiten und wurden, bis auf die Turmspitze
und das Glockenspiel (Carillon), abgeschlossen.


Eingangshalle der Parochialkirche - Berlin.
Eingangshalle der Parochialkirche - der sogenannten "Singuhrkirche".

Öffnungszeiten:

Die Kirche ist in der Regel montags bis freitags von 9:00 Uhr bis 15:30 Uhr geöffnet und kann besichtigt werden.
Außerhalb der Öffnungszeiten kann mit dem Gemeindebüro, unter Tel: 030-24 75 95 10,
ein Besichtigungstermin vereinbart werden.

Die Gruft der Parochialkirche ist aus Rücksicht auf die Totenruhe nur in Ausnahmefällen zugänglich.


Andachtsraum der Parochialkirche in Berlin.
Der konchenförmige Andachtsraum der Kirche.

In der reformierten Theologie nimmt die Bibel, verstanden als göttliche Offenbarung, die zentrale Stelle ein.
Dies schlägt sich nieder in der Schlichtheit der Kirchenräume und des Gottesdienstes.

In der Mitte befindet sich der einfache Abendmahlstisch, einen Altar gibt es nicht.

Der monumentale Innenraum wird aber auch für Ausstellungen, Theateraufführungen und Konzerte genutzt und
kann für Veranstaltungen gemietet werden, sofern diese sich mit der Würde des Kirchenraumes vereinbaren lassen.
 
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Mit Mitteln der LOTTO-Stiftung Berlin, vieler einzelner Sponsoren und einer
großen Spende des Berliner Unternehmers Hans Wall (* 1942; † 2019),
konnte die kupferne Turmspitze mit den vier Zifferblättern der Turmuhr
Anfang Juli 2016 wieder aufgebaut werden.

Der Architekt Jochen Langeheinecke aus Werneuchen (Brandenburg / Barnim) hat den neuen Turm entworfen.

Gebaut wurde der neue Turm von der Firma Heckmann in Berlin-Hoppegarten.


Turmuhr der Parochialkirche in Berlib-Mitte.
Das Uhrengeschoss, welches alleine 40 Tonnen wiegt, ist mit vier steinernen Löwen verziert.


Turmaufbau mit einem 1000-Tonnen-Kran.       Turmaufbau mit einem 1000-Tonnen-Kran.
Deshalb wurde vorher in einer Probehebung getestet, ob der 1000-Tonnen-Autokran das Hauptteil
aus dieser ungünstigen Position überhaupt hochheben kann.


Neue Kirchturmspitze auf dem Turm der Parochialkirche in Berlin-Mitte             Kirchturm mit Glockenspiel - Parochialkirche.     
Die Konstruktion wurde mit einer Holzverschalung ummantelt und mit Kupferblech verkleidet.


Glockenspiel Parochialkirche - Berlin.
Das neue Glockenspiel (Carillon) - jetzt mit 52 Glocken.

Das Gesamtgewicht beträgt 8.400 kg. Die größte Glocke wiegt 1.490 kg, die kleinste 8 kg.

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Ein Carillon ist ein spielbares, großes Glockenspiel, das sich typischerweise in einem Turm
oder einem eigens errichteten Bauwerk befindet.
Es besteht aus Glocken, die mittels einer Klaviatur durch einen Spieler (oder mechanisch)
gespielt werden können.

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Am Sonntag den 23. Oktober 2016 haben nach 72 Jahren erstmals wieder
die Glocken der Parochialkirche in Berlin-Mitte geläutet.

Der Carilloneur Wilhelm Ritter (* 1953) aus Kassel spielte Stücke aus den vergangenen 300 Jahren.
Die Kirchengemeinde kündigte an, dass das Glockenspiel wieder regelmäßig erklingen soll.


Das Glockenspiel ist täglich um 9.00, 12.00,  15.00 und 18.00 Uhr zu hören.

Im Jahr 2018 wurde gespielt:

9.00 Uhr: Lobe den Herrn - Geistlich Stralsund/Halle
12.00 Uhr: Kleines Glockenstück - G.F. Händel
15.00 Uhr: Estudio No. 5 - Fernando Sor
18.00 Uhr: Wer nur den lieben Gott lässt walten - G. Neumark



Die Parochialkirche mit neuem Turm - Foto 2017.       Neue Turmspitze der Parochialkirche in Berlin-Mitte.       Die Parochialkirche mit neuem Turm - Foto 2017.

Damit ist auch wieder ein Stück historisches Berlin restauriert und instand gesetzt worden.

  
                                 2016                                                                                                          2022

Noch sieht der Turm, im Foto links - jetzt wieder 65 Meter hoch - in der Sonne rosa aus.
Nach längerer Wettereinwirkung wird dieser, durch die natürliche Alterung,
sich mit Edelrost (Patina) in Grünfärbung zeigen.

Links im Foto versteckt sich, hinter einem Baum, die Turmkuppel vom "Alten Stadthaus" am Molkenmarkt,
mit der Glücksgöttin "Fortuna" auf der Spitze - Höhe 101 Meter.


Rechts im Foto kann man einen der
Zwillings-Turmhochhäuser am Franfurter Tor erkennen.


 
Restaurant "Zur letzten Instanz" in Berlin.
"Zur letzten Instanz".

Innen an der Stadtmauer steht heute noch die 1963 restaurierte Mauer-Schänke und vermutlich
Berlins älteste Restauration und Destillation, in der Waisenstraße 16, ca. im Jahr 1611 erbaut.
Die Rückwand bildete gleichzeitig die mittelalterliche Berliner Stadtmauer, ein sogenanntes "Wiekhaus"
.



Berlins älteste Restauration und Destillation
Hier waren auch schon das Berliner Original Heinrich Zille - Pinselheinrich (* 1858; † 1929)
und der britische Komiker und Schauspieler Charles Chaplin (* 1889; † 1977) zu Gast.



Mittelalterliche Berliner Stadtmauer und Landgericht.
"Vor" der mittelalterlichen (Zoll-) Stadtmauer, zwischen der Waisen- und Littenstraße gelegen,
 steht das historische Gebäude vom Land- und Amtsgericht Berlin-Mitte.



Denkmal-Tafel, historische alte Stadtmauer Berlin.
Informationstafel an der historischen, alten Stadtmauer (Foto oben).


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Die (Zoll-) Stadtmauer, mit ihr auch die meisten Stadttore, wurden 1867 - 1868 wieder abgetragen, da
die vielen Zuwanderer die Stadt sehr schnell über ihre einstige Begrenzung hinaus wachsen ließ.

Das geschichtsträchtige Brandenburger Tor ist heute das einzige noch bestehende
Stadttor Berlins
und bildet den westlichen Abschluss der Prachtstraße Unter den Linden.

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Land- und Amtsgericht Berlin-Mitte
in der Littenstraße, Ecke Grunerstraße, wurde 1896 bis 1904
nach den Entwürfen des Regierungs- und Baurates Paul Thoemer ( * 1851; † 1918 ) erbaut.

Das Gebäude ist dem Grundriss und der Raumaufteilung nach im Stile des süddeutschen Barock errichtet.
Mit seiner maximalen Frontlänge von ca. 237 m, war es das zweitgrößte Gebäude der Stadt,
nach dem Berliner Schloss.

Die "Littenstraße" hieß vor 1951 "Neue Friedrichstraße" - wurde von der ehemaligen DDR-Regierung
nach dem Rechtsanwalt Hans Litten, der als Regimegegner 1938 im KZ Dachau starb, umbenannt.



Landgericht Berlin und die Franziskaner-Klosterkirche.
Totale des Landgerichts Berlin in der Littenstraße und die Ruine der Franziskaner-Klosterkirche in der Klosterstraße.

Die Litten- und Klosterstraße sind Querstraßen von der Grunerstraße und gehen - im Foto - rechts ab.
Hier die Sicht vom Roten Rathaus, von der Rückfront in der Grunerstraße.



Ruine der Franziskaner-Klosterkirche.
Die Franziskaner-Klosterkirche ist die Ruine eines bis auf das Jahr 1250
zurückgehenden Gotteshauses und ein historisches Baudenkmal der Stadt Berlin.

Bis 1845 wurde der gesamte Klosterkomplex mehrfach umgebaut.
Wegen starker Feuchtigkeitsschäden wurde die Klosterkirche 1902 geschlossen.
Die neue Weihe fand im Mai 1936 statt.



Ruine Seitenansicht Franziskaner-Klosterkirche.
Während des Zweiten Weltkriegs, noch im April 1945, wurden die gesamten Gebäude des Klosters,
einschließlich der Kirche, durch Fliegerbomben zerstört.

Die Ruine wurde von 1959 bis 1963 gesichert, viele der Klostergebäude wegen totaler Zerstörung
vollständig abgerissen.

Im Jahr 2003 bis 2004 wurde die Ruine mit weiteren Maßnahmen restauriert und gegenwärtig
für Ausstellungen, Theateraufführungen und Konzerte genutzt.


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Er hat immer daran geglaubt:

Willy Brandt, ehem. Regierender Bürgermeister West-Berlins und Alt-Bundeskanzler
Willy Brandt
(* 18. Dez. 1913 / † 8. Okt. 1992)
 
Ehemaliger Regierender Bürgermeister von West-Berlin (3. Okt. 1957 bis 1. Dez. 1966) sowie
4. und erster SPD-Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland
nach dem Zweiten Weltkrieg (Okt. 1969 bis 6. Mai 1974 / Rücktritt).

"Der Tag wird kommen, an dem das Brandenburger Tor nicht mehr an der Grenze steht."
  
Willy Brandt bei einer Kundgebung in West-Berlin, 1. Mai 1959 (Fremdfoto).

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"Ulbricht oder seinesgleichen werden dranbleiben, bis die Sowjetunion aus Gründen,
die heute leider weniger zu erkennen sind als vor einigen Jahren,
einmal grünes Licht für die Wiederherstellung unserer staatlichen Einheit geben wird."
  
Willy Brandt in einem Schreiben an den SPD-Politiker Waldemar v. Knoeringen (* 1906; † 1971), August 1959.
 
Die Erfüllung seiner Vision des Mauerfalls (9. Nov.1989) und
der Deutschen Wiedervereinigung (3. Okt. 1990)
konnte er noch miterleben.


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Es lag mehr als 28 Jahre im ehemaligen Ost-Berlin / Ostsektor, abgeschottet durch
die Diktatur und Mauer der DDR-Machthaber, vom 13. Aug. 1961 bis 9. Nov. 1989.


Brandenburger Tor, DDR Mauerbau 13. August 1961.
Bundesarchiv, Bild 145-P061246 / o.Ang./ CC-BY-SA 3.0


DDR-Mauerbau vor dem Brandenburger Tor - traurig ödes Hinterland in Ost-Berlin.


 

Mauerfall - Dezember 1989 und die Rede von Ex-Bundeskanzler Kohl
Maueröffnung:
  Ansprache von Alt-Bundeskanzler Kohl
(* 1930; † 2017) im Dez. 1989 - auf das (Fremd-)Foto klicken.
Lautsprecher.jpg (1231 Byte)


 
East-Side Gallery  -  Rest der Berliner DDR-Mauer und Rede des Lügenbarons Ulbricht
Die East Side Gallery - Reste der Ost-Berliner DDR-Mauer (Foto: Aug. 2003)
mit dem "Sozialistischen Bruderkuss"
,

mit Sicht aus dem ehemaligen Todesstreifen (Spreeseite) an der Ober-Spree (Mühlenstraße),
nahe der Oberbaumbrücke und dem S- sowie U-Bahnhof Warschauer Straße.

Nach der Maueröffnung besser genutzt von dem Graffiti-Künstler Christian "Lake" Wahle
und 2002 mit dieser Karikatur "Mauer - Szenerie / Finale"
versehen:

Der sozialistische Bruderkuss mit Leonid Breschnew (* 1906; † 1982) und Erich Honecker (* 1912; † 1994).

Der Schatten an der Mauer (rechts) symbolisiert nicht den "Telespargel mit Abrissbirne", sondern ist
zufällig, durch Sonneneinwirkung auf die "störenden" Laterne, entstanden.

Die zweite Diktatur Deutschlands wurde durch die friedlichen Freiheitsbewegungen
in der DDR und in den Ostblockstaaten besiegt.

Wer noch einen Kommentar von den Genossen Walter Ulbricht
(* 1893; † 1973) und Erich Honnecker (aus dem chilenischen Exil)
hierzu hören möchte, auf das obere Foto klicken.
Lautsprecher.jpg (1231 Byte)


 
East Side Gallery an der Mühlenstrasse
Foto: Dez. 2014.

Blick entlang der ca. 1,3 km langen ehemaligen Ost-Berliner Seite der
DDR "Hinterlandsicherungsmauer"
am Friedrichshainer Spreeufer,
heute der längsten "Open-Air-Galerie" der Welt, an der Mühlenstraße - bis Stralauer Allee.

Heute die teilweise kunstvoll bemalte bzw. besprühte Touristenattraktion als "East Side Gallery" bekannt.


 
Mona Lisa Weltrekord in Berlin - East Side Gallery -  Friedrichshain-Kreuzberg
Foto: Ende Februar 2019

Zum 500. Todestag von
Leonardo da Vinci (* 1452; † 1519):

An dem Gebäude, des anscheinend nach 22 Jahren nun geschlossenem "Hotel East Side" (1996 - 2018),
gegenüber der East Side Gallery - in der
Mühlenstraße - Nähe der Oberbaumbrücke, ist im
Februar 2019
das überdimensionale Bild der Mona Lisa auf die Seitenwand (Brandmauer)
aufgesprüht und vollendet worden.

Im Guinness-Buch der Rekorde wird es wahrscheinlich ein "Weltrekord".

Das Berliner Künstlerkollektiv "Die Dixons" hat gemeinsam mit den Künstlern Tank, Weisse Seite und FIX77
dieses Bild der Mona Lisa mit m
ehr als 16 Meter Höhe und 11 Meter Breite dort aufgemalt.
 Mit einer Fläche von rund 170 Quadratmetern ist es das größte exakte und formgleiche Bild der Mona Lisa auf der Welt.


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Mona Lisa hat den Internationalen Frauentag - seit 2019 gesetzlicher Feiertag in Berlin - Weltfrauentag am 8. März,
leider nicht in Friedrichshain feiern können, sie ist schon wieder weg - übermalt worden.

Nur wenige Tage hat das übergroße Portrait der Berühmtheit die Berliner, nationale sowie internationale Touristen anlächeln
können, seit Donnerstag den 7. März 2019 ist nur noch ein großer weißer Fleck mit ihm umgebender Landschaft zu sehen.

Am Verschwinden der Mona Lisa ist Pablo Picasso diesmal aber nicht beteiligt - siehe weiter unten.

Mona Lisa auf "Europareise" - Berlin-Friedrichshain - Mühlenstr.
Eine Nachricht für die enttäuschten Betrachter steht auf einem aufgemalten "Klebezettel":
- Bin auf Europareise! -

Die gesamte Aktion mit dem übergroßen Bild, gedacht als "Werbung für die Europawahl" im Mai 2019,
kostete 190.000 Euro.
Davon stammen 150.000 Euro aus Senatsmitteln und 40.000 investierte Euro von der Künstlergruppe.

Eventuell hätte man diese Summe sinnvoller für wichtige soziale Zwecke ausgeben können ?

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Das Original Ölgemälde auf dünnem Pappelholz, 77 x 53 cm groß,
entstand wahrscheinlich in den Jahren 1503 bis 1506

von dem ital. Maler Leonardo da Vinci (* 1452; † 1519),
im Pariser Louvre ausgestellt, zählt es zu den berühmtesten Bildern der Menschheitsgeschichte.


Es darf das Museum
nie verlassen und hängt dort hinter Panzerglas.

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Der unter anderem in Deutschland gebräuchliche Titel "Mona Lisa" beruht auf einem Rechtschreibfehler, denn "Mona"
leitet sich von der italienischen Kurzform "Monna" (für
Madonna "Frau") ab und ist demnach also kein Vorname,
sondern der Titel, mit dem Lisa als Ehefrau (madonna) angeredet wurde.

Im August 1911 wurde das Bild von einem 29-jährigen italienischen Anstreicher Vincenzo Peruggia (* 1881; 1925)
- Gelegenheitskrimineller - der im Louvre tätig war, gestohlen und blieb bis 1913 verschwunden.

Zunächst gerieten der Dichter Guillaume Apollinaire (* 1880; 
1918) und der Maler Pablo Picasso (* 1881;  1973)
in den Verdacht, die Mona Lisa gestohlen zu haben.
Das Gericht konnte aber schließlich weder Apollinaire noch Picasso eine Mittäterschaft an dem Diebstahl
der Mona Lisa nachweisen und die Künstler wurden freigesprochen.

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O2 World an der East Side Gallery
Foto: Dez. 2014

Die "O
2 World" bis 2015, eine von Europas modernsten Multifunktions-Arenen
sowie Berlins derzeit größte Veranstaltungshalle mit 17.000 Plätzen, direkt gegenüber der "East Side Gallery",
zwischen Berliner
S-Ostbahnhof und S+U Bhf. Warschauer Straße, Nähe Oberbaumbrücke - an der Mühlenstraße erbaut.

Der Baubeginn war im September 2006, die Fertigstellung und Eröffnung im Herbst 2008,
nach Plänen der J.S.K Dipl. Ing. Architekten aus Frankfurt am Main.


 
Mercedes-Benz Arena in Berlin
Foto: Febr. 2016

Die "O
2 World" ist nach 7 Jahren schon wieder Vergangenheit, sie wurde ab Juli 2015 in "Mercedes-Benz Arena" umbenannt.

Die neue Beschriftung am Dach, welches natürlich in einem gediegenen Schwarz gestaltet wurde,
hat Mercedes-Benz durch die neuen Namensrechte für 20 Jahre erworben.

Nach neuesten Informationen soll aber schon ab März 2024 der Name in "Uber Arena"
durch einen Sponsoring-Wechsel mit dem Fahrdienst Unternehmen "Uber"  geändert werden.


 
Mercedes Platz vor der Mercedes-Benz Arena in der Mühlenstraße.
 Foto: Febr. 2019

Die vorigen zwei Ansichten der Arena sind jetzt nicht mehr aktuell,
hier der Blick ins neue Stadtquartier aus der Mühlenstraße am Friedrichshainer Spreeufer.


 
Mercedes Platz vor der Mercedes-Benz Arena in der Mühlenstraße.  Mercedes Platz vor der Mercedes-Benz Arena in der Mühlenstraße.
Das Areal wurde mit unschöner Architektur, monotonen, fabrikähnlichen Gebäudeklötzern,
bestehend aus Büros, Luxuswohnungen, Hotels, Entertainment etc. zugebaut.

Die "Anlage" nennt sich nun - logisch - "Mercedes-Platz" wird aber wahrscheinlich
ab März 2024 in "Uber Platz" umbenannt.


 
Todesstreifen East Side Gallery in Berlin
Foto: Febr. 2016

Die
(Ost-)Berliner DDR-Mauer - Sicht vom damaligen Todesstreifen mit dem "DDR-Postenweg"
auf die heutige East Side Gallery, direkt am  Friedrichshainer Spreeufer.


Im Hintergrund der weiße
Wohnturm "Living Levels", er steht auf einem Filetgrundstück am Wasser.


 


An der Oberbaumbrücke, auf der Spree, befindet ein Hotelschiff.
An der Oberbaumbrücke - auf der Spree flussabwärts (Friedrichshainer Ufer), befinden sich zwei "Hotelschiffe".


 
Oberbaumbrücke - Nähe der East Side Gallery
Berlins schönste Brücke - die Oberbaumbrücke.

1893 erbaut, aus Anlass der Gewerbeausstellung von 1896 - als Verbindung über die Spree,
von der
Skalitzer Str. und Oberbaumstraße (rechts) zur Warschauer Straße (links)
und als Ersatz der,
dem Verkehr nicht mehr gewachsenen, alten Holz-Zugbrücke.


Der Architekt und Baurat war Otto Stahn (* 1859; 1930).

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke schwer beschädigt.
Sie war dann Teil der DDR-Grenzanlage vom 13. Aug. 1961, als einer der wenigen
Fußgänger-
Grenzübergänge
von West- (rechts) nach Ost-Berlin (links).


 

Der Hochbahnviadukt auf der 150 Meter langen Brücke besteht aus einer tragenden Stahlkonstruktion,
die mit Backsteinmauerwerk umkleidet ist.


 
Blick von der Oberbaumbrücke nach Treptow
Blick von der Oberbaumbrücke entlang der Spree - flussaufwärts (westlich),
Richtung
Treptow - Ortsteil Rummelsburg, zum ehemaligen, einzigen noch in Berlin vorhandenen
Braunkohlekraftwerk
Klingenberg (Hintergrund links).

Im Mai 2017 wurde die Strom- und Wärmeerzeugung auf eine Verfeuerung mit Erdgas umgestellt.
Damit werden ca. 600.000 Tonnen Kohlendioxid im Jahr eingespart.


Das HKW gehört nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung (1989 - 1990) dem
schwedischen Energiekonzern Vattenfall
und wird von der zum
deutschen Teilkonzern gehörenden Tochtergesellschaft Vattenfall Europe Wärme betrieben.


Auf der rechten Uferseite sieht man
das Bürohochhaus "Treptowers" der Versicherungsgruppe "Allianz"
und davor den
ehemaligen "DDR-Grenz- und Zollsteg" etwa in der Mitte der verbreiterten Spree.

Der damalige DDR-Zollsteg hat eine Länge von rund 500 m, war für die Schifffahrt in Berlin
die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin und
ist ein Relikt der ehemaligen Teilung Berlins.


 
Oberbaumbrücke - stromabwärts.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurde die Brücke 1992 bis 1995
für 70 Millionen DM original restauriert und aufgebaut (Blick flussabwärts).

Dadurch sind die Stadtbezirke Kreuzberg (im Foto links) und Friedrichshain (im Foto rechts, ehemals Stralauer Viertel),
wieder wie früher direkt verbunden und über die Oberspree auch mit der
U-Bahn Linie U1 und U3,
die diese Brücke überqueren, erreichbar.

Aus dieser Sicht rechts neben der Brücke, der U-Bahnhof Warschauer Straße (Endbahnhof)
und unterhalb der Brücke, weiter rechts, der
S-Bahnhof Warschauer Straße (großer Umsteigebahnhof).




Oberbaumbrücke - Spree - Berlin.
Das heutige Mittelteil zwischen den Türmen ist von dem spanischen Architekten Santiaga Calatrava (* Juli 1951)
entworfen worden und bietet ausreichende Durchfahrtshöhe für die Spreeschiff-Fahrt.


1.650 Brücken gibt es in Berlin, mehr als in Venedig.
Manche Brücken sind sehr flach gebaut, so dass man während der Schiffsdurchfahrt
auf dem Oberdeck nicht aufstehen darf, dieses sogar, je nach Größe des Schiffes,
vorübergehend verlassen muss.

Spruch eines Motorschiffkapitäns:

"Klebt erst mal die Brücke auf der Stirn, wird's dunkel im Gehirn."

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In der "guten alten" Zeit, als noch Lastkähne diese Brücke durchfuhren, an den Ufern befand sich relativ viel Industrie,
Kraftfahrzeuge gab es nur wenige, wurde damals für diese Passage "nach Berlin" eine Steuer (Zoll) erhoben.

Damit abends in der Dunkelheit keine Kähne ohne Gebühr unerlaubt diese Brücke durchfahren konnten,
wurde ein Baumstamm als Barriere vor die Brückendurchfahrt geschoben.
Der Fluss heißt hier Oberspree (damals die Fließrichtung oberhalb Berlins), daher der Name "Ober-Baum-Brücke".

 
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Herzlichen Dank an Herrn Guber aus Berlin-Friedrichsfelde, für folgende Informationen:

Als Gegenstück gab es auch die Unterbaumbrücke, eine hölzerne Klappbrücke,
die sich damals unterhalb Berlins am Spreebogen befand.
Diese ist dann 1828 flussaufwärts verlegt und umgebaut worden.
1877 bis 1879 erfolgte der Bau einer neuen Brücke, welche nach dem damaligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm
als "Kronprinzenbrücke" benannt wurde.
1972 wurde die alte Brücke abgerissen - die Spree war hier "Grenzfluss" zwischen Ost- und West-Berlin.

Kronprinzenbrücke (Unterbaum), mit dem neuen Gebäude der Bundespressekonferenz.
Nach dem Mauerfall war es der erste und teuerste Brückenneubau für ca. 34 Millionen Euro in Berlin
über die ehemalige Sektorengrenze, der Spree
und wurde ebenfalls nach einem Entwurf des spanischen Architekten Santiago Calatrava (* Juli 1951)
als neue Kronprinzenbrücke errichtet.

Die nicht schöne, verrostete Schiffahrtsleiteinrichtung zur Vermeidung eines Anpralls auf die Brückenkonstruktion
ist erst nachträglich errichtet worden und war nicht Bestandteil des Entwurfs.

Die Brücke verbindet die Konrad-Adenauer-Straße über die Spree mit der Reinhardtstraße (Hintergrund).

Dort heißt eine kleine kurze Straße, links von der Reinhardtstraße, auch heute noch Unterbaumstraße.

Hinter der Kronprinzenbrücke - rechts, steht
seit 2000 das neue Gebäude der Bundespressekonferenz.
Es ist der Sitz des gleichnamigen Vereins (BPK) hauptberuflich tätiger Journalisten.

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In dem
Dreieck-Gebäude - links, befindet sich die Stiftung BMW Foundation Herbert Quandt.


 

Reichstagsgebäude - Seiten- und Rückansicht mit Ostportal
Aus historischer Sicht, hier mit dem alten Nostalgie-Bus "Zille-Express" des Unternehmens "Berlin City Tour".

Der historische "Zille-Bus" - ein Nachbau der sogenannten "Decksitzwagen" der BVG aus dem Jahr 1987
und benannt nach dem "
Berliner Pinselheinrich Zille".

In der Mitte, kurz vor der äußeren Seite des Brandenburger Tores, befindet sich der Arbeitsplatz für die Abgesandten des Volkes,
der Abgeordneten des deutschen Bundestages, das Reichstagsgebäude am Platz der Republik (früher Königsplatz).

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***) So wie die preußische Geschichte seit 1848 in die des deutschen Nationalstaates überging,
so wurde ein großer Teil der Geschichte Berlins bald mit der des Deutschen Reiches identisch.

Und wer an Berlin denkt, von Bismarck bis Friedrich Ebert, von Moltke bis Ludendorff, von
Adolf von Menzel und Anton von Werner  bis Liebermann und Corinth, von den Schinkel
Schülern bis zu Peter Behrens und seinen Schülern Mies van der Rohe und dem jungen Gropius,
der spricht nicht nur von einer Stadt.

Er spricht von einer deutschen Lebensform, die einmal preußisch und protestantisch
geprägt war
und seit der Mitte des 19. Jahrhunderts das alte Maß sprengte.
Er spricht von einer europäischen Metropole.

Hier war eines der Achslager der politischen Welt zwischen
Petersburg, London, Wien und Paris.

Hier war die Antriebsmaschine der industriellen Revolution in Mitteleuropa und hier das
Kraftzentrum der deutschen Weltwirtschafts- und Weltpolitik der Jahrhundertwende.

Mit einem Satz, es ist von dem Punkt die Rede, wo Geld und Macht, wo Obertanen und
Untertanen, wo Vorgestern und Übermorgen einander am unmittelbarsten begegneten.

***)  Zitat aus dem Buch:
Berlin und seine Wirtschaft, Beitrag von Prof. Dr. phil. Michael Stürmer,
herausgegeben von der Industrie- und Handelskammer zu Berlin
anlässlich des 750-jährigen Jubiläum Berlins (1987)
Verlag - Walter de Gruyter - Berlin - New York  -

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***) Zur symbolischen Geographie Berlins zählte auch das auf sichere Distanz vom
Berliner Schloss gestellte Reichstagsgebäude, in einem synthetischen Reichsstil,
halb Opéra, halb Schlüter-Schloss, auf dem ehemaligen Platz des abgerissenen
Raczynski-Palais jenseits der politischen Geographie von Hohenzollern-Berlin.



Östlicher Teil des Königsplatzes (heute Platz der Republik) mit dem Raczynski - Palais um 1880,
Blick von der - später zum "Großen Stern" versetzten - Siegessäule.


Bevor 1884 bis 1894 das Reichstagsgebäude errichtet wurde, stand an seiner Stelle das
Palais des Grafen
Athanasius Raczynski (* 1788; † 1874).

Er
entstammte einem bedeutenden polnischen Hochadelsgeschlecht.
Er fand seine geistige Heimat in Preußen, war loyal gegenüber dem preußischen Herrscher,
wurde
Diplomat, Kunstsammler und Kunsthistoriker in preußischen Diensten.

Einen Teil seines Palais hatte er als erstes öffentliches Museum "bei" Berlin eingerichtet.

Für die Errichtung eines Galeriegebäudes schenkte ihm König Friedrich Wilhelm IV. ein Grundstück
am Königsplatz in Berlin unter der Bedingung, damit seine Bilder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Es entstand hier von
1842 bis 1844 das "Palais Raczynski", errichtet von Heinrich Strack (* 1805; † 1880).

Den südlichen Pavillon des Palais überließ Raczynski dem Maler Peter von Cornelius (* 1783, † 1867) als Atelier,
das sogenannte "Cornelius-Haus", in dem danach die Neue Akademie der Tonkunst untergebracht wurde.

Es befanden sich auch Meisterateliers der Akademie der Künste im Palais,
von denen eins der Porträtmaler Gustav Graef (* 1821; † 1895) nutzte.


Nach dem Tod
des Grafen Athanasius Raczynski verkaufte sein Sohn das Gebäude 1874 an den Staat,
der das Grundstück für die Errichtung des Reichstagsgebäudes vorgesehen hatte.



 
Ehrengrabstelle des Grafen Athanasius Raczynski - St Hedwigs Friedhof.      
Die Ehrengrabstelle des Grafen Athanasius Raczynski auf dem Alten Domfriedhof St. Hedwig in der Liesenstraße,
Ortsteil Gesundbrunnen von Berlin-Mitte,
des wieder zugänglichen ehemaligen Todesstreifens der (Ost-)Berliner DDR-Mauer.

Das Mausoleum wurde durch den Bau der
(Ost-)Berliner DDR-Mauer am 13. August 1961
und die Anlegung des Todesstreifens auf dem Friedhof im Jahr 1963 zerstört.


 
Das Reichstagsgebäude von oben gesehen
Foto: Febr. 2016
Aufnahme der Südseite des Reichstagsgebäudes von der
Panoramaplattform auf dem Dach
des Kollhoff-Hochhauses am Potsdamer Platz.

Oben, in den vier Ecktürmen, befinden sich Sitzungssäle für die vier größten Fraktionen des Bundestages.


Beim Bau des Reichstagsgebäudes
(1884 bis 1894) standen damals die vier Ecktürme
zugleich für die vier Königreiche innerhalb des Deutschen Kaiserreiches,
um auch selbst dem Gedanken der Reichseinheit Rechnung zu tragen:

Königreich Preußen (Berlin), Königreich Sachsen (Dresden), Königreich Württemberg (Stuttgart)
und Königreich Bayern (München).

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Für die Beflaggung der Dienstgebäude des Deutschen Bundestages ist der Erlass der Bundesregierung
über die Beflaggung der Dienstgebäude des Bundes vom 22. März 2005
grundsätzlich anzuwenden.

So ist jeder der vier Türme des Reichstagsgebäudes ständig beflaggt,
der südöstliche Turm (rechts vorne) mit der Europaflagge
und die drei anderen Türme mit der Bundesflagge.

Vor den Eingängen West und Ost wehen Bundes- und Europaflagge.
Besucht ein ausländischer Gast das Parlament, wird dort außerdem die Flagge seines Landes gehisst.


 
Reichstagsgebäude am Platz der Republik - Westportal
Foto: Sept. 2004
Das Westportal des Reichstagsgebäudes am Platz der Republik ist der Eingang für die jährlich rund
3 Millionen Besucher des geschichtsträchtigen Parlamentsgebäudes.

Der wuchtige Neorenaissancebau wurde 1884 - 1894 nach Plänen von Paul Wallot
(* 1841; † 1912) erbaut.

Bis heute wird das Fundament des Reichstagsgebäudes von, in den märkischen Sand eingerammten,
Eichenpfählen aus dieser Zeit getragen. Nur für die neue, ca. 1.200 Tonnen schwere Glaskuppel
mussten 12 massive Betonsäulen eingesetzt werden.


Auf dem Platz, rechts vor dem Westportal, steht der große Fahnenmast als Denkmal,
an der die größte offizielle Bundesflagge, die sogenannte
(Wieder-)Vereinigungsflagge (Fahne der Einheit) seit dem 3. Oktober 1990 (Mitternacht) weht.
Sie hat eine Fläche von 6 m x 10 m = 60.

Die horizontalen Farben "Schwarz-Rot-Gold" unserer deutschen Nationalflagge haben

u.a. ihren Ursprung aus den Befreiungskriegen 1813 gegen die napoleonischen Truppen.

Die Freikorps - eine Freiwilligeneinheit der preußischen Armee - traten oft mit unterschiedlichen
Uniformen und Zivilkleidung an. So wurde eine einheitliche Bekleidung geschaffen, in dem man
die Uniformen schwarz einfärbte. Die Aufschläge am unteren Ärmel und die Kragen des
"Waffenrocks"
wurden in roter Farbe gestaltet.
Besetzt wurden die Uniformen dann mit "goldenen" (messingfarbenen) Knöpfen.


Banner Heiliges Römische Reich

Schon im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation (erstes Reich / Altes Reich) hatte die
Königs- bzw. Kaiserfahne seit dem 12. Jahrhundert bis ins 14. Jahrhundert einen schwarzen,
einköpfigen Adler mit roten Schnabel und Krallen (Gewaff) auf goldenem Hintergrund.


Das heutige Bundeswappen, der Bundesadler, ist das
Bundesadler - offizielle Staatswappen der Bundesrepublik Deutschland
 offizielle Staatswappen der Bundesrepublik Deutschland.




Dem Deutschen Volke - Reichstagsgebäude in Berlin.

Foto:
Mai 2003
Der Giebel des Reichstagsgebäudes über dem Haupteingang,
mit einem Relief von dem Bildhauer Fritz Schaper (* 1841
; † 1919) und
der von dem Architekten und Designer Peter Behrens (* 1868, 
1940)
gestaltete Schriftzug.

Das Reichswappen im Giebel über dem Haupteingang und die Kaiserkrone auf der
Kuppelspitze (im Giebel) symbolisierten das erreichte Ziel, das Kaiserreich
.

Erst in den Vorweihnachtstagen 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, wurde die
16 m lange und 60 cm hohe Widmungsinschrift: Dem Deutschen Volke
über dem Westportal am Reichstagsgebäude angebracht.

Die Inschrift überstand, wenn auch beschädigt, den Reichstagsbrand von 1933
und die Bombardierung Berlins. Inzwischen wiederhergestellt,
steht sie stolz über dem restaurierten Westportal des Reichstagsgebäudes.

Die Idee für die Inschrift hatte Reichstagsarchitekt Paul Wallot zum Abschluss der Bauarbeiten.
Doch als das Gebäude am 5. Dezember 1894 eingeweiht wurde, fehlten die drei Wörter.
Die Sozialdemokraten vermuteten, dass Kaiser Wilhelm II.
(* 1859; † 1941) lieber die Worte
"Dem Deutschen Reiche"
als Widmung haben wollte und somit die Anbringung des anderen Wortlautes verhindert hatte.

Ihn störte vieles: der Parlamentarismus, der Bau und der Architekt. Somit blieb bis 1916 der
Platz für den Sinnspruch leer. Die Parlamentarier debattierten darüber zwei Jahrzehnte lang.

Kaiser Wilhelm II. erlaubte sich sogar die Geschmacklosigkeit,
das Gebäude als Affenhaus zu bezeichnen.

Um das vom Ersten Weltkrieg verbitterte Volk mit dem Kaiser zu versöhnen - möglicherweise hat
dieser Gedanke Wilhelm II. überzeugt - kam dann schnell von höchster Stelle die Genehmigung.

Damit Bronze für die Inschrift gewonnen werden konnte, stellte Wilhelm II. kostenlos
zwei Geschützrohre zur Verfügung, von Kanonen stammend, die 1813 im Krieg gegen
 Napoleon
(* 1769; † 1821) erbeutet worden waren.

Es nutzte dem Kaiser aber nicht viel, 1918 wurde er gezwungen abzudanken.

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Die Verfassung der ersten deutschen Republik von 1919 wurde,
weil in Berlin die Lage zu unruhig war,
im idyllischen Weimar beraten und beschlossen.

Weimarer Nationalversammlung
, die vom 6.2. - 11.8.1919 im Nationaltheater von Weimar
tagende verfassungsgebende Nationalversammlung der Deutschen Republik.

"Weimarer Republik" - vom  9. Nov. 1918 bis 30. Jan. 1933.

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Von der Berliner Bronzegießerei (ab 1855 im Scheunenviertel) des deutschen Familienbetriebes
Samuel Abraham Loevy (* 1826
; † 1900) jüdischen Glaubens - nach der Übernahme des väterlichen
Betriebes 1885 durch seine Söhne Albert (* 1856
; † 1925) und Siegfried (* 1859; † 1936), wurden die
Feindkanonen Ende 1915 eingeschmolzen, die nun genehmigten Buchstaben hergestellt und angebracht.

Ab 1910
gehörte der Betrieb zu den königlichen Hoflieferanten von Kaiser Wilhelm II.

Nachdem die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen, wurden die Nachkommen und Erben
der renommierten deutschen Firma verfolgt und in den Tod getrieben.


 
Ostportal des Reichstagsgebäudes
Foto: Mai 2010
Hinter dem Reichstagsgebäude, direkt vor dem Ostportal am Friedrich-Ebert-Platz,
befand sich vom 13. August 1961 bis zur Wiedervereinigung 1990, die Ost-Berliner DDR-Mauer,
heute symbolisiert durch die quadratischen Granitplatten auf dem Platz.

Die britischen Alliierten hatten damals ihre Spionageabteilung im südöstlichen Turm (links) etabliert,
um über das Brandenburger Tor nach Ost-Berlin reinzuhorchen.


 
Ostportal des Reichstagsgebäudes
Foto: Apr. 2010
Friedrich-Ebert-Platz
am Ostportal des Reichstagsgebäudes.

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Friedrich Ebert (* 1871; † 1925) war ein deutscher Sozialdemokrat und Politiker (SPD).
Er war von 1919 bis zu seinem Tode 1925 erster Reichspräsident der Weimarer Republik.

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Ostportal: Heute ist dort die PKW-Anfahrt und der Eingang für
die Abgesandten des deutschen Volkes,
der
 Abgeordneten des deutschen Bundestages.

Sie erreichen von dort aus die über dem Erdgeschoss liegende Plenarsaalebene.


 
Foto: Mai 2010
Das ehemalige Reichstagspräsidentenpalais,

gegenüber dem Ostportal des Reichstagsgebäudes,
an dessen Südseite das große neue "Jacob-Kaiser-Haus" angebaut wurde.

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Jacob Kaiser (* 1888; † 1961) war ein deutscher Politiker (Zentrum, später CDU) und von
1949 bis 1957 Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen.

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Das ebenfalls nach Plänen von Paul Wallot 1899 bis 1904 errichtete Gebäude wurde aus
Platzgründen von Wallot mit der Frontseite zur Spree, Richtung Norden, aufgebaut.

Der Eingang zu den Wohnräumen der damaligen Reichstagspräsidenten befand sich an die dem
Reichstagsgebäude zugewandten rechten Seitenfassade - nach dem Zweiten Weltkrieg in
(Ost-)Berlin.

Von 1925 bis 1932 war der letzte vom Reichstag frei gewählte demokratische
Reichstagspräsident
der Weimarer Republik Paul Löbe (* 1875; † 1967) Amtsinhaber.

Von 1932 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 nahm Hermann Göring
(* 1893 in Rosenheim; † Okt. 1946 durch Selbstmord in Nürnberg)
dieses Amt in Anspruch, der erste und letzte Reichstagspräsident der Nationalsozialisten.

Hauptsächlich war Göring an der Ausschaltung und Verfolgung der Opposition beteiligt.

Der Amtssitz des Reichstagspräsidenten wurde von den Nazis nur noch formal aufrechterhalten,
büßte auch durch die Entmachtung des Parlaments seine vormalige Bedeutung weitgehend ein.

Heute ist es der Sitz für die Deutsche Parlamentarische Gesellschaft e.V. (DPG), einer überparteilichen
Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Deutschen Bundestages
, der deutschen Landtage und
des Europaparlaments.

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Zu DDR-Zeiten wurden hier, von dem Gebäude des Palais im Ostteil Berlins, die Sitzungen der Parlamentarier
im Reichstagsgebäude - Westteil Berlins - durch die DDR-Spionage und "Stasi" mit Richtmikrofonen abgehört.
Weil man dies wusste, sind dann damals abhörsichere Räume in das Reichstagsgebäude eingebaut worden.


 
Paul-Löbe-Haus und das Reichstagsgebäude
Foto: Sept. 2005
Die Sicht vom Platz der Republik auf das Paul-Löbe-Haus neben dem Reichstagsgebäude
- westlich der Spree gelegen, die nach dem DDR-Mauerbau an dieser Stelle die
Grenze zwischen Ost- und West-Berlin bildete.


Es befindet sich ein ausgeklügeltes Tunnelsystem unter dem Reichstagsgebäude,
als unterirdische Verbindungsgänge zu den umliegenden Regierungsgebäuden,
die man auch aufgrund der Anordnung ihrer Architektur als "Band des Bundes" bezeichnet.

Ein Tunnel zum Bundeskanzleramt existiert allerdings nicht, dies ist eine Legende.

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Am 9. September 1948, auf dem Höhepunkt der sowjetischen Berlin-Blockade,
hielt Ernst Reuter
(* 1889; † 1953) vor über 300.000 Berlinern vor der Ruine des Reichstagsgebäudes
seine berühmte
Rede, in der er an “die Völker der Welt” appellierte, die Stadt nicht preiszugeben.

Ernst Reuters Rede am 9. September 1948 vor dem Reichstag u.a. mit folgenden Worten:
- Regierender Bürgermeister von West-Berlin (
SPD), vom 7.12.1948 bis 29.9.1953 -

"
Ihr Völker der Welt, ihr Völker in Amerika, in England, in Frankreich, in Italien!
Schaut auf diese Stadt und erkennt,
dass ihr diese Stadt und dieses Volk nicht preisgeben dürft und nicht preisgeben könnt!
"

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Das Paul-Löbe-Haus wurde nach der Wiedervereinigung von dem
Münchner Architekten Stephan Braunfels  (* 1950) erbaut.

Es dient den Volksvertretern als Bürohaus, mit Sitzungssälen für die Ausschüsse des
Deutschen Bundestages und hat einen unterirdischen Zugang für den Plenarbereich
im Reichstagsgebäude.

Benannt wurde das Haus nach dem letzten demokratischen Reichstagspräsidenten
der "Weimarer Republik", Paul Löbe (* 1875; † 1967). Als langjähriger Präsident des
Reichstages wurde er zum Symbol der Demokratie der ersten deutschen Republik.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war er 1948/49 als Mitglied des Parlamentarischen Rates
maßgeblich an der Gestaltung des Grundgesetzes beteiligt.

Weimarer Nationalversammlung, die vom 6.2. - 11.8.1919 im Nationaltheater von Weimar
tagende verfassungsgebende Nationalversammlung der Deutschen Republik.

"Weimarer Republik" - vom 9. Nov. 1918 bis 30. Jan. 1933.

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Der Reichstag (ehem. Deutsches Parlament) hatte gegenüber dem Kaiser
und der Reichsregierung zunächst nur sehr eingeschränkte Befugnisse.

Nach und nach konnte er an Ansehen und Einfluss gewinnen. Beharrlich kämpfte
er für die Durchsetzung des sozialen Rechtsstaates und die Parlamentarisierung.

Im Jahr 1900 wurde das Bürgerliche Gesetzbuch beschlossen, 1908 ein neues Vereinsrecht
und 1912 folgten wichtige Sozialreformen. Kurz vor Beginn der Revolution von 1918 und der
damit verbundenen Abdankung Kaiser Wilhelm II. (Ende des Ersten Weltkriegs / 1914 -1918)
gelang es schließlich, die parlamentarische Monarchie durchzusetzen.


Reichstag       Reichstagsgebaeude
Bis zum Reichstagsbrand 1933, war das Reichstagsgebäude Sitz des Deutschen Parlaments.

Am Abend des 27. Februar, knapp 4 Wochen nach Hitlers Machtübernahme,
wurde das Reichstagsgebäude durch Brandstiftung in Brand gesetzt.
Der Parlamentssaal mit der Kuppel brannte koplett aus.

Unter dem Vorwand, Volk und Staat zu schützen, nutzten die Nationalsozialisten den
Brand für die Abschaffung der Demokratie. Grundrechte wurden außer Kraft gesetzt
und demokratische Institutionen aufgehoben; politische Gegner wurden massiv verfolgt.
Hitler begann seine totalitäre Macht gnadenlos auszubreiten.

Mit dem Ermächtigungsgesetz (23. März 1933) - es gab Hitler diktatorische Vollmachten -
wurde das Ende der parlamentarischen Demokratie im März 1933 besiegelt.

Oft ist das Reichstagsgebäude unberechtigt als Symbol des Nazireichs genannt worden.
Hitler hat aber nie an einer Reichstagsdebatte in diesem Hause teilgenommen.

Das Reichstagsgebäude war nicht das Machtzentrum der Nazis, es war bis 1933
der Ort des deutschen Parlamentarismus, mit all seinen Vor- und Nachteilen.

12 Jahre (1933-1945) stand das Reichstagsgebäude leer
und wurde von den Nazis nicht genutzt !
  

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Berlin - Königsplatz mit Krolloper und Raczynski Palais.

Am Königsplatz (heute Platz der Republik), gegenüber dem Reichstagsgebäude
(vorher Raczynski Palais),
befand sich die "Krolloper".


Im Lauf der Geschichte diente die Anlage zwischen 1844 und 1951 als Vergnügungsetablissement,
Komödienbühne, Opernhaus und während der Zeit des Nationalsozialismus
als
"
Ersatzherberge der Nazis"
für das 1933 einem Brandanschlag zum Opfer gefallene Reichstagsgebäude.


Die erste Sitzung des Reichstages in der Krolloper
fand nach den nur noch bedingt als demokratisch zu
charakterisierenden Reichstagswahlen vom 5. März 1933 am späten Nachmittag des 21. März 1933 statt.

Adolf Hitler verkündete in der Krolloper den Beginn des Zweiten Weltkriegs,
(1. September 1939 bis 8. Mai 1945)
mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen
.


"Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen!"
  
Dieser Satz ist einer der bekanntesten der deutschen Geschichte.
Gesprochen wurde er von Adolf Hitler vor dem Berliner Reichstag in der Krolloper
am Vormittag des 1. September 1939.

Der Tag gilt heute als Beginn des von Deutschland ausgelösten Zweiten Weltkriegs,
dem völkerrechtswidrigen
Angriffskrieg des nationalsozialistischen Deutschen Reichs,
gegen die Zweite Polnische Republik.


Die letzte Zusammenkunft des nationalsozialistischen Reichstages fand am 26. April 1942 statt.

Die schlossartige Anlage bestand aus einem zweigeschossigen Mittelteil zwischen niedrigen
Gebäudeflügeln sowie einigen Nebengebäuden und bot im großen Saal Platz für 5.000 Personen.

Im November 1943 wurde auch die Krolloper bei Angriffen der Royal Air Force stark beschädigt.
Die Schlacht um Berlin und die Erstürmung des Reichstagsgebäudes durch die Rote Armee
am 30. April 1945 verursachten weitere Zerstörungen.

1951 waren Teile der Hauptgebäude gesprengt und abgetragen worden.
Am 4. Mai 1957 beantragte das Grundstücksamt Berlin-Tiergarten die
"
öffentliche Abräumung" der Gebäudereste.
Im Herbst 1957 waren die letzten Spuren der Krolloper beseitigt.

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Glaskuppel - Reichstagsgebäude - Berlin.
Nach weiteren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde das Reichstagsgebäude bis 1970
wieder vereinfacht aufgebaut.

Nach der Wiedervereinigung (1990), von 1995 bis 1999 komplett um- und ausgebaut,
mit neuem modernen Plenarsaal für die Bundestagssitzungen ausgestattet
und einer gläsernen Besucher-Kuppel (Glas-Ei),
nach Plänen des englischen Architekten Sir Norman Foster (* 1935) erbaut.

Um die Gestaltung der Reichstagskuppel ging ein jahrelanger Streit voraus.

Höhe der Kuppel: 23,5 m über der Dachterrasse des Reichstagsgebäudes.
  Durchmesser: 40 m, mit 800 Tonnen Verglasung, Gesamtgewicht ca. 1.200 Tonnen.

Einlass für die Besucher der Reichstagskuppel, Montag - Sonntag von 8:00 bis 22:00 Uhr.
Um 24:00 Uhr wird die Dachterrasse und das Restaurant des Reichstagsgebäudes geschlossen.


 
Arbeitszimmer der Bundestagsabgeordneten
Blick von oben - in der Glaskuppel - vorbei an 3.000 m² Spiegelelementen im Konus von 360 Grad,
in das Arbeitszimmer (Plenarsaal) unserer gewählten Abgesandten für den deutschen Bundestag.

Im Kuppelinneren befindet sich ein trichterförmiges Lichtumlenkelement (Konus) mit Spiegeln,
welches
ein gleichmäßiges, weiches Tageslicht ohne große Schattenbildung oder Kontraste in
den zehn Meter tiefer gelegenen Plenarsaal führt.
Das Licht wird über 30 Spiegelreihen mit jeweils 12 Spiegeln umgelenkt,
so dass insgesamt 360 Einzelspiegel das Sonnenlicht reflektieren.


 
Eingang und Hammelsprungtüren
- Enthaltung -                            - ja -                               - nein -
 
"Hammelsprungtüren"
zum Sitzungssaal des Bundestages.
(Hammelsprung = parlamentarisches Abstimmungsverfahren)

An der Stirnseite des Plenarsaales hängt über den Köpfen der Abgeordneten die
"Fette Henne", vom Volksmund so bezeichnet.

Das Wappentier aus Aluminium wiegt ca. 2,5 Tonnen und hat eine Fläche von ca. 58 m².
Von vorn gleicht der Bundesadler demjenigen,
der seit 1952 im Bundestag der "provisorischen Bundeshauptstadt Bonn" hing,
die Rückseite hat durch Sir Norman Foster eine etwas abgeänderte Form erhalten.


Bundeskanzleramt in Berlin
Die Schaltzentrale der Macht für die Bundesrepublik Deutschland, das "Kohlosseum".
In Sichtweite des Reichstagsgebäudes, direkt an der Spree, befindet sich das monumentale
Bundeskanzleramt.
Hier die Ansicht über den Ehrenhof.

Die Architekten des Bundeskanzleramts: Axel Schultes (* 1943) und Charlotte Frank (* 1959).

Der Baubeginn (Jan. 1997) erfolgte in der Amtszeit (1982 bis 1998) von Alt-Bundeskanzler Kohl (* 1930; † 2017) - CDU,
der hier aber nicht mehr einziehen konnte.

Am 2. Mai 2001 war es bezugsfertig
und der siebente deutsche Bundeskanzler (1998 - 2005)
Gerhard Schröder
(* 1944) -
SPD
wechselte von dem
provisorischen ersten Amtssitz in Berlin - nach der Wiedervereinigung,
dem ehemaligen Staatsratgebäude der DDR-Regierung, in dieses futuristische Haus.

Nach seinem Einzug wurde es aufgrund von extremen Sozialabbau (Hartz IV)
während seiner Amtszeit
auch als "Reformhaus" bezeichnet.

Im Ehrenhof steht die
5,5 Meter hohe und 87,5 Tonnen schwere, rostige monumentale Eisenskulptur "Berlin"
des spanischen Künstlers Eduardo Chillida
(* 1924; † 2002).

Sie weckt mit ihren zwei sich beinahe berührenden Armen die bewusste Verknüpfung von Gedanken wie
Annäherung, Teilung und Vereinigung, was als beabsichtigte politische Symbolik verstanden werden kann.


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Fußball auf dem Pariser Platz - Brandenburger Tor - Eingang nach Berlin.
Bis Anfang November 2003 und ab Juni bis Anfang Juli 2006 zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland,
die Ansicht der äußeren Seite des wieder freien Durchgangs nach Berlin-Mitte (Aufnahme 20. Sept. 2003).

Die freie Sicht vom Platz des 18. März (1848 - Revolution in Berlin) durch das Brandenburger Tor,
über den Pariser Platz entlang dem Boulevard - Unter den Linden - "City Ost"- nach Berlin-Mitte,
versperrte zeitweilig das Werk des Wiener Künstlers André Heller (* 1947).

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Nachdem es bereits im Februar in Paris, im März auch in Budapest, Wien und Mailand
zu revolutionären Erhebungen gegen die Willkürherrschaft der Regenten gekommen war,
brach am 18. März 1848 schließlich auch in Berlin die Revolution aus.

Es kam zu erbitterten Kämpfen mit der angreifenden königlichen Armee Wilhelms IV.
und vielen Toten.
Trotz der Übermacht von ca. 20.000 Soldaten gelang es jedoch nicht
die Freiheitsbewegung zu unterdrücken.

Dieser Tag gilt als
"Geburtstag des demokratischen Parlamentarismus"

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Fußball-Globus auf dem Pariser Platz - Brandenburger Tor in Berlin.
Tagsüber ein Fußball, nachts eine erleuchtete Weltkugel.

20 Meter hoch war der Fußball-Globus, der hinter dem Brandenburger Tor auf dem Pariser Platz aufgebaut
wurde und für die Fußball-WM 2006 werben sollte.
Er war Teil des begleitenden Kulturprogramms der Bundesregierung und des WM-Organisationskomitees.
Die begehbare Kugel wurde für viele T-Euros aus 60 Tonnen Stahl gefertigt.
40 Lautsprecher und 20.000 Lampen sind in dem "Kunstwerk" verarbeitet worden.
Im Innern wurden Videos von Fußballspielen gezeigt und es gab einige Informationen über Deutschland.

Deutschland errang den 3. Platz im Spiel gegen Portugal (3 : 1) am 8. Juli 2006 in Stuttgart.

Das Endspiel, am 9. Juli im Berliner Olympiastadion, Italien - Frankreich (1 : 1)
Italien gewann nach Verlängerung und Elfmeterschießen (5 : 3) - Endstand 6 : 4
und wurde zum vierten Mal Fußballweltmeister.

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In den Hallen neben dem Brandenburger Tor.
 
In der Halle links vom Brandenburger Tor - Kriegsgott Mars.    In der Halle links vom Brandenburger Tor - Kriegsgott Mars.    In der Halle rechts vom Brandenburger Tor - Minerva, Göttin des Handwerks.   
Links die südliche Nische mit der Statue des röm. "Kriegsgottes Mars" und der
friedfertigen Symbolik: "Mars steckt sein Schwert in die Scheide."
gestaltet
von Carl Friedrich Wichmann (* 1775; † 1836).

Rechts die nördliche Nische mit der Statue der röm. Göttin des Handwerks, der
Weisheit und der Künste "
Minerva" von Johann Daniel Meltzer
(* 1753; † ?),
nach Modellen von Johann Gottfried Schadow
(* 1764; † 1850) gefertigt.

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Der Alte Fritz in Berlin
Wenn man nach einem Boulevard-Bummel - Unter den Linden
auf den Parkbänken am Pariser Platz ein wenig ausruht, kann es durchaus
geschehen, dass der "Alte Fritz" mal eben so aus Potsdam-Sanssouci
vorbei kommt und durch das Brandenburger Tor nach Berlin marschiert, um in
seiner ehemaligen Residenzstadt Preußens
nach dem Rechten zu sehen.

Er passierte hier aber nicht ganz standesgemäß das Tor nach Berlin - durch den mittleren Durchgang,
"Friedrich II." nahm den Durchgang für die Untertanen.

Dies konnte er nicht wissen, denn das "Berliner Brandenburger Tor" wurde erst 1789 bis 1793,
nach seinem Tod erbaut.
Das "Brandenburger Tor in Potsdam" ließ Friedrich der Große allerdings schon
1770 bis 1771
vor dem westlichen Ende der Brandenburger Straße am Luisenplatz errichten.

Nur König und Kaiser sowie deren Gefolge war es vorbehalten den mittleren Tordurchgang
des Brandenburger Tores in Berlin zu benutzen, dem "einfachen Volk" war dies untersagt !

Bis zur Abdankung des Kaiserhauses am 09.11.1918 erhielten die "von Pfuels" für die Wiederbeschaffung der Quadriga
aus Paris durch "General Ernst von Pfuel" im Jahr 1814
das Privileg die mittlere Durchfahrt am Brandenburger Tor zu nutzen.

Die Straße Unter den Linden wurde 1575 zwischen der Brücke über dem Festungsgraben am Berliner Schloss
und dem Großen Tiergarten als Sandstraße angelegt,
um den Herrschaften vom Schloss bis zum Großen Tiergarten einen Reitweg zu bieten.

Kurfürst Friedrich Wilhelm
ließ dort 1647
1.000 Linden und 1.000 Nussbäume pflanzen.
Die Nussbäume konnten sich nicht im Märkischen Sand halten und gingen ein.
Die Linden überstanden die Anpflanzung und gaben der Straße ihren Namen.

Das historische Stadtzentrum erstreckt sich vom Brandenburger Tor bis zum Alexanderplatz,
in der berühmtesten Straße Berlins, Unter den Linden, mit zahlreichen historischen, barocken und
klassizistischen Bauten, aufgrund dessen Berlin auch manchmal Spree-Athen genannt wird.

Der Alte Fritz - Touristengespräch
Friedrich der Große war es doch, der sagte:
"In meinem Staate kann jeder nach seiner Fasson selig werden".

Er hat sicher irgendwie von der Tordurchgangs-Regelung erfahren.

Pech hatte deshalb leider ein Tourist (am 19. Juli 2003), der es wagte, bei + 31° C
in kurzer Hose durch den Mitteldurchgang des Brandenburger Tores zu laufen.

Solche Kleidung war Friedrich dem Großen völlig fremd
- hier im Uniformrock mit den Ursprungsfarben der deutschen Nationalflagge "Schwarz-Rot-Gold" -
außerdem konnte er diese Ignoranz nicht dulden, denn preußische Ordnung bestimmte sein Leben.
Der Berlin-Besucher musste deshalb "tief in die Tasche greifen" !



Der Alte Fritz am Brandenburger Tor
Diabolisch freute sich Friedrich II. anschließend darüber, denn
der Bundeskanzler, sein Finanzminister und der Regierende Bürgermeister von Berlin
waren an diesem Tag nicht in der "neuen" Deutschen Bundeshauptstadt.

So konnte er die dringend gebrauchten Einnahmen, der leider auch heutigen Realität von
Ebbe in der deutschen Staatskasse, selbst für sein eigenes leeres Geldsäckelchen behalten.



Der Alte Fritz betreut Berliner Gäste    Hochzeitpaar auf dem Pariser Platz
Der Pariser Platz - bis 1814 "Quarré" genannt - wurde 1734 angelegt.
Bis zum Zweiten Weltkrieg nannte man diese Platzanlage hinter dem Brandenburger Tor
und den zahlreichen Palais "Empfangssalon".

Auf die Ankunft Napoleons vor der Französischen Botschaft am Pariser Platz
- am 27. Oktober 1806 war der berühmte Korse schon einmal in Berlin -
wartete der Alte Fritz jedoch vergebens.

Stattdessen erschien eine friedfertige Hochzeitsgesellschaft (19. Juli 2003)
mit einer sehr hübschen Braut,
die sich vor der Botschaft, für das Album zur Erinnerung, fotografieren ließ.

Dem frisch vermählten Paar wünschte er sicher,
wie alle anwesenden Touristen auf dem Pariser Platz,
alles Gute für die Zukunft.


Friedrich der Große marschiert wieder nach Sansouci.
Friedrich der Große marschiert nun wieder nach seinem
geruhsamen
"Sans, Souci" in Potsdam,
der Trubel hier in Berlin war ihm zu stressig.


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In dem Gewand Friedrichs des Großen ist der Berliner Historiendarsteller
und Philosoph Dr. phil. Olaf Kappelt oft als Touristenführer in Berlin unterwegs.

"Ich bin der Einzige, der das regelmäßig als historische Person macht."

Dr. Kappelt ist mittlerweile eine Institution in der deutschen Hauptstadt
und man kann ihn buchen:

https://www.koenig-friedrich.de


e-Mail: contact@koenig-friedrich.de

tel.: 030 – 450 238 74, mobil: 0175 – 950 74 36, Fax: 450 241 67


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Französische Botschaft am Pariser Platz in Berlin.
Die neue Französische Botschaft am Pariser Platz Nr. 5,
historisch gesehen, hinter dem Brandenburger Tor.

Der französische Staatspräsident Jacques Chirac (* 1932; † 2019) hat anlässlich der Feiern zum
40. Jahrestag des deutsch-französischen Elysée-Vertrages, der am 22. Januar 1963
von
Charles de Gaulle
(* 1890; † 1970) und Konrad Adenauer (* 1876; † 1967) unterzeichnet
worden war, die neue Französische Botschaft in Berlin eröffnet.

Der Neubau wurde von dem Pariser Architekten Christian de Portzamparc (* 1944) entworfen.



Hotel Adlon am Pariserplatz
Das berühmte - auch vom Film her bekannte - 5-Sterne-Hotel Adlon Kempinski,

Unter den Linden
Nr. 77 mit der Seitenfront zum Pariser Platz.
Der Ursprungsbau (Redernsche Palais) ist erstmals Mitte des 19. Jh. dort errichtet,
später erweitert worden.

Die Staatsflagge im Foto ganz links (horizontale Streifen: Weiß-Blau-Rot), auf dem zweiten Nachbargebäude,
gehört zur Russischen Botschaft (Russischen Förderation) - Unter den Linden Nr. 63-65 (siehe weiter unten).

Der Anbau rechts, dass hier noch im Wiederaufbau befindliche Stammhaus und
Hauptsitz der wiedervereinigten Akademie der Künste, am Pariser Platz Nr. 4.
Architekt: Prof. Günter Behnisch (* 1922; † 2010).

An dieser Stelle stand früher das ehemalige Palais Arnim-Boitzenburg.
Seit 1907 war es das Dienstgebäude für die Akademie der Künste.



Am Pariser Platz in Berlin - Hotel Adlon
1907 wurde das Hotel eröffnet und galt als das prunkvollste sowie nobelste Hotel Berlins.

Im Zweiten Weltkrieg wurde es stark zerstört, nach der Wiedervereinigung von den
Architekten Rüdiger und Jürgen Patzschke und Rainer-Michael Klotz & Partner
rekonstruiert und komplett neu aufgebaut.
Das wieder aufgebaute Hotel ist keine originalgetreue Nachbildung,
es wurde nur dem historischen Vorbild angepasst.
Dem Gebäude wurde ein Stockwerk aufgesetzt und ist um dieses höher als das alte.

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Mit der Reichsgründung 1871 kamen Bankiers und Aktienspekulanten
an den Boulevard Unter den Linden sowie Pariser Platz und
übernahmen die Palais der Adligen
.

Das Hotel entspricht dem früheren Standort des "Redernschen Palais";
nach Plänen von K. F. Schinkel dort errichtet und wurde manchmal von
Prinzessin Augusta von Preußen, der späteren Kaiserin, mit ihrem Sohn Prinz Friedrich Wilhelm
als Gäste des Grafen Friedrich Wilhelm von Redern
(* 1802; † 1883) besucht.

Graf Redern war zu damaliger Zeit als Königlicher Theaterintendant eine sehr
bekannte und einflussreiche Persönlichkeit. Nachdem seine Vermögensverhältnisse
etwas heruntergekommen waren, heiratete er eine schwerreiche junge Dame,
die Tochter eines Hamburger Senators.
Ein Saal im Palais war mit seltenen japanischen Kunstgegenständen geschmückt.
Als eines Tages Prinzessin Augusta von Preußen mit ihrem Sohn, dem Prinzen
Friedrich Wilhelm, das Palais wieder einmal besuchte, wandte sie sich an die Frau des
Hauses mit der Frage:
"Ihr Vater handelt wohl mit solchen Sachen ?"

Daraufhin soll diese erwidert haben:
"Nein, Königliche Hoheit, mein Vater handelt mit Verstand !"


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Die Berliner mochten damals das Hotel nicht, weil für den Hotelbau das geliebte,
schöne "Palais Redern" abgerissen wurde, dessen Front von Schinkel stammte.

Das Haus hätte nicht verkauft werden dürfen, da es Majoratsbesitz war.
Graf Redern hatte aber in einer Woche sein ganzes Vermögen an den König von
England verspielt und der Kaiser hatte darum den Verkauf des Palais gebilligt.

Die Aktiengesellschaft, die dem ruinierten Grafen den hohen Preis zahlte, machte jedoch
den Abriss des Gebäudes zur Bedingung. In der Eile vergaß man es, den neuen Bauherrn
zu verpflichten, in das neue Haus wenigstens den großen Schinkelsaal wieder einzubauen.



Das Bezirksamt Mitte wollte keine Pferdekutschen mehr am Brandenburger Tor erlauben.

Ein Unternehmer klagte und das Verwaltungsgericht gab ihm recht.

Pferdekutschen dürfen nun doch über den Pariser Platz am Brandenburger Tor fahren - Stand: 2020


 

US-Botschaft in Berlin am Brandenburger Tor.
Mit der neuen Botschaft der USA am Pariser Platz Nr. 2, zwischen der DZ Bank (links) und
der Commerzbank (rechts), wurde die letzte Lücke im Berliner "Empfangssalon" geschlossen.

An dieser Stelle stand früher das Palais Blücher, welches die Vereinigten Staaten 1931 kauften.
Ende der 50er Jahre ließ die DDR die Reste der während des Zweiten Weltkriegs zerstörten
Botschaft abreißen.
In den Jahren der DDR-Mauer lag das Grundstück im Niemandsland, direkt im Todesstreifen.

Am 232. amerikanischen Unabhängigkeitstag, dem 4. Juli 2008, wurde die neue Botschaft durch
den ehemaligen US-Präsidenten George Bush senior (* 1924; † 2018) eröffnet.

Damit kehrte die diplomatische Vertretung nach 69 Jahren an ihren alten Platz zurück.
Zu der Eröffnungsfeier waren 4.500 Gäste geladen, darunter auch
Veteranen der Berliner Luftbrücke vor 60 Jahren.


Haupteingang der US-Botschaft am Pariser Platz 2 in Berlin.
Eingang zur Botschaft der USA, Pariser Platz Nr. 2



Brandenburger Tor und Botschaft der USA - Sicht vom Platz des 18. März
Die äußere Ansicht des Brandenburger Tores.

Der Neubau der neuen Botschaft der USA (rechts, Sicht vom "Platz des 18. März") wurde durch das
kalifornische Team der Architekten Moore und Yudell, unter der Leitung des US-amerikanischen
Architekten John Ruble
entworfen.

Es wird vermutet, dass in dem Rundbau auf dem Dach die Abhör-Spionagetechnik der "NSA" installiert ist.
Die direkte "Blick-Richtung" zum Reichstagsgebäude und zum Bundeskanzleramt ist garantiert gegeben!


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Zu DDR-Zeiten hatte die "Stasi" ihre Spionage- und Abhörspezialisten oben auf dem Brandenburger Tor,
unterhalb der "Retourkutsche", in einem großen Saal (ca. 300 qm),
der sogenannten "Soldatenkammer" untergebracht.
Ein Wachsoldat mußte immer unter einer kleinen Plexiglashaube (Dachfenster) die damals
trostlose leere Umgebung des Tores (Todesstreifen) und die Straße des 17. Juni beobachten.

Dieser Raum wurde so benannt, weil beim "Spartakusaufstand" oder auch "Januaraufstand"
am 5. bis 12. Januar 1919 dort oben sich angeblich Soldaten versteckt haben sollen.



Neue Amerikanische Botschaft in Berlin
Amerikanische Botschaft - Rückfronten.


    
Brexit - Europa ohne Großbritannien - 31. Januar 2020.
Das Vereinigte Königreich (UK) hat am 31. Januar 2020 seinen Hut genommen
und die Europäische Union verlassen.

Nach der Unterzeichnung des Austrittsabkommens durch
Großbritannien (GB) und der Europäische Union (EU)
ist der Brexit am 1. Februar 2020 in Kraft getreten.

Damit verließ das Land nach 47 Jahren Mitgliedschaft die Europäische Union.


Britische Botschaft in der Wilhelmstraße.         Britische Botschaft in der Wilhelmstraße.
In der Wilhelmstraße 70/71 befindet sich die futuristisch aussehende Britische Botschaft.

Sie bildet mit dem Hotel Adlon einen großen Block - rechts im Bild.
Es ist die einzige Straßenseite des Gebäudes, im Blockinneren befinden sich zwei Höfe.

An gleicher Stelle residierte im einstigen "Palais Stousberg" - früher einem ehemaligen Eisenbahnunternehmer gehörend,
schon einmal das Britische Königreich, von 1884 bis zum Zweiten Weltkrieg (
1939 - 1945)
und das Grundstück gehört seitdem der Britischen Krone.

Die Botschaft wurde von Juni 1998 bis Juli 2000 nach Plänen des Büros Michael Wilford & Partners erbaut
und durch Königin Elisabeth II. (* 1926; † 2022) eingeweiht und eröffnet.

Wegen der Terrorgefahr und der Anschläge vom 11. September 2001 in den USA, ist die Wilhelmstraße zwischen
Behrenstraße und Unter den Linden für den Durchgangs-Kraftfahrzeugverkehr mit ausfahrbaren Stahlpfeilern komplett gesperrt.



 
Das dreiflügelige Gebäude der Botschaft der Russischen Förderation mit Ehrenhof - Unter den Linden 63-65.

 Dieses Botschaftsgebäude entstand in den Jahren 1949-52, nach der Gründung der DDR und dem Entwurf
des Architekten Anatoli Jakowlewitsch Stryshewski (* 1908; 1949) im stalinistischem Zuckerbäckerstil
an der Stelle, der auch im Zweiten Weltkrieg  zerstörten, alten russischen Botschaft aus dem 18. Jahrhundert.


Der russische Zar Alexander III. (* 1845; † 1894) ließ einst im 19. Jahrhundert tonnenweise russische Erde
mit der Eisenbahn nach Berlin heranschaffen, damit die hier angestellten Diplomaten
auf "heimischen Boden" ihre Arbeit verrichten konnten.

Ebenso wurden auf Anweisung von Kaiser Alexander III. eigens 4.000 Tonnen Erde aus Russland
zum "Russischen Friedhof" in der Wittestraße 37 in Berlin-Tegel (Bezirk Reinickendorf) gebracht.

Das Friedhofsgebiet wurde 5 cm dick mit dieser Erde bedeckt, damit die russischen Verstorbenen
gemäß der orthodoxen Tradition in heimatlicher Erde beigesetzt werden konnten.

Der Friedhof ist der einzige zivile russisch-orthodoxe Begräbnisplatz in Berlin.


Russische Botschaft in Berlin - Laterne Mittelbau.
Es weicht mit dem Ehrenhof und turmartig erhöhten,
von einer quadratischen Laterne gekrönten Mittelteil,
die einen großen, reich dekorierten Kuppelsaal im Inneren überspannt,
von der üblichen Bebauungsstruktur der Straße Unter den Linden ab.

Dadurch wird der zentrale Mittelteil des Gebäudes besonders zur Geltung gebracht.



 

Unter Hinzunahme einiger angrenzenden Grundstücke entstand ein Gebäudekomplex, der sich mit
Verwaltungsräumen und Beamtenwohnungen, Nachrichtenagentur, Reisebüro und Luftfahrtgesellschaft
der damaligen UdSSR
bis zur Behren- und Glinkastraße  ausdehnt.

Eigene Wohnhäuser, eine Schule, Klubhaus und ein Schwimmbad machten aus dem schon sehr großen
Botschaftsgebäude ein vollständiges, abgeschottetes und geheimnisvolles kleines Stadtviertel
für die Botschaftsangehörigen und ihre Familien.


 

Eingang zur Russischen Botschaft in Berlin "Unter den Linden".
Eines der zwei kleinen Eingangsportale zur Russischen Botschaft "Unter den Linden Nr. 63", vor dem Ehrenhof.

Ab 1985 wirkte der Generalsekretär der KPdSU (von März 1985 bis August 1991) Michail Gorbatschow (* 1931)
entscheidend als
Wegbereiter für Reformen im gesamten Ostblock. Mit seinen Forderungen nach
Glasnost und Perestroika (Transparenz und Umgestaltung) leitete er eine
neue Ära in der Sowjetunion - zusammenhängend damit auch in Europa und Deutschland ein.
 
 Das heutige Russland ist Rechtsnachfolger aller Besitzstände der ehemaligen Sowjetunion, so fiel dem Land
 auch die ehemalige UdSSR-Botschaft "Unter den Linden" zu.


Ueber den Daechern von Berlin-Mitte
Über den Dächern von  . . .  Berlin - Mitte, der sogenannten "City Ost".
Ausblick vom Außenrundgang der Kuppel des Französischen Doms am Gendarmenmarkt:

Berliner Dom (ev.), Hotel Hochhaus, davor die Marien-Kirche, Telespargel,
Palast der Republik, Rote Rathaus, Friedrichswerdersche Kirche, rechts Nikolai-Kirche
und -Viertel, links unten die Deutsche Staatsoper, die Sandstein-Skulpturen auf dem Zeughaus,
davor das Kronprinzen- sowie Prinzessinnen Palais und die Kuppel der St. Hedwigs-Kathedrale.

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Passend zu den historischen Kirchen
in Berlin-Mitte ein Kuriosum:

Foto  von Th. Schneider
Foto von Herrn Thomas Schneider aus Freiburg/Breisgau,
(Koreaexperte und Autor der "
Koreanische Reisenotizen")
beim IFA-Besuch 2003 in Berlin aufgenommen.


Sobald die Strahlen der Sonne auf die Kuppel des Fernsehturms treffen, bildet sich
oberhalb der Fenster des Aussichtsrestaurants ein weithin sichtbares, glänzendes Kreuz.
Für die damaligen Machthaber der DDR war es eine höchst unangenehme Erscheinung,
spöttelnd nannte man den Turm auch "Ulbrichts Kathedrale".

Da der christliche Glaube während der DDR-Diktatur nicht erwünscht war,
die Existenz Gottes geleugnet wurde, versuchte man an den 140 pyramidenförmigen
Edelstahlsegmenten (Kassetten) der Kugelfassade das Erscheinen des Kreuzes zu verhindern.
Dieses gelang aber nicht und so nannte man diese Erscheinung "das Plus des Sozialismus".


 
Berliner Dom und Fernsehturm (Telespargel).
Was die "Organe der DDR" nicht geschafft haben, machte die
Fußball-Weltmeisterschaft 2006
mit der FIFA und der Telekom möglich.

Im März 2006 wurde die Kugel des Fernsehturms für die Dauer der Weltmeisterschaft
durch den Sponsor, der Telekom, mit Klebefolie als Fußball verkleidet.

Fussball-Kugel des Telespargels am  Alex   Fussball-Kugel des Telespargels am  Alex
Deshalb konnten sich die Strahlen der Sonne in den Kugelsegmenten in dieser Zeit
nicht mehr als Kreuz abbilden.
Es wurden magentafarbene "Lederflicken" verwendet, die Symbolfarbe der Telekom.
Anfang August bis Ende Oktober 2006 wurde die Folie durch 14 Industriekletterer
wieder entfernt.


 
Blick von der Panoramaplattform des Park Inn-Hotels am Alex
In 150 m Höhe, der Blick von der Panoramaplattform des Hotels "Park Inn"
am Alexanderplatz zur "City Ost" im September 2006.

Im Vordergrund die Marien-Kirche mit ihrer wertvollen marmornen Barock-Kanzel
von Andreas Schlüter
(* 1659; † 1714),
hinter der Baumgruppe der noch im Abriss befindliche ehemalige Palast der Republik,
darüber die Friedrichswerdersche Kirche und etwas höher, der Deutsche - und Französische Dom
am Gendarmenmarkt.
Dazwischen die Rundkuppel der St. Hedwigs-Kathedrale (katholische Bischofskirche von Berlin),
rechts der evangelische Berliner Dom, davor das Dom Aquarée.



Humboldtiniversitaet in Berlin-Mitte.
Hauptgebäude der Humboldt-Universität im Palais des Prinzen Heinrich (Gründer: Wilhelm von Humboldt),
Unter den Linden
, gegenüber dem westlichen Bebelplatz (ehem. Opernplatz).

Das dreiflügelige Universitätsgebäude mit "Ehrenhof", eigentlich als neues Stadtschloss geplant,
wurde 1748 bis 1766  dann aber als Palais für den Prinzen Heinrich (* 1726; † 1802),
Bruder Friedrichs des Großen, errichtet.

1810 zog dort die Berliner Universität ein.

Siehe auch Schlösser und Gärten im Foto-Archiv - Humboldt-Schloss (oder hier anklicken).


 
Wilhelm von Humboldt vor der Humboldt-Universität.    Ferdinand von Helmholtz vor der Humboldt-Universität.    Alexander von Humboldt vor der Humboldt-Universität.
     Wilhelm von Humboldt
(* 1767; † 1835)                      Ferdinand von Helmholtz (* 1821; 1894)                Alexander von Humboldt (* 1769; † 1859)

                                                                                       Beschreibung von 1900:                                                                                 

Links und rechts der Eingangspforte vom Ehrenhof der Humboldt-Universität haben die Brüder

Wilhelm
(* 1767; † 1835) und Alexander von Humboldt (* 1769; † 1859)
Marmordenkmäler erhalten, während in der Mitte des Vorgartens vom Ehrenhof mit dem
Standbilde des Physikers Ferdinand von Helmholtz
(* 1821; † 1894) geschmückt ist.



 
Reiterstandbild Friedrich II. Unter den Linden
Säulenportal des Kaiserpalais
und das 13,5 m hohe Reiterstandbild Friedrichs des Großen
(* 1712; † 1786)
mit seinem Lieblings-Leibreitpferd "Condé"
.
(Foto: Mai 2001)

Gegenüber der Humboldt Universität, auf der Mittelpromenade, steht die bedeutendste
Berliner Großplastik des 19. Jahrhunderts.
1851 enthüllt und geschaffen von dem berühmten Bildhauer Christian Daniel Rauch
(* 1777; † 1857).

150 Figuren bedeutender preußischer Persönlichkeiten, die unter Friedrich II. den Sockel des Denkmals schmücken,
gaben Anlass zu heftigen Diskussionen. Der Grund hierfür war die Anordnung der Figuren.
Die Militärs wurden von Rauch am Sockel vorne platziert, Künstler und Wissenschaftler aber im hinteren Bereich,
unter dem Pferdeschwanz.
 
 
Das Kaiserpalais und Standbild Friedrich des Großen
Das Alte Palais - Kaiserpalais - nach der Restaurierung (Foto: Mai 2013).

Bei der letzten Restaurierung des Reiterstandbildes Friedrichs des Großen
in den Jahren 1997 bis 2002 wurde auch die historische Umzäunung,
Pflasterung und Beleuchtung wiederhergestellt.



Friedrich II. - Unter den Linden - Berlin.
Das Schattenbild an der Staatsbibliothek zu Berlin.

1951 wurde das Reiterstandbild nach Potsdam, ab 1962 in den Park Sanssouci - ins Hippodrom hinter
dem Schloss Charlottenhof
verbracht und stand dort als Denkmal bis 1980.


Dann kehrte es nach Berlin zurück und wurde ca. 6 Meter östlich
von seinem ursprünglichen Standort wieder aufgestellt (
Foto: Okt. 2018).


*) Beschreibung von 1900:
                                                                    

Hoch zu Ross, umgeben von den hervorragendsten Helden seiner siegreichen
Schlachten und den bedeutendsten Männern seiner Zeit, schaut der Alte Fritz
im Königsmantel und dreieckigen Hut, den bekannten Krückstock an dem Arm
gehängt, nach der Hauptwache und dem Zeughause hin.

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Das Kaiserpalais (Alte Palais)  - Unter den Linden Nr. 9 - ist das Vordergrundstück
der Königlichen Bibliothek (Kommode),
in dem Wilhelm I. (* 22.03.1797 in Berlin, † 09.03.1888 in Berlin),
König von Preußen seit 1861 - Deutscher Kaiser seit dem 18. Jan. 1871, 50 Jahre lang lebte.

Die begeisterte Liebe und treue Hingebung, welche die Berliner der Königin Luise
entgegenbrachten, übertrug sich in späterer Zeit auf das schmucklose Alte Palais ihres
ruhmreichen Sohnes, des greisen Kaisers Wilhelm I.

Wer könnte an jenem einfachen Gebäude vorbeigehen, ohne den Blick nach dem
historischen Eckfenster im Parterre zu richten, an dem er erschien, wenn die

Wachtparade in Berlin - Postkarte
- Wachtparade - (Abbildung einer alten Postkarte)
vorüberzog, durch das oft genug während der Nacht die Lampe ihren matten
Schimmer auf die einsame Straße geworfen, späten Wanderern verkündend,
dass das Oberhaupt des Staates noch ernster Pflichterfüllung nachgehe.

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Das Drei-Kaiserjahr 1888:

Nach dem Tod des 91-jährigen Wilhelm I. (* 1797; 1888) übernahm
Friedrich Wilhelm (Kaiser Friedrich III.) als Todkranker (Kehlkopfkrebs) die Regierung.
Bereits 99 Tage später verstarb er
(* 1831; 1888).

Sein Tod beendete die politischen Hoffnungen der Liberalen.
Nach Kaiser Friedrichs Tod wurde am 15.06.1888 sein Sohn als Wilhelm II.
(* 1859; † 1941) deutscher Kaiser.

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Alte Bibliothek - Kommode
Alte "Königliche Bibliothek" (sogenannte "Kommode"), erbaut 1774 - 80 am Opernplatz -
heute westlicher Bebelplatz.
Links im Foto lugt die Kuppel des Französischen Doms (am Gendarmenmarkt) hervor.

Der Anbau (rechts) ist das Alte Palais (Kaiserpalais), in dem Kaiser Wilhelm I.
50 Jahre lang lebte - das historischen Eckfenster im Parterre, an dem sich der Kaiser
damals oft seinen Untertanen gezeigt hatte.



Pergola am Kaiserpalais
Die Pergola an der Stirnseite vor dem Parterre (Eckfenster) des Alten Palais
ist 1962 beim Wiederaufbau der Kriegsruine abgerissen worden.
Nachdem die Fassade 2005-2006 restauriert wurde, errichtete die
Stiftung Denkmalschutz Berlin
2010 wieder diese Pergola.
 

Bibliothek und Kaiserpalais in Berlin Mitte - Bebelplatz.

Für die auf dem "Forum Fridericianum" geplante Hofbibliothek, welches von dem
Baumeister von Knobelsdorff
(* 1699; † 1753) als klassizistisches Platzensemble geplant war,
gab Friedrich II. den Auftrag, den Entwurf für die Michaelerfront der Wiener Hofburg
von Johann Bernhard Fischer von Erlachs
(* 1656; † 1723) zu verwenden.

Auf dem Platz mit den umliegenden Gebäuden plante Kronprinz Friedrich und von Knobelsdorff
schon in Rheinsberg, seinem Berlin ein neues Zentrum zu schaffen um dann als König Friedrich II.
hier zu regieren.
Es sollte eine Residenz entstehen, die sich mit Versailles messen konnte. Dazu gehörte auch ein
neues Stadtschloss, aus dem dann "nur" das Prinzenpalais für seinen Bruder Heinrich wurde,
die heutige Humboldt Universität zu Berlin.

Bestandteil der Planung für ein "Forum Fridericianum" war eigentlich das später im
Park von Sanssouci erbaute Schloss "Neue Palais" (hier anklicken).

Friedrich II. bevorzugte später sein Schloss Sanssouci und die Garnisonstadt Potsdam, die
er zu seiner zweiten Residenzstadt machte,
von wo aus er seine kostspieligen Kriege führte.

Heute beherbergt die Alte Bibliothek zusammen mit dem Alten Palais die
Juristische Fakultät der Humboldt Universität zu Berlin.

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Auf dem Opernplatz - heute westlicher Bebelplatz -
verbrannten die Nationalsozialisten am 10. Mai 1933 mehr als 20.000 Bücher
hunderter berühmter Autoren aus aller Welt.

An genau dieser Stelle, in der Mitte des Platzes, wurde 1995 von dem
israelischen Künstler Micha Ullmann (* 1939)
zur Erinnerung an die sinnlose Tat ein unterirdisches Mahnmal
- einsehbar durch eine in den Straßenboden eingelassene Panzerglasscheibe -
errichtet, es zeigt leere Bücherregale.

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 August Bebel (* 1840; † 1913) war Mitbegründer der deutschen Sozialdemokratischen Partei.

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Hotel de Rome am Bebelplatz und St. Hedwigs Kathedrale - Berlin
Das italienische 5-Sterne-Luxus-Hotel am westlichen Bebelplatz,
zwischen der St. Hedwigs Kathedrale und
Königlichen Bibliothek.

Die ehemalige Geschäftszentrale der Dresdner Bank ist ein denkmalgeschützter Gebäudekomplex.
Das Gebäude entstand 1887–1889 nach Entwürfen des Architekten Ludwig Heim (* 1844; † 1917) als
Bank- und Verwaltungsgebäude im Stil der italienischen Renaissance und war zwischen 1889 und 1945
Sitz der Direktion der Dresdner Bank

Von 2003 bis 2006 wurde das Gebäude zu einem Büro- und Hotelkomplex umgebaut,
in dem sich u.a. das vornehme
Hotel etabliert hat.

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Im April 2012 hatte sich hier auf der Dachterrasse der 70 Quadratmeter großen "Junior Suite" eine Wildente "eingecheckt".
In einem Lavendel-Beet brütete sie fünf Küken aus, die auch von der Dachterrasse ihre ersten Flugversuche mit sehr
exklusiven Blick auf die City-Ost von Berlin starteten.

"Das Hotel freut sich über die Ehrengäste",
sagte die Kommunikationschefin des Luxus-Hotels,
"Sie können natürlich umsonst hier logieren."

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St. Hedwigs Kathedrale in Berlin-Mitte.
St. Hedwigs Kathedrale, römisch-katholische Bischofskirche als barocker Zentralbau
des Bistums Berlin, hinter der Deutschen Staatsoper, am westlichen Bebelplatz.

Auch hier stand das Pantheon in Rom als Vorbild.

1747 - 1773 nach Zeichnungen Friedrichs II. und Plänen von Knobelsdorff erbaut.
Genannt werden auch Jean Legeay
(* 1710; † 1786) und J.G. Büring (* 1723; † 1788)
die die Entwürfe des Königs überarbeitet haben sollen.
Johann Boumann d. Ä.
(* 1706; † 1776) hatte die Bauleitung.

Die lange Bauzeit ergab sich durch viele Unterbrechungen aufgrund von Geldmangel
und des Siebenjährigen Krieges (1756 bis 1763).
Im November 1773 wurde sie als erste katholische Kirche Berlins der Schutzpatronin Schlesiens geweiht.

Mit Willen und Einverständnis Friedrich des Großen, ist sie nach der Reformation das erste Gotteshaus,
dass dem katholischen Glauben in Preußen wieder "gegönnt" wurde.

Dies galt auch als politischer Winkelzug, denn Friedrich II. hatte das katholische Schlesien erobert
und in Preußen eingegliedert.
Die katholische Gemeinde Berlins war nach dem 2. Schlesischen Krieg 1745 auf ca. 10.000 Gläubige angewachsen.

 Die Vorhalle mit Halbsäulengliederung und großem Giebeldreieck bildet die Vorderseite.
Im Giebelfeld wird die Anbetung der Könige dargestellt.
1887
von dem Bildhauer Nikolaus Geiger (* 1849; † 1897) und Prof. an der Universität der Künste Berlin vollendet.



Seitliche Ansicht der St. Hedwigs Kathedrale in Berlin-Mitte.
Der Blick vom Prinzessinnengarten zur St. Hedwigs Kathedrale
Das ursprünglich vorhandene rote Ziegeldach wurde Ende des 19. Jahrhunderts
durch ein Kupferdach ersetzt und eine ursprünglich geplante Laterne aufgesetzt.

In den Jahren 1930 bis 1932 ist sie von dem Architekten Clemens Holzmeister (* 1886; 
† 1983) als
Bischofskirche (Kathedrale) umgebaut und die Kuppel um eine Rotunde unter dem Kuppelkreuz ergänzt worden.

Dies stand im Zusammenhang mit der Neugründung des Bistums Berlin
und der Erhebung der Hedwigskirche zur Kathedrale.

Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Kathedrale vereinfacht, ohne Laterne aber
mit vergoldetem Kupferkreuz, wieder aufgebaut.

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Nun wurde die Kathedrale am 1. September 2018 wegen (umstrittenen) Umbau geschlossen.
Die dort bisher gefeierten Gottesdienste in die Kirche St. Joseph in Berlin-Wedding (Müllerstr. 161) verlegt.


 
Deutsche Staatsoper - Unter den Linden

Die ehemalige "Königliche Hofoper" - heute Deutsche Staatsoper (Lindenoper), Unter den Linden Nr. 8,
zwischen dem östlichen (links) und westlichen (rechts) Bebelplatz mit 1.452 Plätzen im Zuschauerraum.

1741 - 1743 nach Plänen von Friedrich II. (des Großen) durch von Knobelsdorff erbaut.
Zu dieser Zeit war es das erste "freistehende" und größte Opernhaus Europas.

An der schmalen Vorderfront befindet sich ein korinthischer Portikus (Säulenhalle) mit zweiarmiger Freitreppe,
in den Nischen stehen die Statuen der griechischen Dichter Sophokles, Aristophanes, Menander und Euripides,
darunter die Eingänge zu den Kartenschaltern, zum "
Apollosaal" (Bankettsaal, Foyer),
Theatersaal (Zuschauerraum, Ballsaal) und "Korinthischen Saal" (Bühne und Konzertsaal).

In der dreieckigen Giebelfläche über dem Portikus stellt das Relief die
Mythologie "Opfer an Apoll"
dar.
Auf den Dachfirsten stehen die Skulpturen Apoll und die Musen.


1786 beauftragte Friedrich Wilhelm II. den späteren Architekten des Brandenburger Tores
Carl Gotthard Langhans
(* 1732; † 1808) mit diversen Umbauten.

Im August 1843 brannte das Opernhaus bis auf die Grundmauern ab.

König Friedrich Wilhelm IV.
(* 1795; † 1861) beschloss den sofortigen Wiederaufbau und beauftragte
damit den
Architekten Carl Ferdinand Langhans
(* 1781; † 1869) - Sohn von Carl Gotthard (* 1732; † 1808).

Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg (1939 - 1945), erfolgte 1951 - 1955 der Wiederaufbau
unter der Leitung des
Architekten Richard Paulick
(* 1903; † 1979).

Hier dirigierten u.a.:
Giacomo Meyerbeer
(* 1791; † 1864), Richard Strauss (* 1864; † 1949), Wilhelm Furtwängler (* 1886; † 1954)
und Herbert von Karajan (* 1908; † 1989).

In diesem Haus hat auch Enrico Caruso
(* 1873; † 1921) gesungen.
                
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Am unteren Eingangsportal der Deutschen Staatsoper wurde 1953 eine bronzene Gedenktafel
zur Erinnerung an von Knobelsdorff, dem Baumeister Friedrichs des Großen, angebracht.

Hans Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff
war nicht nur der königliche Baumeister Friedrichs II., sondern auch sein Freund.
Beim Bau von Park und Schloss Sanssouci, nach den Plänen von Friedrich II., kam es zum
Zerwürfnis zwischen den Freunden.

von Knobelsdorff starb am 16. September 1753 in Berlin und wurde am 18. Sep. 1753
in der Gruft der Neuen (Deutschen) Kirche, heute Deutscher Dom, auf dem Gendarmenmarkt bestattet.
1757 wurde nebenan sein Freund, der Hofmaler Antoine Pesne
(* 1683; † 1757) zur letzten Ruhe gebettet.

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Herzlichen Dank an Herrn Siegmund Kroll (Baudirektor-Stadtentwicklungsamt)
aus Berlin-Tempelhof für folgenden Hinweis:


Beim Umbau der Deutschen Kirche (Deutscher Dom) 1881/82 verlegte man die sterblichen Überreste
der Gräber auf einen der Friedhöfe am Halleschen Tor.
Das Grab war durch eine Marmortafel und einen Putto (kleine Kindergestalt) gekennzeichnet.
Diese Grabanlage fiel einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg zum Opfer und ist danach von
einer Straße überbaut worden.

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Auf dem Kirchhof Jerusalem und Neue Kirche II, im
West-Berliner Bezirk Kreuzberg vor dem Halleschen Tor
- Zugang von der Zossener Straße -
erinnert nur ein einfacher weißer Gedenkstein aus Marmor,
ein Epitaph - Gedächtnismal, das nicht identisch mit der Grabstelle ist -

Grabstelle von Knobelsdorff und Pesne
bis 2014 als Ehrengrab (!) - des Landes Berlin
an Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (* 1699; † 1753), Architekt Friedrichs II.,
Gartengestalter, Maler und
Antoine Pesne (* 1683; † 1757), Historien- und Bildnismaler
am Hofe Friedrichs I. und II.
           
Foto: Februar 2008  
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Das barocke Wohnhaus, von Knobelsdorff 1750 erbaut - in dem er aber nie gewohnt hat -
steht noch am Alten Markt in Potsdam, rechts neben dem Alten Rathaus.

Die Arbeiten von Pesne können heute noch, u.a. auch am Schloss Sanssouci,
bestaunt werden.

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Kronprinzen- und Prinzessinnenpalais
Kronprinzen- (links) und Prinzessinnenpalais mit dem
Prinzessinnengarten
(rechts).

Das Kronprinzenpalais wurde 1687 von Johann Arnold Nering
(* 1659; † 1695) erbaut.

König Friedrich Wilhelm I.
(* 1688; † 1740), der das Haus in seinen Besitz übernahm,
ließ es von Phillip Gerlach
(* 1679; † 1748) im Jahr 1732 als Wohnung für den
Kronprinzen
Friedrich (* 1712; † 1786) - ab 1740 König Friedrich II. - umbauen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das ausgebrannte Gebäude des Kronprinzenpalais 1968 -70 nach
Plänen von Richard Paulick
(* 1903; † 1979) rekonstruiert. Die Innenräume erhielten eine moderne,
der neuen Funktion als Gästehaus des DDR-Ministerrats angepasste Ausstattung.


Nach dem Mauerfall 1989:

Unterzeichnung des Einigungsvertrags Deutschlands
im Kronprinzenpalais, am 31. August 1990
.


 
Palais Populaire - Prinzessinnenpalais - neben Kronprinzenpalais.
 Das ehemaliges "Opern Café" im Prinzessinnenpalais, nach der Restaurierung "PalaisPopulaire",
beherbergt jetzt die "Berliner Kunsthalle der Deutschen Bank",
am östlichen Bebelplatz.

Am 27. September 2018 eröffnete die Deutsche Bank das "PalaisPopulaire" als internationales Forum für Kunst
und Kultur am Boulevard "Unter den Linden 5" im historischen Prinzessinnenpalais in der historischen Mitte Berlins.

1810 - 11
wurden die quer zu den Linden stehenden Gebäude - das Prinzessinnenpalais, in die
S
traßenflucht "Unter den Linden" zwischen Königliche Hofoper und Kronprinzenpalais eingepasst.

Nochmalige Änderungen 1856 - 57 durch Johann Heinrich Strack
(* 1805; † 1880) .
Hier wurde am 27. Januar 1859 Wilhelm II., der letzte deutsche Kaiser, geboren.


*) Beschreibung von 1900:                                                                              

...... einst das Heim der edlen, vielgeliebten Königin Luise,
später von Kaiser Friedrich III. (99 Tage-Kaiser vom 09.03.1888 bis zum 15.06.1888 ),
dem königlichen Dulder, als Kronprinz bewohnt.

 
Schwibbogen
Aufnahme vom Innenhof, das Prinzessinnenpalais (links),

in dem die drei Töchter von Friedrich Wilhelm III.
(* 1770; † 1840) wohnten,
wurde 1733-37 nach Entwürfen von Friedrich Wilhelm Diterichs
(* 1702; † 1782) durch
die Vereinigung zweier kurz vorher gebauten Wohnhäuser umgestaltet.
So entstand ein schmales lang gestrecktes Barockpalais.

1810-11 ließ Friedrich Wilhelm III. das Palais durch den Architekten Heinrich Gentz
(* 1766; † 1811)
mit einem im Stil angepassten Kopfbau zur Straße hin erweitern und mit dem benachbarten
Kronprinzenpalais (rechts), in dem er wohnte, durch einen Schwibbogen (Verbindungsgang) verbinden.


Kommandantur - Unter den Linden 1 - Medienkonzern Bertelsmann AG
Die neu erbaute Alte Kommandantur (Kommandantenhaus) - Unter den Linden Nr. 1 mit
der, durch das Architekturbüro Thomas van den Valentyn (* 1945), bis ins Detail rekonstruierten
historischen Fassade
(Straßenseite), des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Gebäudes.


Kommandantur - Unter den Linden 1 - Medienkonzern Bertelsmann AG
Es steht zwischen der Schloßbrücke (Spree) und dem Kronprinzenpalais (rechts).
Der Ursprungsbau wurde einst 1653 errichtet und 1873 erweitert.

Der Medienkonzern Bertelsmann AG hat hier im November 2003, nach zweijähriger
Bauzeit und ca. 23 Millionen Euro Kosten, seine Hauptstadt-Repräsentanz eröffnet.

Damit wurde der erste Rückbau eines historischen Gebäudes, nach der Wiedervereinigung, in Berlin fertiggestellt.


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Vor der kriegsbedingten Zerstörung des damals militärisch genutzten Gebäudes war der
Berufsoffizier Paul von Hase (* 1885
; † 1944) als Stadtkommandant von Berlin
der letzte Hausherr, der auch im Widerstand gegen den Faschismus kämpfte.

Als Generalmajor und Regimentskommandeur hatte er früh Kenntnis von einem für
das Frühjahr 1938 geplanten Sturz Hitlers, der nicht zur Ausführung kam.

In den Planungen der Operation Walküre nimmt Paul von Hase als Stadtkommandant
eine wichtige Rolle ein. Am 20. Juli 1944 wurden die ihm unterstehenden Truppen alarmiert
(das Wachbataillon, die Truppen der Garnison Spandau, die Heeresfeuerwerkerschule und
die Heereswaffenmeisterschule u.a.) und die Kommandeure dieser Einheiten zum
Befehlsempfang in die Stadtkommandantur Unter den Linden 1 befohlen. Sie erhielten die
Befehle zur Besetzung bestimmter Gebäude, Ministerien, SS-Kasernen und Verkehrszentren.
Das Wachbataillon sollte das Regierungsviertel abriegeln.

Paul von Hase wird nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944
noch am Abend des 20. Juli verhaftet, im ersten Prozess gegen die Verschwörer am
8. August 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt
und noch am selben Tag in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

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Alte Kommandantur, Schloßbrücke und der Berliner Dom
Links, der noch unverbaute Blick (2004) zur Alten Kommandantur (Parkseite am Werderschen Markt).
Der parkseitige Fassaden-Mittelteil wurde mit neuzeitlicher Architektur versehen.

Rechts davon, die Figurengruppen aus Carrara-Marmor auf der Schloßbrücke und der
evangelische
Berliner Dom auf der Museumsinsel am Lustgarten.



Palais am Festungsgraben
Das "Palais am Festungsgraben" neben dem Maxim Gorki Theater.

In der Nähe befand sich der "Festungsgraben" - ein heute zugeschütteter Stichkanal der Spree, aus dem 17. Jahrhundert. 


1751 bis 1754 mit seiner Barockfassade durch den Architekten Christian Friedrich Feldmann
(* 1705; † 1765)
für den königlichen Kammerherrn Johann Gottfried Donner (* unbekannt; † 1859) als Wohnhaus erbaut.
Es hat großzügige Foyers und Treppen, Marmorsaal und sechs prunkvolle Säle.

Hinter einem Kastanienwäldchen, vor bzw. zwischen dem später die ehemalige
Hauptwache (Neue Wache) errichtet wurde, steht das frühere "Palais Donner".

Das Grundstück schenkte ihm der preußische König.

1787 verkaufte der Kammerherr das Palais an die Königliche Finanzbehörde.
Zusammengelegt mit den Nachbargebäuden, diente es ab 1863 als Sitz des
Finanzministeriums.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs (1945) wurde das beschädigte Palais wieder aufgebaut
und als "Haus der Kultur der Sowjetunion"
und ab 1950 als "Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft" eröffnet.

Nach der Wiedervereinigung 1990 wird das Gebäude jetzt vom Land Berlin verwaltet.

Im Palais befand sich das Museum Berlin-Mitte, das Theater im Palais, ein Restaurant,
der Künstlerclub "Die Möwe", die Tadschikische Teestube, der Berliner Salon e.V. und
verschiedene Büros.

Nach einer gründlichen Sanierung ab 2019, wird die Humboldt-Universität in das Palais einziehen.
Hier soll dann ein offenes Haus, in dem Kunst, Kultur und Wissenschaft Platz findet, also ein Ort der
Begegnung, für Diskussionen und vielfältige Veranstaltungen entstehen.


 
Maxim Gorki Theater
Die ehemalige Singakademie - das heutige  "Maxim Gorki Theater" -

seitlich, links hinter dem Palais Donner gelegen, mit dem noch erhaltenen und genutzten
historischen Zuschauerraum ist ursprünglich als Konzerthaus der Singakademie erbaut worden.

Das Gebäude Am Festungsgraben Nr. 1 und 2 wurde
im Auftrag des
Musikers Carl Friedrich Zelter
(* 1758; † 1832)
von Carl Theodor Ottmer (* 1800; † 1843)
hinter dem Kastanienwäldchen neben dem Palais am Festungsgraben, zwischen 1825-1827 erbaut.
Ottmer nutzte Pläne von F. Schinkel aus dem Jahre 1821 für seine Entwürfe.

Die von dem Hofmusiker Carl Friedrich Fasch
(* 1736; † 1800) im Jahr 1791 gegründete Singakademie zu Berlin,
unter der Direktion von Carl Friedrich Zelter, erhielt hier ihre künstlerische Heimstatt und entwickelte sich zu einem
bedeutenden Zentrum deutscher Musikpflege.

Der älteste Konzertsaal Berlins war für seine gute Akustik in ganz Europa berühmt.
In ihm fanden hervorragende Konzert-Aufführungen mit bedeutenden Künstlern statt.

Alexander von Humboldt
(* 1769; † 1859) hielt hier 1827 bis 1828 seine Kosmosvorlesungen.

Hier erklang am 11. März 1829 unter Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy
(* 1809; † 1847)
die wiederentdeckte Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach (* 1685; † 1750).

Im Revolutionsjahr 1848 erhielt das Haus eine neue Ausstattung für die Sitzungen
der Verfassungsgebenden Preußischen Nationalversammlung.

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Nach der Märzrevolution 1848 tagte im Gebäude der Singakademie vom 22. Mai bis in den Sept. 1848,
die erstmals aus allgemeinen Wahlen hervorgegangene Preußische Nationalversammlung.
Sie sollte eine Verfassung für das Königreich Preußen ausarbeiten.
Von der Singakademie "Am Festungsgraben 1 und 2" siedelte die Versammlung
in das Schauspielhaus am Gendarmenmarkt über, bis die Regierung am 9. November 1848 ihre
Ausweisung in die Stadt Brandenburg verfügte.

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Einige Mitbegründer und mitwirkende Künstler der Singakademie haben ihre letzte
Ruhestätte auf dem Kirchhof Jerusalem und Neue Kirche II, vor dem Halleschen Tor,
im Bezirk Kreuzberg gefunden - Zugang Zossener Straße.

1865 baute Martin Gropius (* 1824; † 1880) Nebengebäude an, die im Zweiten Weltkrieg
zerstört wurden. Bis 1952 wurde das Haus restauriert und erneuert.

Nach der Instandsetzung 1952 begann das neu gegründete Theaterensemble,
das den Namen des russischen Dichters Maxim Gorki (* 1868
; † 1936) trägt,
in dem Gebäude mit seinen Vorstellungen.



Neue Wache - Hauptwache
Die Neue Wache (ehem. Königswache / Hauptwache) - Unter den Linden Nr. 4, zwischen
der Humboldt Universität und dem Zeughaus in einem Kastanienwäldchen eingebettet.

Sie ist heute die "Zentrale Gedenkstätte für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft".

Der kastellartige klassizistische Bau wurde 1816 - 1818 nach Plänen von K. F. Schinkel erbaut,
als Unterkunft für die Wachen, die das schräg gegenüberliegende Kaiserpalais schützen sollten.

Der vorgelegte Portikus (Säulenhalle) hat im dreieckigem Giebelfeld die Darstellung von
Kampf und Sieg, Flucht und Niederlage, ausgeführt von dem Bildhauer August Kiss.


Nach der französischen Besetzung Berlins (1806-1813) entstand die Neue Wache als erster
staatlicher Repräsentationsbau, zwar nur als einfaches Wachhaus, war aber auch als Denkmal
für die "Befreiungskriege" gedacht.

Standbilder der Generäle Bülow und Scharnhorst
Zwei Standbilder der Generäle Bülow
(* 1755; † 1816) und Scharnhorst (* 1755; † 1813) von
Christian Daniel Rauch
(* 1777; † 1857) erschaffen, die links und rechts neben der Wache aufgestellt waren,
gehörten damals zur Ursprungsplanung Schinkels.

Sie stehen heute an der gegenüberliegenden Grünanlage, dem östlichen Bebelplatz (Prinzessinnengarten)

zwischen dem
Prinzessinnenpalais (ehem. Opern Café) und der Deutschen Staatsoper,
an der Straße Unter den Linden.


Ab 1929 diente die Neue Wache als Gefallenen-Ehrenmal der vergangenen Kriege,
umgestaltet durch Heinrich Tessenow.

Im Zweiten Weltkrieg wurde sie fast völlig zerstört, nach dreijährigen Wiederaufbau unter
der Leitung von Heinz Mehlan (* 1926; † 1987), diente sie
in der ehemaligen DDR seit 1960  als
Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus.

Nach der Wiedervereinigung (3. Oktober 1990), ab dem 14. November 1993 (Volkstrauertag), dient
sie der Deutschen Bundesregierung als Mahnmal gegen den Krieg und die Gewaltherrschaft.

In der Ehrenhalle der Neuen Wache wurde von dem Bildhauer Harald Haacke
(* 1924; † 2004)
die Skulptur von Käthe Kollwitz "Mutter mit totem Sohn"
als vergrößertes Original der kleinen Bronzefigur "Pietà" aufgestellt.

Käthe Kollwitz (* 1867; † 1945) schuf die kleine Plastik 1937 im Gedenken an ihren Sohn Peter,
der sich mit ihrem Einverständnis im Ersten Weltkrieg 1914 freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet hatte
und kurz darauf 18-jährig gefallen war.


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Leider darf ich hier an dieser Stelle
ohne "kostenpflichtige Genehmigung" mein Foto der Skulptur "nicht publizieren",
da diese zwar dauerhaft in der Neuen Wache mit unseren Steuergeldern (!) aufgestellt wurde,
die Ehrenhalle aber zum Schutz in der Dunkelheit durch schmiedeeiserne Gittertore verschlossen wird !

Neue Wache in Berlin am Abend.    Skulptur von Käthe Kollwitz "Mutter mit totem Sohn" in der Neuen Wache.
Damit würde ich das Urheberrecht von Käthe Kollwitz und deren Nachfolger verletzen ! ?

Dafür hier der Link zur Website von "Wikipedia", mit einer ähnlichen, aber besseren Fotografie:

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Neue_Wache.jpg


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Zeughaus
Das Zeughaus gilt als bedeutender zweigeschossiger Berliner Barockbau (Vierflügelanlage).

Die Kuppel des Berliner Doms lugt rechts hinter dem Dach hervor.



Giebeldreieck am Zeughaus in Berlin

1695 bis 1731
erbaut von den Architekten und Bildhauern
Johann Nering
(* 1659; † 1695), Martin Grünberg (* 1655; † 1707),
Andreas Schlüter
(* 1659; † 1714) und Jean de Bodt (* 1670; † 1745).



Giebelrelief am Zeughaus in Berlin Mitte     Reliefbildnis Friedrich I. am Marstall in Berlin-Mitte
Das am Zeughaus von vier Freisäulen getragene Giebeldreieck stellt im Giebelfeld die römische Göttin Minerva dar,
die ihre Jünger in der Kriegskunst unterweist.

In der Portalwölbung hinter den Säulen befindet sich das Reliefbildnis von König Friedrich I., dem Großvater Friedrichs II.

Die Fassade mit Balustraden und Skulpturen aus Sandstein stammen überwiegend von dem französischen
Bildhauer
Guillaume Houlot
(* 1652; † 1722).

Das Zeughaus diente in Preußen bis 1877 als Waffenarsenal und Unterbringung für Kriegstrophäen.

Hier hat heute, nach der Wiedervereinigung, das Deutsches Historisches Museum (DHM) seine Räume.


 
Friedrich-Werdersche Kirche-Aufnahme von Hr. Heyde
Fremdfoto: Hr. Heyde - 2002.
Die Friedrichswerdersche Kirche - Schinkel Museum .


Werderscher Markt - Schinkel Platz
Am Werderschen Markt, die Friedrichswerdersche Kirche, errichtet 1824 - 1830 als neugotischer
Backsteinbau nach Plänen von K. F. Schinkel, abweichend von seinem bis dahin griechischen Baustil.

Hier noch nicht mit den Neubauten der Luxus Appartements verbaut !


Luxusappartements zwischen Friedrichs Werdersche Kirche und Berliner Stadtschloss.
Foto: Juni 2020.
Luxus Appartements zwischen
Friedrichswerdersche Kirche und dem Schinkel Platz,
die leider auch die Sicht zur historischen Kirche und


Rückfront der
Alten Kommandantur (rechts) verstellt haben!


 
Bauakademie - Auswärtige Amt
Die Bauakademie von Karl Friedrich Schinkel soll wieder aufgebaut werden.
Eine Musterfassade (links) auf der ehemals originalen Nord-Ost-Gebäudeecke,
ist bereits wieder auf dem Schinkel Platz errichtet worden.

Die Institution wurde 1799 von Friedrich Wilhelm III. zur Ausbildung von Architekten gegründet
 und war eine Vorgängerin der Technischen Universität Berlin.

Dahinter das neu erbaute Auswärtige Amt / Bundesaußenministerium -Werderscher Markt 1


Standbilder preussischer Baumeister auf dem Schinkelplatz
  Foto: März 2009
Der
Schinkel Platz - 2008 neu gestaltet
.
Im Hintergrund links, dass
ehemalige Staatsratsgebäude der DDR-Regierung.



Schinkelplatz in Berlin Mitte

Die drei Standbilder der preußischen Baumeister und Baureformer unter König Friedrich Wilhelm III.
auf dem Schinkel Platz.
Mitglied der königlichen Oberbaudeputation seit 1810 und Direktor der königlichen Bauakademie seit 1830.
 

          Links: 
          Mitte:
          Rechts:

          C.P.W. Beuth (* 1781; 1853)
          Karl Friedrich Schinkel (* 1781; 1841)
          Albrecht Thaer (* 1752; 1828)


 

Ehemaliges Staatsratsgebaeude der DDR
Das ehemalige (Ost-)Berliner Staatsratsgebäude der DDR- Regierung - Am Schlossplatz Nr. 1, erbaut 1962 bis 1964
nach Plänen der Architekten Roland Korn (* 1930) und Hans-Erich Bogatzky (* 1927; † 2009),
mit dem vorgeblendeten Portalrisalit IV der Lustgartenfront des alten, ehemaligen Berliner Schlosses.

In dem Gebäude hatte Erich Honecker
(* 1912; † 1994) sein überdimensionales Büro.


Das vorgeblendete Portalrisalit IV der Lustgartenfront des alten, ehemaligen Berliner Stadtschlosses.
Das einzige übrig gebliebene Relikt vom alten Berliner Schloss,
das originale Portalrisalit IV ("Liebknechtportal") mit dem von Atlantenhermen getragene Balkon,
stammt von Balthasar Permoser
(* 1651: † 1732), einer der bedeutendsten Bildhauer des Barock,
wurde auf Anordnung der DDR-Regierung in die Front des Staatsratsgebäudes asymmetrisch integriert,
zur Erinnerung an Karl Liebknecht (* 1871
; † ermordet 1919).

Zum Ende des Ersten Weltkriegs, am 9. November 1918 um 16 Uhr, rief  Karl Liebknecht
vom Balkon dieses Portalvorbaus am Berliner Schloss die "Sozialistische Republik" aus.

Neben Rosa Luxemburg
(* 1871; † 1919) und Leo Jogiches (* 1867; † 1919) gehörte er zu den
Gründern und Führern der Kommunistischen Partei Deutschlands.

Zwei Stunden zuvor hatte Philipp Scheidemann
(* 1865; † 1939) - seit 1903 MdR -
vor dem Reichstagsgebäude in Berlin die "Deutsche Republik" proklamiert.

Er war sozialdemokratischer Politiker und später, von Februar bis Juni 1919, Reichsministerpräsident.

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Nach der Wiedervereinigung Deutschlands, Ende 1990, tagte hier das Bundeskabinett und der
damalige
Bundeskanzler Gerhard Schröder (* 1944) -
SPD - nutzte das ehemalige DDR-Staatsratsgebäude
als provisorischen ersten Amtssitz in der neuen wiedervereinigten Hauptstadt Berlin.

Nach dem Umzug in das neu fertig gestellte Bundeskanzleramt Mai 2001, wurde der
historische denkmalgeschützte Bau dann mit einem neuen "Kern" versehen
und nach gründlicher Renovierung in eine private Managerschule umgestaltet.

Seit Anfang Februar 2006 ist diese private Universität,
"European School of Management and Technology" (esmt),
die durch die Initiative von 25 deutschen Unternehmen und Verbänden gegründet wurde,
eine exklusive Adresse inmitten der Hauptstadt, am jetzt rekonstruierten Stadtschloss "Humboldt Forum".

Am 3. Februar 2006 ist die Managerschule von der Nachfolgerin Gerhard Schröders,
 Bundeskanzlerin Angelika Merkel (* 1954) - CDU - offiziell eröffnet worden.

Der Managernachwuchs lernt in ungewöhnlicher Umgebung. Das Eingangsfoyer schmückt ein
buntes Fenstermosaik mit sozialistischen Arbeitern und Bauern.
Zwei Stockwerke höher befinden sich die Hörsäle, die einst einen gigantischen Festsaal bildeten.
Und dort, wo früher Erich Honecker sein Amtszimmer hatte, können die Studierenden in einer
"Halle" mit einer Tasse Kaffee entspannen.


 
Jungfernbrücke am "Auswärtige Amt"
Berlins älteste Brücke ist die "Jungfernbrücke" (ehemals Spreegassenbrücke)
am heutigen "Auswärtige Amt" in Berlin-Mitte,
an der Friedrichsgracht bzw. Ober- und Unterwasserstraße (Kupfergraben oder auch Schleusengraben)
.

1789 erbaut, ist sie die letzte original erhaltene Zugbrücke Berlins und
ein technisches Denkmal.

Die unterschiedlich breiten Durchlässe sind aus rotem Sandstein gefertigt.
Der mittlere Durchgang von ca. 8 Meter Breite öffnete sich für die damalige Schiff-Fahrt
als "Sinusoiden-Zugbrücke" - über halbkreisförmige Zahnräder hochklappbar.

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Es gibt viele Legenden der Namensgebung, eine davon wie folgt:


* *) Nach einer wenig bekannten Legende bekam diese Brücke den Namen,
aufgrund eines Eifersucht-Mordes auf derselben, an einer jungen
eingewanderten Französin, Louise Renand, durch den reichen Junggesellen,
Herrn Balthasar, zur Zeit, als die französischen Reformierten durch Aufhebung
des Ediktes (lat.: amtl. Erlass) von Nantes aus ihrem Vaterland vertrieben wurden
und durch den Großen Kurfürsten gastliche Aufnahme in Brandenburg fanden.

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Die Geschichte der französisch-reformierten Kirche zu Berlin und Potsdam ist
untrennbar mit dem Edikt der französischen Krone vom 18. Oktober 1685 verknüpft.

In diesem Edikt von Fontainebleau wurde das Toleranzedikt von Nantes zurückgenommen
und damit die 850.000 Hugenotten
(franz. Protestanten), etwa 8 Prozent der französischen
Gesamtbevölkerung, in den Stand von geächteten Außenseitern versetzt.
Der reformierte Gottesdienst wurde verboten, die reformierten Kirchen zerstört
und nicht zum Abschwören bereite Prediger wurden des Landes verwiesen.

Trotz eines Auswanderungsverbotes flohen ca. 200.000 Protestanten in verschiedene
europäische Länder. Etwa 30.000 der Flüchtlinge wurden in Preußen, Brandenburg
bzw. in der Stadt Berlin aufgenommen.

Gefördert wurde diese Entwicklung durch Kurfürst Friedrich Wilhelm (der große Kurfürst),
der in seinem Einladungsedikt vom 29. Oktober 1685 den Zuwanderern eine freie,
öffentliche Religionsausübung in französischer Sprache und nach reformierter amtlicher
Form des kirchlichen Gottesdienstes gestattete.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) sank die Zahl der Einwohner Berlins dramatisch
von 100.000
auf etwa 6.000.

Unter der Regierung des Großen Kurfürsten (1640-1688) stieg sie wieder auf 20.000, vor allem,
weil Friedrich Wilhelm nach der Wiederzulassung einer jüdischen Gemeinde mit dem Edikt
von Potsdam ( 29. Oktober 1685) auch die französischen Hugenotten ins Land geholt hatte.
6.000 von ihnen ließen sich in Berlin nieder, vor allem in der Dorotheen- und der
Friedrichstadt.

Damit war etwa jeder fünfte Berliner um 1700 von französischer Herkunft.

Die Bezeichnung "Hugenotten" wird abgeleitet von "Huguenots",
einem Spottnamen für die französischen Protestanten.


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Heilige Gertraude auf der Gertraudenbruecke in Berlin
Auf der Gertraudenbrücke  - über dem Schleusengraben - steht das Skulpturenpaar "Heilige Gertraude",
im Hintergrund - links - das Auswärtige Amt.

Die in Bronze gegossene Statue stammt aus dem Jahr 1898, von dem Bildhauer Rudolf Siemering (* 1835; † 1905).

Die rund drei Meter hohe Brückenfigur zeigt die Heilige Gertraude,
wie sie einem durstigen Wanderer ein Getränk reicht.


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Die Statue der Gertraude steht zur Zeit in Friedrichsfelde, im Depot des Landesdenkmalamtes.
Sie wurde hier entfernt, da die Gertraudenbrücke saniert wird.
Die Zeit nutzt das Denkmalamt nun, um die Statue zu restaurieren.

Wenn die Brückenarbeiten beendet worden sind, eventuell irgendwann im Jahr 20??,
kann sie wieder auf ihren Stammplatz zurückkehren.


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Im 15. Jahrhundert wurde vor dem damals noch existierenden Teltower Stadttor ein Hospital mit Kapelle errichtet,
das
auf den Namen der Heiligen Gertraud geweiht wurde - die ehemalige Teltower-Brücke hieß nun Gertraudenbrücke.

Sie ist eine
Doppelbrücke, bestehend aus der steinernen Gertraudenbrücke aus dem Ende des 19. Jahrhunderts (nur für Fußgänger)
und einem unmittelbar daneben gesetzten Neubau einer Verkehrs-Straßenbrücke aus dem 20. Jahrhundert.
Sie überspannen den westlichen Spreearm (Kupfergraben oder auch Schleusengraben) in Berlin-Mitte und verbinden
die historischen Stadtteile
Neu-Cölln und Friedrichswerder mit Alt-Cölln auf der Spreeinsel.

Ihre heutige Form erhielt die Gertraudenbrücke Ende des 19. Jahrhunderts durch den
Architekten und Baurat von Berlin
Otto Stahn (* 1859; † 1930).

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Die Heilige Gertraude
(* 626; † 659) war Äbtissin des Klosters Nivelles in Brabant und gründete
die Benediktinerinnenabtei im unterfränkischen Karlburg.

Sie kümmerte sich nicht nur um Kranke, Arme, Witwen und Gefangene sondern auch um die Bildung von Mädchen.
Da sie zudem für das leibliche Wohl von Wanderern, Durchreisenden und Pilgern sorgte, wurde sie deren Schutzpatronin.
Aber die Heilige Gertraude, überdies Schutzpatronin der Gärtner, wurde auch bei Mäuse- und Rattenplagen angerufen.

Die Inschrift am Sockel lautet:

"Hei, wie das Naß
Durch die Kehle rinnt
Und der Bursche mit eins
Wieder Mut gewinnt
Nun dankt er laut
Dir, heilige Gertraud
Ratten und Mäusgezücht
Machst du zunicht,
Aber den Armen im Land
Reichst du die Hand"
.


Fußsockel - Heilige Gertraude

Der Sockel, auf dem die Heilige Gertraude steht, wird von bronzenen Ratten und Mäusen gesäumt,
wobei das Streicheln der Tiere reichlichen Geldsegen verheißen soll.

Wie verbreitet dieser Aberglaube ist, zeigt die Ratte mit ihrem blank polierten Kopf und Schwanz.


 
Das Nikolai-Viertel, Gründungskiez der Stadt Berlin (Berlin-Mitte).

Im Jahr 1237 wird Cölln erstmals urkundlich erwähnt, Berlin folgt 1244.
Die Kaufmannssiedlungen lagen zu beiden Seiten der Spree, im heutigen Bezirk Mitte.
Das Jahr 1237 gilt als offizielles Jahr der Stadtgründung Berlins.
  
Nikolai Viertel
Die an dieser Stelle durch die Spree getrennten Schwesterstädte Berlin und Cölln
wurden hier 1307 vereinigt.

Der Große Kurfürst gab mit dem "Friedrichswerder" westlich der Spreeinsel den Anstoß zur
ersten Erweiterung der Doppelstadt
, denn seit ihrer Gründung bestand die Ortschaft aus der
Kombination zweier Kaufmannssiedlungen.
"Berlin" östlich, "Cölln" westlich der Spree, auf einer von der Spree umflossenen Insel,
früher Cöllner Insel - heute Museumsinsel.

Als dann 1673
nördlich der Linden (Unter den Linden) mit der "Dorotheenstadt" und
südlich 1688 mit der "Friedrichstadt" nochmals Erweiterungen vorgenommen wurden.

Berlin ist erst mit Beginn des Jahres 1710 zu einer Stadt von nennenswerter Größe aufgestiegen.
Bis dahin war sie aufgeteilt in fünf Gemeinden.
Außer Berlin und Cölln mit ihren jeweiligen Rathäusern hatten sich auch die Vorstädte
Friedrichswerder
, Friedrichstadt und Dorotheenstadt ihren eigenen Mittelpunkt geschaffen.

Nach dem Willen König Friedrich I. wurde 1709 die Vereinigung Berlins erklärt und 1710 vollzogen.


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1981 bis 1989 wurde die Alt-Berliner Milieu-Insel restauriert bzw. neu errichtet, mit vielen Restaurants
rund um die wieder aufgebaute Nikolaikirche, die im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde.
                 

Die Nikolaikirche ist die älteste Pfarrkirche der Stadt:

Gründungsbau 1230 (Sankt Nikolai) als gotische Hallenkirche.
Sie war drei Jahrhunderte dem katholischen Gottesdienst geweiht.
Durch eine Feuersbrunst, am 10. und 11. Aug. 1380, wurde sie stark beschädigt.
 
Wieder restauriert und aufgebaut, wurde erst im Jahre 1452 die
Liebfrauen- oder Marienkapelle an der Südseite des Gotteshauses
errichtet. Beim Beginn der Reformationszeit wurde sie in eine
evangelische Predigtstelle umgewandelt.

Nikolai Kirchenschiff innen          Nikolai-Kirchenschiff
Im Jahr 1809 bot der prächtige Innenraum von St. Nikolai den Rahmen für die feierliche
Vereidigung des ersten von der Stadtverordnetenversammlung gewählten Berliner Magistrats.

1878 ist die ganze Kirche vollständig erneuert worden und der zweite
Turm, bis dahin unvollendet, wurde nun gleich dem andern fertig gestellt.

Heute gehört die Nikolaikirche als Nebenabteilung zum Berliner Stadtmuseum.


Heiliger St. Georg im Kampf mit dem Drachen
St. Georgsgruppe.

Bronzestatue "Heiliger St. Georg im Kampf mit dem Drachen"
von dem
Bildhauer August Kiss
(* 1802; † 1865) aus dem Jahr 1853.

Am Spreeufer, im Nikolaiviertel gegenüber dem Neuen Marstall aufgestellt,
stand d
ie Statue ursprünglich auf dem Hof des Berliner Schlosses - nach dessen Sprengung
1950 zwischenzeitlich, bis zum Wiederaufbau des Nikolaiviertels, im Volkspark Friedrichshain.

Das St. Georgmotiv ist die klassische christliche Version des Themas
"Triumph des Guten über das Böse".


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Nach der "Abdankung" Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1918, wird das Gebäude des Neuen Marstalls
von der Zentral- und Landesbibliothek genutzt.

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Giebelrelief - Neuer Marstall - Spreeseite
Das Giebelrelief am Neuen Marstall an der Spreeseite:

"Okeanos (Oceanus) besteigt seinen aus einer Muschel bestehenden Wagen".

Gottheit der griechischen Mythologie - Ursprung der Götter sowie aller Flüsse, Meere, Quellen und Brunnen.


Dieser noch erhaltene bildhauerische Schmuck und die Statuen der "Rossebändiger"
- links und rechts über dem Giebel -
wurden von dem Bildhauer Otto Lessing
(* 1846; † 1912) erschaffen.


Ernst Eberhard von Ihne
(* 1848; † 1917) integrierte Teile des Alten Marstalls in den Spreeflügel-Bau,
gegenüber dem Nikolai-Viertel.

Im Erdgeschoss sowie im ersten Obergeschoss an der Spreeseite, befanden sich Stallungen für bis zu 350 Pferde
und Stellplätze für den Fuhrpark des Kaisers.


 
Zum Nußbaum - älteste Gaststätte im Nikolaiviertel Berlin
 Die älteste Gaststätte "Zum Nussbaum" im Nikolaiviertel, ca. 1507 in Cölln erbaut.

Das Haus stand ursprünglich bis zur Kriegszerstörung 1943 als eines der ältesten
Giebelhäuser in der Fischerstr. 21 an der Fischerinsel.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1986/1987 das Gebäude im Nikolaiviertel, in der neu angelegten
Probstraße als Haus Nr.6/7, wieder aufgebaut.


In der Fischerstr. verweilten oft Heinrich Zille - Berliner Pinselheinrich (* 1858; † 1929)
sowie Otto Nagel (* 1898; † 1967) Berliner Maler und Ehrenbürger von Berlin
und die Kabarettistin und Sängerin Claire Waldoff (* 1884; † 1957).


Theater am Nikolaiviertel in Berlin
Das "Theater im Nikolaiviertel" (Kleinbühne) bringt u.a. Vorstellungen zu "Zille und sein Milljöh".



Pinsel-Heinrich - Heinrich Zille   Zille Museum im Nikolaiviertel Berlin   Malerei von Heinrich Zille
In den Arkaden gibt es auch ein "Zille Museum" mit vielen Bildern vom
Berliner Original "Pinselheinrich".



Zille-Destille im Nikolaiviertel Berlin
Zum gemütlichen Beisammensein lädt die "Zille-Destille" und



Zille-Stube am Nikolaiviertel in Berlin

um die Ecke an der Spree, die "Zille-Stube" - Das Berliner Original - ein,
mit Speisen nach dem
Motto von Heinrich Zille "Lieber wat jutet, dafür en bisken mehr"
.


 
Skulptur Heinrich Zille - Köllnische Park
"Berliner Pinselheinrich Zille",
Eckensteher "Nante", die Ur-Figur des Berliner Witzes (Berliner Dienstmann * 1803; † ?),
kiekt ihm lässig über seine Schulta zu.


An der Wallstraße am Köllnischen Park - Märkische Museum steht eine Bronzeskulptur,
die den Berliner Zeichner, Maler und Fotografen Heinrich Zille (* 1858; † 1929) darstellt.

Das 1965 geschaffene Werk stammt vom Bildhauer Heinrich Drake (* 1903; † 1994).



Grabstätte von Heinrich Zille auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.
Die Grabstätte von Heinrich Zille befindet sich auf dem "Südwestkirchhof Stahnsdorf" bei Berlin.


 
Das ehemalige Berliner Stadtschloss
Fremd-Foto aus der "guten alten Zeit" (?) um 1900,

mit Blick über die Schloßbrücke zur Spreeinsel mit dem Berliner Schloss,
auf die Lustgartenfront und spreeseitige (Kupfergraben) Westfront
mit der Kuppel und dem Eosander Portal.

 
1698 entwarf der Bildhauer und Architekt Andreas Schlüter (* 1660; † 1714) dieses
monumentale Barockschloss unter Einbeziehung der älteren Bauteile an der Spreeseite.

H
ier wurde
Kronprinz Friedrich - später Friedrich II. (der Große) -
am 24. Jan. 1712 geboren
(† 1786).


*) Beschreibung von 1900:                                                                                   

Unberührt vom Wandel der Zeiten ist bisher das majestätische preußische Königsschloss
mit seinen weiten Höfen, seinen massigen Mauern, seinen prunkenden Sälen und Balkonen
geblieben.
Fest, trotzig, gewaltig ragt es empor und erhaben blickt es über die angrenzenden
Stadtteile hinweg, als wüsste es, dass von hier aus der Siegesadler seinen Flug genommen
und den Lorbeer, der die Kaiserkrone umwindet, an seine Fittiche geheftet.

König Friedrich I. (Kurfürst Friedrich III.) ließ sich diese Residenz errichten.

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Das im Zweiten Weltkrieg am 3. Februar 1945 durch Bomben zerstörte und in drei Tagen völlig
ausgebrannte
Berliner Schloss ist 1950 auf Anordnung des SED-Generalsekretärs
Walter Ulbricht
leider komplett abgerissen und an seiner Stelle ein Aufmarschplatz geschaffen worden.


1973 bis 1976 wurde dann der Palast der Republik als zentraler Repräsentationsbau
der ehemaligen DDR an dieser Stelle aufgebaut, mit Räume für Kongresse und Konzerte,
von den DDR-Oberen "Haus des Volkes" bezeichnet.


Schlossbruecke - Palast der Republik
Ehemaliger Blick über die  Schloßbrücke zum Palast der Republik.

Er wurde von der Bevölkerung spöttelnd
"Ballast der Republik", "Erichs Lampenladen" oder auch "Palazzo Protzo" genannt,

Besonders die Umbaumöglichkeiten und Bühnentechnik des großen Saales waren einmalig auf der Welt.

Bis September 1990 auch Sitz der ehemaligen DDR-Volkskammer, in einem hierfür extra erbauten Saal.


Der Palast der Republik ist nun auch (Ost-)Berliner DDR-Vergangenheit
    

Über die Wiederverwendung, den Abriss des Baus bzw. der Rekonstruktion und den
Rückbau des historischen Berliner Schlosses, wurde jahrelang heftig diskutiert.

Am 4. Juli 2007 entschied die Bundesregierung,
dass das Berliner Schloss als "Humboldt-Forum"
- Weltort für Kunst und Kultur - bis 2015 für 590 Millionen Euro (?)
wieder aufgebaut werden soll.


Palast der Republik - Abriss - Foto Mai 2008
Foto: Mai 2008

Mit dem selektiven Rückbau wurde im Februar 2006 begonnen.

Nach der Asbestentsorgung wurde der entschalte Kern des Baus manchmal
mit Führungen oder Ausstellungen vorübergehend genutzt.


Neubau Berliner Schloss als Humboldt Forum
Das neu errichtete Berliner Stadtschloss (Humboldt Forum) im September 2020.
Das rekonstruierte ca. 680 Mio. (?) teure Berliner Schloss - "Humboldt Forum" - im September 2020.

Nun hat nicht nur Potsdam sondern auch Berlin sein "Stadtschloss" zurück.

Ab März 2023 kostet der Eintritt in das Humboldt Forum 3,00 Euro.

Manche
Ausstellungen, Veranstaltungen und Führungen können extra kostenpflichtig sein.

Die Architektur des Humboldt Forums stammt, aufgrund einer internationalen Ausschreibung,
von dem
italienischen Architekten Francesco Stella (* 1943).

Die drei rekonstruierten barocken Schlossfassaden befinden sich auf der Nord- (Lustgarten),
Süd- (Schlossplatz) und Westseite (Eosander Portal), die moderne Außenfassade
auf der Ostseite (Spree) des Forums mit der Beschriftung
"Humboldt Forum".


 
Humboldt Forum, Neubau Berliner Stadtschloss - Sept. 2020.
"Corona-Zeit" auf dem Lustgarten, wenige Besucher im September 2020.

Dezember 2020 erfolgte eine Teileröffnung des Humboldt Forums.
So sollen Gastronomie, eine Ausstellung zur Geschichte des Ortes
und die Schlosspassage für das Publikum zugänglich sein,
ebenso der Schlüterhof des Gebäudes.

 Das Humboldt Forum mit einer Nutzfläche von ca. 44.300 Quadratmetern
wurde offiziell am 20. Juli 2021 eröffnet.


 
Nachbildung des berühmten Ost-Tores von Sanchi - Indien.
Foto: Mai 2023
A
uf der Lustgartenseite (Nordfassade) des Humboldt Forums (rechts) steht seit dem 20. April 2023
die Nachbildung
aus "Röttbacher Mainsandstein" eines altindischen Tores: das berühmte Ost-Tor,
eines der vier Eingangstore des Stupas von Sanchi.

Erklärung der Felder für die Pfeilerflächen hier klicken - Link:
https://www.humboldtforum.org/wp-content/uploads/2022/11/Das-Osttor-des-Stupas-in-Sanchi.pdf


"Sanchi"
ist eine Ortschaft mit rund 8.500 Einwohnern im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh.
Bekannt ist Sanchi vor allem wegen der zum Teil aus dem 3. Jahrhundert v. Chr.
stammenden buddhistischen Stupas.


Auf Link oder Foto klicken: Fremdfoto
(Arnold Betten) aus Wikipedia.org

Der Stupa Nr. 1 ist von einem steinernen Zaun mit vier reichdekorierten Torbögen umfasst.
Die vier steinernen Torbögen sind nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet.


"
Stupas" gelten als die ersten wichtigsten Denkmale und Orte künstlerischer Gestaltung im Buddhismus.

Dieser Torbau in Indien gehört als Teil eines der ältesten und bedeutendsten erhaltenen
buddhistischen Heiligtümer
zum UNESCO-Weltkulturerbe.


 
Neu erbaute Rathausbrücke über die Spree am Neuen Marstall und Hochschule für Musik "Hanns Eisler"
Die neu erbaute Rathausbrücke (Oktober 2012) über die Spree am "Neuen Marstall - Spreeseite",
nahe dem Nikolaiviertel, gegenüber dem Berliner Schloss.
 
Hier gab es im 13. Jahrhundert eine hölzerne Spreeüberquerung als Verbindung
der früheren Städte - von Berlin nach Cölln und dem Friedrichswerder.


 
In Berlin Mitte, die Hochschule fuer Musik "Hanns Eisler"
Der Neue Marstall - hier die Schlossplatzseite -
befindet sich links neben dem Staatsratsgebäude der ehemaligen DDR-Regierung.

Er wurde 1898 - 1900 von dem Hofbaumeister Ernst Eberhard von Ihne
(* 1848; † 1917)
-
auch Baumeister des Bode Museums -
gegenüber dem Berliner Schloss errichtet.

Nach der "Abdankung" Kaiser Wilhelm II. wird das Gebäude seit 1918
von der Zentral- und Landesbibliothek genutzt.


 
Front der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin
Nach dem Mauerfall und diversen Umbauten wurde in dem Gebäude des Neuen Marstalls ab April 2005,
als weiterer Standort in Berlin, die heutige Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin,
eine staatliche Musikhochschule, zusätzlich eröffnet.

1950
unter dem Namen "Deutsche Hochschule für Musik" gegründet,
ist sie eine der führenden Musikhochschulen über die Grenzen Europas hinaus.

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Hanns Eisler - österreichischer Komponist -
Sohn des Philosophen Rudolph Eisler,
wurde
am 6. Juli 1898 in Leipzig geboren und starb am 6. Sept. 1962 in Ost-Berlin.
Er war engster Weggefährte von Bertold Brecht, Komponist der "DDR-Hymne" und
u.a. auch des sozialistischen "Arbeiterliedes".

Als Gegner des Nationalsozialismus und Österreicher jüdischen Glaubens,
musste Hanns Eisler 1933 aus Berlin fliehen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg leitete er ab 1951
eine Meisterklasse für Komposition an der
Deutschen Akademie der Künste.
Als Professor lehrte er an der Deutschen Hochschule für Musik, die seit 1964 seinen Namen trägt.


 
Schlossbruecke - Berliner Dom - Foto von Herrn Heyde
Fremdfoto: Hr. Heyde - 2002.

Die Schloßbrücke über den Spreekanal (Kupfergraben) und der evangelische Berliner Dom am Lustgarten,
in Berlin-Mitte.

Die Brücke wurde 1822 - 1824 nach dem Entwurf von Schinkel
(* 1781; † 1841) erbaut.

Die acht klassizistischen Figurengruppen aus Carrara-Marmor wurden im Zweiten Weltkrieg ausgelagert.
Zuletzt befanden sie sich im "Lapidarium" in Kreuzberg (West-Berlin).

Die Rückführung nach Ost-Berlin erfolgte 1981.
 
1983 bis 1984 wurden die Skulpturen restauriert und kehrten zum ursprünglichen Standort
auf ihre hohen
Marmor-Postamente über den steinernen Brückenpfeilern zurück.
 Die Postamente und ihre kreisförmigen Medaillons mit jeweiligen Bildmotiven eines Adlers und ihren
symbolischen Ergänzungen stammen von dem Bildhauer Friedrich Wilhelm Wolff (* 1816; † 1887).


Der monumentale Figurenschmuck der Schloßbrücke soll an die die siegreiche
Beendigung der Befreiungskriege erinnern.
Zwischen 1842-1857 wurden die acht, noch 1813 bis 1815 von Schinkel projektierten Kriegergruppen,
von mehreren Bildhauern - Schüler Christian Daniel Rauchs - vollendet.


Dargestellt ist als Zyklus
"Das Leben eines Kriegers, vom Knaben bis zum Tode"
,
begleitet von den Göttinnen
der griechischen Mythologie,
Nike (Siegesgöttin), Athene (Göttin der Weisheit) und Iris (Götterbotin).

Auf der Südseite der Brücke (Bildvordergrund) stehen von
Westen nach Osten (von links nach rechts) die vier Figurengruppen:

Nike lehrt den Knaben Heldengeschichte (1847 von Emil Wolf)
"Nike lehrt den Knaben Heldensagen",
1847 von Emil Wolff (* 1802; † 1879)

 
Athene unterrichtet den Jüngling im Speerwurf (1853 von Hermann Schievelbein)
"Athene unterrichtet den Jüngling im Waffengebrauche"
1853 von Hermann Schievelbein (* 1817; † 1867)

 
Athene bewaffnet den Krieger zum ersten Kampf (1851 von Karl Heinrich Möller)
"Athene bewaffnet den Krieger zum ersten Kampf "
1851 von Karl Heinrich Möller (* 1802; † 1882)

 
Nike krönt den Sieger mit dem Lorbeerkranz (1853 von Friedrich Drake)
"Nike krönt den Sieger mit dem Lorbeerkranz"
1853 von Friedrich Drake (* 1805; † 1882)

 

Herzlichen Dank an Herrn Prof. em. Lionel Gossman (* 1929, † 11. Jan. 2021) aus den USA,


Professor (emeritiert) für Romanistik an der Princeton University,
der mir folgende fünf Fotos seines Berlin-Besuchs im Sommer 2006
freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

Er verstarb leider am 11. Januar 2021 im Alter von 91 Jahren.

Siehe auch "Potsdam" - Albert Einstein-Turm.

Figurenschmuck auf der Schlossbruecke - Foto: Prof. Lionel Gossman USA
  
Auf der Nordseite der Schloßbrücke stehen die vier Figurengruppen - von links:
 
Nike richtet den Verwundeten auf (1853 von Ludwig Wichmann)
"Nike richtet den Verwundeten auf "
1853 von Ludwig Wilhelm Wichmann (* 1788; † 1859)

 
Athene führt den Krieger in neuen Kampf (1853 von Albert Wolf )
"Athene führt den jungen Krieger in neuen Kampf "
1853 von Albert Wolff (* 1814; † 1892)

 
Athene schützt den Krieger im Kampf (1854 von Gustav Bläser)
"Der junge Held wird von Athene beschützt"
1854 von Gustav Bläser (* 1813; † 1874)

 
Iris trägt den gefallenen Krieger zum Olymp (1857 von August Wredow)
"Iris trägt den gefallenen Krieger zum Olymp empor"
1857 von August Wredow (* 1804; † 1891)

 
Berliner Dom am Lustgarten    Berliner Dom am Lustgarten in Berlin.
Ansicht der Westfassade - 100 Jahre Berliner Dom - evangelischer Kirchenbau am Lustgarten,
in Berlin-Mitte (Foto: 2005) - offiziell "Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin".

1894 - 1905 nach Plänen von Julius Carl Raschdorff ( * 1823; † 1914) erbaut,
Ausschmückung durch Johannes Götz (* 1865; † 1934).
Gesamthöhe 114 Meter.


Christus als Salvatur mundi - Erlöser der Welt - Berliner Dom.
An der Westfassade über dem Dom-Haupteingang
befindet sich die Skulptur Christus als "Salvator mundi" - "Erlöser der Welt"
mit den Inschriften:
 
SIEHE ICH BIN BEI
EUCH ALLE TAGE BIS AN
DER WELT ENDE.
UNSER GLAUBE IST
DER SIEG, DER DIE WELT
UEBERWUNDEN HAT.

 

Die Kuppel im Berliner Dom.
Die beeindruckende Kuppel im Berliner Dom.    

Blick in die Kuppel mit dem zentralem Heiliggeistfenster,
Mosaiken der Seligpreisungen und Reliefs der Apostelgeschichte.

Ursprünglich war der Dom 114 Meter lang, 73 Meter breit, 116 Meter hoch und bot 2100 Sitzplätze.
Aufgrund der nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissenen Denkmalskirche,
der vereinfacht wieder aufgebauten Kuppel und der in die Predigtkirche versetzten Prunksarkophage
ist er heute 90 Meter lang, 98 Meter hoch und bietet 1390 Sitzplätze.


 

Im Berliner Dom.
Im Innern der Predigtkirche mit der "Sauer-Orgel" (Alte Dame / links) von 1905, Kanzel und Altar.

Ein farbenprächtiger Kirchenraum mit faszinierenden Mosaiken und religiösen Bildern.

Mit ihren 7269 Pfeifen (113 Register, vier Manuale zuzüglich Pedal) ist die
Sauer-Orgel die
größte vollpneumatische hochromantische Orgel und
war seinerzeit die größte Domorgel in Deutschland.



 
Altarraum im Berliner Dom.
Der Altarraum im Berliner Dom.

Vor dem Altarraum befindet sich das Adlerpult von 1701.

Die Altarraumfenster, die Jesu Geburt, Kreuzigung und Auferstehung sowie Engel mit den
Symbolen von Tod, Glaube, Liebe und Hoffnung darstellen.

Der Altartisch besteht aus weißem Marmor und gelblichem Onyx.
Er stellt eine Mischung aus lutherischem Blockaltar und reformiertem Tischaltar dar
und verbildlicht damit den Zusammenschluss der beiden Kirchen zur Vereinigung
verschiedener protestantischer Konfessionen in Preußen.

Hinter dem Altar hat die Chorschranke des alten Vorgänger-Doms als Altarwand
Aufstellung gefunden.
Sie besteht aus vergoldeter Bronze und ist mit Nachbildungen der Apostel­-Figuren
des Nürnberger Sebaldusgrabes bestückt.

Vor dem Altar stehen zwei Kandelaber aus vergoldetem Eisen.


 
Kaiserliches Treppenhaus im Berliner Dom.
Das Kaiserliche Treppenhaus
ist neben dem Altarraum der prächtigste Teil des Berliner Doms.


Bis zur "Abdankung" und damit Ende der Monarchie in Deutschland im Jahr 1918 betraten
Kaiser Wilhelm II. (* 1859; † 1941) und seine Frau Kaiserin Augusta Victoria (* 1858; † 1921)
den Berliner Dom über diesen Treppenaufgang.

Von diesem Treppenhaus hatte das Herrscherpaar einen direkten Zugang zur Tauf- und Traukirche
sowie zur Kaiserloge im Obergeschoss der Predigtkirche.


 
Berliner Dom an der Spree.
Der letzte deutsche Kaiserdom ist der größte protestantische Kirchenbau des 19. Jahrhunderts in Deutschland.
Auch gedacht als Reformations-Gegenstück - "Hauptkirche des Protestantismus",
ein "paralleles Monument
zum Petersdom", der päpstlichen Residenz in Rom.

Kaiser Wilhelm II. legte 1894 den Grundstein für den monumentalen Zentralbau im Stil der italienischen Hochrenaissance
und übergab selbst 1905 die repräsentative Hofkirche der Hohenzollern seiner Bestimmung.

Hauptwerk des deutschen Historismus, nach Kriegszerstörung ab 1974 aufgebaut
und am 6. Juni 1993 wieder eingeweiht.


 
Sicht auf die restaurierte Friedrichsbrücke.
Blick vom Außenrundgang der Berliner Domkuppel auf die restaurierte und verbreiterte Friedrichsbrücke.

Wie die 1945 gesprengte Vorgängerbrücke ist sie wieder auf die doppelte Breite gebaut worden.
Der nördliche Gehsteig der Brücke mündet wieder direkt in den Kolonnadengang der
Museumsinsel an der Alten Nationalgalerie (links im Foto)
.



 
Hot Syncopators auf der Friedrichsbrücke
Bei den Streifzügen durch die Stadt, hier auf der Friedrichsbrücke, links im Hintergrund die
Alte Nationalgalerie, kann man manchmal sehr gute Künstler bei ihren Darbietungen als
"Straßenmusikanten" erleben.

Klasse Entschädigung für wunde Füße und Anlass zum längeren Verweilen,
die Band Hot Syncopators (Swing Guitar Orchestra), die den Sound des berühmten
französischen
Jazz-Gitarristen Django Reinhardt
(* 1910; † 1953) fantastisch interpretieren konnte.



Blick zur Kuppel der Berliner Synagoge
Blick über die Spree und Friedrichsbrücke (Museumsinsel) zur silber-goldenen Kuppel der Neuen Synagoge
in der Oranienburger Straße und zum James-Simon-Park sowie Monbijou Park - Bäume rechts der Spree.
 

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Die Neue Synagoge ist im maurisch-byzantinischen Stil erbaut worden
(Vorbild: Alhambra in Granada/Spanien)
und die größte der in Berlin noch bestehenden Synagogen - jetzt aber ohne Gebets-Haupthaus.

1859 wurde die Neue Synagoge von Eduard Knoblauch
(* 1801; † 1865) begonnen und
durch Friedrich August Stüler
(* 1800; † 1865) vollendet.

Synagoge in Berlin - Oranienburger Straße
Das damals größte jüdische Gotteshaus Deutschlands (3.200 Sitzplätze) wurde 1866 zum jüdischen Neujahrsfest,
in Anwesenheit von Ministerpräsident Bismarck
(* 1815; † 1898) und von Mitgliedern des Berliner Magistrats sowie der
Stadtverordnetenversammlung, feierlich eingeweiht.

Zur Zeit der Einweihung gab es in Preußen etwa 240.000 Deutsche jüdischen Glaubens, in Berlin lebten 28.000 von ihnen.
Das waren damals gut vier Prozent seiner Bevölkerung.

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Beschreibung aus dem Buch "Berlin und seine Bauten" - Verlag Klinkhardt u. Biermann - Leipzig,
Ende des 19. Jahrhunderts von dem Autor - Kunsthistoriker und Germanist
Georg von Oettingen (* 13. März 1859; † 20. Dez. 1943) beschrieben.

 Zitat:

"In der Synagoge, Oranienburger Straße, hat Knoblauch mit Glück die orientalische Ornamentik zu einer
Schöpfung von fremdartig düsterer Pracht benutzt und damit eine charaktervolle Lösung seiner Aufgabe
gefunden als mancher Baumeister christlicher Tempel."

 
Synagoge Oranienburger Str.        Synagoge in Berlin - Oranienburger Straße       Synagoge in Berlin-Mitte   
Die Türme und der Eingangsbereich der Neuen Synagoge.

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 wurde bei den Nazi-Pogromen -
Reichspogromnacht -
gegen die deutschen Juden, die Neue Synagoge demoliert und in Brand gesteckt.
Das Jüdische Museum wurde geschlossen.
Der letzte Gottesdienst fand am 30. März 1940 in der Synagoge statt.

Während der Reichspogromnacht konnte die Synagoge durch das mutige Eingreifen des
Reviervorstehers vom Hackeschen Markt, Wilhelm Krützfeld
(* 1880; † 1953), erhalten werden.
Doch am 22. November 1943 zerstörten sie Bomben während eines britischen Luftangriffs.

1958 wurden die Reste des Hauptraumes der Synagoge gesprengt und abgetragen.
Mitte der 80er Jahre fanden erste Untersuchungen des Instituts für Denkmalpflege
über den Wiederaufbau und die Restaurierung der Gebäude statt.

1988 wurde auf Beschluss des damaligen DDR-Ministeriums die Stiftung Neue Synagoge Berlin
- Centrum Judaicum
gegründet.
Es ist eine Informationsstelle für jüdisches Leben und versteht
sich als Brücke zwischen ost- und westeuropäischem Judentum.

Es hat die Aufgabe, die Geschichte der Juden in Berlin und seinem Umfeld aufzuarbeiten.

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Als man 1989 eine Decke entfernte, die erst während der Nazi-Zeit eingezogen worden war,
entdeckten Bauarbeiter unter anderem die verloren geglaubte "Ewige Lampe (Licht)" - "Ner Tamid",
ein Geschenk, das die vermögende Familie Jakoby der Jüdischen Gemeinde 1866 übergeben hatte.

Diese Lampe - Ewige Licht - hing in der Synagoge vor dem Toraschrein.
Es sollte an die ewige Gegenwart Gottes erinnern.
Vorbild für das Ewige Licht in der Synagoge ist ein immer brennendes Feuer im Jerusalemer Tempel.

Die Lampe, einige architektonischen Fragmente und auch Teile der Inneneinrichtung stehen im
Mittelpunkt einer Dauerausstellung.

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In jeder Synagoge steht ein Toraschrein - in ihm liegt mindestens eine Torarolle.

Sie enthält für Juden die Botschaft Gottes
(Gebote - fünf Bücher Mose)
und ist daher der heiligste Gegenstand im Judentum.

Der Toraschrein erinnert an die Bundeslade mit den Zehn Geboten.
Daher heißt er auch "Heilige Lade". Die Bundeslade trug das Volk Israel einst durch die Wüste.
Laut Überlieferung machte ihnen dieser Auftrag Gottes bewusst, dass Gott immer in ihrer Mitte wohnt. 

Der Toraschrein befindet sich in einer Synagoge immer an der Wand,
die nach Jerusalem zeigt - in Deutschland ist das der Süd-Osten.


Kuppel der Synagoge - Oranienburger Straße
Nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung erhielten 1991 die drei Türme ihre silbervergoldeten Kuppeln
zurück und wurden mit dem Davidstern bekrönt.

Am 7. Mai 1995 erfolgte die Wiedereröffnung und Einweihung der Neuen Synagoge als Centrum Judaicum.

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ehemalige Kaiserliche Postfuhramt in Berlin-Mitte
Das ehemalige Kaiserliche Postfuhramt befindet sich in direkter Nähe der Neuen Synagoge
in der Oranienburger Straße - Ecke - Tucholskystraße.
  
Dieser prächtige historische Bau wurde 1875-1881 nach Plänen von Carl Schwatlo (* 1831; † 1884) errichtet.
Die gelbe Klinkerfassade mit roten und blauen Schmuckelementen erinnern an Bauten der
italienischen Frührenaissance.
 
Die Fassade und der achteckige Turmaufsatz zwischen den zwei kleinen Kuppeln ist ein
architektonischer Bezug zu der Neuen Synagoge mit ihren Kuppeln,
die schon 1866 eingeweiht wurde.
  
Im Zweiten Weltkrieg wurde der große Gebäudekomplex stark beschädigt und von 1973
bis 1989 wieder aufgebaut und restauriert.
Der Postbetrieb wurde 1995 endgültig eingestellt. Ab 1997, bis heute, fanden in den
Räumen des Postfuhramtes wechselnde Kunstausstellungen statt.

 
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